[SIZE="5"][color="DarkRed"]Haltungsbericht[/color][/SIZE]
Am
28.02.2009 erhielt ich eine Kolonie mit einer
Königin und sogar einigen Männchen.
Die Ameisen waren in zwei Reagenzgläsern in einer Transportbox mit reichlich Zellstoff untergebracht.
Nachdem ich den Behälter geöffnet in das Formicarium gestellt habe liefen bald überall Ameisen darin umher.
Da diese Ameisen, im Gegensatz zu anderen Arten nicht in schon vorbereitete Nester ziehen, war zuerst mal eine ziemliche Aufregung im Becken.
Eine Arbeiterin beim erkunden des Beckens. Man kann gut erkennen, dass diese Ameisen ihre
Gaster immer unter sich gekrümmt haben.
Nun war es an der Zeit, die Tiere intensiv zu beobachten. Nur so kann man in kurzer Zeit, wenn man aus dem Beobachteten die richtigen Rückschlüsse zieht, herausbekommen wie diese Ameisen reagieren und sich dies zu nutze machen.
Da ich die Ameisen dazu bringen wollte, an einer bestimmten Stelle ihr Nest zu bauen, war dies für mich eben sehr wichtig.
Schnell fand ich heraus, dass diese Art sehr bald aus den Reagenzgläsern ausziehen, wenn diese am Boden des Becken liegen. Die Tiere versammelten sich dann an feuchten Stellen im Formicarium.
Befinden sie die Gläser jedoch erhöht im Behälter, verbleiben sie darin und begannen die Innenseiten mit der Zellulose, welche sie zum Nestbau verwenden, auszukleiden.
Durch diese Beobachtung konnte ich sie nun dazu bekommen an gewünschter stelle ihr Nest zu errichten.
Im Becken befindet sich ein Ficus Bäumchen, in welchen sie ihr Nest bauen sollten. Zumindest wenn es nach mir gehen sollte.^^
Um sie dazu zu bekommen, hab ich beide RG in die Zweige des Baumes geklemmt.
Bald fanden sich die Ameisen dort zusammen und begannen mit dem Innenausbau der Reagenzgläser.
Arbeiterinnen, welche den Neststandort nicht kannten, wurden immer sehr schnell von ihren Schwestern dort hingetragen.
Am nächsten Tag legte ich nun eines der beiden RG(das ohne die
Königin) auf dem Boden nahe am Stamm des Baumes. In kürzester Zeit zogen die Ameisen daraus aus und versammelten sich weiter oben am Stamm des Bäumchens unter dem zweiten RG. Wieder am nächsten Tag, legte ich nun auch das zweite RG auf den Boden. Inzwischen hatten die Arbeiterinnen, welche nun offen am Baum lebten, ihre Duftspuren überall am Stamm hinterlassen.
Nun passierte genau das, was ich beabsichtigt hatte. Die Ameisen zogen mit
Brut und
Königin aus dem RG aus und gesellten sich zu den anderen am Stamm des Ficusbaumes.
Wie gehofft, begannen sie daraufhin schon bald damit ein Nest zu bauen. Genau dort wo ich es wollte.^^
Das Ameisenvolk hat sich am Stamm des Ficus versammelt und beginnt mit dem Nestbau.
Inzwischen ist das Nest so ziemlich fertig und die meisten Ameisen befinden sich dort. Nur einige wenige Tiere sitzen noch immer aussen am Nest. Seit sie ihr Nest haben, sind die Tiere äusserst ruhig geworden. Sind vorher ständig duzende von Ameisen durchs Becken gelaufen, sind jetzt nur noch vereinzelt welche zu beobachten.
Frisch getötete Heimchen werden sehr gerne genommen. Die Ameisen zerlegen sie an Ort uns Stelle und tragen die Teile dann ins Nest.
Am Honigwasser sind auch sehr oft Arbeiterinnen am Fressen zu beobachten.
Das Nest befindet sich an der hinteren Seite des Stammes und ist somit nicht allzu gut zu sehen. Auch durch seine Färbung fällt es kaum auf.
Hier kann man links oben den Eingang erkennen, welcher sich an der Unterseite eines Astes befindet.
Hier, auf der anderen Seite des Stammes, kann man das Nest gut erkennen, in diesem Bereich wölbt es sich deutlicher vom Stamm weg.
Die Haltung von
Myrmicaria arachnoides wird als schwierig angegeben. Meinen bisher mit diesen Ameisen gemachten Beobachtungen nach, bezieht sich dies jedoch wohl eher auf die Haltungsbedingungen und weniger auf die Ameisen selbst. Das heißt, natürlich sollte man schon Erfahrung mit Ameisen haben. Wichtig ist es, ihnen die nötige hohe Luftfeuchtigkeit anzubieten, damit sie ihr Nest bauen können. Haben sie dieses jedoch erst einmal gebaut, kann man sie ruhig etwas trockener halten um so das Milbenrisiko etwas zu mindern. Vermutlich sollte man aber regelmässig wieder für ein feuchtes Milieu sorgen, falls sie ihr Nest erweitern möchten.
Hier noch ein Bild des gesamten Beckens:
Weitere Details zu diesem Becken finden sich im Bericht:
Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen.