Mein Ausbruchschutz für Pheidole pallidula

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Voodoo176
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#1 Mein Ausbruchschutz für Pheidole pallidula

Beitrag von Voodoo176 » 12. Juli 2010, 18:57

Hallo zusammen
ich habe mir am Wochenende Pheidole pallidula gekauft.
Jetzt habe ich gelesen das diese Ameisen gerne Ausbrechen und sogar Silicon und Holz fressen.

Deswegen habe ich mir eine Ausbruchsschutz überlegt und jetzt wollte ich wissen was ihr dazu meint. Oder Anregungen was ich besser machen könnte.

Ich habe vor eine Holzplatte (ca.30mm dick) auf mein Glasbecken mit Fliesenkleber zu kleben (mir ist nichts anderes eingefallen denn Silikon kann ich ja nicht nehmen).
Auf die Unterseite von der Holzplatte klebe ich Blech (evtl. Rost!!!) damit sie mir nicht mein Holz an fressen oder reicht auch Alufolie?. Beim Holzdeckel schneide ich links und rechts 2 Rechtecke raus wo ich eine Metallgaze antackere (Maschenbreite 0,25mm). In der Mitte schneide ich ein Großes Rechteck raus für den eigentlichen Deckel und da mach ich eine Plxigplatte oben drauf (damit Sie nicht hineinfällt:spin2:) und ich denke nicht das die Ameisen da um den 90° Winkel kommen. Evtl lass ich unten das Blech auch ein wenig überstehen damit ich da auch ein 90° Winkel habe. Zusätzlich will ich eine Schicht PTFE am Rand anbringen und um die Lüftungsschlitze und dem Deckel mach ich Vaseline.

Ich hoffe Ihr habt verstand wie ich das meine wenn nicht kann ich auch eine kleine Zeichnung anfertigen.

Gruß



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Raimund
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#2 AW: Mein Ausbruchschutz für Pheidole pallidula

Beitrag von Raimund » 12. Juli 2010, 19:23

Voodoo176 hat geschrieben:Jetzt habe ich gelesen das diese Ameisen gerne Ausbrechen und sogar Silicon und Holz fressen.

Mag sein das sie sich durch diese Materialien beißen können, fressen werden P. pallidula das aber bestimmt nicht.

An deiner Stelle würde ich den Deckel ruhig mit Silikon ankleben...denke mal dein Becken selber ist ja auch mit Silikon verklebt. Sollte halt nur sauber sein; nicht das da so Wüllste entstehen.

Und das mit dem Blech und dem Holz halte ic auch für unnötigen Mehraufwand. Nimm direkt Glas und lass es dir schneiden oder bastel halt daraus was.

Gruß Raimund



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#3 AW: Mein Ausbruchschutz für Pheidole pallidula

Beitrag von Scooby » 16. Juli 2010, 16:27

Hallo Voodoo,

erlaube mir eine kleine Rüge: Wenn Du Dir eine umstrittene Art wie Pheidole pallidula zulegst und dann erst liest (was mir zeigt, dass Du Dich erst dann richtig informierst), dass sie Ausbruchspezialisten sind, dann ist das nicht ganz OK und zeugt für mangelnde Erfahrung mit dieser Gattung.
Aber OK, gekauft ist gekauft u. Du möchtest nun das Beste daraus machen u. Dich informieren. Also machen wir mal etwas "Schadensbegrenzung". ^^

Zuerst: Pheidole gilt als (berechtigterweise) sehr umstrittene Gattung, die mehrere Hundert Arten umfasst von denen etliche als Pest Ants gelten. Auch Pheidole pallidula zählt dazu (!)
Leute, die anfangen diese Gattung zu halten, müssen daher ein dickes Fell haben, da sie nicht selten von anderen Haltern und Umweltschützern angeprangert werden, da sie sich mit dieser ungeliebten Gattung so sehr auseinandersetzen und sie zu Hause pflegen. Yo!
OK soviel zum Vorwort, dass ich loswerden musste, da offenbar noch immer nicht jeder weiß, wie umstritten diese Tiere sind. - Sorry für den Abschwenker, der aber sein muß.

Zu Deinen Tieren:
Pheidole pallidula ist und bleibt ein Ausbruchspezialist mit einer Engelsgeduld. Das heißt, das die Tiere, sobald sie auch nur die kleinste Fluchtmöglichkeit entdecken, wie z.B. die von Raimund benannten Mängel in der Silikonauftragung, diese auch nutzen und mit großer Geduld und Hingabe bearbeiten. Wenn Du die Holzplatte anbringst und sich eine winzige Möglichkeit zeigt am Blech vorbei ans Holz zu gelangen, dann werden die Scouts diese auch finden und zu ihrem Vorteil nutzen.
Solltest Du oder ein anderer Leser auf die Idee kommen mir vorzuwerfen ich würde die Sache "Ausbruchschutz" überbewerten, dann lasst euch gesagt sein, dass meine Warnungen leider bittere Wahrheit sind.
Besonders ausbruchsfreudig werden die Tiere, wenn die Haltungsbedingungen nicht mehr stimmen, es z.B. zu trocken wird, die Nahrung zu kapp wird, pp. Du glaubst ja gar nicht, wie viele Scouts dann im Formicarium unterwegs sind.

Ich schlage Dir, wie auch Raimund schon angab vor, ein Glasbecken zu nehmen. Verschließe es ebenfalls mit einem Deckel aus Glas oder Metall, der über ein feines Metallnetz verfügt (nimm in diesem Fall den feinsten Durchmesser, der geht). Somit ist für Luft gesorgt.
PTFE funktioniert bedingt. Wenn irgendwo auch noch so leichte Mängel in der Auftragung sind, werden die Tiere sie finden u. darüber klettern. Diese Barriere kann sich dann als gut erweisen, wenn sie vor dem Deckel aufgebracht ist und Fütterungszeit ist, du Reinigungsarbeiten vornehmen möchtest, etc. in der Du den Deckel abnimmst. Sollte im Becken viel los sein, hält die PTFE-Barriere die Tiere davon ab herauszukrabbeln, sobald Du die Abdeckung angehoben hast.
In Kroatien hatte ich mal eine ähnliche Erfahrung, die meinen Beitrag jetzt sprengen würde, aber fakt ist: So eine Barriere kann bei aktiven / unzufriedenen Arten, die massig unterwegs sind, kleine Wunder wirken. Als reine Ausbruchsperre ist davon aber bei Pheidole abzuraten. Deckel muss immer sein.

Wenn noch Fragen/ Unklarheiten sind, immer raus damit. Wir helfen Dir gern. :)

Scooby



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