Hey Leute,
bin gerade über folgendes Angebot im englischen Shop gestolpert:

KLICK MICH

Nun frage ich mich, weiss er eigentlich, was er da verkauft? o.O Die kleinen Gesellen gelten als Pestants und sind Hausameisen.
Es steht auch nicht fest, ob diese Art sich gerade in der USA breit macht und dort Elektrogeräte befällt und deren Isolierungen annagt. (Die in den USA gefundene Art gleicht Paratrechina longicornis sehr, nur sind ihre Fühler ein winziges Stückchen kleiner, daher ist nocht nicht 100%ig klar, wie diese Art eingestuft werden soll, zur Zeit heisst sie Paratrechina pubens)

Nun frage ich mich: WER kauft denn eigentlich eine Art, die in der Wohnung überleben kann, klein und unglaublich flink ist, evtl. auch noch Elektrogeräte außer Kraft setzen könnte und dazu noch als Pestant gilt. (Das perfekte Geburtstagsgeschenk für Kinder....).

Mag aber auch sein, dass ich die Sache völlig falsch sehe und überreagiere, aber ich finde man muss die Verbreitung solcher Arten nicht auch noch aus finanziellen Gründen fördern... Was haltet ihr davon?

Grüßle Timmey

Da verschlägt es einem den Atem.

In einem der deutschen Ameisenshops werden Startersets mit Pheidole pallidula angeboten. Für einen "Starter", quasi Anfänger, sicher nicht das Richtige...

Ich denke, dass du überreagierst und ich denke auch, dass der Shopbetreiber weiss, was für Ameisen er verkauft. (vorrausgesetzt sie sind richtig bestimmt)
Vielleicht nagen diese Ameisen gerne Leitungen an, das machen Ratten auch, trotzdem werden sie als Haustiere verkauft.
Hier ist es Pflicht des Kunden, sich vorher zu informieren, was für ein Tier er sich ins Haus holt. Der erste Google Link über diese "Crazy Ants" weist bereits darauf hin, dass sie auch in Häusern überleben, also kauft man sie sich nicht.

@ donbilbo

Vielleicht nagen diese Ameisen gerne Leitungen an, das machen Ratten auch, trotzdem werden sie als Haustiere verkauft.
Hier ist es Pflicht des Kunden, sich vorher zu informieren, was für ein Tier er sich ins Haus holt.

Tja das hast du in der Theorie völlig Recht. Aber das geht leider an der Praxis vorbei. Mein Bruder hat jahrelang in verschiedenen Zooabteilungen gearbeitet....und glaub mir: mindestens 50% der Kunden wissen nicht was sie kaufen, kaufen nach aussehen, Empfehlung des Verkäufers, möglicher Aggressivität der Tiere (immer sehr geschätzt), ... aber nicht nach Haltungsparametern, möglichen Gefahren, langjährigem Interesse, gegenwärtiger und zukünftiger Lebensplanung und ähnlichen, eigentlich grundlegenden Motivationen. Traurig aber wahr.

Daher hat meiner Meinung nach der Verkäufer immer ein entscheidende, moralische und vorsorgliche Verantwortung zu tragen bei dem was er verkauft, und nicht nur ein eigenes, ökonomische Interesse. Das erwarte ich zumindest bei professionellen Verkäufern. Leider ist dies hier wohl nicht vorhanden...auch dies traurig aber wahr.

Huhu,
für uns ist es normal erst einmal nachzugoogeln, was wir da kaufen würden, aber viele andere Leute (gerade solche, die gerade erst neu mit einer Haltung anfangen) tun dies nicht.
Ich hatte erst letztens ein trauriges Beispiel in meinem Freundeskreis. Ein Freund von mir hatte sich Stabheuschrecken gekauft. Nach ca. einer Woche meldete er sich leicht verzweifelt und berichtete, dass ihm 3 von seinen 6 Tieren eingegangen seien und die anderen bereits mehrere Beine verloren hatten. Nun fragte ich, was er denn füttere und wie oft er das Becken besprüht. Als Futter gab er an: "Was man halt so grünes findet" und von Sprühen hatte er noch nie etwas gehört... Die restlichen Tiere sind dann auch recht bald verendet und ich habe ihn doch gebeten sich erst einmal richtig zu informieren, bevor er sich Tiere zulegt.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Die meisten Menschen sind nunmal faul und wenn der Verkäufer sagt: Die sind super simpel zu halten, dann muss man sich da nicht mehr großartig informieren (war in seinem Fall so).
Vermutlich weiss der Shopbesitzer tatsächlich, was er da verkauft, aber die wenigsten Käufer werden sich die Mühe machen danach zu googeln. Dass er keine Informationen dazu schreibt, spricht auch nicht gerade für ihn o.O

Grüße Timmey

@Antfriend und an die Anderen:
Es ist schon richtig, viele wissen nicht, was sie kaufen.
Was soll man schon groß auch gegen machen.
Einer meiner besten Freunde, dessen Vater der in einem Terrastiker Laden seine Reptilien, Becken, Futtertiere, Manditen etc. verkaufen muss, um davon zu leben, kann auch nicht den Kunden ins Gesicht sagen, nein das verkaufe ich ihnen nicht.
Es gibt zwar Situationen wie er mir erzählt hatte, dass er dann noch eine Stunde oder länger sich mit dem Kunden beschäfftigt, um ihn entweder klar zu machen, dass man das lieber bleiben lassen sollte oder wie man die Tiere dann richtig hält.

Zum Beispiel Schlangen. Sie werden von vielen falsch gehalten.
In mal eben gekauften Boxen.
Obwohl er sie "nur" verkauft hat er allerdings auch riesige Terrarien.
2x2x2,5m und größer für große Reptilien.

Und wenn man sich umhört. Zum Naturschutz, bzw. einschleppung von Milben etc.
Es gibt Leute, die setzen Spinnen aus dem exotischen Bereich einfach aus.
Gut, Ameisen sind vielleicht schlimmer, ich möchte hier aber auch keine Argumente jetzt auflisten, ich wollte es einfach nur noch mal sagen.


liebe Grüße