Formica fusca - Königinnen Polymorphismus!

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MainMan
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#1 Formica fusca - Königinnen Polymorphismus!

Beitrag von MainMan » 22. August 2009, 19:40

Hallo alle Zusammen!

Ich habe ja hier eine Kolonie Formica fusca Kolonie mit mindestens 10 Königinnen im Angebot. Dabei sind die Königinnen alle unterschiedlich groß.
Es gibt normal große Königinnen aber auch kleinere. Soweit so gut, aber habt ihr schon einmal sowas gesehen:

Bild

Also ich hab so eine kleine F. fusca Königin noch nie gesehen, kaum größer als eine Arbeiterin, fast schon nicht mehr als Königin zu erkennen. Aber es ist eine, da bin ich mir sicher!

Schon einmal jemand so eine kleine F. fusca Königin gesehen?

Gruß MainMan



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Smaug
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#2 AW: Formica fusca - Königinnen Polymorphismus!

Beitrag von Smaug » 22. August 2009, 19:46

Wahrscheinlich handelt es sich bei den kleinen Exemplaren um Pseudogynen: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Pseudogynen. Diese Labialdrüsenkrankheit hervorgerufen durch einen Virus ist auch bei Serviformica verbreitet.



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Anjubis
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#3 AW: Formica fusca - Königinnen Polymorphismus!

Beitrag von Anjubis » 22. August 2009, 22:21

Woher weisst du das alles Smaug.
Beeindruckst mich immer wieder.
Habe sowas noch nie gelesen bzw gehört.
Echt Interessant was es alles gibt.

Mfg Mesut



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Boro
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#4 AW: Formica fusca - Königinnen Polymorphismus!

Beitrag von Boro » 22. August 2009, 22:44

Hallo MainMan!
SEIFERT spricht von starkem (Größen)Polymorphismus bei den Formica fusca-Gynen, von Mikro- u. Makrogynen (S. 188)
Sie können natürlich nur in polygynen Kolonien existieren, weil sie für eine unabhängige Koloniegründung nicht über die entsprechenden Fettreserven verfügen.
Ob es sich bei den Mini-Königinnen um einfache mikrogyne Königinnenmorphe oder um krankheitsbedingt kleine Exemplare handelt, kann ich aber nicht sagen. SEIFERT äußert sich dazu nicht.
Ich selbst habe einmal so eine Mikrogyne (eindeutig Königinnenhabitus, glänzend schwarz, aber etwa so groß wie eine sehr große Arbeiterin) gesehen. Mein Versuch, das Tierchen für ein paar Fotos zwecks Dokumentation in die Box zu bekommen, sind gescheitert. Das Tier war wieselflink und ist mir im Vegetationsgewirr entkommen. Sie war übrigens (entflügelt) allein unterwegs, vielleicht auf der Suche nach einem F. fusca-Nest, um durch Adoption zu überleben.
Die Sache mit der Größe bei den Serviformica-Gynen ist vermutlich noch gar nicht hinreichend untersucht. SEIFERT bezeichnet etwa die Gynen von Formica cunicularia als "ziemlich klein" (S. 189). Das mag im Vergleich zu den Schwesternarten F. rufibarbis u. F. lusatica meistens richtig sein. Ich habe aber schon so große Gynen von Formica cunicularia gesehen, die es in dieser Hinsicht mit den Gynen der Schwersternarten locker aufnehmen können.
L.G. Boro



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