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Termitenhaltung zu Hause

Themen über andere Insekten und Spinnentiere.
Sahal
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#9 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Sahal » 7. August 2009, 08:26

ReHola,

@Merkur: danke für den Einwand, denn genau darum soll es mir hier gehen: brainstorming oder auch Sturm im Hohlraum (je nach persönlicher Ausstattung :D) zum Thema Termitenhaltung und der damit verbundenen "Probleme".

Gesucht werden halt andere Halter von Termiten für einen Erfahrungsaustausch, sowie Interessenten mit kreativen Köpfen für die Beseitigung der angesprochenen "Probleme" wie Unsichtbarkeit und mangelnde Einsicht in die Nestanlagen.


Fast alle Termiten... ernähren sich... (von) Holz. Einzige Ausnahme sind die „Erntetermiten“...(mit) Gras... oder Flechten-/Algenbeläge(n)...
Aus mehreren Artikel fasse ich die Aussage zusammen, dass die Nahrungsgrundlage aller (?) Termiten Cellulose ist, und diese (mit Umweg Pilz, Bakterien, Flagellaten/Protozoen) vor allem aus Humus, welkem Gras, Laub, Mikroepiphyten und anderer Vegetation gewonnen wird. Zusätzliche Nahrungsquelle ist Erde mit mehr oder weniger hohem Gehalt an Pflanzenmaterial und/oder "Holzmehl", wenige Arten sammeln auch frisches Pflanzenmaterial.
Und eben nur ein (wenn auch großer) Teil der Termiten ernährt sich großteils oder ausschl. von (lebendem oder totem oder verpilztem) Holz.


Auszug aus dem AWiki:
Ungeeignet sind in jedem Fall die Termitidae, allein wegen ihrer riesigen Nester.
Immer wieder stoße ich auf Beschreibungen kleinerer oder rel. kleiner Nester zB arboreale Holzkarton-Nester der Microcerotermes, Hospitalitermes und Nasutitermes, alle zu den Termitidae gehörend. Ich denke nicht, dass hier Millionen von Individuen wohnen. Beobachtungen vor Ort legen die gleiche Vermutung nahe, sind aber wohl eher subjektiv eingefärbt!
Aus Malaysia und Thailand sind mir einige Zahlen im Gedächtnis, die bei versch. Vertretern der Termitidae Nestgrößen deutlich unter 100.000I beschreiben, und einige Vertreter der Macrotermes unter 50.000I.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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#10 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Ameisen-Fan 1 » 7. August 2009, 13:00

Hi,


wenn ich Termiten hätte, würde ich sie wahrscheinlich recht normal halten. Also ein 60x30x30 Becken oder größer mit Erde und viel Holz füllen und das dann auf die Werte, die die jeweilige Art benötigt erhitzen und befeuchten.
4-5cm Paraffinölausbruchsschutz und Deckel mit Isoliertband an den Seiten.
Beckengestalltung würde mit 2,3 oder mehreren größeren Steinen, Ästen und einer Rückwand(Styropor+Silikon+Sand/Lehm Mischung(Normal)) den Abschluss finden.

Fertig. :)


lg,Ameisen-fan


Ich freue mich auf jede Nachricht. =)1

Necturus
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#11 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Necturus » 7. August 2009, 13:11

Um das Problem mit dem Zu...exkretieren der Scheiben anzugehen, könnte man diese austauschbar gestalten. Man schiebt in schönster "Labyrinth"-Manier (für die Computergeneration: Davon ist die Rede!) mit der einen Abdeckscheibe die andere beiseite. Die dreckige Version lässt sich reinigen, und voila. Würde mit einem gut zugänglichem, liegendem Nest klappen. Woraus das Nest selber bestehen sollte, überlass ich mal euch Enthusiasten. Ich denke da an Ytong oder Gips, evtl mit irgendeiner Substratfüllung.
Gruß
Necturus



Sahal
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#12 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Sahal » 7. August 2009, 13:30

Hola,

die austauschbare Scheibe ist ein gute Idee mit einem kleinen, wohl termitentypischen Nachteil: die kleben nicht nur locker mal eben Erde an die Scheibe, wie es unsere Ameisen machen. Alle von mir gehaltenen Völker (unbestimmte Arten!) haben über kurz oder lang mit relativ festem Baustoff die Scheibe "zuzementiert" und mit dem Nest verklebt. Wollte ich die Scheibe dann austauschen, bröselte nach kurzer und schmerzhafter Presslufthammer-Aktion das ganze Nest :mad:



Nundenn, wir leben in einer bösen Welt, und böses wird Dir schnell nachgesagt...

Also, bevor auch hier bösartig Gerüchte geschürt werden, sei erklärt:
wer ein wenig Hirn in der Schale hat, wird den "Verkauf" von Termiten ebenso lukrativ sehen wie den Verkauf von Kefir-Pilz :D

Ich verkaufe keine Termiten, ich plane keinen Verkauf und ich habe keine Termiten verkauft, noch habe ich Kontakt zu einem Termiten-Händler oder privaten Termiten-Verkäufer... weder jetzt, noch in Zukunft.. AMEN!

Und deutlich sei JEDER User gewarnt, bei mir auch nur eine dekorative Socke zu erwerben, zu tauschen oder sonstwie irgendetwas zu beziehen.
Ich lüge, ich betrüge und ziehe jeden über den Tisch... sogar mich:D

Das solltet Ihr ja wohl alle in den vergangenen Jahren bemerkt haben, oder?


Also, reicht das... oder habsch noch etwas vergessen?


Wenn es dann noch genehm ist, könne wir weiter zum Thema posten :)


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Frank Mattheis
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#13 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Frank Mattheis » 7. August 2009, 23:13

Ich hatte eine Zeitlang Termiten aus Spanien gehalten, holzfressende Gelbhalstermiten, denke ich. Eine eindeutige Bestimmung traue ich mir bei denen nicht zu.
Jedenfalls konnte ich die Tiere in ihrem Nest ganz gut beobacht. Ich hielt sie in einem dicht an das Glas eines kleinen Terrariums gepressten Kiefernholzstück. Das Nest bzw. die Gänge und Kammern waren so eng, dass die Termiten schlichtweg nicht genug Platz hatten, die Scheiben voll zu koten oder zu vermauern. Hätten sie es versucht, wäre ihr Nest einfach sehr eng geworden. Das ging eine ganze Zeitlang recht gut, irgendwann freilich waren Kammern und Gänge grösser und weiter infolge ständiger Nesterweiterung durch die Termes, dann begannen sie leider die Scheiben zu vermauern.

@Sahal, ich bin deinen Link gefolgt und so auf einer Seite gelangt, die mich sonst herzlich wenig interessiert.
Ich habe Verständnis für Deine Entrüstung, empfinde diesen Hinweis von smaug auf dieser Seite auf das Thema hier im AF in Verbindung mit diesem Thread auch als eine Frechheit.
Aber bleib locker, gegen die Dummheit ist eh kein Kraut gewachsen. Und im Web macht eben (fast!!!) jeder, was er will, er muss ja nicht den Augenkontakt fürchen wie im richtigem Leben..:)

LG, Frank.

Aber ich würde diesen Blödsinn nicht allzu ernst nehmen.



Sahal
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#14 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Sahal » 7. August 2009, 23:33

Hola,

Gelbhals? Du, das deutet auf eine Mandelentzündung hin :D

Daaanke Dir für die Antwort.
Ah, ich hatte schon in Planung, zumindest die holzfressenden Termiten in so kleine Nester zu zwingen, dass sie keinen Platz zum Zumauern haben. Den Versuch kann ich mir aber nach Deiner Beschreibung schenken, Mischt.
Hattest Du das Glas irgendwie abgedunkelt?

Zur Zeit halte ich Holzfresser in einer Art Farm, die Lichtdicht abgeschlossen ist. Gefüllt ist die Farm mit Holzbröckchen von verrottetem Holz, in dem ich diese Art abgesammelt habe. Das klappt bisher (4 Wochen) ganz gut... naja, nur sehe ich nicht gerade viel. Nach meinem nächsten D-Trip werde ich es mal mit verschiedenen Roten Folien versuchen.

Erdnestbewohnende und hügelbauende Termiten lassen sich leider nicht so ohne weiteres in eine Farm zwängen, da die Königinnen-Kammer teils gute Ausmaße hat. Hier versuche ich noch eine Farm mit Beule zu bauen... dh die Königinnen-Kammer als "Erker" an die Farm zu bringen.


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Frank Mattheis
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#15 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Frank Mattheis » 8. August 2009, 10:35

Nee, Sahal, das hat ja damals eigentlich ganz gut geklappt. Ich konnte einiges beobachten.
Ich hatte nur einige dutzend Arbeiter der Art mitgebracht, immerhin konnte ich durch die Glasscheibe beobachten, wie sich mehrere zu Geschlechtstieren, ungeflügelten, weiterentwickelten (alle Arbeiter der niederen Termiten sind ja eigentlich sowas wie potenzielle Geschlechtstiere, sind eine Art in der Entwicklung stehen gebliebener Larven, männlich und weiblich). Zwei blieben am Ende übrig, die anderen wurden von den Arbeitern getötet. Die zwei, ein Männchen und ein Weibchen, übernahmen dann die "Regentschaft", das Weibchen legte Eier, Nachwuchs wurde aufgezogen. Dessen Entwicklung dauert allerdings bei den Termes unendlich lange..:(.
Also: Das kann so gut gehen. Nimmt man nun vllt. ein Holz, Hartholz o.ä., das die Termiten nicht oder kaum fressen, als Nest und bietet den Termiten anderes zum futtern in einer Arena an, kann das auch längere Zeit sehr gut gehen.

Die Scheibe hatte ich abgedunkelt. Nur zur Beobachtung die Verdunklung abgenommen.

LG, Frank.



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#16 AW: Termitenhaltung zu Hause

Beitrag von Gaster » 8. August 2009, 10:42

Ich halte meine Termiten wie Ameisen in einem Reagenzglas. Solange die Kolonie noch recht klein ist, ergibt sich hierbei kein Problem. Später muss man eventuell mehrere Reagenzgläser miteinander verbinden oder ähnliche Behältnisse nutzen.
Das Glas ist bei mit dauerhaft verschlossen. Nur um morsches, feuchtes Holz nachzureichen wird es geöffnet.
Unter und zwischen den Holzstückchen bauen die Termiten ihre Kammern. Dabei arbeiten sie sich Schicht für Schicht immer tiefer in das Material hinein. Mit den Exkrementen werden die noch sehr dünnen Kammerwände gemauert. Meist sind dies kleine Wölbungen, die zur Seite und nach unten am Glas enden. So kann der Halter recht gut das Nestinnenleben beobachten.
Meine Termiten arbeiten sich übrigens nach und nach durch die nasse Watte in Richtung Wassertank. Das RG ist jetzt schrä gelegt, damit die Tiere nicht überschwemmt werden, falls sie sich komplett durcharbeiten sollten.



LG Jan


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Auf dem letzten Bild sieht man mittig rechts in dem "Loch" zwischen dem Holz einen Soldaten oder eine Soldatennymphe. Links an der Watte kann man recht gut die Kammern erkennen.



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