Wie ich schon im Haltungsbericht angekündigt habe, plane ich momentan ein ziemlich technisch angehauchtes Formicarium. Ein Teil davon soll ein mit roten LED´s beleuchtetes Nest sein.

Dazu plane ich je Kammer 1-2 rote 5mm LEDs mit diffusem Abstrahlwinkel, einer Wellenlänge von 620-630nm und einer Lichtstärke von 900mcd an der Seite einzubauen.

Meine Hoffnung wäre, dass das rein rote Farbspektrum der LED´s die Ameisen nicht stört, dass die Sicht ins Nest verbessert wird und evtl. dass die geringe, aber dennoch vorhandene Verlustleistung der LED´s warme Ecken bietet die evtl für die Brutentwicklung förderlich wären.

Aber ich habe gelesen, dass nicht alle Ameisenarten Rotblind sind.

Wisst ihr wie das bei Messor barbarus und Camponotus ligniperda ist?

Hallo TomTom... !

Natürlich sind die LED's schon seit längerem bekannt als Beleuchtungskörper, sie sollen künftig auch als die energiesparende Strassenbeleuchtung eingesetzt werden ! Versuche damit werden derzeit auch in der Schweiz durchgeführt.

Weil die LED's jedoch ein sogenannt "kaltes" Licht abgeben, dürften sie schwerlich im Formikar "Wärmeecken" erzeugen ! Besonders auch in den vielfältigsten Bereichen des Modellbaues setzt man gerade deswegen immer mehr LED's ein !

Auf die von Dir erwähnten Ameisenarten wirken die roten LED's in dem Sinne, wie es der Halter von diesen Leuchtkörpern anstelle von Folien auch erwartet !

Schönen Tag noch !

Ryk

Hallo Attafive,

die LED´s setzen je LED etwa 0,1W in Wärme um, und erwärmen somit auch den Innenraum des Nestes. Natürlich möchte ich damit nicht das Formicarium erwärmen, nur ecken im Nest. Da ich in einem Nest etwa 5 LED´s einsetzen möchte und das Volumen der darin befindlichen Luft nicht gerade hoch ist und kein großer Luftaustausch stattfindet dürfte sich die Temperatur in direkter Umgebung um ~3-5 Grad erwärmen.

Also mir geht es dabei nicht um den Effekt von LED´s, damit kenne ich mich sehr gut aus, da ich bei einem namhaften Elektronikhersteller in der Entwicklungsabteilung sehr viel mit dieser Materie zu tun habe Mir geht es dabei eher darum in welchem Spektrum und in welchem bereich der Wellenlänge sich dir "Rotblindheit" von Ameisen bewegt und wie stark diese bei den einzelnen Arten ausgeprägt ist. Ich habe in unserer Unibibliothek in einem Buch geblättert (Namen weiß ich leider nichtmehr) in dem stand, dass es keine direkte Blindheit ist, sondern dass dieses Farbspektrum weniger stark wargenommen wird, was auch Artabhängig ist.

In der Gründugnsphase, in der die Königinnen ja etwas empfindlicher sind, scheint Messor barbarus durchaus empfindlich auf rotes Licht zu reagieren, wobei die Camponotus garnicht darauf reagiert.

Hallo !

Sorry, da verstehe ich nicht, warum Du diese Frage stellst, wenn Du sie Dir ja gleich selber beantworten kannst . . .

MfG Ryk

Weil ich nur mit einer Taschenlampe und roter Folie getestet habe... das heißt, da kam auch ein anderes Farbspektrum mit durch. Die rote Folie, die im allgemeinen verwendet wird, ist ja keine spezielle Filterfolie die nur einen bestimmten bereich durchlässt.

Deshalb würden mich andere Meinungen dazu interessieren. Evtl. hat auch schon jemand ähnliches probiert und damit schlechte Erfahrungen gemacht...

Also eine fusca Kolonie hat es sich unter einer Edelsteinplatte die von unten mit 3 Farbwechslern (LEDs) bestrahlt wird gemültich gemacht. unter den Farbwechslern werden momentan 300 Puppen gebunkert (kein Hauptnest). Wenn ich die Farbwechsler einschalte und nur eine Farbe einschalte stört das die Kolonie kein bisschen sie wuseln nicht panisch oder so herum. Wenn ich grün einstelle stört es sie genauso wenig. Kann es sein, dass die Tiere verstanden haben, dass ihnen keine Gefahr von den Farbwechsellicht droht? Denn wenn ich die Edelsteinplatte hochhebe reagieren sie von dem Licht und der Vibration sofort panisch und versuchen zu retten was zu retten ist, also sie packen ihre Puppen und strömen zum Schlaucheingang der zum 10m entfernten Nest führt.

Für mich stellt sich gerade die Frage ob das jetzt einfach nur durch die Gewöhnung, oder durch das Lichtspektrum so ist...

*grübel*

mfg Sumse

Hallo!

Habe mal mit einem Laserpointer experimentiert, die Wellenlänge dürfte zwischen 640 und 660 nm liegen. Keine Sorge, damit die Energiedichte auf den Ameisenaugen nicht zu groß wird, verwende ich eine Streulinse.

Meine Messor barbarus Gründerin reagiert manchmal relativ heftig, vor allem wenn der Lichtfleck schnell bewegt wird, oft ist aber auch gar keine Reaktion zu sehen.

Myrmica ruba reagiert überhaut nicht, die Koloniegröße schätze ich auf 300 bis 500 (leider kein Nesteinblick).

Die Idee mit der LED Kammerbeleuchtung hatte ich auch schon, allerdings ergänzt durch Infrarot-LEDs. Da die allermeisten digitalen Kameras IR-empfindlich sind, könnte man so im abgedunkelten Raum prima Bilder schießen, ohne die Ameisen zu stören. Getestet habe ich das mal mit einer Fernbedienung, funktioniert prinzipiell, ist aber viel zu lichtschwach.

Gruß, paxi