Das Becken.
Es handelt sich um ein 80 cm langes, 40 cm tiefes und 50 cm hohes Terrarium. Zwei Schiebetüren sorgen für großflächigen Zugang, Belüftungsgitter unter den Scheiben und am Deckel sorgen für genügend Luftaustausch.
Die Technik.
Beleuchtet wird das Becken mit dem "Dual Top Canopy" einer bekannten Marke aus dem Bereich der Terraristik. Die Beleuchtungseinheit enthält entsprechend zwei 15W Leuchtstoffröhren und zwei 35W Halogenstrahler.
Die Leuchtstoffröhren sind für 12 Stunden am Tag zugeschaltet. Die Strahler sind innerhalb dieser Zeitspanne für 8 Stunden über einen Thermostat zugeschaltet um die Lufttemperatur des Beckens auf 28C° zu heizen.
Weiterhin befindet sich eine 20 Watt Heizmatte mit den Maßen 20 x 35 cm am Boden des Beckens. Diese Heizmatte erwärmt einen Teil des Beckenbodens Tag und Nacht auf 26°C, um so für die nötige Grundtemperatur zu sorgen.
Gestaltung und Bepflanzung.
Den gestalterischen Mittelpunkt bildet ein Ficus
Die Bepflanzung wird durch weitere, kleinere, asiatische Pflanzen und auch einigen Kletterpflanzen vervollständigt.
Verschiedene heimische Moose, sowie Javamoos und auch Algen sollen das Becken nach und nach begrünen.
Bemooste Äste, morsche Holzstücke, Korkeichenrinde so wie der Stamm eines Baumfarmes dienen als weitere Einrichtung.
Das Substrat wurde mit verschiedenen Wirbellosen(verschiedene Arten von Springschwänze, Weiße Asseln, Waldasseln, Hundert- und Tausendfüssler, kleinste Schnecken u.v.m.), aber auch Bakterien und Pilzen geimpft. Abgestorbene Pflanzenteile und Reste von Futtertieren brauchen so nicht entnommen zu werden, da diese weitestgehend verwertet werden.
Der Bodenaufbau besteht aus einer etwa 5-6 cm hohen Drainageschicht aus Blähton. Darüber befindet sich eine Schicht Torf, welche im Schnitt etwa 2 cm hoch ist. Lediglich an wenigen Stellen reicht diese Schicht tiefer in die Drainageschicht, um Pflanzen mehr Platz zum wachsen zu gewähren. Getrennt werden beide Schichten durch ein etwa 5mm starkes, thermoverfestigtes Geotextil (Vlies) wie es im Gartenbau zum Einsatz kommt. Dieses Vlies ist wasserdurchlässig und äusserst stabil, dennoch können Pflanzenwurzeln es durchwachsen. Ameisen dürften dagegen kaum eine Chance haben es zu durchdringen.
Die Heizmatte befindet sich demnach unter der Drainageschicht. Der Temperaturfühler für den Thermostat befindet sich über dem Vlies in der Torfschicht.
Dadurch wird der Bereich der Drainage stärker erwärmt und sorgt somit für ein verdunsten des Wassers. Dies wiederum erhöht die Luftfeuchtigkeit im Becken. Man muss nur regelmässig Wasser in die Drainageschicht nachgießen um ein austrocknen zu verhindern.
Ansonsten sprühe ich manuell alle 2-3 Tage mit einem Luftbefeuchter in das Becken, bis die Einrichtung tropfnass ist. Meist mache ich dies am Abend, kurz bevor das Licht ausgeht, gelegentlich aber auch noch mal zusätzlich am Morgen.
Ein gießen der Planzen ist somit nicht mehr nötig. Lediglich die Pflanzen am Ytong-Nest müssen ab und an zusätzlich gegossen werden.
Die Ameisennester.
Das Ytong-Nest soll einen Felsen nachgestalten. Die Färbung und die porige Oberfläche sollen an vulkanisches Gestein erinnern.
Die Kammern wurden nicht eingefärbt, um einen bessere Beobachtung der Tiere zu ermöglichen.
Die Befeuchtung erfolgt von unten durch die kapillaren Eigenschaften des Porenbetons. Das Nest steht in der Drainageschicht und ist somit im unteren Bereich ständig feucht, während der obere Teil trocken bleibt.
Hier soll später eine meiner beiden Harpegnathos venator Kolonien einziehen.
Die Eingänge des Nestes sind noch mit Watte verschlossen, daher die beiden weißen Flecken.
Innenansicht des Nestes.
Eine halbierte Korkröhre mit einem Astloch als Zugang soll später vielleicht als Nest für Gigantiops destructor dienen, da diese Art eben bevorzugt solche Hohlräume bezieht.
Allerdings passt diese mittelamerikanische Art eigentlich nicht in ein asiatisches Becken. Aber, ich hab ja noch etwas Zeit mir das zu überlegen.
Weiterhin lebt bereits ein Volk von Myrmicaria arachnoides im Becken. Diese Art baut Kartonnester, in diesem Fall im Ficus.
Kartonnest am Baumstamm.
Myrmicaria Arbeiterinnen haben ein Heimchen entdeckt.
Ob die Größe des Beckens auf Dauer ausreichend ist, um mehrere Arten von Ameisen zu beherbergen wird sich erst noch zeigen. Im Moment reicht es wohl einige Zeit, zumal die Ameisenarten welche dort leben sollen sich nicht so schnell entwickeln.
Zudem bleibt die Frage noch offen, inwieweit sich die Arten untereinander vertragen. Die Myrmicaria arachnoides verfügen über ein Abwehrsekret. Ob dies jedoch ausreicht um eine Harpegnathos venator abzuwehren wurde meines Wissens noch nicht getestet.
Gigantiops verfügt dagegen über ein ausgezeichnetes Sehvermögen und lebt auch in ihrer Heimat sehr dicht mit großen, wehrhaften Ameisenarten zusammen. Zum Teil rauben sie diesen sogar die Beute ab, daher sehe ich darin kaum ein Problem.
Wann die Ameisen letztlich einziehen steht noch nicht fest. Bisher sind ihre Völker noch sehr klein, weshalb ich noch etwas warten werde bis eine gewisse Größe erreicht ist.
Hier kann diskutiert werden.