Odontomachus spec.

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Lord Helmchen
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#1 Odontomachus spec.

Beitrag von Lord Helmchen » 3. September 2009, 00:27

Hallo Zusammen

Wie ihr wisst halte ich schon seit geraumer Zeit Ameisen, auch exotische Arten sind darunter, nun habe ich schon seit längerem ein Formicarium am laufen, welches ich ganz nach dem Stil eines südamerikanischen Regenwaldes.
Die Mase sind 150x 60x 85cm Wie schon gesagt ist es eigentlich mehr wie eine Art mini Gewächshaus gestaltet d.h. zahlreiche Pflanzen, Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten sind vorhanden. Die Pflanzen sind übrigens garantiert unbehandelt.

Nun hatte ich an die Besiedlung mit einer Kolonie Odontomachus spec. gedacht. Den Tieren würde ich ein Gasbeton Nest zur Verfügung stellen, oder sie können im Boden gründen, ganz wie es ihnen passt.

Hat Jemand von euch Erfahrung mit der Haltung dieser Art? Wenn ja, hättet ihr mir einige Tipps?

Ich würde die Tiere gerne mit einer anderen Art zusammen in diesem Becken halten, aber habe grosse Bedenken, dass dies nicht klappt, denn Odontomachus spec. gilt ja als sehr agressiv gegenüber anderen Ameisen Arten. Wie seht ihr das?, Könnte ich es doch versuchen? (natürlich mit der Möglichkeit die Kolonien wieder trennen zu können, wenn es nicht klappt)

LG und vielen Dank für eure Hilfe


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Gamb
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#2 AW: Odontomachus spec.

Beitrag von Gamb » 3. September 2009, 09:28

Ganz schlechte Idee, wird in die Hose gehn. Wenn die als agressiv gilt warum kommste dann überhaupt auf die Idee dass das gehn könnte?



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Lord Helmchen
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#3 AW: Odontomachus spec.

Beitrag von Lord Helmchen » 3. September 2009, 10:47

Ich dachte mir, dass es vielleicht in einem so grossen Becken mit vielen Rückzugsmöglichkeiten und auch ordentlich Platz gehen könnte. Aber wie schon gesagt bin ich auch skeptisch und werde es wohl auch sein lassen, es gibt ja genug Arten, welche sich miteinander Halten werden und es wäre schade um eine Kolonie, wenn sie drauf gehen würde.

Ich werde sie also nicht mit einer anderen Art zusammen halten, ein anderes Becken steht ja zur verfügung. So wie ich gelesen habe, können sie sich mit ihren Mandiblen, welche mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10m in der Sekunde zu schnappen bis zu 40cm weit "katapultieren". Ich kann mir das irgendwie kaum vorstellen. Ich meine stellt euch mal eine ca 1.5cm grosse Ameise vor, welche etwa 30 cm, oder sogar mehr durchs Becken fliegt :respekt::respekt::respekt:

Naja gerade desswegen halte ich es für angebracht ihnen ein dem entsprechend grosses Becken an zu bieten und auch eine Tiefe von mehr als 40cm. Wobei das Zuschnappen der Kiefer ja hauptsächlich zum Jagen resp. Betäuben der Beute dient und nich für Flugübungen.

LG Lord Helmchen


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Joachim

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#4 AW: Odontomachus spec.

Beitrag von Joachim » 3. September 2009, 14:56

Sers Lord! Das Fliegen ist bei den meisten Arten eher unabsichtlich, aber von amerikanischen Wissenschaftlern habe ich mal gehört, dass sie bei einigen Arten auch gezielte Sprünge beobachtet haben. Wie dem auch sei, wenn man so ein Nest öffnet (ich weiß es leider nur aus Mittelamerika), hat man schnell Arbeiterinnen im Gesicht, und viele Stiche. Es war sehr schmerzhaft...

Zumindest die Odontomachus, die Frank und ich damals gehalten haben, ließen sich nicht vergesellschaften. Frank hat es sogar mit Leptothorax versucht, und selbst da haben sich Odos vor den Nesteingang gestellt und jede Arbeiterin rausgefischt. Vielleicht sagt Frank noch etwas mehr dazu später, ich muss gleich zum Sport.
Allerdings ist das auch der Vorteil: Sie sind Allesfresser.

Was bei Odontomachus der Nachtteil ist: Wenn man sich die Tabellen aus bekannten Daten anguckt, lebt so eine Königin nicht lange, laut Daten im Schnitt 4 Jahre. Die älteste Königin von Frank und mir damals wurde genau 4 Jahre. Sie stammte aus einem kleinen Nest in der Natur, demnach war sie schon etwa ein Jahr alt, und hat danach noch drei Jahre in Haltung gelebt. Im zweiten Haltungsjahr war ein Schwarmflug mit ausschließlich Königinnen, im dritten und letzten einer mit ausschließlich Männchen. Königinnen haben die Flügel abgeworfen und haben sich als Arbeiterinnen in die Kolonie integriert, vll hätte man eine Begattung inszenieren können, wenn Männchen aus einer anderen Kolonie verfügbar gewesen wären. Aber das ist nur noch Spekulation.

Also Fazit: Mit gekauften Odontomachus sollte man vorsichtig sein. Eventuell hat man nicht viel davon.


vG Joschi

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Lord Helmchen
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#5 AW: Odontomachus spec.

Beitrag von Lord Helmchen » 5. September 2009, 14:10

Hi
Das ist wirklich interessant, ich muss mich mal etwas schlau machen. Ich dachte auch, dass solche Sprünge mehr als letzte Möglichkeit, oder eben bei einem direkten "Angriff" auf das Nest gemacht werden. Das mit dem Stechen habe ich in Südamerika erfahren. Wir wollten kurtz rasten und was trinken, als mir eine Odontantus sp. über die Hand lief. Vorsichtig hob ich sie hoch, um ein Foto zu machen. Aber der "Dame" schien es gar nicht zu gefallen, mit einem sauberen Stich und einem "Abflug" machte sie sich aus dem Staub.

Wusste nicht, dass die "nur" so kurtz lebeben. Schade, denn sie sind sicher hoch interessant zu beobachten.

Das Vergeselschaften werde ich auch bleiben lassen, was ich so alles gelesen habe und wie du auch schreibst, wird das nicht gut kommen.

LG Lord Helmchen


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