Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
A. Meise
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#1 Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von A. Meise » 12. Mai 2009, 22:26

Hallo erstmal,

Dies ist nämlich mein offizieller Einstand in diesem Forum obwohl ich schon mehrere Jahre (teils sehr interessiert) mitlese.



Alles begann als ich vor mehreren Jahren so eine lustige Kinderameisenfarm (mit lustiger Plastiklandschaft) geschenkt bekommen habe.Ich wollte natürlich sogleich einige Ameisen in der Wildnis fangen und mir ansehen wie sie Gänge graben und dergleichen. Zum Glück habe ich damals vorher nochmal in Netz geschaut um mich ein wenig zu informieren und schnell stand fest das es mit ein paar eingesammelten Arbeiterinnen nicht getan wäre.



Ohne Königin wären sie innerhalb kürzester Zeit dem Untergang geweiht, mit Königin hätten die Ausmaße der wachsenden Kolonie schnell die Kapazität der Minifarm erreicht und überschritten...also wurde die Idee vorerst verworfen allerdings nicht vergessen.



Seit letztem Jahr lese ich nun vermehrt und sehr interessiert Haltungsberichte und anderes über einheimische Ameisen und plane an einem (mehr oder weniger) kleinem Ameisenparadies. Wann ich dieses dann verwirklich weiß ich noch nicht, ich habe es nicht eilig.



Einige Fragen sind aber immer noch offen und ich hoffe das ich hier ein paar Antworten bekomme.



Ich betreibe zur Zeit noch ein 160L Aquarium mit den Ausmaßen 100x40x40 (LxBxH), dieses würde ich gerne in eine Arena verwandeln.



Als Nest würde ich gerne eine Farm anbieten, zum einen weil der Einblick mMn super ist, dem Grabebedürfnis entgegengekommen wird und sich das Nest einfach entnehmen und z.B. in die Winterruhe schicken lässt. Außerdem wird die benötigte Nestgröße von den Ameisen selbst bestimmt. Die Bewässerung sollte sich mithilfe eines Drenagesystems leicht verwirklichen lassen wobei ich mich bei diesem Punkt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will da keine Erfahrung vorhanden ist.



Dieses Aquarium soll (nachdem das Wasser abgelassen wurde :D) als entgültige Behausung für die Ameisen dienen. die farm soll integriert werden. Ich möchte nur ungern Löcher in die Seitenwände schneiden damit der Glaskasten evtl auch wieder als Aquarium genutzt werden kann.




So ihr fragt euch warum ich hier meine Lebensgeschichte erzähle, euch ein Ohr abkaue und was ich um Gotteswillen möchte? Na gut...hier meine






Fragen:

1. Die zu haltene Art:

Ansich habe ich mich durch die unzähligen Plädoyers für Lasius Niger durchaus von dieser Art überzeugen lassen. Sie sind sicherlich interessant und wachsen schnell zu stattlichen Kolonien heran. Hier liegt auch schon der Knackpunkt, nach den vielen Fürsprechern habe ich auf der (in der "Szene" wohl sehr bekannten) Seite von Erne (http://www.ameiseninfos.de) die gutgemeinte Wahrnung zur Koloniestärke gelesen und muss zugeben eine Kolonie mit mehreren 10000 "Bürgern" hört sich für mich nicht sehr kontrollierbar an und macht mir ehrlichgesagt Angst. Was mich zum umdenken Veranlasste. An diesem Punkt Stecke ich daher noch immer. Informiert habe ich mich über drei Arten. Die bereits erwähnten Lasius Niger zudem im Wiki über Camponotus Ligniperda und Formica Fusca. Beides scheinen auch sehr spannende Arten zu sein und durch ihre größe auch attraktiver. Leider konnte ich zu den genannten Arten keine zu erwartene Koloniegröße rausfinden.

Wie groß werden die Kolonien dieser Arten in Gefangenschaft?
Was bedeutet in diesem Fall "Volksstark" bzw "Volksarm" (zu den Camponotus hab ich überhaupt nix zu der zu erwartenen Volksstärke gefunden)?
Gibt es fertige Haltungsberichte die über das zweite Jahr hinaus gehen?
Sind diese Arten vom Aufwand her gut zu halten?
Gibt es andere Arten die ich vielleicht in Betracht ziehen sollte?



2. Lebensraum:
Mein nächstes Problem ist die Arena. Wie ich bereits geschrieben habe möchte ich keine Bohrungen an dem (noch) Aquarium vornehmen. Reicht dieser als Lebensraum für eine ausgewachsene Lasius Niger Kolonie aus? Oder muss man zwangsläuig erweitern? Ich habe nicht gefunden zum tatsächlichen Platzbedarf.
Würde der Lebensraum für eine der anderen beiden Arten ausreichen (ausgewachsene Kolonie)?




3. Nest:
Zum Schluss steht noch die Frage nach dem Nest im Raum. Ich hab da mehrere verschiedene Ideen. ich würde die Farm gerne "unterirdisch" an die Front des Formicariums setzen, damit sich die Ameisen "eingraben" können..von oben nach unten halt :D
ist es möglich gleich eine Farm mit den Ausmaßen für eine ganze Kolonie anzubieten? Die Meisen sollten doch nur soviel freilegen wieviel sie zum "wohnen" brauchen und keine unterirdischen Endlager anlegen. Oder?
Welche Ausmaße sollte die Farm dann haben?


Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit...ist ja doch recht viel geworden..


Grüße

A. Meise



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Siebenundvierzig
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#2 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von Siebenundvierzig » 12. Mai 2009, 22:51

Hier stand Mist.



A. Meise
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#3 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von A. Meise » 12. Mai 2009, 23:00

Leider beantwortest du nicht eine von meinen Fragen ;) !
Ich hab doch geschrieben das ich mir bei der Wahl der Art noch nicht sicher bin. Und ich schreibe nirgends das ich vorhabe das gleich wieder aufzugeben. Aber so ein Becken kostet Geld, und dass nicht zu knapp! Also würde ich nur ungern dieses "kaputt" machen..das hat ja nix mit meinem Vorhaben eine Ameisenkolonie zu halten zu tun! Wenn das Volk aus was weiß ich für Gründen keine 30 Jahre alt wird (und wenn ich mir hier die Haltungsberichte anschaue kann das auch nicht die Regel sein, denn nach zwei Jahren schreibt keiner mehr weiter) muss ja der Glaskasten deshalb nicht gleich wertlos sein weil große Löcher reingebohrt wurden. Zudem würde ich einfach gerne den Lebensraum auf das Becken beschränken und sie nicht durch die halbe Wohnung laufen lassen. Das hab ich auch so geschrieben!

Das hier die Allgemeinheit nix von Farmen hält ist mir bereits aufgefallen. Allerdings habe ich keinen guten grund dafür erkennen können. Diverse Fotos die man dann mal gesehen hat sehen sehr interessant aus und man hat einen guten einblick ins Nest. Von verschmierten Scheiben hab ich dagegen nirgendwo etwas lesen können. Und warum sollte eine Farm keine ganze Kolonie unterbringen können? Ich kann ja die Maße der Farm noch selbst bestimmen. Rein theroretisch wäre also eine Farm von einem Meter Länge möglich! Da sollten ja schon ein paar arbeiter Platz finden...nichtsdestotrotz kam daher ja meine Frage nach dem Platzbedarf im Nest bei einer Ausgewachsenen Kolonie der vorgeschlagenen Arten bzw die Frage nach anderen geeigneten Arten. Und nimms mir nicht übel aber da hoffe ich auf die Erfahrungswerte etwas "Routinierterer" Halter ;)



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Siebenundvierzig
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#4 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von Siebenundvierzig » 12. Mai 2009, 23:11

A. Meise hat geschrieben:


2. Lebensraum:
... Reicht dieser als Lebensraum für eine ausgewachsene Lasius Niger Kolonie aus? Oder muss man zwangsläuig erweitern? Ich habe nicht gefunden zum tatsächlichen Platzbedarf...



3. Nest:
... ist es möglich gleich eine Farm mit den Ausmaßen für eine ganze Kolonie anzubieten? Die Meisen sollten doch nur soviel freilegen wieviel sie zum "wohnen" brauchen und keine unterirdischen Endlager anlegen...



Grüße

A. Meise


Genau diese Fragen sollte ich dir damit beantwortet haben...naja :spin2:



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Tabernakel
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#5 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von Tabernakel » 12. Mai 2009, 23:21

Siebenundvierzig hat geschrieben:Hallo A. Meise!

Also ich bin zwar auch erst seit einer Woche Halter einer Lasius niger Kolonie, aber möchte trotzdem einen kleinen Beitrag abgeben.



Warum nur, alles was danach kam war eigentlich Unfug...

Lieber A.Meise,

ich habe eine L.niger Kolonie im Dritten Jahr, eine 10x20x1cm Farm und seit diesem Frühjahr zusätzlich eine weitere 30x20x1 cm Farm, die nicht mal annähernd ausgelastet ist.

Ein 40 x 40 x 100 Becken reicht für eine Lasius niger Kolonie. Du kannst bei dieser Beckengröße ohne Probleme die Farmen in das Becken stellen und dir das Bohren so ersparen. Allerdings rate ich dir davon ab, die Farm versenken zu wollen, denn das erschwert nur den Punkt der Winterruhe. Den Ameisen ist das völlig egal ob die in der Farm erst ein Stück hoch müssen und dann nach unten graben.

Trotz Deiner Bedenken bezüglich der Koloniegröße bei L. niger empfehle ich diese Art uneingeschränkt ;). Grob über den Daumen gepeilt kann man sagen, je größer die Ameisenart desto langsamer auch ihre Entwicklungszeit. Bei L.niger hast du wirklich was zusehen ab dem zweiten Jahr. Und Angst brauchst du vor L. niger auch nicht zu haben. Wenn Du dir eine Königin im Schwarmflug suchst bei dir vor Ort kannst du sie samt Becken auch einfach raustellen wenn es dir zu viel wird und sie werden schnell umziehen. Weil es ihnen in der Natur in der Regel besser gefällt.

Zu der Farmgröße, Ameisen lieben es kuschelig. Die oben genannte 20x10x1 cm Farm ist noch lange nicht an ihre Grenzen gestoßen im dritten Jahr.

Es spricht bei einer Farm meiner Meinnung nach auch nichts dagegen ein 40x30x2cm Monstrum zu nehmen, aber dann wirst du sehr sehr lange garnichts von dem Nestleben sehen, weil sie in kleinen Höhlen irgendwo innerhalb der Erde sitzen werden.

Viele Grüße,

Alex


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#6 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von A. Meise » 12. Mai 2009, 23:45

Das sind ja schonmal richtige Antworten.

Zum versenken der Farm: Ganz klar, den aspekt der Winterruhe habe ich vorher bedacht..ich hab mir überlegt die Farm links und rechts mit Halterungen für eine Art Schiene wie es bei Autoradios üblich ist zu versehen..so kann ich die Farm dann an den Schienen einfach vertikal nach oben ziehen. Ein fest eingebautes Nest kommt selbstverständlich nicht in Frage.


€dit:

Was mich auch noch interessieren würde ist die Frage des Ausbruchschutz. Das Aquarium ist mit Silikon gut verarbeitet. Ich hab aber gelesen das sich die Meisen durchaus gerne durch diese Silikonfugen durchfressen. Ist das üblich? Wie verhindert man das?

Ansonsten hätte ich gerne eine Talkumschicht und nen Deckel werde ich dafür noch bauen. Talkum weil mir einerseits das Becken zu groß ist um es mit PTFE zu "tränken" (und PTFE mir auch zu teuer ist) und es ja auch recht aufwendig erscheint das aufzutragen, mit entsprechendem Risiko einen unzuverlässigen Ausbruchsschutz für teures Geld zu haben. Desweiteren wohne ich in der berliner Innenstadt. Da es hier sehr viel Staubt kommen Ölbarriere und Wassergraben wohl auch eher nicht in Frage. Ist Talkum bei einer kleinen Art wie Lasius Niger "sicher"? Wie oft muss es (der Erfahrung nach) erneuert werden?

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Tabernakel
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#7 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von Tabernakel » 13. Mai 2009, 08:50

Hallo,

ich verwende Paraffinöl und einen Deckel, der Ölstreifen ist bei mir 5 cm hoch und wird durch einen eingeklebten Moosgummistreifen am runterlaufen gehindert.(Frankfurter Innenstadt) Keine einzige Ameisen hat es bisher über diesen Streifen geschafft. Ich habe keine Erfahrung mit PTFE oder Talkum, da ich beide noch nicht verwendet habe, aber das Öl finde ich super. Ich hatte auch schon mal eine Inselvariante, also Wassergraben und das war mir persönlich viel zu viel Aufwand ( Gestank, Algenbildung, Verdunstung und häufiges Auffüllen, immer mal wieder eine ertrunkene Ameise..)

Ich erneuere das Öl dann, wenn die Ameisen anfangen von unten her ab und an den Streifen zu betreten anfangen. Aktuell ist das so alle 2 Wochen. Die Erneuerung dauert allerdings auch nur circa 10 sekunden. Mit einem Schwamm, in Breite des Streifens geschnitten, einen Tropfen Öl drauf und einmal rundherum fahren.

Bisher habe ich auch noch nie gesehen, dass L. niger Interesse an den Silikonnähten gezeigt hat. Ich vermute, dass sie da sozusagenauf Granit beißen.

Bei Talkum besteht eher die Gefahr, das eingepuderte Ameisen eingehen. Dazu gibt es ein oder zwei Bemekrungen hier im Forum. Allerdings schwören manche Halter auch auf diesen Ausbruchsschutz, ich glaube, dass ist fast etwas Geschmacksache. Ich kann für meinen Teil nur sagen Paraffinöl funktioniert gut bei Lasius niger.

Viele Grüße,

Alex

Edit: Zu Deiner Nestvariante: Wenn ich es richtig verstehe, verschenkst du dann Allerdings recht viel Volumen deines Beckens an den Hohlraum, der sozusagen das Erdreich um deine Farm repräsentiert. Natürlich kann man so sehr schicke Becken einrichten, weil es den Anschein hat, dass die Ameisen wirklich unterirdisch leben, aber dann ist dein Becken schnell nur noch 20 cm hoch, dann wird der Einrichtungsspielraum doch recht eingeschränkt.


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#8 AW: Fragen zur geeigneten Art, Nest und Becken

Beitrag von A. Meise » 13. Mai 2009, 16:30

Also das mit dem Nest wird sich nicht verhindern lassen...denn wenn ich die Farm "oberirdisch" anbringe würde sie den Blick auf große Teile der Arena versperren. Da nehme ich lieber die verminderte "Bauhöhe" in kauf was auch den Eingriff ins Becken erleichtert. Zudem wäre Platz für evtl doch anstehende Nesterweiterung.

Mich würden aber weiterhin noch Meinungen zu Camponotus Ligniperda und Formica Fusca interessieren...vor allem zu der zu erwartenden Volksstärke. Grade die Formica Fusca wird ja vom Wiki Bspw explizit als Anfängerart genannt und empfohlen die sich schnell entwickelt und nicht zu Volksstark wird. Leider ohne Angaben von tatsächlichen Zahlen.



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