Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rubra?

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Gummib4er
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#9 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Gummib4er » 18. August 2009, 11:18

Myrmecophaga tridactyla hat geschrieben:Im Forum des Antstore steht:
"Ich verdünnte die Ameisensäure auf 70% herunter, tränkte einen Wattebausch mit der Säure, gab eine befallene Ameise in ein hohes Bierglas und hielt den mit Ameisensäure getränkten Wattebausch mit einer Pinzette in das Bierglas. Da die Dämpfe der Säure schwerer als Luft sind, fallen sie im Bierglas nach unten und sammeln sich dort. Nach wenigen Augenblicken konnte ich beobachten, dass sämtliche Milben die Ameise fluchtartig verließen und auf dem Boden des Bierglases umherliefen. Der Ameise gefielen die Säuredämpfe auf Dauer auch nicht; auch sie lief aufgeregt im Glas umher. Nachdem alle Milben die Ameise verlassen hatte, entfernte ich die Ameise aus dem Bierglas und säuberte es mit fast kochendem Wasser. Eine Untersuchung der Ameise unter dem Binokular ergab, dass keine einzige Milbe mehr auf der Ameise saß. Behandlung erfolgreich – Patient lebt."

Gruß



Dann erklär uns doch mal wieso große Formica, bzw Camponotus Völker in mehreren Transportboxen verschickt werden, die Königin sogar meist extra in einem Rg mit 1 oder 2 Arbeitern? Wenn sie durch ihre Säure nicht sterben würden, wäre das ganze doch sinnlos. Fakt ist das die Ameisen bei zuviel ihrer eigenen Säure sterben. Das du hier einen einzelnen Versuch zitierst hat keine Aussagekraft. Wenn ich von nem 20m hohen Turm springe und es überlebe, heißt es noch lange nicht das es jedesmal so ist. Also poste hier nicht immer irgendeinen Mist den du irgendwann mal irgendwo gelesen hast.

Ausserdem gibt es bestimmt keine langzeit Berichte von dem Versuch oder? Formica Arbeiter sterben nach dem Versand vermehrt die ersten 1-2 Wochen aufgrund der Säure also wer sagt und nun das die befallene Ameise nicht doch später gestorben ist?

LG Henning


Das ist ein Test ;)

Jan
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#10 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Jan » 18. August 2009, 13:30

Gummib4er hat geschrieben:Dann erklär uns doch mal wieso große Formica, bzw Camponotus Völker in mehreren Transportboxen verschickt werden, die Königin sogar meist extra in einem Rg mit 1 oder 2 Arbeitern? Wenn sie durch ihre Säure nicht sterben würden, wäre das ganze doch sinnlos. Fakt ist das die Ameisen bei zuviel ihrer eigenen Säure sterben. Das du hier einen einzelnen Versuch zitierst hat keine Aussagekraft. Wenn ich von nem 20m hohen Turm springe und es überlebe, heißt es noch lange nicht das es jedesmal so ist. Also poste hier nicht immer irgendeinen Mist den du irgendwann mal irgendwo gelesen hast.

Ausserdem gibt es bestimmt keine langzeit Berichte von dem Versuch oder? Formica Arbeiter sterben nach dem Versand vermehrt die ersten 1-2 Wochen aufgrund der Säure also wer sagt und nun das die befallene Ameise nicht doch später gestorben ist?

LG Henning



Hallo Henning,

Deine scharfe Kritik ist für mich so nicht nachvollziehbar.
Myrmecophaga berichtet hier von einem Vorfall, mehr tut er nicht.
Ausserdem lässt sich der Transport von Ameisen über längere Zeiträume keinesfalls mit dem Geschilderten vergleichen.
Tatsächlich ist es möglich Ameisen mit ihrer Säure oder auch anderen Stoffen zu betäuben wenn sie diesen nicht allzulange ausgesetzt sind.
Das liegt , vermute ich am Tracheensystem.
Ich z.B. verwende Ethylacetat zum betäuben. Gasförmig ist dieses leichter als Luft. Jedoch sind die Moleküle grösser und schwerer. Dementsprechend diffundieren sie schwieriger.
Zum Tod kommt es dann nur wenn die Sauerstoffzufuhr lange genug überbrückt wird. Führt man aber nach nicht zu langer Zeit wieder Sauerstoff zu erholt sich das Tier nach ca. 10 minuten durchaus wieder.

Ameisensäure ist da in der Tat jedoch etwas gefährlicher, das Molekül ist kleiner und schwerer als ein Sauerstoffmolekül und die Dichte ist fast so hoch wie bei Luft.
Aber wie gesagt, mit stark verdünnter Ameisensäure sollte der beschriebene Vorgang durchaus machbar sein.

@ Necturus:
Kämpfe, welche meist im Freiland stattfinden, kann man doch gar nicht hiermit vergleichen. Wenn dann setzten Ameisen ihre Drüsen bei Kämpfen schon ordentlich ein. Wenn man zu nah an ein Waldameisen Hügel tritt oder den Finger über die Oberfläche wedelt werden sicher einige Arbeiterinnen kräftig losspritzen. Deswegen sterben auch nicht Ameisen im Umkreis von - sagen wir z.B. 5 cm.


Gruß,

Jan


"Wie ist das genau? Die Blattschneider Ameisen züchten ja dieses Pils,..."- ein Forenteilnehmer

Blattschneiderameisen: Braukultur, lange bevor es Menschen gab...

Necturus
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#11 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Necturus » 18. August 2009, 20:23

Jan hat geschrieben:@ Necturus:
Kämpfe, welche meist im Freiland stattfinden, kann man doch gar nicht hiermit vergleichen. Wenn dann setzten Ameisen ihre Drüsen bei Kämpfen schon ordentlich ein. Wenn man zu nah an ein Waldameisen Hügel tritt oder den Finger über die Oberfläche wedelt werden sicher einige Arbeiterinnen kräftig losspritzen. Deswegen sterben auch nicht Ameisen im Umkreis von - sagen wir z.B. 5 cm.


Huhu :) Ja, lasst nett bleiben, wir beleuchten hier ja nur die verschiedenen Seiten des Themas.
Das mit den Waldameisen ist ein gutes Argument - allerdings nehmen die Imagines ja ihren eigenen Tod häufig in Kauf, denke allzu große Rücksichtname kann man da nicht erwarten.
Bei Arbeiten mit Säure wird sicherlich ein Teil aufgenommen. Das geht auch in den Körper über. pH-Wert-Senkungen des Bluts beim Menschen (Acidose) bzw. der Hämolymphe bei Insekten sind aber tatsächlich bedrohlich. Behandlung mit Kohlenstoffdioxid zb. (selbe Wirkung) verändern das Verhalten von Arbeiterinnen und sorgt für einen früheren Tod. Klar ist sowas immer eine Frage der Dosis. Aber ich würde da kein Risiko eingehen, besonders, da 70%ige Säure auch noch recht konzentriert ist. Gibt ja noch einige andere Behandlungsarten bei Milben, die evtl. gefahrloser sind.
Selbiges sehe ich auch so für deine "Betäubung". Wofür machst du das denn?

Gruß,
Necturus



Jan
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#12 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Jan » 19. August 2009, 17:00

Necturus hat geschrieben:Das mit den Waldameisen ist ein gutes Argument - allerdings nehmen die Imagines ja ihren eigenen Tod häufig in Kauf, denke allzu große Rücksichtname kann man da nicht erwarten.
Bei Arbeiten mit Säure wird sicherlich ein Teil aufgenommen. Das geht auch in den Körper über. pH-Wert-Senkungen des Bluts beim Menschen (Acidose) bzw. der Hämolymphe bei Insekten sind aber tatsächlich bedrohlich. Behandlung mit Kohlenstoffdioxid zb. (selbe Wirkung) verändern das Verhalten von Arbeiterinnen und sorgt für einen früheren Tod. Klar ist sowas immer eine Frage der Dosis.



Hi Necturus,

ich möchte jetzt keinesfalls Deine subjektive These anfechten, nur noch ein paar Gedanken schreiben.

1. Kann ich mich noch gut an meinen letzten "Besuch" eines Waldameisennestes erinnern. Da haben einige Arbeiterinnen Säure gespritzt. Tiere die kurz darauf aber anormales Verhalten zeigten konnte ich noch nie beobachten. Wäre ja auch sinnlos wenn die Ameisen nicht in gewissem Maße ihre Waffen überstehen würden sondern eingehen wie Feinde.
Wie würde ein Ameisenhügel sonst nach einer Attacke eines Grünspechts oder eines Wlidschweines aussehen, oder auch schon wenn sich ein Vogel auf einem Haufen desinfizieren lassen will.

Da wird sicher viel Säure verspritzt, dass der Haufen darauf aber aufgrund seines eigenen Säuregaus entvölkert wäre hab ich noch nicht gehört.

Den grössten Nachteil hätten die Ameisen aber doch sicher beim jagen. Neben der Tatsache, dass Ameisensäure bei mehreren Arten der Serviformica und Formica Gruppen als Beutealarm verwenden (Dumpert, 1994) wäre es doch schon gar nicht denkbar in einer grösseren Gruppe zu jagen da die Arbeiterinnen sich beim Attackieren des Feindes mit Säure Deiner These nach ja selbst ausschalten würden bzw. beim Jagen (was Ameisen ja häufig tun) aktiv ihre Lebenszeit verkürzen und somit auch ihren Wert für das Volk schmälern.

Unter geschlossenen Bedingungen (Transport in kleinen Behältnissen über längere Zeit o.Ä.) ist das natürlich was ganz Anderes.
Aber im Freiland oder auch bei der kurzen Bierglasepisode sehe ich da gar keine Risiken.

Selbiges sehe ich auch so für deine "Betäubung". Wofür machst du das denn?
Ein Schelm, wer Böses denkt. ;)
Um sie zu präparieren.

Grüße,

Jan


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