Einrichtungsbericht [Glasformicarium mit Ytongnest]

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böse Miezekatze
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#1 Einrichtungsbericht [Glasformicarium mit Ytongnest]

Beitrag von böse Miezekatze » 4. August 2010, 00:26

... denn "Baubericht" kann man das jetzt nicht nennen... viel gebaut hab ich ja nicht; ehr gebastelt und eingerichtet ;)

Gebastelt und eingerichtet wurde für meine Kolonie Camponotus ligniperdus.

Als erstes habe ich mich an den Ytong begeben. Ich habe Reste von meinem Vater aus der Werkstatt bekommen; da er immer so etwas bei sich herum liegen hat. Da meine Kolonie ja noch recht klein ist, habe ich mich auch für einen kleinen Ytong als Nest entschieden.
Ich habe aus dem Reststück ein 14cm x 14 cm großes Stück (Tiefe 7 cm) herausgesägt und mit einem Schraubendreher die Vertiefungen gearbeitet. Da der Stein ja recht weich ist, ging dies gut zu bearbeiten und ich war in circa 3 Stunden fertig. Die Gänge habe ich unterschiedlich groß und in unterschiedlichen Lagen gebaut, so dass die Kolonie nachher ein bisschen wählen kann, wo sie sich aufhalten will.
Auf der Oberseite befindet sich der Wassertank, der mit Watte gefüllt werden soll, damit die Tierchen nicht ertrinken. Weiterhin befindet sich auf der Oberseite der Nesteingang; den ich hineingebohrt habe.
Gebohrt wurde auch seitlich eine Anschlusstelle, damit bei evtl. Umbesiedelung schon ein Loch vorhanden ist und man dieses Nest mittels Schlauch aus der Aquaristik an ein anderes Nest anschließen kann. Dieses Loch habe ich mit einem kleinen Schlauchstück versehen und dieses mit Watte verschlosen, damit dies nicht als Ein- und Ausgang benutzt wird. Ggf. könnte man diesen Teil auch als zweiten Ausgang öffnen; falls es sich so ergeben oder gar notwendig sein sollte .

Nach der Bearbeitung des Ytongs habe ich ihn erstmal gut ausgewaschen, damit sich weniger feine Stäube darin befinden.
Nun habe ich einen Teil der Gänge mit Seramis (vorher sicherheishalber ein bisschen ausgewaschen) befüllt, da die kleine Kolonie noch nicht alle Kammern direkt zu Anfang benötigen wird.

Der Ytong wurde dann mit einer dünnen Plastikscheibe mittels Heftzwecken befestigt. Hier habe ich lange überlegt, was eine gute Methode sein könnte und was am besten halten würde. Die Kombination Porenbeton und Plastik hat ja sicherlich so seine Tücken. Mit der Idee es mit Heftzwecken zu befestigen bin ich im Moment sehr zufrieden: Es hält ziemlich gut.

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Als nächstes habe ich mir dann das Becken vorgenommen. Da ich nur Terrarien hier hatte; wollte ich zuerst auch eines davon nehmen (hab gerade eins übrig mit den Maßen 80cm x 40cm x 40cm); ich hatte dafür auch angefangen mit Styropor und Fliesenkleber einen Fels zu modellieren; in der der Ytong versinken sollte, aber das Ergebnis war für mich einfach nicht zufriedenstellend. Denn an Terrarien hat man diese Luftschlitze unter den Schiebetüren und somit war das eine ziemlich blöde und für mich doch zu komplizierte Friemelarbeit. Ansonsten kann man aber z.B. für die Rückwandgestaltung gut mit Styropor und Fliesenkleber arbeiten; da habe ich schon gute Erfahrungen gemacht bei einem Terrarium für meine damaligen Elaphe guttata.
Des Weiteren wäre es sicherlich auch ein schwieriges Unterfangen gewesen, die ganzen Lüftungsgitter ameisendicht zu bekommen. Zwar ist Camponotus ligniperdus recht groß, aber man weiss ja nie.
Also habe ich mir in unserem Aquaristikladen ein kleines Aquarium gekauft mit den Maßen 50cm x 30cm x 30cm.

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Am nächsten Tag war ich dann bei uns auf dem Truppenübungsplatz und habe diverse Naturmaterialien eingesammelt. Sand, Holz, Steine, Tannenadeln, Bucheckern und sogar zwei leere Schneckenhäuser habe ich gefunden. Damit war ich gut beschäftigt, da ich für die Tannenadeln ein ganzes Stück laufen musste, aber meine Hündin hat es gefreut, dass ich über zwei Stunden mit ihr unterwegs war ;)

Zu Hause dann habe ich alles komplett gereinigt und vor allem gut überbrüht, damit ich mir nicht diverse Milben, Amöben oder sonstwas einschleppe. Das wäre einfach zu schade, denn meine "Lignis"; wie ich sie liebevoll nenne, sind echt schöne und ganz besondere Tiere.
Nachdem alles sauber war, habe ich die Sachen zum Trocken auf den Balkon und im Wohnzimmer verteilt. Wie man sieht, habe ich "etwas" zu viel gesammelt :rolleyes:

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Die kleinen Holzstücken habe ich für den 'Spielplatz' verwendet; einmal eine windschiefe Hängebrücke mittels Garn zusammengebunden und dann noch ein Artefakt, dass ein bisschen einem Galgen ähnelt. Ich fand es ganz nett, auch etwas mehr 'nach oben' zu gehen, als nur alles auf dem Boden zu verteilen.

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Beide Dinge habe ich am Grund noch ein wenig stabilisieren müssen, weil die Holzartefakte nicht von selbst stehen wollten. Bei dem "Galgen" habe ich zur Beschwerung einen flachen Stein am hinteren Fuß mittels Garn befestigt und die Hängebrücke wird von zwei Plastikstreifen unterhab der Füße mit Hilfe von Heftzwecken stabilisiert.

Dann wurde das Nest und danach der Sand eingelassen. Das Nest steht auf einigen flacheren Steinen, damit ich einen Puffer habe, so dass evtl. überschüssiges Wasser abfließen kann.

Die restlichen Materialien habe ich einfach in den Sand gesteckt, bzw. darauf gelegt.
Es ist nichts geklebt, so dass keine schädlichen Ausdünstungen den Tiere schaden könnten. Da ich alle Materialien aus der Natur entnommen habe (ich habe im Übigen nichts "Lebendes" irgendwo abgebrochen, sondern mich nur an Dingen bedient, die schon abgebrochen waren), ist auch hier die Chance einer Vergiftung/ Belastung der Tiere reduziert.
Das hoffe ich zumindest. Denn ich möchte meinen Ameisen ein schönes und angenehmes Zuhause bieten.

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Zum Schluss habe ich nun noch das Ytongnest mit einer roten Folie abgedunkelt; bzw. die Folie klebt auf der Aquarienscheibe, direkt vor dem Nest. Die rote Folie habe ich hierzu auf einen Rahmen aus starker Pappe gezogen (wurde mit Uhu geklebt; aber das ist ja von außen) und dieser an der Scheibe befestigt. Die oben sichtbaren Klebestreifen habe ich mit einem weiteren Stück schwarzer Pappe verdeckt, so dass es ein wenig netter aussieht.
Den Rahmen mit der roten Folie kann man unten anheben und so unabgedunkelt in das Nest schauen. Da die Pappe am unteren Ende nicht richtig dicht an der Scheibe lag, habe ich diese im unteren Bereich mittels Testfilm (so eingerollt, dass es beidseitig klebt) leicht fixiert. Man kann somit den Rahmen immernoch nach oben klappen, aber wenn er wieder runter soll, kann er fixiert werden und läßt so weniger Licht in das Nest als ohne Fixierung.

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Dann hat der Wassertank des Nestes noch eine Watteeinlage bekommen, damit die Tiere nicht ertrinken, falls sie dort hineinlaufen sollten.

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Was nun noch fehlt ist der Deckel. Der ist beim Glaser bestellt und braucht leider eine Woche.
Hier habe ich geplant ihn aufzulegen und Anhand der entsprechenden Aquariumgröße gemessen an jeder Seite Dichtungsklebeband (für Türen und Fenster) anzubringen, damit bei aufliegender Scheibe (die ja hoffentlich schön plan sein wird) noch zusätzlicher Schutz durch den "Schaumstoff" auf der Kleberoberseite gegeben ist.
Zusätzlich wérde ich als weiteren Ausbruchschutz Olivenöl auf den oberen Bereich der Seitenscheiben anbringen, so dass dann hoffentlich wirklich alles dicht und zu ist.
Somit können dann meine "Lignis" nächsten Montag endlich in ihr neues Heim einziehen. Denn so langsam wird es eng im Röhrchen und der Wassertank neigt sich auch dem Ende zu.

Im Moment mache ich schon den Ytongnestprobelauf was die Befeuchtung betrifft. Bis jetzt (3. Tag heute) scheint sich die Feuchtigkeit so zu halten, wie ich es mir wünsche. Mal sehen, wie es bei wärmerem Wetter aussieht- aber wie es aussieht, soll es ja ab morgen/ übermorgen etwas wärmer werden, so hab ich dann noch ein paar Tage zum testen und ggf. ändern des Tankes.


Kostenaufstellung:

Aquarium: 17,29 Euro
Abdeckscheibe: wird um die 17 Euro kosten (wird geschliffen)
Restliche Materialien hatte ich entweder da oder habe sie kostenfrei bekommen.

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Kommentare, Anmerkungen und Ähnliches dürfen in diesem Thread abgegeben werden; dafür ist, denke ich, kein eigener Thread nötig.




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#2 AW: Einrichtungsbericht [Glasformicarium mit Ytongnest]

Beitrag von böse Miezekatze » 11. August 2010, 15:48

So, vorgestern dann konnte ich besagte Abdeckscheibe abholen. Der Glaser hat gute Arbeit geleistet und das Ding ist wirklich sehr grade und schön geschliffen.

Ich habe nun noch Abdichtklebeband so auf die Scheibe geklebt, dass dieses mit Auflegen der Scheibe auf die Ränder des Formicariums dicht abschließt und kleine Unebenheiten ausgleicht. Denn die Ränder des Formicariums (Aquarium) waren nicht ganz huntertprozentig gleich geklebt, was man ja auch bei einem Aquarium nicht unbedingt erwarten kann.

Das Gewicht der Glasabdeckung hält somit das Ganze noch etwas fester, so dass (hoffentlich) kein Tier durchkommt.
Zusätzlich habe ich auch noch den oberen Bereich des Beckens mit Talkum eingestrichen. Dazu habe ich einige Zentimeter unterhalb des Randes einen breiten Klebestreifen gelegt und das in Wasser gemischte Talkum feucht aufgetragen. Der Klebestreifen sollte verhindern, dass es nach unten hin ein gerader Bereich wird.

Um das Trocknen ein bisschen zu beschleunigen, habe ich eine kleine Schreibtischlampe eingesetzt und den Bereich somit in einigen Minuten trocken bekommen.

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Nun konnten die Tiere in ihre neue Umgebung einziehen.
Zu erst aber noch den Wasser- und Futternapf hineingeben. Die Näpfe sind Deckel von Milchverpackungen. Ich benutz die im Moment für alle meine Ameisen, weil ich die Dinger von der Größe grad ganz praktisch finde.
Der Wassernapf ist mit einer abgeschnittenen Scheibe eines handelsüblichen Damentampons bestückt, damit die Tiere darin nicht ertrinken. Die Tampons speichern gut Wasser und passen ziemlich gut in die Schraubverschlüsse; sprich die Näpfe hinein. Besser geht es ja schon nicht.
Futter gab es dann auch direkt frisch und so konnte ich dann das Reagenzglas mit den Tieren in die Arena legen.

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Kostenaufstellung:

Aquarium: 17,29 Euro
Abdeckscheibe (geschliffen): 17,50 Euro
Restliche Materialien hatte ich entweder da oder habe sie kostenfrei bekommen.



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