Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
-
- Einsteiger
- Beiträge: 62
- Registriert: 7. Mai 2008, 11:59
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#1 Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Ich wollte hier einfach mal das Thema aufmachen und aber doch recht fachlich darüber diskutieren.
Nun da wir einen großen Teil des Schwarmfluges erlebt haben, konnte man in letzter Zeit immer wieder lesen, das manche bei ihren Spaziergängen 3 oder 4 Jungköniginnen ohne Schwierigkeiten einfangen konnten.
Ich glaube 21 Stück auf einmal war bisher der traurige (und vor allem sinnlose) Rekord.
Was mich dabei nun interessieren würde.
Gehen wir mal nur von Lasius niger und Lasius flavus Jungköniginnen aus. Diese gibt es in unseren Breiten in jedem Sommer in großer Anzahl,
sie sind ja nicht umsonst die am meist gesehenen Ameisen und in jeder Ecke und Nische zu Hause.
Gerade Jungköniginnen brauchen für die Neugründung unglaublich viele Reserven und Kraft, das heißt sie sind normalerweise mehr als gut genährt.
Also müßten sie doch eine super Proteinquelle für unsere zu Hause gehaltenen Ameisen darstellen.
Richtig? Falsch?
Ist schonmal jemand auf die Idee gekommen, Unmengen von Jungköniginnen einzusammeln und zu verfüttern?
Würde dies wirkliche Auswirkungen auf unser Ökosystem haben?
Nun schreit nich gleich alle auf, ich habe dies nicht wirklich vor.
Wollte es eher mal aus der biologischen Konsequenzen-Sicht betrachtet haben.
Grüße
Nun da wir einen großen Teil des Schwarmfluges erlebt haben, konnte man in letzter Zeit immer wieder lesen, das manche bei ihren Spaziergängen 3 oder 4 Jungköniginnen ohne Schwierigkeiten einfangen konnten.
Ich glaube 21 Stück auf einmal war bisher der traurige (und vor allem sinnlose) Rekord.
Was mich dabei nun interessieren würde.
Gehen wir mal nur von Lasius niger und Lasius flavus Jungköniginnen aus. Diese gibt es in unseren Breiten in jedem Sommer in großer Anzahl,
sie sind ja nicht umsonst die am meist gesehenen Ameisen und in jeder Ecke und Nische zu Hause.
Gerade Jungköniginnen brauchen für die Neugründung unglaublich viele Reserven und Kraft, das heißt sie sind normalerweise mehr als gut genährt.
Also müßten sie doch eine super Proteinquelle für unsere zu Hause gehaltenen Ameisen darstellen.
Richtig? Falsch?
Ist schonmal jemand auf die Idee gekommen, Unmengen von Jungköniginnen einzusammeln und zu verfüttern?
Würde dies wirkliche Auswirkungen auf unser Ökosystem haben?
Nun schreit nich gleich alle auf, ich habe dies nicht wirklich vor.
Wollte es eher mal aus der biologischen Konsequenzen-Sicht betrachtet haben.
Grüße
-
- Halter
- Beiträge: 1489
- Registriert: 2. Januar 2006, 17:51
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 2 Mal
#2 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Aufgrund der riesigen Menge an Jungköniginnen hat das keine Auswirkung auf unser Ökosystem. Ich verfüttere oft Ameisenbrut an verschiedene Ameisen. Man muss ja nicht unbedingt die bereits geschwärmten Königinnen verfüttern, sondern kann auch die noch beflügelten oder gar Brut aus den Nestern nehmen. Ist eine ganz praktische Eiweißquelle.
GeradePuppen halten sich eine Weile (bis zum Schlupf...), wenn man sie mit Arbeiterinnen entnimmt, die sich darum kümmern.
Bei so häufig vorkommenden Arten wie Lasius niger oder Lasius flavus brauchst du da also keine Bedenken haben.
LG Jan
Gerade
Bei so häufig vorkommenden Arten wie Lasius niger oder Lasius flavus brauchst du da also keine Bedenken haben.
LG Jan
-
- Halter
- Beiträge: 1161
- Registriert: 5. Juli 2008, 15:25
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 11 Mal
#3 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Hi,
ja, sind eine sehr gute Nahrungsquelle für unsere Ameisen. Schwarmflüge werden auch in der Natur sehr gerne gesehen- die Formica rufibarbis in meiner Gegend flippen nahezu vor Freude aus, bei der Großen Anzahl derKöniginnen . Die Aktivität steigt auf einen Maximalpunkt, hunderte Königinnen werden von den Arbeiterinnen gefangen und ins Nest gezerrt.
Vor dem Eingang der Formica rufibarbis liegt dann immer ein großer Haufen unverwerteter Ameisenteile.
In der Haltung natürlich ebenso eine sehr gute Nahrungsquelle. Nur keine dauerhafte, die Schwarmflüge sind schnell vorbei und danach gibts nichts mehr...
Grüße, PHiL
ja, sind eine sehr gute Nahrungsquelle für unsere Ameisen. Schwarmflüge werden auch in der Natur sehr gerne gesehen- die Formica rufibarbis in meiner Gegend flippen nahezu vor Freude aus, bei der Großen Anzahl der
Vor dem Eingang der Formica rufibarbis liegt dann immer ein großer Haufen unverwerteter Ameisenteile.
In der Haltung natürlich ebenso eine sehr gute Nahrungsquelle. Nur keine dauerhafte, die Schwarmflüge sind schnell vorbei und danach gibts nichts mehr...
Grüße, PHiL
#4 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Ob ein Verfüttern möglich ist hängt bestimmt auch von der Art ab, an die verfüttert wird. Vielleicht können die, die erfolgreich Jungköniginnen, Ameisen oder Brut an ihre Kolonien verfüttern mal angeben, welche Ameisenarten das annehmen?
In der Natur konnte ich schon beobachten, daß Lasius und Tetramorium Jungköniginnen anderer Völker verwerten.
Aber: Meinen Messor barbarus hab ich schon Lasius cf. nigerKöniginnen , und Arbeiterinnen von Lasius, Serviformica und Messor angeboten. Sie haben nichts davon angenommen. Fremde Ameisenbrut hab ich noch nicht getestet.
In der Natur konnte ich schon beobachten, daß Lasius und Tetramorium Jungköniginnen anderer Völker verwerten.
Aber: Meinen Messor barbarus hab ich schon Lasius cf. niger
- swagman
- Halter
- Beiträge: 2285
- Registriert: 4. März 2006, 15:12
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 50 Mal
#5 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Ja, manche Arten jagen auch in der Natur andere Ameisen und fressen diese.
Solchen Arten kann man also getrost mit Ameisen füttern.
Ist halt ein heikles Thema, da nicht jeder verstehen kann wie man Ameisen halten und diese dann auch noch mit Ameisen füttern kann.
Aber warum nicht? Eine Ameise ist auch nur ein Insekt und diese sind nunmal als Futter geeignet. Man füttert ja Gottesanbeterinnen auch mit Insekten, welche andere wieder als Haustiere halten würden. Oder man hat Reptilien und füttert diese mit z.B. Schaben. Es gibt ein eigenes Forum für Schaben-Liebhaber...
Jedenfalls verfüttere ich auch Ameisen an z.B. meine Myrmecia pavida und Myrmecia desertorum. Diese Jagen in der Natur zum Beispiel auch Camponotus Arbeiterinnen um diese an ihreLarven zu verfüttern.
Bei mir bekommen sie allerdings nur Lasius niger/flavus Jungköniginnen während der Zeit des Schwarmfluges.
Interessanterweise nehmen meine Myrmecia chrysogaster diese Beute nicht an, ja sie greifen die fremden Jungköniginnen nicht mal an.
Richtige Allesfresser sind auch meine Rhytidoponera metallica. Diese Art nimmt nicht nur Jungköniginnen, sondern auch Männchen oder Arbeiterinnen jeglicher anderer Ameisen als Futter für ihreBrut an. Haben manche meiner Völker z.B. Männchen aufgezogen, verfüttere ich diese oft an die Rhytidoponera.
Meine Myrmicaria arachnoides fressen auch alles, haben ja leider auch das Harpegnathos Volk aufgefressen, welches mit im Becken lebte.
Die Myrmicaria bekommen aber dennoch oder gerade deshalb keine anderen Ameisen zum fressen.
Ansonsten nehmen auch meine exotischen Camponotus frischtote Jungköniginnen von Lasius an. Hab ich aber nur aus Neugier einmal ausprobiert, da sie auch mit anderen Arten zusammenleben sollen.
Aber wie gesagt, Jungköniginnen sind schön fett und enthalten alles was man als Ameise braucht um groß und stark zu werden.
Dieses Jahr war es allerdings extrem mit den Schwärmen. Ich konnte an nur einem Tag schon hunderte von Lasius niger Jungköniginnen einfangen. Davon verfüttere ich noch immer welche. Die habe ich im Kühlschrank stehen, da halten die sich wochenlang. Letztes Jahr hab ich nicht mal 10 Stück verfüttert. Kommt also immer darauf an wie viele ich mal so erwische. Such nicht extra nach Geschlechtstieren um die zu verfüttern, dafür gibt es Heimchen und Co. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, warum nicht.
Ich vernichte fast täglich komplette Ameisenvölker durch meine Arbeit als Landschaftsgärtner. Wenn ich da ein Lasius Nest mit Jungköniginnen erwische, dann kann ich auch gleich noch etwas Futter für meine Ameisen dabei abstauben.
Solchen Arten kann man also getrost mit Ameisen füttern.
Ist halt ein heikles Thema, da nicht jeder verstehen kann wie man Ameisen halten und diese dann auch noch mit Ameisen füttern kann.
Aber warum nicht? Eine Ameise ist auch nur ein Insekt und diese sind nunmal als Futter geeignet. Man füttert ja Gottesanbeterinnen auch mit Insekten, welche andere wieder als Haustiere halten würden. Oder man hat Reptilien und füttert diese mit z.B. Schaben. Es gibt ein eigenes Forum für Schaben-Liebhaber...
Jedenfalls verfüttere ich auch Ameisen an z.B. meine Myrmecia pavida und Myrmecia desertorum. Diese Jagen in der Natur zum Beispiel auch Camponotus Arbeiterinnen um diese an ihre
Bei mir bekommen sie allerdings nur Lasius niger/flavus Jungköniginnen während der Zeit des Schwarmfluges.
Interessanterweise nehmen meine Myrmecia chrysogaster diese Beute nicht an, ja sie greifen die fremden Jungköniginnen nicht mal an.
Richtige Allesfresser sind auch meine Rhytidoponera metallica. Diese Art nimmt nicht nur Jungköniginnen, sondern auch Männchen oder Arbeiterinnen jeglicher anderer Ameisen als Futter für ihre
Meine Myrmicaria arachnoides fressen auch alles, haben ja leider auch das Harpegnathos Volk aufgefressen, welches mit im Becken lebte.
Die Myrmicaria bekommen aber dennoch oder gerade deshalb keine anderen Ameisen zum fressen.
Ansonsten nehmen auch meine exotischen Camponotus frischtote Jungköniginnen von Lasius an. Hab ich aber nur aus Neugier einmal ausprobiert, da sie auch mit anderen Arten zusammenleben sollen.
Aber wie gesagt, Jungköniginnen sind schön fett und enthalten alles was man als Ameise braucht um groß und stark zu werden.
Dieses Jahr war es allerdings extrem mit den Schwärmen. Ich konnte an nur einem Tag schon hunderte von Lasius niger Jungköniginnen einfangen. Davon verfüttere ich noch immer welche. Die habe ich im Kühlschrank stehen, da halten die sich wochenlang. Letztes Jahr hab ich nicht mal 10 Stück verfüttert. Kommt also immer darauf an wie viele ich mal so erwische. Such nicht extra nach Geschlechtstieren um die zu verfüttern, dafür gibt es Heimchen und Co. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, warum nicht.
Ich vernichte fast täglich komplette Ameisenvölker durch meine Arbeit als Landschaftsgärtner. Wenn ich da ein Lasius Nest mit Jungköniginnen erwische, dann kann ich auch gleich noch etwas Futter für meine Ameisen dabei abstauben.
-
- Beiträge: 11
- Registriert: 27. Juli 2009, 22:26
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#6 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Theoretisch,wenn die Ameisen sie denn als Nahrung annehmen,kann man Jungköniginnen super verfüttern,sind immerhin (für Ameisenverhältnisse) nahrhafte Tierchen, aber letztenendes wäre es mir persönlich einfach zu aufwendig die zu sammeln weil es sich eigentlich kaum lohnt....da würde ich eher zu nen paar dicken grashüpfern/heuschrecken/maden/spinnen greifen,die sind nahrhafter und man muss viel weniger von denen fangen...
Aber im Grunde bleibt es Jedem selbst überlassen was er verfüttert und wie viel Mühe er sich dafür gibt das Futter zu fangen
Aber im Grunde bleibt es Jedem selbst überlassen was er verfüttert und wie viel Mühe er sich dafür gibt das Futter zu fangen
- nepos
- Halter
- Beiträge: 290
- Registriert: 6. Juli 2009, 11:13
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#7 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
fressen Lasius niger eigentlich auch Lasius niger Jungköniginnen, oder werden diese nur getötet und nicht weiter angerührt?
Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen
#8 AW: Verfüttern von gefangenen Jungköniginnen
Wenn die Jungköniginnen von einer fremden kolonie sind fressen die die bestimmt :9
LG Tim
LG Tim