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Kaufberatung/Artenwahl

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Clypeus
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#17

Beitrag von Clypeus » 12. Januar 2010, 17:44

Hallo sandman,

das werden dir vermutlich die meisten hier sagen, aber die meisten Einsteiger hier haben mit einheimischen Ameisen angefangen und sind dann erst zu den Exoten gekommen. Der Halter Imago zum Beispiel hat erst nach 2 Jahren Haltung einheimischer Arten mit Exoten angefangen- und Messor sind nicht unbedingt die schwerst zu haltenden Exoten. Und dann kommst du und schlägst folgende Arten vor?

Cataglyphis rosenhaueri
Cataglyphis viaticus


Die meisten Cataglyphis sind m. E. schwer zu halten UND daher nicht für Einsteiger in der Ameisenhaltung gedacht. Mir kommt es so vor, als würdest du dich nicht über die einzelnen Arten informieren, sondern einfach nach dem Motto "die sieht toll aus, die will ich" drauflosfragen. :nono:

Camponotus vagus soll auch anspruchsvoller sein als z. B. die einheimische C. ligniperda. Fange also am besten mit einheimischen Arten, wie das doch so gut wie alle von uns getan haben!

Und Imagos Satz hier solltest du dir zu Herzen führen:
Die Reise eines Ameisenhalters kann lang werden, wer gleich mit anspruchsvollen Arten beginnt, kann schnell die Lust an der Haltung verlieren.

-> http://www.ameisenforum.de/off-topic/38047-klein-anfangen-und-gro-rauskommen-halterentwicklung.html

Hättest du mal in die FAQ hineingesehen, hättest du gesehen, dass deine Frage, die der Artenwahl, eine der häufigst gestellten Fragen überhaupt ist- die Antwort besteht darin, Einsteigern zu raten, erst einmal mit einh. Arten anzufügen, das sind unter anderem Myrmica rubra, Lasius niger und Formica fusca.



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NIPIAN
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#18 AW: Kaufberatung/Artenwahl

Beitrag von NIPIAN » 12. Januar 2010, 18:01

Hoi,

FAQ - für erste Schritte

Artbeschreibung - Haltungsbedingungen sind mit aufgeführt

Mögliche Arten: Camponotus ligniperda, Camponotus herculeanus, Serviformica fusca.

Beachtung der Diapause, da einheimische Arten.


[EDIT]Thx to Clypeus. (Rapti)formica sanguinea, nicht fusca, ist gemeint gewesen. Asche auf mein Haupt. Allerdings grob fahrlässig von meiner einer, diese Art locker lässig einem Newbie zu empfehlen.[/EDIT]



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Clypeus
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#19

Beitrag von Clypeus » 12. Januar 2010, 18:09

Hallo Nipian,

du meinst sicher Serviformica fusca, nicht Raptiformica fusca, also schnell verbessern [jetzt sind wir quitt für Myrmekochorie :baeh:]- was Nipian meint, sind sicher Raptiformica sanguinea- Sklavenräuber, allerdings keine obligatorischen, weswegen du keine Sklavenraubzüge mit Formica fusca simulieren solltest [wie das von einigen Neulingen manchmal falsch interpretiert wird].

Trotzdem hat Nipian vollkommen recht, und du solltest mal in die verlinkten Foren reinschauen und dich zu den entsprechenden Arten informieren.



Sandman
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#20 AW: Kaufberatung/Artenwahl

Beitrag von Sandman » 12. Januar 2010, 19:06

Nein nein das ist mir schon klar dass man nicht mit Exoten anfangen sollte, da es nur so eine Menge an Arten gibt wollte ich halt wissen welche für mich interessant sind.
Und wie ich schon geschrieben hatte, ist mir schon aufgefallen das die von mir genannten Arten zu schwer zu halten sind und daher nichts für mich sind.
Ich werde wohl auf eine Camponotus Art wählen und mich dann damit versuchen.
Und Informieren bzw. schlaulesen tue ich immer bevor ich mir ein Tier oder wie in diesem Fall Tiere zulege sonst hätte ich ja wohl schon einige tote Exemplare bei mir zu Hause.
Nochmal vielen Dank an alle für die netten und schnellen Antworten.
Mfg Sandman



Miril
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#21

Beitrag von Miril » 13. Januar 2010, 14:47

Hallo,

kurze Zwischenfrage wenns gestattet ist.

Camponotus vagus, beispielsweise gilt bei uns als "vom Aussterben bedroht". Somit ist es nicht sehr sehenswert, wenn diese gehalten werden.

Solche Listen gibts im Internet, einfach mal nach suchen.



Wie schaut es denn aus wenn man Rote Listen Ameisen hält bzw. halten will? Ist nun nicht weil ich mir eine ausgesucht habe, sondern nur rein Interessehalber.

Gibt es dann da auch sowas wie eine Herkunftsbescheinigung wo man nachweist das die Tiere zum Beisspiel nicht der Natur entnommen wurden sondern aus einer Hauskultur stammen?

Muss man das dann auch wie bei manchen Reptilien eben, bei einem Amt melden das man solch eine Art pflegt oder gibt es bei Ameisen keine derartige Regelung?



chrizzy
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#22 AW: Kaufberatung/Artenwahl

Beitrag von chrizzy » 13. Januar 2010, 15:05

Du darfst grundsätzlich alles Halten, was auf Vorwarnlisten steht, gefährdet, sehr gefährdet, selten oder gar vom Aussterben bedroht ist. Leider ist das nicht verboten, wird nach meinen Beobachtungen im Großen und Ganzen aber auch unter den Haltern als "unethisch" angesehen. Ist auch meine Meinung - Finger weg von gefährdeten Arten.

Verboten ist nur das Halten von besonders geschützen Arten - sprich den hügelbauenden Waldameisen (ausgenommen Formica sanguinea), sowie in der Schweiz zusätzlich Polyergus rufescens.

lg, chrizzy



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Chrischan42
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#23

Beitrag von Chrischan42 » 14. Januar 2010, 00:52

Ja, ich bin ganz chrizzy's Meinung. Vom Aussterben bedroht heißt soviel wie zurückgehende, bzw. rare Bestände in der Natur. Das wiederum bedeutet, dass nicht abermillionen Jungköniginnen beim Schwarmflug unterwegs sind, wie man es z.B. von Lasius niger kennt.
Rennen nun zu Schwarmflugzeiten tausende Ameisenhalter in die Natur, um eine Jungkönigin zu erwischen, wird die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Gyne zu einer stattlichen Kolonie schafft, nochmals stark reduziert. Weil eben weniger Gynen die Möglichkeit haben in der Natur zu gründen. Und bei einem Schwarmflug von einigen tausend Gynen, schaffen es nur eine handvoll, in der Natur eine stattliche Kolonie hervor zu bringen.
Man könnte sich nun fragen, warum nicht eine Gyne fangen, und selbst Geschlechtstiere in die Natur entlassen, um der Art unter die Arme zu greifen? Nun ja, einmal liegt es daran, dass in "Gefangenschaft" schlechter Geschlechtstiere hervorgebracht werden, zum anderen kann nicht immer garantiert werden, dass an einem Standort des Halters auch eine Kolonie in der Natur vorkommt. So würden die Geschlechtstiere "einsam" schwärmen und keinen Partner finden.

Deswegen ist ein Kodex, der besagt: "Halte keine Arten, die auf der Vorwarnliste stehen", unter den Haltern sehr sinnvoll! Ist meine Meinung. Da so die schon sehr geringe Wahrscheinlichkeit, eine stattliche Kolonie hervor zu bringen, durch das Wegsammlen begatteter Gynen nicht noch mehr geschmälert wird.

Andererseits würde man durch eine gewisse Nachfrage am Markt bestehende Kolonien gefährden und so den Bestand in der Natur noch einmal dezimieren. Denn aus reiner Geldgier wäre nicht ausgeschlossen, dass Kolonien ausgegraben werden würden. Besteht diese Nachfrage jedoch nicht, ist es zweckfrei, Kolonien dem Profit wegen der Natur zu entreißen.
Man könnte denken, wenn eine Gyne weggesammlet wird, spielt es nicht die Geige, wenn jedoch tausende so denken, dann hört sich das ganz nach Oper an, wenn ihr versteht.

Nun gut, man kann nicht jeden kontrollieren und ihm auf die Finger hauen, aber einen gewissen Respekt sollte man der Natur entgegen bringen, wo man ja selbst nur ein Bestandteil der Natur ist. Und diese Tatsache vergessen heutzutage viele Menschen, leider, aber es ist so. Im Grunde sind wir auch nichts anderes als höher entwickelte "Tiere". Und eben die Tatsache - höher entwickelt, lässt uns Dinge tun, die unseren Lebensraum gefährden und zerstören. Traurig, aber wahr.

VG, Chris


Ich halte:
seit April 2009 eine Lasius cf. niger Kolonie, aktuell ca. 4000 Frauen

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