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Folgen für das Ökosystem bei Ameisensterben

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
PHiL
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#9

Beitrag von PHiL » 27. Oktober 2009, 07:56

Hi,

letzteendlich nur Spekulationen.

Ich schließe mich da Ingo an; Sobald die Ameisen wegwären, wäre soviel Nahrrung vorhanden, dass andere Insektenfresserpopulationen in die Höhe schießen würden, und zwar derart schnell, dass nach einiger Zeit mehr Jäger als Beute vorhanden sind. Und auch kein "toter Insektenteppich". Dann stirbt die Jägerpopulation wieder weg, die Beuteinsektenzahlen schießen wieder in die Höhe usw... Bis isch alles einpendelt, und es wäre wieder "wie beim alten".

Siehe auch Lotka-Volterrra Regeln - genau das passsiert in kleinerem Maße bei Schädlingsbekämpfung.

Grüße, PHiL



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NIPIAN
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#10 AW: Folgen für das Ökosystem bei Ameisensterben

Beitrag von NIPIAN » 27. Oktober 2009, 08:27

Hoi,


nun kommen wir zu einem tollen Aspekt der Wissenschaft. Die Aussage des Einen, kann man dann gegen die Aussage des Anderen stellen.

Laut B. Seifert "Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas" (2007) schreibt er auf S. 34, 3.Abs: "Bei maximalen Populationsdichten können das aber bis zu 7 Tonnen sein - eine Förderleistung, die nur noch von Regenwürmern deutlich übertroffen wird."
Das ist der Kommentar zu Lasius flavus als "besonders leistungsfähiger Erdtransporteur". Es muß wohl auf die Frischmasse pro Fläche gerechnet werden und dazu in Relation die Erdbewegung. Wobei ich zu Grunde lege, dass die maximale Populationsdichte nur dann erreicht werden kann, wenn keine Konkurrenten in Form von anderen Arten auftreten.

Ebenfalls wahrscheinlicher ist, dass Lotka-Volterra zutrifft, denn "Apocalypse Now". Diese Regeln sind bereits beobachtet worden. Das plötzliche Ableben der Ameisen und deren Folgen sind Spekulation. Was passiert wohl mit den Bodenmikroben? Die haben nichts mehr zu sagen? Bakterien, Pilze, andere Insekten, Schnecken, Nahrungsumstellungen à-la Finken-Spezial...



PHiL
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#11 AW: Folgen für das Ökosystem bei Ameisensterben

Beitrag von PHiL » 27. Oktober 2009, 14:44

Klar, da spielen unheimlich viele Faktoren eine Rolle; Allein die Pflanzen, die sich durch Myrmekochorie verbreiten hätten ein Problem, die ganzen Symbionten, Ameisen bilden auch eine Nahrungsquelle die dann wegwäre etc...
Ich behaupte schlichtweg, alle Faktoren miteinzuziehen ist unmöglich; überhaupt sind unheimlich viele Ameisenarten noch nichtmal in ihrer Biologie und Ökologie untersucht worden, besonders in tropischen Ländern. Man hat daher keine Ahnung, welche Auswirkungen es haben könnte, und überhaupt wie schnell auch andere Tiere einen Vorteil vom wegbleiben der Ameisen erzielen.
Nichtsdestotrz ein derart unrealistisches Zenario, dass es sich nicht lohnt, überhaupt herauszufinden was wäre wenn.
Der Sinn hierbei ist wohl lediglich um ameisenverabscheuenden Laien das Ausmaß der Konsequenzen zu verdeutlichen, wenn es sie nun plötzlich nichtmehr gäbe.

Grüße, PHiL



luigi
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#12

Beitrag von luigi » 27. Oktober 2009, 18:26

Aber ist es nicht auch der Sinn eines solchen Forums, sich über diese Dinge zu unterhalten und zu diskutieren?
Ich stimme dir zu Phil, dass "alle Faktoren miteinzuziehen ist unmöglich; überhaupt sind unheimlich viele Ameisenarten noch nichtmal in ihrer Biologie und Ökologie untersucht worden, besonders in tropischen Ländern. Man hat daher keine Ahnung, welche Auswirkungen es haben könnte, und überhaupt wie schnell auch andere Tiere einen Vorteil vom wegbleiben der Ameisen erzielen."

Dennoch ist es interessant sich darüber auf einem sinnvollem Niveau zu unterhalten und sich auszutauschen.
Ich kann hier selber natürlich keine gesicherten oder beobachteten Fakten und Dinge beitragen, andere Leute (wie schon geschehen) sehr wohl.
Ob dies dann immer seine 100%tige Richtigkeit hat, mag bezweifelt werden, jedoch kann dies Denkanstöße liefern und einzelne Tatsachen und Zusammenhänge aufgezeigt werden.
Ansonsten könnte ich mir ja auch ein Buch über das Thema kaufen...

Ich würde hier schon gerne mehr hören. Allerdings auf einem anständigen Niveau.



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