Heute machte ich mit meiner Freundin mal einen kleinen Ausflug zu einem Heimkererdenkmal in Niedersachsen nahe Göttingen. Das Wetter war sonnig, gelegentlich kleine Wolken, ca. 23°C. leicht schwül. Feuchter Boden, leichter Wind.
Bei dem Betreten einer großen Wiese, realtiv kurzes Gras (wahrscheinlich kürzlich gemäht) bestückt mit (Un)kraut wie z.B. das Gänseblümchen oder der Hahnenfuß (Butterblume).
Sofort fielen mir die ganzen kleinen Bauten der Ameisen auf. Es wahren wirklich auffallend viele. von 5-30 cm Durchmesser auschließlich aus Erde.
Natürlich war mir klar, dass diese aus der Feder der Lasius Arten stammen.
Auf einem Quadratmeter war mindestens ein Haufen dieser Bauart zu finden, in der oben angegebenen Größenspanne:
Ich habe einmal zwei Bauten mit einer Butterblume (gelbe Blüte) gekennzeichnet, nun ist relativ gut zu erkennen, wie nah die Bauten aneinander gebaut sind. Diese Beiden sind ca. gut 30cm von einander entfernt:
Überrascht war ich, als ich beide Bauten ein klein wenig öffnete. In dem auf der rechten Seite fand ich diese dunkle Lasius Art:
Vielleicht Lasius cf. niger?
Die Geschlechtstierlarven lagerten sie direkt unter der esten Erdschicht an der Spitze dieser kleinen Bauten. Die kleinen Erdaufschüttungen speichern wirklich sehr gut die Wärme, selbst mit dem sehr schlechten Thermometer "Fingerkuppe" konnte man wunderbar spühren wie die Wärme entwich. Die Bauten waren unter der ersten Erdschicht feucht, feucht und warm, beste Bedingungen für die herranwachsenden Geschlechtstierlarven.
Unverzüglich nach dem Öffnen ihres Baus, strömten auch schon hunderte Ameisen hervor. Die Übermittlung durch Duftstoffe erfolgt wirklich unverzüglich, (ich öffnete nur einen Bau dieser Art und auch nur weniger Zentimeter) also schnell ein paar Fotos geschossen und wieder etwas Erde draufgebröselt, sie beruhigten sich schnell wieder:
Auf der linken Seite fand ich diese helle Lasius Art:
Lasius
Ich war schon überrascht, wie nah diese beiden Lasiusarten nebeneinander leben und überleben. Dies ist wahrscheinlich nur möglich, da sie doch verschiedene Biotope für ihre Nahrungsbeschaffung nutzen. So dulden sie sich wohl gegenseitig. Auf der Wiese gab es hundertete Bauten dicht an dicht. Besetzt von hellen und dunklen Lasiusarten nebeneinander.
Verblüfft war ich als ich am Wegesrand zu dem Denkmal, diesen doch schon als Haufen zu bezeichnenden Lasius
Eine zwei Euro Münze soll die Höhe dieses Hügels verdeutlichen!
Der Wegesrand zu dem Denkmal (Weg ca 500m lang) umgeben von Sträuchern und buschigwachsenden Bäumen, wird dominiert von Fomica sanguinea. Polygynie und das Ausbilden von Zweignestern erlaubt dieser Ameisenart ein geeignetes Habitat dominant zu besiedeln. Dieses war hier auch deutlich zu erkennen. Alle paar Meter sah man am Wegesrand flache Bauten, die vorwiegend aus Erde erschaffen waren. Und höchstens 50cm durchmesser aufwiesen:
Der kleine Lasius
Alles in Allem war es ein toller Ausflug!
Bei Bedarf, darf gerne hier diskutiert werden. An alle Kundigen, wäre ich über eine nähere Bestimmung der Ameisen wenn möglich, natürlich dankbar!
LG