Bestimmung von Königin, vermutlich Formica spec. [Lasius fuliginosus]

Simon S. · Beitrag von **Simon S.** » 19. Juni 2009, 21:09

Hallo zusammen,

ich würde mich freuen, wenn ihr mir beim Bestimmen folgender Königin helfen könntet:

Fundort:
- 25km südlich von Stuttgart
- Kleinstadt, ca. 292 m ü. NN
- Wiese bei Sportgelände

Zeitpunkt:
- 17. Juni
- Dämmerung, nach 20.30Uhr

Fundumstände (Wetter):
- Temperatur ca. 21°C

Gyne:
- Größe ca. 0,6-0,8cm
- Farbe dunkelbraun, bis schwarz, glänzend

*** editiert ***

Philipp022 · Beitrag von **Philipp022** » 19. Juni 2009, 21:24

Lasius cf. fuliginosus

Boro · Beitrag von **Boro** » 20. Juni 2009, 08:51

Kann ich nur zustimmen! Die Größe ist natürlich 0,6-0,8 cm.
Beste Grüße Boro

Simon S. · Beitrag von **Simon S.** » 20. Juni 2009, 10:09

Vielen Dank für die schnelle Bestimmung. Da mir die Gründung allerdings zu schwer erscheint (sozialparasitäre Gründung), werde ich sie schweren Herzens wieder an ihren Ursprungsort zurückgeben. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es dort nicht überleben wird.

Wäre es möglich sie mit Puppen von Lasius cf. emarginatus zu pushen. Gibt es schon Erfahrungen mit der Gründung dieser Art?

Mit freundlichen Grüßen,
Simon S.

Boro · Beitrag von **Boro** » 20. Juni 2009, 10:22

Die sozialparasitische Gründung beruht im Wesentlichen darauf, dass eine artfremde Königin in ein Nest eindringt, dieses übernimmt und bald von den (fremden) Arbeiterinnen gefüttert und umsorgt wird. Ich weiß nicht, ob es eine Untersuchung gibt, die darstellen kann, wie lange eine Gyne ohne diese Pflege (da ja nur Puppen v. Arbeiterinnen vorhanden sind) auskommt bzw. überlebt. Die Königin v. Polyergus rufescens z. B. kann sich nicht einmal selbst ernähren, bei den Gynen der Formica-Gruppe (Formica sanguinea) ist klar, dass sie sich selbst ernähren können u. ohne weiteres einige Tage durchhalten.
So viel mir bekannt ist gründet Lasius fuliginosus nicht nur bei den gelben Lasius-Arten, sondern mitunter auch bei Lasius niger. Von L. emarginatus ist scheinbar nichts bekannt...
LG. Boro

Smaug · Beitrag von **Smaug** » 20. Juni 2009, 10:34

Wenn die Königin solange überlebt, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, könnte die Gründung klappen. Lasius-fuliginosus-Königinnen sollen ja in der Lage sein, den Puppen Schlupfhilfe zu geben (wurde mir berichtet, habe ich nie selbst beobachtet). Und was das Pushen angeht: Solange es sich um Puppen von Lasius sp. handelt, hast du gute Karten, denn die Adoption von Puppen artübergreifend innerhalb einer Gattung funktioniert oft. Dass eine Koloniegründung bei Lasius emarginatus in der Natur nicht nachgewiesen ist, liegt wahrscheinlich einfach daran, dass diese Art zu viel Gegenwehr leistet. Aber beim Pushen ist diese Gefahr nicht gegeben. Doch wie es so ist im Leben: Für nichts gibt es eine Garantie.

TRIA · Beitrag von **TRIA** » 20. Juni 2009, 13:24

Frank hat mal was zu diesem Thema geschrieben. Das sollte, wenn man das probieren möchte, eine große Hilfe sein.
Hier seine Tips zur Gründung.
http://www.ameisenforum.de/ameisenforum-2001-2005-archiv/19700-tips-zur-koloniegruendung-lasius-fuliginosus.html

http://www.ameisenforum.de/europaeische-ameisenarten-allgemeines/24574-beitrag-zur-koloniegruendung-und-haltung-von-lasius-fuliginosus.html

Und hier noch der Beitrag den ich meine, wirklich lesenswert.*****
http://www.ameisenforum.de/europaeische-ameisenarten-allgemeines/lasius-dendrolasius-fuliginosus-t34391.html

Fand ich so gut, das ich es mit gleich mit Word gespeichert hab

Hier20 · Beitrag von **Hier20** » 20. Juni 2009, 16:14

Wie ich schon mal sagte, man kann es bei der Art auch mit Arbeiterinnen der eigenen Art versuchen.
Adoptionen kommen ja bei Lasius fuliginosus auch vor.

Bei mir hat es da gut geklappt.

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Bestimmung von Königin, vermutlich Formica spec. [Lasius fuliginosus]

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