Das mit der Zufütterung ist eine Streitfrage. Von Natur aus brauchen sie keine Nahrung, weil die Königinnen die jetzt überflüssige Flugmuskulatur und vorhandene Fettreserven nützen können. Mit dem Schlüpfen der ersten Arbeiterinnen beginnt die Fütterung der Königin. Ihre Reserven sind zu diesem Zeitpunkt auch aufgebraucht.
Wenn sie jetzt plötzlich keine Arbeiterin mehr hätte, könnte sie höchstens die Brut teilweise auffressen und noch einige Arbeiterinnen heranziehen. Das ist aber eine unsichere Sache. Auch eine etwaige Fütterung der isolierten Königin könnte nicht den gewünschten Erfolg haben. Wenn tatsächlich alle Arbeiterinnen sterben bzw. nicht milbenfrei zu bekommen sind, müsste man einfach die Fütterung versuchen. Obe es klappt ist fraglich....
Beste Grüße Boro

Hey Simon!

Die Chancen stehen zumindest für die Königin ziemlich gut.

Wie Boro schon sagt ist das mit der Fütterung eine Streitfrage. Die Königin hat aber schon viel Energie investiert, also würde ich ihr Kohlenhydrate in Form von Zuckerwasser anbieten.

Milben zu entfernen ist leider nicht immer ganz einfach. Bei einigen Milbenarten geht es leichter, andere bekommt man nicht ab, ohne die Arbeiterinnen zu töten. Einen Versuch ist es aber Wert.
Allerdings nur, wenn du es schaffst sie wirklich von allen Milben zu säubern.
Notfalls lass' es lieber - ich denke die Königin schafft es dann auch so.

Ja, das UV-Licht wird bestimmt vom Glas gefiltert, aber wahrscheinlich nicht zu 100%. Evtl. liegt es auch weniger dadran, wer weiß.
Fakt ist, dass sich Sonnenlicht bei Milbenbefall bewährt hat.


Darius

P.S.: Die Königin braucht jetzt viel Ruhe, bis die nächsten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Am besten du bietest ihr nur das Zuckerwasser an, setzt evtl. die Arbeiterinnen hinzu. Mehr nicht.

Während der Gründungsphase zehrt bei Arten, die claustral gründen, die Königin ihre Reserven auf, um sich selbst am Leben zu erhalten und die Larven zu füttern. Dies geschieht, indem Proteine aus der Flugmuskulatur und Fett aus dem Fettkörper durch die Hämolymphe in bestimmte Drüsen im Kopfbereich gebracht werden, wo eine Umwandlung in Nährsekret erfolgt, mit welchem die Larven versorgt werden.

Wenn die Reserven verbraucht sind, wird die Königin von den Arbeiterinnen mit Futtersekreten gefüttert. Durch die Gabe dieser Sekrete wird die Königin am Leben erhalten und eine Produktion von entwicklungsfähigen Eiern erst ermöglicht.

Wenn nun ein Verlust der ersten Arbeiterinnen zu beklagen ist, ist die Königin so gut wie verloren. Ein Füttern mit Honig oder Honigwasser stärkt die Königin zwar für den Moment und auch die Gabe von Eiweiß in Form von Insekten (wenn es überhaupt angenommen wird) reicht nicht aus, um eine erneute Gründung gelingen zu lassen.

Ich würde dir empfehlen, der Königin mit Puppen unter die Arme zu greifen. In diesem Fall würde eine Zugabe von Lasius-Puppen ausreichen, da Puppen artübergreifend innerhalb der Gattung oftmals erfolgreich angenommen werden. Wenn es sich um eine Lasius-emarginatus-Königin handelt, würde diese meiner Einschätzung nach auch Puppen von z. B. Lasius niger oder L. flavus annehmen. Allerdings hat man für nichts im Leben eine Grarantie. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.

Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen!

Ich werde nun erst Darius' Rat folgen und ihr Zuckerwasser anbieten. Einen ruhigen Platz hat sie bereits. Falls alle Stränge reißen, werde ich mich nach Puppen umsehen müssen. Ist allerdings fraglich, wo ich die am besten her bekomme. Am besten frag ich mal bei Haltern hier in der Nähe nach, denn ansonsten muss ich mich noch gedulden, bis die Aktivitäten am Fundort steigen. Vielleicht habe ich dann die Möglichkeit der Kolonie ein paar Puppen zu entnehmen.

Es sind zwar noch Larven vorhanden, jedoch müssen diese mit Futtersekreten versorgt werden. Inwieweit die Königin dazu noch in der Lage ist, ist schwer einzuschätzen. Leider ist dieses Thema wenig erforscht. Ich würde mich nicht an die Hoffnung klammern, sondern gegensteuern mit der Zugabe von Puppen. Natürlich ist es jetzt keine gute "Puppenzeit". Aber der eine oder andere Halter hat bestimmt seine Lasius-Kolonie warm durchgepflegt und evt. die eine oder andere Puppe.

Hi Simon, mit dem Sonnenlichtproblem könnte dir doch auch eine UV-Lampe helfen, oder?!
Gruß

(Räusper) also wie ich das sehe hat diese gyne keine Ähnlichkeit mit einer Lasius emarginatus Königin. Hab schon einige gehalten (sind nicht leicht zufrieden zu stellen) und die sehen anders aus.
Sorry aber mit Lasius emarginatus liegt ihr falsch - so leicht wird diese Königin nicht zu bestimmen sein. Brauchst schon professionelle Hilfsmitteln für die Bestimmung. LG Corsair