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Gipsnest für Messor barbarus - Fragen

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anthropod
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#1 Gipsnest für Messor barbarus - Fragen

Beitrag von anthropod » 16. April 2009, 19:38

Hallo!

Ich plane gerade ein Nest für meine Messor barbarus und hätte gerne eure Meinung gehört und vielleicht Antworten auf ein paar Fragen die noch offen sind. Eine Skizze ist im Anhang. Blau - Gasbeton, braun - Gips, grün - Kammern, gelb - Gänge.

Es soll ein stehendes Gipsnest werden, das in einen Gasbeton-Rahmen gegossen wird. Es wird zwei Anschlüsse haben und soll von Vorder- und Rückseite genutzt werden. Eine Seite soll feucht und eine trocken(er) sein. Bewässerung soll von unten erfolgen. Die Außenmaße sind 30x24cm, die Kammern sollen 4cm tief werden, Gänge 15mm. Achso, und extern natürlich.

Für folgende Fragen sind Antworten erwünscht:

1. Sollten es für Messor barbarus mehr feuchte oder mehr trockene Kammern sein? Aktuelle Planung ist mehr Trockene; einige Halter bezweifeln ja auch die Notwendigkeit verschieden feuchter Nestteile.
2. Mit was klebt man Plastik- oder Acryl-Rohre in Gasbeton? Ein Test ergab, daß Silikon zwar hält, aber keinen stabilen Eindruck macht, weil es noch flexibel ist und das Rohrstück sich leicht verdrehen läßt.
3. Hält Heißkleber noch, wenn er in Kontakt mit feuchtem Gips oder Gasbeton ist oder wenn er höherer Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist?
4. Sind 2cm Abstand zwischen den Hohlräumen (Kammern, Gänge) genug, damit der Gips stabil bleibt und nicht die Decken einstürzen?

Danke für eure Hilfe,
Anthropod
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davidka
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#2 AW: Gipsnest für Messor barbarus - Fragen

Beitrag von davidka » 12. Juni 2009, 20:02

hallo anthropod!

gleich zur sache
- solltest du eine gründende königin oder eine kleine kolonie haben, dann bedenke, dass zu viel platz schlecht ist - da "fühlen" sich die ameisen nicht sicher. bei einer kleinen kolonie reichen 2-3 kammern und die sollten auch nicht groß sein (2x3 cm - und 1 cm tief. maximal!)

- du benötigst (für die einlagerung der körner) definitiv trockene stellen, weil die sonst keimen, schimmeln..

- für das kleben der scheiben an den gasbeton nehme ich pattex montagekleber. der hält sehr gut. auch wenn das nest feucht ist. mit silikon solltest du prinzipiell vorsichtig sein, der sollte keine pilzhemmer enthalten - die sind für die ameisen wahrscheinlich ungesund ;)
auch zum einkleben der anschlüsse verwende ich pattex montagekleber - hält gut.

- heißkleber ist ungeeignet, der hält nach meiner erfahrung nicht auf gasbeton.

- als zwischenraum zwischen den kammern reichen auch 10 mm (und mit denen bist du auf der sicheren seite)

hoffe die antwort kommt nicht zu spät! ;)
lg, David


Jedem das Seine

anthropod
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#3 AW: Gipsnest für Messor barbarus - Fragen

Beitrag von anthropod » 12. Juni 2009, 22:35

Danke David,

die Antwort kommt noch nicht zu spät, ich plane lange voraus. Meine Kolonie hat zur Zeit etwa 70 Ameisen. Mit etwa 20 bis 30 Ameisen sind sie vom RG genau in so ein von dir skizziertes kleines Nest eingezogen. Zwei Kammern mit 3x2x1cm.

Bild

Komischerweise werden die Körner an der feuchtesten Wand unten rechts gelagert. Ich glaube sie weichen die Körner ein, um sie besser knacken zu können.

Das in meinem ersten Beitrag angesprochene Nest werd ich auf das nächste Jahr verschieben. Die Größe und Gang-Anordnung ändert sich nochmal etwas damit ich Bilderrahmen-Glas statt Plexiglas nehmen kann. Außerdem möchte ich gerne wenn es vom Material nicht zu teuer wird Schleusen in die Anschlußstücke einbauen um die Anschlußschläuche einfach abziehen zu können. Das muß ich vorher aber nochmal an einem Modell auf Funktionstüchtigkeit testen.

Bis dahin gibt es als Zwischenlösung einen liegenden Ytong. Die Kammern sind 1,5cm hoch und die Kammerfläche ist etwa 7mal größer als in dem kleinen Nest. 2/3 der Kammern sollen anfangs mit Steinen aufgefüllt werden. Der Stein ist soweit schon fertig und muß nur noch etwas abtrocknen damit ich dieses Wochenende die Anschlußstücke einkleben kann.

Bild

Ich hab mich für Epoxydharz entschieden. Benutzt hab ich sowas noch nicht, mal sehn wie es klappt. Wenn der Montagekleber gut halten soll, werd ich den beim nächsten Nest mal probieren, oder wenn ich das Epoxyd (hoffentlich nicht) wieder rausfräsen mußte. :)

LG, Anthropod



Erne
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#4 AW: Gipsnest für Messor barbarus - Fragen

Beitrag von Erne » 12. Juni 2009, 23:35

Sehe das du weit gedacht hast und im Außenbereich dicke Wände vorhanden sind, der Boden ist auch wichtig (oder Rückwand).
Ytong, Gips, in feuchten Bereichen sind diese Ameisen besonders aktiv, suchen nach Erweiterungen für ihren Lebensraum und schaue dir die kräftigen Majorarbeiterinnen dieser Art an, die knabbern einiges durch.

Ein gutes Nest hast du für diese Art gebaut.

Grüße



anthropod
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#5 AW: Gipsnest für Messor barbarus - Fragen

Beitrag von anthropod » 13. Juni 2009, 07:41

Danke Erne,

ich hab viele Anregungen durch deine tolle Seite bekommen! Ich finde Ausbruchsschutz ist sehr wichtig. Bei dem Ytong-Nest ist die dünnste Wand bei den Anschlußstücken mit 3cm, nach unten 3,5cm, nach vorn und den Seiten 4cm und zum Wassertank 5cm. Wenn die Ameisen sich durchbeißen wollen schaffen sie das auch, aber es gibt mir hoffentlich etwas Zeit, mir eine Ersatzlösung zu überlegen, bis sie es in die Freiheit schaffen.

Auch bei dem Gipsnest im Ytong-Rahmen, wegen dem es dieser Thread existiert geht es um den Ausbruchschutz. Geplant ist einen Rahmen aus Ytong mit Metallgitter auszukleiden und ein doppelseitiges stehendes Gipsnest hineinzugießen. Das hat wahrscheinlich viele Vorteile. Es gibt ringsherum überall Glas oder Metall und die Messor können nicht raus. Vielleicht läßt sich das Nest durch den Ytong-Rahmen besser befeuchten als ein reines Gipsnest. Vielleicht ist es durch den Rahmen transport-stabiler als ein (feuchtes) Gipsnest. Vielleicht sieht es optisch ganz gut aus. Die Nachteile sind etwas mehr Gewicht und deutlich mehr Platzverbrauch.



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