Weil mir das Nest-Konzept von letzem Jahr so gut gefallen hat, möchte ich es nochmal aufgreifen. Als Basis verwende ich aber kein Kork, sondern Mopani- oder Eisenholz. Das hat, genau wie Kork, eine tolle OberflĂ€chenstruktur, ist aber steinhart. Die Ameisen werden sich nicht vergraben können und ich bleibe der Herrscher ĂŒber das Formicarium.
Aber was ist das? Voll geil! Warum hab ich das vorher noch nie gesehen? ZufĂ€llig schaue auf die Bruchkante von einem alten StĂŒck Naturkork…
Naturkork ist durchzogen von einer Art Wabenstruktur. Das wĂ€re doch ein ideales Ameisennest! Jetzt wird mir plötzlich klar, warum sich die Ameisen letzes Jahr in diese Strukturen zurĂŒckgezogen haben. Kurzerhand entscheide ich mich fĂŒr ein neues Korknest und werfe meine ganzen PlĂ€ne samt Eisenholz ĂŒber Bord. So schnell kann‘s gehen. Nun muss ich aus dem Kork irgendwie eine Art Farm hinbasteln. FĂŒr den ersten Versuch habe ich ein paar gleichmĂ€Ăige Scheiben von einer Korkplatte abgesĂ€gt. Doch schnell war klar: Mit einer gerade SĂ€geflĂ€che geht die tolle Optik verloren. Man darf den Kork also nur brechen, was aber mit einem Schraubstock nicht so schwer ist. Den Kork leicht einspannen und was raus steht weg boxen. Aus den Besten 3 StĂŒcken habe ich dann mit Silikon einen kleinen Turm zusammengeklebt. Dazu muss man die KlebeflĂ€chen aber etwas glĂ€tten. Ein Cuttermesser leistet dabei gute Dienste. Ein rahmenloser Bilderrahmen lieferte das Glas fĂŒr die Front und Heckscheiben.
WĂ€hrend man die vorderen Bruchseiten der Einzelteile noch relativ gut auf eine Ebene bekommt wird die RĂŒckseite natĂŒrlich ziemlich bucklig. Keine Chance, da eine Scheibe drauf zu bekommen. Also verzichte ich hier auf Bruchkantenoptik und mache einen glatten SĂ€geschnitt.
Der untere Teil dient als StandfuĂ und bleibt daher etwas dicker. Als Besonderheit bekommt er eine kleine Vertiefung in die ein breiter, flacher Kerzendocht eingelassen wird. Ăber den Docht kann spĂ€ter das untere Drittel mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Damit das Nest auch an den Seiten geschlossen ist und die Scheibe gut hÀlt, wird ein Rand aus Gips modelliert. Die Technik dazu habe ich in meinem Baubericht von 2009 beschrieben.
Wenn der Gips abgebunden hat aber noch sehr feucht ist lÀsst sich der Rand wunderbar zurechtschnitzen.
Jetzt noch sauber machen…
..und mit sehr stark verdĂŒnnter Abtönfarbe (eine kleine Pinselspitze auf einen groĂen Schluck Wasser) in mehreren Etappen anmalen. Fertig ist das Nest fĂŒr meine Camponotus ligniperdus Saison 2010!
Front:
RĂŒckseite:
Jetzt fehlt nur noch die Inneneinrichtung der Becken. Wird auch Zeit, denn die Ameisen sind schon seit einer Woche aus dem KĂŒhlschrank und werden langsam munter...
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