Bitte um Hilfe bei der Bestimmung [Lasius sp.]

Soulfire · Beitrag von **Soulfire** » 20. September 2009, 12:07

Ich habe gestern gegen 18Uhr mitten in Köln auf dem Rudolfplatz eine Gyne gefunden (bzw sie mich).
Ich habe dort auch noch eine weitere gesehen, allerdings hatte diese noch Flügel.
Sie ist 9-10mm lang und hellbraun bis schwarz, auf der Unterseite eher ins gelbliche gehend.

Sie ist recht aktiv, ist erstmal sehr lange (ca. 1-2h) durch das gebastelte Formi gekrabbelt und hat am Zuckerwasser genascht.
Seit dem sitzt sie aber überwiegend im Reagenzglas.

Ich habe leider keine Kamera hier und musste die Bilder mit einem Kinder-Mikroskop machen, wodurch sie etwas unscharf sind.
Ich hoffe man erkennt trotzdem genug.

Meine Befürchtung, wegen der späten Schwärmzeit ist, dass es sich womöglich um eine Sozialparasitäre Art handelt, dann würde ich sie sofort wieder freilassen.

Smaug · Beitrag von **Smaug** » 20. September 2009, 12:14

Ich gehe nicht davon aus, dass es sich um eine sozialparasitische Art handelt. Der Körperbau spricht doch sehr für eine claustral gründende Spezies. Ich würde auf Lasius s. str. tippen.

Boro · Beitrag von **Boro** » 20. September 2009, 14:22

Die Bilder reichen nicht für eine exakte Bestimmung aus, man kann den Habitus nur schemenhaft erkennen. Smaug dürfte Recht haben, dass es sich nicht um eine sozialparasitische Art handelt. Nach der farblichen Beschreibung könnte es auch Lasius flavus sein, die schwärmen manchmal noch so spät.
L.G. Boro

Soulfire · Beitrag von **Soulfire** » 20. September 2009, 14:30

Für eine Lasius flavus ist sie meiner (absolut leihenhaften) Meinung nach doch etwas dunkel.
Könnte es sich evtl. um eine Lasius emarginatus handeln?
Ich habe mit den Bildern von der Hompage aus Shars Post (http://www.ameisenforum.de/bestimmung-von-ameisen/25821-tipps-zur-bestimmung-von-ameisen.html) und mit den Bildern aus dem Seifert verglichen und farblich passt das am besten.

Ich weis, das natürlich keine genaue Bestimmung und exakte Aussage möglich ist ist, aber eine persöhnliche Meinung, ob Lasius emarginatus überhaupt in Frage käme, würde mir schon reichen :-)

Boro · Beitrag von **Boro** » 20. September 2009, 15:02

Ausschließen kann man wahrscheinlich garnichts, aber Lasius emarginatus hat im Normalfall eine fixe Schwärmzeit im Hochsommer (Juli) mit Einbruch der Dämmerung. Lasius flavus schwärmt im Spätsommer (teilw. bis jetzt) und zwar am Nachmittag. Aber ich denke, die Bilder hier werden dir vielleicht weiterhelfen. Bei Tageslicht betrachtet ist in der Färbung zw. den beiden Arten ein sehr deutlicher Unterschied festzustellen und auch in der Größe, die Gyne von Lasius emarginatus ist größer und kräftiger gebaut.
Da meine Bilder alle nicht bearbeitet sind, ist vor allem die farbliche Wiedergabe sehr gut. Die Gyne von Lasius flavus ist vielleicht durch den hellen Untergrund und den Blitz eher etwas zu dunkel geraten:
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/36040-lasius-k-niginnen.html
L.G. Boro

Noch etwas:Aus deinen Angaben geht nicht hervor, wo du wohnst. Für L. emarginatus liegt die Nordgrenze der Verbreitung etwa bei 52,5° n. Br. (SEIFERT, S. 276)

Soulfire · Beitrag von **Soulfire** » 20. September 2009, 15:16

Boro hat geschrieben:Noch etwas:Aus deinen Angaben geht nicht hervor, wo du wohnst. Für L. emarginatus liegt die Nordgrenze der Verbreitung etwa bei 52,5° n. Br. (SEIFERT, S. 276)

Doch Köln ;-)
Danke auf jeden Fall für die Hilfe!
Kann man die beiden Arten evtl. besser an den Arbeiterinnen unterscheiden?
Dann würde ich mich einfach noch etwas gedulden und nochmal posten, wenn die ersten da sind

Boro · Beitrag von **Boro** » 20. September 2009, 19:54

Richtig, an Hand der Arbeiterinnen lässt sich dann leicht eine endgültige Entscheidung treffen.
An sich ist (vorsichtig) Lasius flavus am wahrscheinlichsten, schon wegen der Schwärmzeit. Gerade jetzt gibt es im Bestimmungs-Thread und auch bei den Schwärmdaten 2009 einige Hinweise auf ein Nachschwärmen v. Lasius flavus.
L.G.Boro

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