Derzeit kommt eine Flut von Bestimmungsanfragen zur Gattung Lasius ins Forum. Einige kann man relativ gut bestimmen, es handelt sich meist um die häufigen Arten. 
Bei
 Lasius(Lasius s. str.) beginnen die Schwierigkeiten nach 
L. niger u. 
L. emarginatus, wer kann schon z. B. eine 
Lasius paralienus bestimmen, wer hat je bewusst eine dazugehörige 
Königin gesehen? Die Männchen sind wohl bei allen Lasius-Arten schwarz gefärbt, damit kommen wir nicht weiter.
Lasius (Cautolasius)  ist bei uns mit 2 Arten vertreten, 
Lasius flavus (gut zu bestimmen) und die seltene 
Lasius myops. Ganz schwierig wird es bei den 10 heimischen 
Chthonolasius-Arten.Bereitet schon das Bestimmen der Arbeiterinnen Schwierigkeiten und ist eher den Fachleuten vorbehalten, betreten wir bei den dazugehörenden 
Königinnen weithin unbekanntes Land. SEIFERT zeigt in seinem hervorragenden Werk eine 
einzige Lasius-
Königin, nämlich 
Lasius mixtus (S. 45). 
Im Internet sieht es kaum besser aus, gerade von 
L. emarginatus, L. brunneus, L. flavus, 
L. mixtus, L. umbratus (unklar) gibt es brauchbare Bilder, wobei noch gar nicht sicher ist, dass sie richtig zugeordnet sind. Wirklich gute Bildqualität er gibt es wie immer bei ACIDEFORMIK.
Ich stelle heute meine (teilw. nicht besonders guten) Bilder von Lasius-
Königinnen ins Forum und hoffe auf die 
Mitarbeit aller Mitglieder, die ihre 
guten Bilder ebenfalls in diese Sammlung stellen sollten. Vielleicht kommen wir so einen Schritt weiter, möglicherweise gibt es den einen oder anderen Lasius-Spezialisten oder es kann uns ein vorbeischauender Experte den einen oder anderen Tipp bei markanten 
Königinnen geben. Ich befürchte nur, dass sich vor allem etliche Chthonolasius-
Königinnen sehr ähnlich sehen. Ein Restrisiko bleibt immer, weil man viele Arten eben nicht nur nach Bildern bestimmen kann, außer man hätte exzellente Makro-Aufnahmen!
1.
 Lasius cf. niger ist die mit Abstand häufigste Lasius-Art, die fast alle Lebensräume besiedelt und massenhaft Geschlechtstiere produziert.

2.
 Lasius emarginatus ist im südlichen Teil Mitteleuropas eine relativ häufige Art. Die 
Königin weist einen sehr ähnlichen Habitus wie L. niger auf, ist aber ganz anders gefärbt und bevorzugt spezielle Habitate (Mauerwerk, Felsen, Steinhaufen). Auch die Arbeiterinnen sind leicht zu bestimmen. Hier eine physogastrische 
Königin, die ich vor einigen Jahren ein Volk gründen ließ:

3. So sieht
 Lasius emarginatus im "Normalzustand" aus:

4. Eine Chthonolasius-Art, möglicherweise 
Lasius mixtus
5. 
Lasius brunneus, auf den ersten Blick ähnlich wie 
Lasius niger, aber etwas heller gefärbt, kleiner und deutlich zarter im Körperbau:

6. Eine 
Chthonolasius sp. mit einer gefangenen
 Lasius niger-Arbeiterin zwischen den Kiefern. Leider unscharf, aber die kupferrote Färbung ist sehr auffallend

7. Eine weitere 
Chthonolasius-
Königin
8. Vor wenigen Tagen für ein paar (nicht besonders gelungene) Fotos gefangen: Eine 
Lasius niger-
Königin (die 
Gaster ist geschrumpft, das Tier war in ein Glas gefallen und dort für ein paar Tage der Hitze ausgesetzt) und eine weitere 
Lasius sp. Letztere hat einen ganz anderen Körperbau und war die dominante Art (wohl eine Chthonolasius 
sp.) Sie untersuchte wiederholt die 
Gaster der 
Lasius niger-
Königin, verhielt sich aber sonst ganz friedlich)

9. Die selben zwei 
Königinnen noch einmal:

10. 
Lasius flavus hat einen ähnlichen Habitus wie Lasius niger, ist aber kleiner und wirkt insgesamt graziler. Kopf und 
Thorax erscheinen von oben gesehen dunkelbraun, die 
Gaster ist braun. Beine und Antennen sind bereits zur Gänze gelblich, die Körperunterseite ist heller, vor allem die 
Gaster ist gelb gefärbt. 
Mandibeln u. Clypeus sind rötlich. Die mit Abstand häufigste gelbe Cautolasius-Art, die ebenfalls massenhaft Geschlechtstiere hervorbringt.

Hier eine Arbeiterin der Art. Von der zweiten Cautolasius-Art L. myops gut zu unterscheiden: Die L. myops-Arbeiterinnen besitzen noch deutlich kleinere Augen!

11.
 Lasius fuliginosus (Dendrolasius) müsste man hier eigentlich nicht zeigen, sie ist mit keiner anderen Lasius-
Königin zu verwechseln:

L.G. Boro