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Formica (Raptiformica) sanguinea – Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Formica
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nethead
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#25 AW: Formica (Raptiformica) sanguinea – Haltungserfahrungen

Beitrag von nethead » 26. Juli 2008, 10:35

Es wird wieder mal Zeit den Haltungsbericht zu aktualisieren. Nur weiß ich nicht was ich schreiben soll :)

Es hat sich eigentlich nichts getan seit dem letzten Eintrag. Leider werden keine neuen Eier gelegt. Es kommt mir so vor als warteten sie auf die Winterruhe - und das im Hochsommer.
Na gut die Kolonie hat sich dieses Jahr prächtig entwickelt. Ich schätze sie auf etwa 200 Individuen. Aber daß die Königin die Eierproduktion so früh einstellt ist mir dennoch ein Rätsel. Es kommt mir fast so vor als hätte sie ein gewisses Eierkontingent für dieses Jahr als Ziel gehabt und das hat sie jetzt geschafft.

Insekten und Honigwasser werden trotzdem genommen. Natürlich nicht in der Menge wie sonst, wenn sie Larven haben.

Falls die Gyne keine Eier mehr legt werde ich sie wohl wieder im September in den "Winterschlaf" schicken und im Frühling etwas später wecken.

LG nethead


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#26 AW: Formica (Raptiformica) sanguinea – Haltungserfahrungen

Beitrag von nethead » 14. September 2008, 19:48

Hallo Leute,

heute habe ich meine ca. 200 Mitglieder zählende Formica sanguinea Kolonie in die wohlverdiente 2. Winterruhe, sprich Kühlschrank, gesteckt. (sehe gerade, dass es letztes Jahr der 11. Sept. war, also noch etwas früher)

Seit Juni wurden ja keine Eier mehr gelegt und nur Honig und ab und an Insekten genommen.
Die Kolonie ist sehr gut genährt und alle haben ganz dicke Gaster, also die besten Vorraussetzungen den Winter gut zu überstehen.
Da es seit 2 Tagen deutlich kälter ist - in der Nacht um die 8 Grad - habe ich sie die letzten Tage zur Eingewöhnung nach draußen gestellt.

Heute hab ich dann das Nest, was nur an die Formikariumscheibe angelehnt und mit einem Ast fixiert wurde, mit Watte verschlossen und ins Gemüsefach gestellt. Den Kühlschrank habe ich auf 8 Grad eingestellt. Wahrscheinlich werde ich im Winter die Temperatur auf 4-6 Grad senken.

Das wird also vorerst der letzte Haltungsbericht für dieses Jahr sein und ich werde ihn im Frühjahr wieder fortsetzen und über mein hoffentlich vollzähliges gesundes Völkchen berichten.

Drückt mir die Daumen :)
Lg nethead


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#27 AW: Formica (Raptiformica) sanguinea – Haltungserfahrungen

Beitrag von nethead » 15. März 2009, 16:34

So, nach längerer Abstinenz melde ich mich leider mit einer schlechten Nachricht zurück.
Mein Optimismus bezüglich der zweiten Winterruhe hat sich leider als ziemlich falsch erwiesen. Nachdem die Kolonie die letzte Winterruhe so gut überstanden hatte kam es in der 2. zum Supergau.

Ehrlich gesagt weiß ich noch immer nicht genau was passiert ist, doch ich fange mal von vorne an.

Anfang März hab ich die letzten Herbst auf 200 Ameisen geschätzte Jungkolonie aus dem 7 Grad kühlen Gemüsefach in ein unbeheiztes Zimmer gestellt. Dort hatte es um die 14 Grad.
Ich machte mir schon Sorgen, da alle Ameisen am Ytong Boden lagen und nicht wie am Beginn der Winterruhe verteilt auf mehrere Kammern. Allerdings war das das einzig Ungewöhnliche. Und von der obersten "Schicht" Ameisen bewegten Vereinzelte leicht ihre Fühler.
Als aber nach mehreren Tagen kein Erwachen aus der Winterruhe erfolgte hab ich sie ins 20 grad warme Zimmer gestellt wo das Formikarium schon bereit war. Doch die Ameisen lagen wie tot im Ytong.
Nach nochmal 2 Tagen genauerer Beobachtung war ich mir so gut wie sicher, daß der größte Teil der Kolonie tot war. Und irgendwo vergraben unter den Ameisen sollte die Königin liegen. Ich hoffte, daß wenigstens sie und ein paar Arbeiterinnen überlebt hatten.
Ich öffnete den Ytong Block und kippte kurzerhand die Ameisen in ein Glasbecken. Leider hat auch die Königin die Winterruhe nicht überlebt. Es waren einige Dutzend Arbeiterinnen, die sich noch leicht fortbewegen konnten. Die Fühler waren merkwürdig geknickt und man konnte deutlich sehen, daß die Kleinen mehr tot als lebendig waren. Es sah aus als wären sie teilweise gelähmt.
Eine einzige Arbeiterin (von 200!) war äußerlich 100% vital und verhielt sich so wie immer.

Was war passiert? Das Ytongnest sah zwar etwas verdreckt aus aber es war kein Schimmel zu sehen. Hatte ich sie zu trocken gehalten?
Ich hatte im selben Gemüsefach unter den selben Bedingungen eine 200 Frau starke Camponotus vagus Kolonie untergebracht und eine 80 Frau große Camponotus ligniperda Kolonie. Beide in einem Ytong und nur bei den Camponotus vagus kam es zu 2 Toten (Pygmäen).

Ich hab etwa alle 2 Wochen alle 3 Ytongnester gleichzeitig bewässert. Die Ytongnester waren etwa gleich groß. Nur der Bewässerungsgraben war von dem Formica sanguinea Nest im Durchmesser doch um einiges kleiner. War das der Fehler? Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen und das Desinteresse der letzten halbwegs vitalen Raptiformica Arbeiterinnen an frischen Wassertropfen läßt mich immer noch etwas zweifeln. Alle anderen Kolonien hatten nach der Auswinterung einen ausgesprochen hohen Wasserbedarf. Andererseits ist es auch nachvollziehbar, daß die aus dem Nest geschmissenen halbtoten Ameisen unter dem Stress andere Prioritäten setzen als den Wasserhaushalt auszugleichen.

Ach ja Milben oder andere Parasiten konnte ich keine entdecken.

Am Ende bleibt mir nur schweren Herzens festzustellen, daß der Haltungsbericht geschlossen werden kann.

Lg nethead


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