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Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Raptor
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#1 Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von Raptor » 2. März 2009, 12:22

Hallo,

wie schon im Titel.
Kurze Beschreibung:
Meine Pheidole pallidula waren ungefähr 1-2 vllt. 3 Monate in der Winterruhe obwohl diese keine bräuchten.
Nachdem ich sie langsam an wärmere Temperaturen gewöhnt habe sind sie aktiv und die Königin hat mehrere Eierhaufen gelegt. Mitte Januar hab ich sie aus der Winterruhe geholt und Anfang Februar waren sie dann agil.
Nun ja, ich biete ihnen Honigwasser, Zuckerwasser, Hefeteig, Rosinen, Mehlwürmer, Marmelade, Schinken, Wurst, und und und an.
Aber sie fressen einfach nichts, wirklich gar nichts!
Täglich bin ich damit beschäftigt die weggetragenen Leichen zu bergen.
Mindestens eine am Tag bis zu spitzenwerten von mehr als 10 toten Pheidole p.
Das wegsterben konnte ich nicht mit ansehen und musste der Sache auf den Grund gehen, milben? andere Viecher?
Ich hab sie in Ihrem YTong Nest aufgescheucht und untersucht. Auch die bisherigen Leichen habe ich untersucht. Keine Spur von Milben.
Für einen Moment dachte ich, eine hätte weiße Punkte an ihrem Hinterleib, aber als ich diese abstreifte und näher betrachtete, bzw. mit dem Fingernagel draufdrückte war es eher ein harter Sandkorn.
Dennoch ist mir überhaupt etwas aufgefallen. Nämlich andere Tiere.
Diese sind fast so groß wie die Ameisen selbst, milchfarbig und in Tropfenform, außerdem sind die verdammt flink, also fast schneller als die Ameisen. Von diesen Tieren hab ich schonmal eine am Zuckerwasser entdeckt. Aber diese Tiere sehe ich nur extrem selten.
Den YTong habe ich anfangs immer sehr stark befeuchtet. War zu Nass und hat auf der Seite in den Innenraum des Formikariums eine peltzige Schicht. Sieht aus wie ein Pilzteppich da er fast unsichtbar ist.

Von einem anderen Pheidole p. Halter habe ich das selbe Problem mit Myrmica Rubra gehört - das wegsterben - vor allem, da meine Kolonie von gut 200 auf 50-100 geschrumpft ist.
Nach seinem Ratschlag die Ameisen aufzuscheuchen, diese zu untersuchen und nur Königin mit ein paar unbefallenen Ameisen bei einer Neugründung zur Seite zu stehen, konnte ich nicht nachkommen, weil ich nicht erkennen konnte das irgendwelche Parasiten die Kolonie befallen hätten.
Zu erwähnen wäre noch, dass ich Anfangs starke Temperaturschwankungen hatte. Nachts waren es um die 10-15°C und Tagsüber 18-21°C.

Was meint Ihr?
Habt Ihr Tipps/Ratschläge/Ideen?
Essen die Ameisen nur Nachts oder was ist da los?



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Chicken_Of_Hell
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#2 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von Chicken_Of_Hell » 2. März 2009, 13:23

Also das mit dem Pelz ist Schimmel, hatte ich auch weil ich ein klein bisschen Humus drin gelassen hab um die Poren dicht zu machen. Deine Mitbewohner sind warscheinlich Atelura formicaria – AmeisenWiki.
Vielleicht mal einen neuen ytong oder Reagenzglas anbieten.

Hoffe ich konnte ein bisschen helfen.

mfg Domenik



Raptor
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#3 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von Raptor » 2. März 2009, 14:08

Nein, diese Art "Silberfischchen" sind es leider nicht.
Stell dir eine weiße fast runde Laus vor.

So sehen die Viecher aus, aber eine hab ich mal raus getan und einmal eine auf dem Zuckerwasser gesehen, öfters hab ich die nicht gesehen.

Also scheinen selten zu sein...


Grüße



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swagman
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#4 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von swagman » 2. März 2009, 14:47

Hallo.

Die Mitbewohner dürften [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Staubläuse]Staubläuse[/url] sein, die gibt es in jeder Wohnung mehr oder weniger. So ein Ytongnest ist super geeignet für die kleinen. Die schaden aber nicht, im Gegenteil fressen sie sogar Abfälle der Ameisen.

Hast du deinen Pheidole auch mal andere Insekten ausser Mehlwürmer angeboten? Vielleicht auch aufgeschnitten anbieten.
Und noch was, wie feucht ist das Nest jetzt?
Ein "Pilzteppich" hört sich auch nicht so toll an.
Vielleicht solltest du darüber nachdenken ihnen ein neues Nest anzubieten.



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Boro
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#5 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von Boro » 2. März 2009, 15:11

Hallo Raptor!
Pheidole pallidula sind an sich eine relativ robuste Art.
Also, an der Winterruhe von 2, 3 Monaten liegt es sicher nicht, meine halten 5-6 Monate Winterruhe. Auch an den angegebenen Temperaturschwankungen liegt es sicher nicht, die sind in Ordnung.
Schon eher verdächtig kommt mir die hohe Feuchtigkeit in Teilen des Nestes mit dem Pilzrasen vor. Ein weißer filzähnlicher Belag auf dem Ytong selbst könnte auch eine Kalkausscheidung sein. Jedenfalls ist es dort wohl zu feucht.
Zu hohe Feuchtigkeit (und auch Luftfeuchtigkeit) kann zu einer hohen Sterberate gerade bei mediterranen Arten führen. Ich hatte das gleiche Problem anfangs mit den Messor barbarus.
Dass die Tiere nach einer Winterruhe vorerst wenig Interesse an Nahrung und vor allem an Zuckerwasser, Honigwasser zeigen, scheint mir allerdings ein weiter verbreitetes Phänomen zu sein. Gestern versuchte ich die aktiven Formica cunicularia und Lasius emarginatus im Garten mit Honigwasser zu füttern: Kein Interesse, obwohl diese Arten sonst ganz wild darauf sind.
Nur zur Ergänzung: Meine Pheidole nehmen nie Zuckerwasser und nur sehr selten Honigwasser an. Sehr gerne wird dagegen frischer Blütennektar angenommen, von allen möglichen Blüten!
Wie schon swagman schreibt, ich würde auf jeden Fall bald ein neues Nest anbieten und die Feuchtigkeit in den Nestteilen reduzieren. Vielleicht solltest du auch die Luftfeuchtigkeit mit dem Hygrometer überprüfen!
Beste Grüße v. Boro



Raptor
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#6 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von Raptor » 2. März 2009, 16:33

Vielen Dank für die vielen Tipps und Ratschläge. Eine wirklich sehr kompetente Antwort. Hilft mir aufjedenfall weiter.

Bis jetzt hab ich ihnen nur Mehlwürmer angeboten da ich nichts anderes zur Hand habe. Larven sind ja noch keine da.
Könnte es sein das die Qualität der Mehlwürmer schlecht ist?
Ich schneide diese immer auf um den Ameisen so viel wie möglich zu erleichtern, aber vllt ist am Mehlwurm zu wenig dran oder die Eiweißqualität zu schwach?


Grüße



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swagman
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#7 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von swagman » 2. März 2009, 16:52

Frischgekaufte Futtertiere sollte man eh nicht gleich verfüttern, erst kräftig anfüttern und mit Flüssigkeit versorgen.
Am besten werden Mehlwürmer von meinen Ameisen genommen, wenn sie ausreichen mit Feuchtfutter versorgt werden. Als regelmässig etwas Obst oder Gemüse verfüttern. Dabei aber nur soviel, wie auch komplett aufgefressen wird, sonst kann es schnell gammeln oder du bekommst Milben in die Zucht.

Wenn die Kolonie allerdings keine Larven hat, werden sie eh nicht viel brauchen.



Raptor
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#8 AW: Pheidole pallidula fressen nicht, sondern sterben

Beitrag von Raptor » 11. März 2009, 21:10

Hi,

ich muss nochmal aufwärmen...

milben sind schon weiß oder? oder gibt es diese auch in anderen farben wie z.b. braun?

Ich meine - es ist nur eine Vermutung - das ich ein braunes kleines, schon totes Tier auf dem Futter (marmelade) entdeckt habe. Es könnt aber auch ein Teil eines Ameisenkörpers sein.
Es sieht aus wie ein brauner Käfer der fast so groß ist wie ein Kopf einer Arbeiterin, mit ein paar Haaren.

Dadurch das ich das Thema nochmal aufwärme, ist klar, dass sich das sterben nicht eingestellt hat, bzw. noch normal voran schreitet, einen ersten Soldaten hab ich gesichtet.


Viele Grüße
Schönen Abend noch



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