Also Mathis,
ich find das echt fies von dir sowas zu behaupten!
Ich hab den ganzen Tag die Infos der anderen recherchiert und mir daher so ein kleines bisschen Wissen angeeignet.

Und: JA ich habe nach Bekämpfung gegoogelt, aber da bekommt man ja nur die Standardtipps. Wie gesagt, wir haben über die Jahre sehr viel versucht, aber das bringt ja alles nix.

Ich fass es nicht, dass du meine Geschichte als Fake darstellen willst, werde auf jeden Fall bei der nächsten Gelegenheit Bilder machen, aber im Moment gibt es noch keine Ameisen mit Flügeln, nur die ohne. Wann die Schwärmen weiss ich gar nicht, kann nur aus Erfahrung der letzten Jahre sagen, dass sie meist im Frühjahr irgendwann immer mehr werden.

Warum ich beide Arten hier habe, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber ihr könnt mir glauben, dass ich mir das mit Sicherheit nicht ausgesucht hab. Im Gegenteil ich will sie lieber heute als morgen loswerden!
Warum meine Eltern die letzten 20 Jahre keine professionelle Hilfe geholt haben, kann ich nicht sagen, bin halt damit aufgewachsen und hab gelernt mit dem Problem zu leben, aber jetzt reichts mir, denn es wird einfach immer schlimmer. Aus diesem einfachen Grund hab ich mich entschlossen, mich nun selbst um die Angelegenheit zu kümmern, daher wollt ich mich zunächst mal schlau machen über den "Feind" und bin dabei auf dieses Forum gestoßen. Ich weiss gar nicht, warum ich mich hier rechtfertige, hab lediglich wahrheitsgemäß meine Geschichte wiedergegeben, nicht mehr und nicht weniger.

Hallo,

wie schon öfter gesagt - wende dich am besten an die deutsche Ameisenschutzwarte. Im Unterforum "Probleme mit Ameisen - Beratung" bist du richtig. Dort haben sie ausgespochen viel Erfahrung mit der Ameisenbekämpfung, und du hast die Möglichkeit, die Ameisen professionell bestimmen zu lassen. Dann wird ein passendes Bekämpfungsmittel ausgewählt, und du bekommst das Problem hoffentlich in den Griff.

lg, chrizzy

Mir ist es gerade gelungen ein mittelgroßes Exemplar einer Arbeiterin der vermeintlichen Camponotus ligniperda einzufangen und einpaar Bilder von ihr zu machen. Ich hoffe ihr könnt sie gut erkennen.Sie ist 1,3 cm lang (ohne Fühler).

http://www.bilder-hochladen.net/files/a0db-1-jpg.html
http://www.bilder-hochladen.net/files/a0db-2-jpg.html
http://www.bilder-hochladen.net/files/a0db-3-jpg.html

Das ist einmal eindeutig Camponotus ligniperda oder herculeanus.
Eine exakte Wahl unter den Beiden kann ich nicht treffen. Aber so vom Gesamteindruck meine ich doch das es Camponotus ligniperda ist.
Obwohl das, bei einer Bekämpfung, kaum etwas zur Sache tut, denn die Bekämpfung dürfte bei den beiden Arten wohl nahezu ident verlaufen.

Aber vielleicht kannst ja sogar du sie bestimmen. Nimm dir mal so eine Arbeiterin und schau dir den schwarzen Hinterteil an.
Ist der komplett schwarz oder findest du bei der Stelle wo der Hinterteil mit dem Rest des Köpers verbunden ist (durch ein Stielchen) eine Rotfärbung? Das Stielchen wird schon rot sein aber ist dort von Innen nach außen verlaufend, am hinterteil, stark oder weniger stark eine rote Färbung vorhanden?
Sorry, für meinen fachgerechten Ausdruck. Ich hoffe du verstehst wo ich meine.

Genau: Sollte da eine rote Färbung vorhanden sein handelt es sich um Camponotus ligniperda

Grüße, Markus

Wobei C. herculeanus ausschließlich in Holz nistet und es auch ausnagt.
C. ligniperda kommt auch ohne Holz vor und gräbt in gehölzfreien warmen Hängen Erdnester.

Das bedeutet für dich:
C. ligniperda muss nicht auf das Gebälk beschränkt sein, sondern kann das Nest auch im Garten haben.

Schade das die Fotos nicht so gut wurden, aber am dritten Foto würde ich meinen das es sich um Camponotus herculeanus handelt. Die typische Rotfärbung am Abdomen was für Camponotus ligniperda sprechen würde erkenne ich nicht.

Wären es Camponotus ligniperda, würde ich dir getrost sagen können, dass du dir keine Sorgen machen sollst. Ich kenne nämlich da ein Beispiel, das Elternhaus meines Urgroßvaters wird nämlich von diesen wunderschönen Ameisen Heim gesucht! Ich habe mir das schon öfter angeschaut, die Kolonie lebt im Garten unter einem alten Pflasterverbau. Da haben sie halt irgend einen Gang ins Haus gemacht, ... auf jeden Fall muss die Kolonie sicher schon 15 Jahre alt sein, denn immer wenn sie schwärmten füllte sich die gesamte Küche und Schlafzimmer mit Geschlechtstieren ... das Haus selber nimmt aber keinen Schaden, ... und weil dieses Haus Tag und Nacht das ganze Jahr über durchheizte, kamen sogar Arbeiterinnen im Winter in der Küche auf Besuch, obwohl sich Lasius niger auch dazu gesellten ... naja, wie auch immer. *ggg*

Aber zum Problem zurück:
Was die Pharaoameisen betrifft, so würde ich auf die chemische Keule verzichten. Damit schadet man sich ja eh nur selbst, finde ich.
Pharaoameisen brauchen Wärme, und können nur deshalb den Winter überleben. Ich würde da nicht lange warten (am Besten wäre es im tiefsten Winter) und für 1-2 Wochen alle Fenster kippen, alle Türe offen lassen, überall wo sie sein könnten soll die Kälte ran kommen. Während dessen fliegst du in Urlaub. Nach zwei Wochen müsste das Haus so stark runtekühlt gekühlt sein, sodass auch die Pharaoameisen daran starben. Wäre das keine Idee?

Was die Camponotus betrifft, würde ich mal denen Honigtropfen oder Popcorn geben. Dann verfolgst du sie geduldig, irgendwo müssen sie ja ihr Jamjam eintragen. Tja, und dann, wenn du den Eingang kennst, nimm einfach einen Montagekleber (am Besten mit Pestizide oder so drinnen) und klebe dicke zu. Dann kannst du den Rest der sich noch außerhalb befindet, zermatschen oder mit dem Staubsauger einsaugen, wie du willst. Das sollte sie mal eine Weile bremsen. Auch gleich mal im Garten auf der Hausseite, wo eben dieses Zimmer ist, kontrollieren ob sie da herumlaufen, wenn ja, mach das selbe auch hier. Du hörst vielleicht ab und zu etwas Holzkratzen (könnten die Ameisen sein die verzweifelt einen Ausgang freifräsen wollen), solltest du aber einfach ignorieren und mal nen guten Kaffee trinken.

An deiner Stelle würde ich ja auch sämtliche Spinnen im Haus leben lassen, so als Teilzeitjob, die würden auch jede Menge Ameisen als ihr tägliches Essen ansehen ... kommt natürlich dauf an ob man sowas will *lol*.

Naja, diese Sachen würde ich vorher selber ausprobieren, bevor ich einen Kammerjäger teuer bezahlen muss... ob meine Ideen helfen ist eine andere Frage ^^.

Also, Käfer von `Die Völker´, ein offenes Haus im Winter muss bewacht sein. Sonst kommen Vögel, Katzen und Räuber hereinspaziert... Außerdem segelt Regen und Schnee durch die Spalten. Wer überlässt schon seine Zimmerpflanzen und Wasserleitungen dem Frost?

Auch wenn solche Radikalkur eventuell helfen könnte, ist viel zu bedenken bei der Aktion.

Ich bin mal so frei und kopiere aus dem Jahr 2004 etwas rein:

Von: A. Buschinger - Pharaoameisen meldepflichtig
Hallo Genisis,

So habe ich's fast befürchtet!
Aber auf eigene Faust die Wohnung ameisenfrei zu machen, ist bei der Pharoameise zum Scheitern verurteilt: Sobald es wieder warm wird, bzw. die Pestizidwirkung nachlässt, kommen sie aus den anderen Wohnungen wieder. Tut mir leid, dass ich das so deutlich sagen muss, aber Insektizide kosten was, und die Köderdosen sind sogar sehr teuer (für meine Begriffe; in jedem Raum müssen Sie 4-6 Stück aufstellen, und alle paar Wochen erneuern). Das Geld ist rausgeworfen, so lange nicht das ganze Haus/ der ganze Block gleichzeitig und genügend langfristig mit Köderdosen bestückt wird.

Nun aber die positive Nachricht:
Pharaoameisen sind "Ungeziefer", und Sie als Mieter haben Anspruch auf eine Ungeziefer-freie Wohnung! Der Vermieter ist in der Pflicht, und Sie können eine angemessene Mietminderung geltend machen, so lange er den Missstand nicht behebt.
Pharaoameisen-Befall ist ähnlich wie Kopflaus-Befall dem Gesundheitsamt anzuzeigen, das sich dann (theoretisch) auch darum bemüht, den Vermieter zur Abhilfe zu bewegen.
(Theoretisch deshalb, weil ich vor wenigen Jahren mich mal bei einem Gesundheitsamt genau darüber erkundigen wollte, aber niemand fand, der von der Meldepflicht für Pharaoameisen überhaupt etwas wusste. Die gesetzlichen Grundlagen danach durchzuforsten war mir zu mühsam; im Ernstfall braucht man ohnehin einen Rechtsanwalt, der die passenden Paragraphen doch schneller ausgräbt).

Zur Frostbehandlung noch eine Empfehlung (falls Sie das wirklich machen wollen): Sorgen Sie gut dafür, dass alle Wasserleitungen, Toiletten-Spülkästen etc. leer sind! Auch in der Wand durchlaufende Wasserleitungen zu den Wohnungen über Ihnen müssten geleert werden (wenn das überhaupt möglich ist). Warmwasserheizung, falls vorhanden, nicht vergessen. Durch Frost geplatzte Rohre können ziemlich teure Folgen haben (im Mietvertrag steht bestimmt etwas dazu, dass Sie verpflichtet sind, die Wohnung so warm zu halten, dass das Einfrieren von Leitungen verhindert wird. - Ich habe so meine Erfahrungen auch als Mieter über ein paar Jahrzehnte ;().

Viel Erfolg,
Ihr A. Buschinger

Natürlich muss man gewisse Dinge beachten, wenn man wirklich den Frost durchziehen lassen will. Aber es ist möglich!


Und außerdem, ich bin kein Käfer