Fragen eines Anfängers

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Leghorn
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#1 Fragen eines Anfängers

Beitrag von Leghorn » 26. Juni 2010, 23:55

Ich bin mir zwar nicht so ganz sicher wie ich dazu gekommen bin, aber irgendwie haben es mir die kleinen angetan.
Als startzeitpunkt für meine Kolonie hab ich mir mal den Frühsommer im nächsten Jahr ausgeguckt. Zeit genug alles vorzubereiten und sich noch zu informieren.
Ich habe die mir die "Wissen"-Sektion soweit durchgelesen, aber dennoch habe ich noch einige Fragen dazu.
1. Kann ich die Ameisen wirklich im Kühlschrank "lagern", wenn die Kleinen Winterruhe haben? Oder hat damit jemand schlechte erfahrungen gemacht?
Ich werde mir dazu zwar einen extra Kühlschrank zulegen müssen, aber ich kann die 0-10 Grad sonst nirgends im Haus bieten, ohne dem Risiko das es doch mal -10 werden. (Ich seh schon das Gesicht meiner Frau, wenn ich die Ameisen neben die Fleischwurst stelle :D)
2. Wie messe ich die Feuchtigkeit IM Nest?
3. Wenn ich ein aufrecht stehendes Nest aus Ytong baue, Ytong scheint ja das probelmlosere Material zu sein, wie wässere ich es dann? Die Bewässerungröhre scheint ja nur für liegende Nester geeignet zu sein.
4. Ausbruchschutz. Kann man einen Wassergraben in der Arena anbringen?
Ich dachte an eine 3 cm breite und 2 cm hohe Wasserrinne, die innen am oberen Rand des Glaskastens, etwa 3-4 cm unterhalb des Deckels, die komplette Arena umschliesst und gelegentlich nachgefüllt wird.
5. Was mache ich, wenn es in der Wohnung zu Warm wird? Ich habe nichts darüber gefunden, wie warm es werden darf.



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Fruchttiger
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#2 AW: Fragen eine Anfängers

Beitrag von Fruchttiger » 27. Juni 2010, 00:23

Nabend,
1. Wenn du dir sogar extra einen Kühlschrank oder dergleichen anschaffst, sollte es überhaupt kein Problem sein (Regulierung der Temperatur). Absolut hängt das natürlich gerade von der jeweiligen Art ab. Ansonsten bildet sich während der Winterruhe eine Traube um die Gyne, so dass das Risiko für den Kolonieuntergang gering ist!
2. Wenn man das tatsächlich messen will, sollte man sich vor dem Nestbau darüber gedanken machen?! Aber ich glaube es ist nicht nötig im Nest so genau zu messen. Eigentlich braucht man grob gesagt immer trockene und feuchte Nestareale.
4. Praktisch habe ich da keinen Zugang, aber ich halte einen Wassergraben für die schlechtere Alternative als z.B. Deckel+Paraffinöl, da immer die Gefahr besteht, dass Ameisen ertrinken. (Besonders für Gründerkolonien nicht spaßig!)
5. Ich glaube so warm kann es nicht werden ... ?!

... aber das hängt natürlich von der Art ab.



(f)ANTastic
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#3 AW: Fragen eine Anfängers

Beitrag von (f)ANTastic » 27. Juni 2010, 00:34

Leghorn hat geschrieben:Ich bin mir zwar nicht so ganz sicher wie ich dazu gekommen bin, aber irgendwie haben es mir die kleinen angetan.
Als startzeitpunkt für meine Kolonie hab ich mir mal den Frühsommer im nächsten Jahr ausgeguckt. Zeit genug alles vorzubereiten und sich noch zu informieren.
Ich habe die mir die "Wissen"-Sektion soweit durchgelesen, aber dennoch habe ich noch einige Fragen dazu.
1. Kann ich die Ameisen wirklich im Kühlschrank "lagern", wenn die Kleinen Winterruhe haben? Oder hat damit jemand schlechte erfahrungen gemacht?
Ich werde mir dazu zwar einen extra Kühlschrank zulegen müssen, aber ich kann die 0-10 Grad sonst nirgends im Haus bieten, ohne dem Risiko das es doch mal -10 werden. (Ich seh schon das Gesicht meiner Frau, wenn ich die Ameisen neben die Fleischwurst stelle :D)
2. Wie messe ich die Feuchtigkeit IM Nest?
3. Wenn ich ein aufrecht stehendes Nest aus Ytong baue, Ytong scheint ja das probelmlosere Material zu sein, wie wässere ich es dann? Die Bewässerungröhre scheint ja nur für liegende Nester geeignet zu sein.
4. Ausbruchschutz. Kann man einen Wassergraben in der Arena anbringen?
Ich dachte an eine 3 cm breite und 2 cm hohe Wasserrinne, die innen am oberen Rand des Glaskastens, etwa 3-4 cm unterhalb des Deckels, die komplette Arena umschliesst und gelegentlich nachgefüllt wird.
5. Was mache ich, wenn es in der Wohnung zu Warm wird? Ich habe nichts darüber gefunden, wie warm es werden darf.


1. Ja, das sollte aber ein "extra" Kühlschrank sein, um dauernde Störungen in der Winterruhe zu vermeiden.
Bei einheimischen Arten sollte man den Kühlschrank ab und an auch auf die höchste Stufe stellen, um die Überwinterung "natürlicher" zu machen.
2. Das brauchst du eigentlich nicht tun. Man könnte evtl. eine (Plexi-)Glasscheibe vor das Nest machen und darin ein/mehrere Hygrometer "einlassen". Ist aber unnötiger Aufwand!
3. Ich würde Gips bevorzugen.
4. Ich würde sie eher 5 cm breit und 3 cm tief machen (unbedingt Spüli ins Wasser geben, wegen der Oberflächenspannung) und zusätzlich darunter einen "normalen" Ausbruchsschutz anbringen, da die Ameisen in "Wassergräben" (meist) ertrinken.
5. Das kommt auf die Art an!


Bitte unterzeichnen (ausführliche Infos auf der Website): https://secure.avaaz.org/de/whales_last_push/?fphttp://gidf.de/

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christian
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#4 AW: Fragen eine Anfängers

Beitrag von christian » 27. Juni 2010, 02:40

1. Ja, das sollte aber ein "extra" Kühlschrank sein, um dauernde Störungen in der Winterruhe zu vermeiden.
Bei einheimischen Arten sollte man den Kühlschrank ab und an auch auf die höchste Stufe stellen, um die Überwinterung "natürlicher" zu machen.


Würde es nicht reichen, das Gefäß in dem sich die Ameisen befinden abzudunkeln und gegen Erschütterungen abzudemmen? Ich hab' das so gemacht, und es hat verlustfrei funktioniert.

2. Das brauchst du eigentlich nicht tun. Man könnte evtl. eine (Plexi-)Glasscheibe vor das Nest machen und darin ein/mehrere Hygrometer "einlassen". Ist aber unnötiger Aufwand!


Ob man das tun braucht kommt auf die Art an. Bei Arten, wo Nast- und Außenparameter unterschiedlich sein müssen (z.B. bei Cataglyphis), wäre das schon sinnvoll. Je nachdem, welches Nest man nimmt, kann man z.B. eine Kammer des Nestes zum Messen einrichten.

da die Ameisen in "Wassergräben" (meist) ertrinken.


Nur wenn der am Austrocknen ist und die Ameisen hineinfallen und an der Wand nicht mehr herauskommen.

(unbedingt Spüli ins Wasser geben, wegen der Oberflächenspannung)


Neben evtl. Vergiftung ertrinken sie doch viel eher?

5. Was mache ich, wenn es in der Wohnung zu Warm wird? Ich habe nichts darüber gefunden, wie warm es werden darf.


Wenn es für die Meisen wirklich schälich warm wird, hast du schon lange nichts mehr zu lachen.^^ ;)
Natürlich sollte man direkte Sonneneinstrahlung verhindern, zumindest bei Arten, die nicht speziell thermophil sind und bei denen das Formi nicht besonders gut belüftet ist (wie bei einer offenen Insel).



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Leghorn
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#5 AW: Fragen eine Anfängers

Beitrag von Leghorn » 27. Juni 2010, 09:18

Erstmal danke ich euch für die Antworten.

Also Kühlschrank sollte kein Problem darstellen und mit dem Ausbruchschutz, na da muss ich mal schauen. Scheint ja einiges mehr zu geben, als ich bisher gelesen habe. Zumidest stand das mit dem Parafinöl nicht im Wissen-Bereich, oder ich hab es übersehen.

Mit meiner Frage nach dem Messen der Feuchtigkeit habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt.
Zum einen frage ich mich, womit man die Feuchtigkeit messen kann, also technisch. Ist ein solches Hygrometer geeignet? LINK
Die andere Frage lautet, wenn ich nur das Nest in den Kühli stelle und ein Nest aus einem Material habe, das ich nicht wie das liegende Ytong-Nest mit einem Wassertank befeuchtet wird, wie bekomme ich dann Feuchtigkeit ins Nest? Die Kleinen müssen doch trinken können oder bleiben die im Nest die ganze Zeit bewegungslos?



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#6 AW: Fragen eine Anfängers

Beitrag von (f)ANTastic » 27. Juni 2010, 09:30

christian hat geschrieben:Würde es nicht reichen, das Gefäß, in dem sich die Ameisen befinden, abzudunkeln und gegen Erschütterungen abzudämmen? Ich hab' das so gemacht und es hat verlustfrei funktioniert.


Geht natürlich auch, allerdings ist da die Gefahr höher, die Ameisen zu stören.
Z.B. beim Kühlschrank putzen oder wenn die Box runterfällt...

christian hat geschrieben:Ob man das tun braucht, kommt auf die Art an. Bei Arten, wo Nest- und Außenparameter unterschiedlich sein müssen (z.B. bei Cataglyphis), wäre das schon sinnvoll. Je nachdem, welches Nest man nimmt, kann man z.B. eine Kammer des Nestes zum Messen einrichten.


Ich bin von den "Einsteigerarten" ausgegangen, ich denke nicht, dass ein Anfänger z.B. mit Cataglyphis beginnt.

christian hat geschrieben:Nur, wenn der am Austrocknen ist, die Ameisen hineinfallen und an der Wand nicht mehr herauskommen.


Das musst du mal meinen Ameisen beibringen...

christian hat geschrieben:Neben evtl. Vergiftung ertrinken sie doch viel eher?


Ein Ausbruchsschutz, über welchen die Ameisen kommen (Oberflächenspannung), bringt nicht wirklich etwas ;)

christian hat geschrieben:Wenn es für die Ameisen wirklich schädlich warm wird, hast du schon lange nichts mehr zu lachen.^^ ;)
Natürlich sollte man direkte Sonneneinstrahlung verhindern, zumindest bei Arten, die nicht speziell thermophil sind und bei denen das Formicarium nicht besonders gut belüftet ist (wie bei einer offenen Insel -> gute Belüftung).


Wenn es bei ihm im Zimmer über 35° Celsius gibt, dürften das einige Arten nicht mehr "lustig" finden...
Pauschal würde ich da nichts sagen! Kommt auf die Ameisenart an (z.B. Myrmecia pavida würde besser mit Hitze zurecht kommen als Manica rubida).


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snuff
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#7 AW: Fragen eine Anfängers

Beitrag von snuff » 27. Juni 2010, 09:52

Ja so ein Hygrometer is schon geeignet, allerdings braucht man das nicht für jede Art. Bei manchen (vor allem bei heimischen) kann man das auch ganz gut nach Gefühl machen. Allerdings schadet ein Hygrometer natürlich nicht, ich hab so kleine analoge Spiralhygrometer, die langen bei mir.
Was die Befeuchtung des Nests angeht, so sollte bei jedem Nest, egal ob stehend oder liegend, so etwas wie ein Wassertank oder eine andere Möglichkeit zur Befeuchtung vorhanden sein. Auch während der Winterruhe muss das Nest ausreichend feucht sein.



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#8 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von christian » 27. Juni 2010, 12:52

Ich bin von den "Einsteigerarten" ausgegangen, ich denke nicht, dass ein Anfänger z.B. mit Cataglyphis beginnt.


Na ja, man weiß ja nie, was er vorhat ;). War ja auch mehr zur verallgemeinerung gedacht :).

Ein Ausbruchsschutz, über welchen die Ameisen kommen (Oberflächenspannung), bringt nicht wirklich etwas


Bei meinen funktioniert das prächtig. Nur setzt sich mit der Zeit eine Staubschicht drauf und die Tiere kommen drüber.
Deshalb gebe ich immer etwas Öl auf's Wasser, das riecht für die Ameisen dann schon so unangenehm, dass sie sich vom Wasser fernhalten.

Das musst du mal meinen Ameisen beibringen...


Das liegt evtl. an der fehleneden Oberflächenspannung. Bei meinen Ameisen basiert der Graben auf der "Angst" der Ameisen, zu ertrinken. Sie können also theoretisch auf das Wasser gehen, brechen aber relativ schnell wieder ein. Sprich lassen sie immer 2, 3 Füße auf dem Land und gehen relativ schnell wieder zurück, wenn sie kein anderes Ufer erreichen.

Wenn es bei ihm im Zimmer über 35° Celsius gibt, dürften das einige Arten nicht mehr "lustig" finden...


Stimmt. Sie fangen schon an ab ca. 30°C (eher niedriger) abzurücken. Das gilt aber doch wohl auch für den Bewohner des Hauses?

Generell kommen aber Ameisen besser mit hohen Temperaturen klar, als Menschen. Du hast aber Recht, es kommt auf die Art an. Nur sollte man hierbei evtl. die sonstige Heizung mit einbeziehen ;).



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