Messor structor

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Tokee
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#1 Messor structor

Beitrag von Tokee » 8. März 2009, 15:51

Ich habe einen Haltungsbericht gelesen über Messor structor, und mir scheint es, als sei diese Art eher langweilig. Träge und im Verhalten eher wie Beamte :). Kann man das so sagen? Gibt es überhaupt langweilige Arten? Ist wahrscheinlich eine subjektive Sache. Ich dachte halt, im Vergleich zu Messor barbarus ist M. structor eher zu empfehlen, da sie einheimisch sei. So für den Anfang, meine ich.

Ja, jetzt sagt ihr vermutlich, sei sowieso nicht zu empfehlen, wegen unterschiedlicher Kammern, richtiger Luftfeuchtigkeit. Aber ich bin ein Bastelfreak und würde mich auch gut genug vorbereiten vorher.


Wer Go lernen möchte, wende sich gerne an mich.
(Go = fesselndes Strategiespiel)

PHiL
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#2 AW: Messor structor

Beitrag von PHiL » 8. März 2009, 16:08

Hi,

Wenn Du willst, kannst Du es mit Messor structor versuchen. Ob die langeweilig sind bezweifle ich, aber ich habe sie nicht gehalten und kann das auch nicht beurteilen.

Tokee hat geschrieben: Gibt es überhaupt langweilige Arten?

Ja, so im Untergrund lebende kleine Arten könnten langeweilig sein. Ich denke da z.B. an Myrmecina graminiocola.
Tokee hat geschrieben:Ich dachte halt, im Vergleich zu Messor barbarus ist M. structor eher zu empfehlen, da sie einheimisch sei. So für den Anfang, meine ich.

Ich gehe davon aus, dass Du sie aus einem Shop beziehen wirst. Und die verkaufen mWn keine Messor structor hier aus Deutschland, sondern wohl aus Frankreich o.ä. Ländern. Ob man da von einheimisch sprechen kann?

Grüße, PHiL



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Myrmecophaga tridactyla
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#3 AW: Messor structor

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 8. März 2009, 17:43

Langweilig oder nicht, kommt auf DICH an. Es kommt darauf an, was Du beobachten willst, welche Experimente Du machst. Ich finde, man sollte Ameisen nicht halten, um ihrer selbst Willen; daß man sagen kann, man hätte Ameisen. Man sollte sie halten, um etwas Ungewöhnliches beobachten zu können. Dann ist auch Lasius flavus nicht langweilig. Über die ist vielleicht weniger bekannt, eben weil sie so versteckt lebt. Aber mir persönlich gefallen Interaktionen besser; also Symbiose, Kleptobiose, Parasitismus, ungewöhnliche Morphen (z.B. Camponotus truncatus, Myrmecocystus melliger) oder ungewöhnliches Verhalten/Nahrung (Adetomyrma sp., Crematogaster sp., Acromyrmex sp.)
Vielleicht entdeckst Du auch bei Messor structur etwas Faszinierendes.
Wissenschaft heißt, daß man etwas beobachtet, was vielleicht tausende Menschen schon sahen, aber daß man etwas dabei denkt, was noch niemand dachte.



Lukas S
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#4 AW: Messor structor

Beitrag von Lukas S » 8. März 2009, 18:27

Hallo,

Ich habe schon Messor structor gehalten und kann mich ehrlich gesagt nicht beschweren, sie waren zwar etwas inaktiver als Messor barbarus aber auf keinen Fall lethargisch. Außerdem war die Reproduktionsrate trotz 2 Gynen minimal hinter meinen Messor barbarus, was aber auch an der Fertilität der Königinnen gelegen haben kann.
Ich stell mal die Theorie auf, dass die Tiere des Halters aus dem Haltungsbericht vom Rhein kamen, meine waren damals aus Südeuropa. Vielleicht erhielten die Tiere die am Rhein leben, einen Evolutionsvorteil dadurch dass sie ihre Aussenaktivität vom genetischen Standort aus betrachtet so einstellten, dass sie auch das recht raue Klima in Deutschland überstanden haben. Ist nur so ne Theorie.
Zum Thema langweilige Arten, kann ich mich Myrmecodingsbums anschliessen, es kommt auf den Halter an, welche Anforderungen er an eine Art stellt und wenn man sich ausreichend über die Tiere informiert und mit Haltern der Art austauscht wird man bei dem mittlerweile recht großen Pool an Arten schon was finden was einem gefällt.

MfG Lukas



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