Hallo,

bin seit ca. 1 Monat stolzer Pfleger einer Lasius niger-Kolonie.
Sie ist logischerweise noch recht klein. Also, frag ich mich nun wie man sie schnellstmöglich und auch artgerecht zu einer stattlichen Größe bringt?
Zurzeit füttere ich sie täglich frisch mit Honig als Kohlenhydratquelle und Insekten, damit auch immer Proteine für die Kleinen verfügbar sind.

Was kann ich tun, um die Bedingungen für ein schnelles Wachstum weiter zu verbessern? Ne Lampe als Wärmequelle, anderes/zusätzliches Futter etc.?
Freu mich über jeden Rat!

Hallo!

Meine 4 Kolonien haben habe sich deutlich überdurchschnittlich entwickelt, soweit ich das beurteilen kann (Vom Schwarmflug Ende Juni bis zur Winterruhe 40 bis sogar 70 Arbeiterinnen). Meine Hauptsorge galt immer einer ausreichenden Luftfeuchte, immer kurz vorm Kondensieren. Für die Eier und Larven ist das eben sehr wichtig. Wenn ich mir so die Haltungsberichte und andere Berichte (und deren Foto) vor Augen führe, die ich seit Juni 09 verfolge, scheint es mir bei vielen viel zu trocken zuzugehen.

Ansonsten gab's bei mir fast nur Mehlwurm und Honig. Sonst keine besonderen Maßnahmen. Störungen dagegen gab's reichlich. Da sind wohl Lasius niger recht unempfindlich.

Nur meine unrepräsentative Erfahrung.

Gruß, Jan

Hallo ZarShem!
Wenn du deine Kolonie möglichst artgerecht halten willst, würde ich von deinen Vorstellungen abraten, weil
1. die Populationen v. Lasius niger an sich relativ schnell wachsen und später sehr volkreich werden können,
2. das Volk nur so viel Nahrung verwerten kann, wie eben benötigt wird;
3. die heimischen Zimmertemperaturen ausreichend sind und sowieso im Durchschnitt weit über den Werten im Freien liegen,
4. der aktive Zyklus überzogen werden könnte, das lässt die Aktivität früher im Jahr erlahmen (oft im September) und weil die Lebenserwartung vor allem der Gyne beeinträchtigt werden könnte und
5. hoffe ich, dass du kein Fan von Gänseleber bist, die auf Grund des gewaltsamen Stopfens der armen Kreaturen übernatürlich anwächst. So ähnlich kommt mir das vor, wenn man die Ameisen pausenlos füttert um einen raschen Zuwachs zu erhalten. In der Natur kann es auch im Sommer Hungerperioden und totalen Aktivitätsverlust etwa durch längeres Schlechtwetter geben. Alle Ameisen haben sich in Mitteleuropa an diese Voraussetzungen angepasst......
Gefragt ist also nur eines, Geduld!
L.G.Boro

Eine Wärmequelle kann aber den Wachstum fördern..!!!
Ich konnte es bemerken, als ich die Arena beleuchtete(und erwärmte)..
Die Aktivität steigt und die Puppen werden rausgebracht!!!

greetz Alex

@ Kottan:
Danke für die Antwort! Hatte zu Beginn etwas sorgen, die Luftfeuchte im Nest sei zu hoch, aber der schnelle Umzug vom RG ins Nest hat mich überzeugt, dass alles richtig läuft.

ZarShem hat geschrieben:@ Kottan:
Danke für die Antwort! Hatte zu Beginn etwas sorgen, die Luftfeuchte im Nest sei zu hoch, aber der schnelle Umzug vom RG ins Nest hat mich überzeugt, dass alles richtig läuft.

Ach, sie sind schon nicht mehr im RG. Gut, dann ist das mit der Luftfeuchte einfacher, bzw. da sollte man eher in Sorge sein, dass die Ameisen nicht absaufen.

Jan

@Boro:
Glaube, du hast das nen bissl falsch aufgenommen.
Mein Ziel ist es ganz sicher nicht, die Ameisenkolonie zwanghaft so groß wie möglich zu kriegen. Ich möchte lediglich sichergehen, dass es meinen Tierchen zu Beginn an Nichts mangelt und ich etwas falsch mache bzw. wichtige Aspekte bei der Haltung vergesse als Neuling. Aus dem Grund, habe ich auch explizit auf artgerechtes Wachstum hingewiesen.
Das reichliche Angebot von Futter mit dem gewaltsamen Stopfen von Gänsen zu vergleichen finde ich unpassend, da die Ameisen es sich aussuchen können, ob sie Futter zu sich nehmen und Stopfgänse in Tschechien oder sonst wo sicher nich. Aber das Bild von Ameisen die man mit einer Pasteurpipette zur Nahrungsaufnahme zwingt bringt mich zum schmunzeln. ^^
Trotzdem danke für die anderen Infos! Die Geduld bring ich gern für die Tierchen auf!

@Kottan:

Hatte die Ameisenfarm schon gut vorbefeuchtet bevor die Ameisen geliefert wurden. Danach hat's nur zwei Wochen gedauert, da sind die Tierchen schon umgezogen.
Hoffe und denke, ich hab somit alles richtig gemacht.