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Frage zur Manica rubida

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jkiefer
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#9 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von jkiefer » 12. Februar 2009, 17:36

Hallo,

also ein bisschen Moos und bissl rumsprühen reicht um diese Art zu halten?
Warum mache ich mir dann die Mühe und durchsuche schon seit Tagen die Foren nach Infos, mehrjährige Haltungsberichte (bisher nicht einen einzigen gefunden) und Haltungsbedingungen und versuche gleichzeitig mein Becken, indem vielleicht irgendwann einmal eine Kolonie dieser Art leben wird, weiter zu verbessern.
Je mehr ich über diese Art lese, desto mehr erscheint sie mir überaus schwierig in der Haltung, ausserdem ist sie in Deutschland gefährdet. Selbst mit meinen mehreren Jahren Erfahrung in der Ameisenhaltung bin ich mir nicht sicher ob ich diese Art halten soll bzw. eine erfolgreiche Haltung bei mir möglich ist.
Denn nichts wäre schlimmer als solch eine seltene und wunderschöne Art "zugrundezuhalten".

Im Ernst versuche dich ersteinmal an einer Myrmica sp., z.b. Myrmica rubra. Sind zwar nicht so groß, aber trotzdem sehr interresant, aggressiv und vor allem sehr einfach zu halten. Wenn du dann einiges an Erfahrungen gesammelt hast kannst du drüber nachdenken Manica rubida zu halten.


Noch einige Fragen meinerseits zum Thema Manica rubida:

-Gibt es hier irgendjemand der eine Kolonie erfolgreich über mehrere Jahre gehalten hat? Wenn ja wäre es schön wenn sich jemand melden würde.

-Gibt es neue Erkenntnisse bzw. Beobachtungen zum Thema Koexistenz von Manica rubida und anderen Ameisenarten? (Die Threads wo dieses Thema angesprochen wird sind ja alle schon recht alt)

-Was könnte der Grund sein, dass vielfach über nicht erfolgreiche Haltungen berichtet wurde, wenn dafür eine größere, schon bestehende Kolonie ausgegraben wurde?

-Warum liest man fast ausschließlich davon, das Gründungskolonien gepusht worden sind? Klappt eine normale Gründung nicht oder nur selten? Oder ist das einfach nur ungeduld?

-Wenn man pusht, wieviele Puppen kann man hinzugeben bzw. werden angenommen? Habe keinerlei praktische Erfahrung mit diesem Thema.

-Gibt es neue Erkenntnisse zur Ernährung von Manica rubida? Habe gelesen das oft Brut von anderen Ameisenarten zur Fütterung verwendet wurde.

Hoffe auf viele hilfreiche Antworten, und ja diese Art hat es mir mittlerweile sehr angetan. Bin regelrecht verliebt :verliebt:. Deshalb möchte ich soviel wie nur irgend möglich in Erfahrung bringen, bevor ich unter Umständen irgendwann eine Kolonie dieser Art halte.

MFG



Applaus
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#10 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Applaus » 12. Februar 2009, 18:43

Ich habe mich mal über eine andere Ameisenart infomatiert, und zwar ist es die Pheidole pallidula. Da sie Ausbruchspezialisten sind wollte ich 3 (4?) "Barrikaden" machen. Einmal PTFE dann ein Deckel, Dichtungskleber und villt. evtl. noch mit Edelstahl Drahtgewebe. Villt. mache ich dann noch eine Abdeckung, sicher ist sicher :spin2:

Ich weiss ich bin etwas schwierig da ich meine Meinung geändert habe :furchtbartraurig:



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Andi3
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#11 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Andi3 » 12. Februar 2009, 18:52

Halte auch seit 2 Wochen Pheidole pallidula. Habe einen PTFE Streifen von 1cm angebracht und benutze zusätzlich Dichtungsklebeband und nen Glasdeckel. Konnte beobachten das sie die Glasscheibe relativ gut hochkamen. Aber sobald sie das PTFE berührten abstürzten. Hoffe das bleibt auch so wenn die Kolonie größer ist.



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Sajikii
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#12 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Sajikii » 12. Februar 2009, 19:06

Applaus hat geschrieben:Ich habe mich mal über eine andere Ameisenart infomatiert, und zwar ist es die Pheidole pallidul. Da sie ausbruch spezialisten sind wollte ich 3 (4?) "Barriekaden" machen. Einmal PTFE dann ein Deckel, dichtungskleber und villt. evtl. noch mit Edelstahl Drahtgeweb. Villt. mache ich dann noch eine abdeckung, sicher ist sicher :spin2:

Ich weiss ich bin etwas schwierig da ich meine meinung geändert habe :furchtbartraurig:

Hm, bist du dir sicher, dass Pheidole pallidula wirklich die beste Entscheidung ist? Hast du schon mal Pheidole pallidula live gesehen? Um es mal so auszudrücken, man muss wirklich ein hohes Interesse für Pheidole pflegen, da sie echte Winzlinge sind und spätestens ab einer echt riesigen Kolonie schwer erzwingbar sind und einem 100% herrausfordern und spätestens da einem die Lust und Laune vergehen könnte. Im Archiv findet man einen Thread von einem gewissen Stefan, wenn man sich das durchliest weiß man was ich meine. Also überlege es dir bitte nochmal, ob du doch nicht lieber Myrmica sp. oder andere Arten haben möchtest?


LG

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Andi3
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#13 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Andi3 » 12. Februar 2009, 19:14

Pheidole pallidula sind echt sehr klein. Meine Lasius niger sind echte Riesen dagegen:)



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Boro
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#14 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Boro » 12. Februar 2009, 19:23

Hallo jkiefer!
Ich beschäftige mich schon lange mit Manica rubida und habe diese interessante Art in mehreren Berichten berücksichtigt. Zuletzt hier:
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/32429-bedrohtes-ameisen-paradies.html
Ich habe zweimal für jeweils 2 Jahre je eine Kolonie aufgezogen. Seit es in meinem wichtigsten Beobachtungsgebiet einen starken, unerklärbaren Rückgang der Art gibt, entnehme ich keine Königin mehr. An sich waren sie vor allem im Mai am Vormittag nach dem Schwärmen in großer Zahl zu finden, in den letzten Jahren nicht mehr.
Ich bin aber nicht der typische Halter, schwerpunktmäßig versuche ich nur Völker gefährdeter Arten aufzuziehen und diese dann in geeignete Habitate freizusetzen.
Zu deinen Fragen:
2. Manica rubida lebt manchmal in einem eigenartigen "Freundschaftsverhältnis" zu Myrmica rugulosa bzw. möglicherweise auch zu Myrmica hellenica. Darüber habe ich auch irgendwo berichtet, ich finde die Seite aber nicht mehr. Mit wohl jeder anderen Art gibt es sofort Territorialstreitigkeiten.
3/4/5. Ich hatte immer Jungköniginnen in aussichtslosen Habitaten eingefangen (z. B. in Überschwemmungsgebieten usw.) und dann mit vielleicht 10 - 20 Puppen "gepusht". Das geht einfach schneller, nach 1-2 Wochen gibts schon die ersten Arbeiterinnen. Die Gründerkönigin nimmt anstandslos fremde Puppen.
6. Zur Ernährung: Vorwiegend zoophage Ernährung und Aasverwertung. Trophobiose kommt vor, ist aber eher selten. Die Tiere tun sich beim Emporsteigen auf senkrechten Stämme etc. schwer. Leicht erreichbare Läusekolonien werden aber angenommen und auch betreut.
Sie tragen mitunter auch Samen ein, z. B. jene eines Fingerkrauts (Potentilla sp.) und auch z. B. kleine Stückchen frischer Nüsse. Da muss man eben auch anderes probieren.
Fruchtsäfte, Honigwasser wird gerne genommen.
Manica rubida bevorzugt tatsächlich einen etwas feuchteren Boden. Als Problem in der Haltung ergibt sich dann die Gefahr von Schimmelbildung und Algenbildung.
Beste Grüße v. Boro



Applaus
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#15 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Applaus » 12. Februar 2009, 20:31

So ich habe mir die Mühe gemacht und die 23 Seiten durchgelesen.
Ich sag mal zur Bevölkerrungszahl die nur in einer kurzen Zeit steigt...
HAMMER !!!
Da fühlt man sich doch als Besitzer überrant !!! Bestimmt kann man nach ca. 5Jahren ein ganzes Kalb reinlegen :respekt: .

Schade.... ich hätte soooo gerne Soldaten gehabt :furchtbartraurig:

Aber das ist echt krass wie sie sich soo schnell vermehren.
Hier mal ein Link wo man sieht was für ein Ausmaß das ganze bringen kann
Pheidole pallidula

Und diesen riesen Grashüpfer... :respekt: fast so groß wie ne Ratte.

Kann man das nicht unter Kontrolle bringen ?
Villt. die Temperatur runterdrehen und die Ameisen auf Diät schicken ?!



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Sajikii
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#16 AW: Frage zur Manica rubida

Beitrag von Sajikii » 12. Februar 2009, 21:07

Natürlich kann man so eine riesen Kolonie mit niederer Temperatur und weniger Nahrung etwas bremsen. Aber ob das auf Dauer gut geht? Man kann nicht mal länger weg bleiben, ohne das die Kolonie sich wie eine tickende Zeitbombe verhält und ausbrechen möchte um irgendwie an Nahrung kommen zu können...

...und was die Soldatenkaste bzw. Major betrifft, ... lass dich nicht so von dem in die Irre führen. Sicher, eine Soldatenkaste ist irgendwo was besonderes, aber irgendwo auch nicht gerade Weltbewegend. Wenn du gerne Ameisen hättest die auch kräftige Major entwickelt, so würde ich dir Camponotus herculeanus, Camponotus ligniperda oder Camponotus vagus empfehlen!


LG

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