[font=Times New Roman]Kurzfassung: Kipp’ einen Topf heiĂźes Wasser in den Behälter mit den Ameisen und schĂĽtte das Ganze auf den Kompost, in den Garten, oder sonst wohin. – Tote Ameisen, tote Parasiten usw. sind kein Risiko mehr.[/font]
[font=Times New Roman]Geschadet hast Du dem Nest im Freiland, das ist nicht mehr zu ändern, und ob Du die Ameisen nun noch ein paar Tage/Wochen behältst bis sie von alleine tot sind, oder ob Du sie gleich ins Jenseits beförderst, kommt ziemlich aufs Gleiche heraus. Per Post zurückschicken dürfte den Ameisen auch nicht besser bekommen. (Edit: Musst übrigens hier nicht mal schreiben, wenn Du's so gemacht hast).[/font]
[font=Times New Roman]Allgemein: Ich hoffe, dass andere Ameisen-Interessenten hieraus lernen: ERST informieren, dann (vielleicht) ans Sammeln gehen.[/font]
[font=Times New Roman]Langversion:[/font]
[font=Times New Roman]Mir wird in diesem wie auch in anderen Foren oft zu viel Gewese (auch: „Geschi..“) um eine oder ein paar tote Ameisen gemacht. Das geht ja fast bis zum Requiem fĂĽr eine abgekratzte Lasius niger-
[font=Times New Roman]Lasst doch die Kirche beim Dorf! Es sind Insekten, keine (manchmal) vernunftbegabten Menschen. [/font]
[font=Times New Roman]Abgesehen von wenigen wirklich gefährdeten Arten sind die meisten Ameisen sehr häufig. Und genau deshalb kommen sie uns auch so oft in die Quere, manchmal als Schadameisen oder lästige Häufchenbauer im Rasen, sehr oft aber auch ohne dass wir etwas davon bemerken.[/font]
[font=Times New Roman]Schätzt mal, wie viele Ameisen (oder gar wie viele andere Kleinlebewesen!) Ihr beim einfachen Gehen ĂĽber eine Wiese platt macht, oder beim Rumlaufen im Wald auf der Suche nach „DER“ Superkönigin? (Das ist kein Vorwurf; beim Schwammerlsuchen oder beim Fotografieren kommen auch mir jede Menge Ameisen unter die Stiefel!). Im passenden Wald ist bei jedem dritten Schritt eine Eichel mit einer kompletten Kolonie Temnothorax nylanderi „dran“. Das ist ein unvermeidlicher Teil unseres „ökologischen FuĂźabdrucks“.[/font]
[font=Times New Roman]Denkt auch daran, dass unsere sämtlichen Nahrungsmittel unter massivem Einsatz von Pestiziden erzeugt werden, vom Sprühen gegen Blattläuse auf dem Acker (das natürlich den Ameisen auch nicht gut tut) bis zur Vergiftung von Mäusen und Ratten in den Vorratslagern. [/font]
[font=Times New Roman](„Bio“-Nahrungsmittel werden nicht in ausreichendem Umfang erzeugt um diesen Vorratsschutz ĂĽberflĂĽssig zu machen). Bei der Bearbeitung von Ă„ckern (PflĂĽgen, Eggen, Säen, Ernten) walzen die Maschinen alles platt, was unter die Räder kommt. Ă„hnliches geschieht bei Waldarbeiten (Holz schlagen, Bäumchen pflanzen, …).[/font]
[font=Times New Roman]Angesichts dieses alltäglichen Massensterbens sollte man sich doch besser eine realistische Einstellung zum Ableben einer alltäglichen Ameise oder einer ebensolchen Kolonie zulegen.[/font]
[font=Times New Roman]„Ehrfurcht vor dem Leben“: Ja, aber sie hat leider unĂĽberwindliche Grenzen. Sich Wissen aneignen ĂĽber die Organismen, mit denen man notgedrungen zu tun hat, kann Exzesse abmildern. Mehr aber auch nicht. „FĂĽr mich muss kein Tier sterben“ – das ist leider eine Illusion.[/font]
[font=Times New Roman]So, die Gegenargumente kenne ich, danke vielmals.[/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]