Stresseinwirkungen auf Ameisen

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NIPIAN
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#1 Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von NIPIAN » 6. August 2010, 10:57

[color="DarkRed"][SIZE="4"]Grundlage:[/SIZE][/color]
[SIZE="3"]Allgemeines Adaptionssyndrom[/SIZE] nach Hans Selye
ursprünglich in der Medizin entstandenes Prinzip der Stressbeschreibung.
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Stress


Anwendung auf Ameisen, Anpassung des Begriffs Stress.


Stress ist die körperliche Reaktion auf einen spezifischen, externen Reiz, welcher an den Organismus eine besondere Herausforderung stellt.

Folgender Ablauf wird nach Einwirkung des Stressors auf den Organismus "mit dem passenden Rezeptor" ablaufen:

1. Alarmreaktion
Die Antwort des Organismus auf eine Störung seines inneren Gleichgewichts an Bedingungen, an die er akut nicht angepasst ist.
[INDENT]a) Schock
Folgt unmittelbar auf den Stressreiz
b) Gegenschock
Mobilisiert die Abwehrfunktionen des Organismus, aktive Auseinandersetzung mit dem Stressor[/INDENT]

2. Resistenzphase
Dauert die Stresssituation längere Zeit an, entwickelt der Organismus einen Widerstand dagegen. Er passt sich der Belastung an.
Der Organismus ist diesem Stressor besser angepasst, hat damit allerdings eine geringere Adaptionsfähigkeit gegenüber anderen Belastungen.

3. Erschöpfungsphase
Dauert die Belastung zu lange an, kann der Organismus den Widerstand nicht mehr aufrechterhalten. Seine Adaptionsressourcen sind aufgebraucht. Es kommt zum Tod des Organismus.


Stressoren sind:
Lärm: ist alles, was man hört und spürt. Tiefe Vibrationen (Bass) hört man nicht, sondern spürt man. Inwieweit Ameisen darauf reagieren erkennt man, wenn der Deckel etwas unsanft abgenommen wird. Langfristigere Einwirkungen: Kompressorkühlschrank, Stereoanlage et al, Verkehrsinfrastruktur
Kälte: je nach Soll-Zustand (Diapause, nicht-einheimische Art -> natürliche Ökonische)
Hitze: wie Kälte. Weiterhin: -> reflektiertes Sonnenlicht, elektrische Geräte
Licht: mit/ohne lichtundurchlässiger Verkleidung, mit/ohne Farbfilterfolie ohne gesichertes Wissen über mögliche Farbrezeptoren
Infektionen (Pilze, Bakterien, Parasiten): Milben, Einbringen von für das Insekt unbekannte Krankheitsüberträger, Abtöten von symbiontisch wirksamen Bakterien
Pheromonüberschuss aufgrund von Enge: Hohe Methansäurekonzentration etc. im Mikroklima (mangelnde Belüftung)
Entzug von Wasser: vergessen der Bewässerung, mangelnde Nestkonstruktion
Nahrung: Mangel an essentiellen Nahrungsbestandteilen (ähnlich wie beim Menschen Vitamine, best. Aminosäuren und Fette - wir wissen nur nichts darüber, da Ameise und Mensch nicht diesselben Enzyme et al besitzen müssen)
Angriffe auf das Volk durch Konkurrenten: normalerweise in der Haltung nicht der Fall


Bezüglich der Wirkung als Stressor sei gesagt: grundsätzlich kann alles als Stressor wirken, was der Organismus aufgrund seiner natürlichen, ursprünglichen Lebensweise nicht "kennt".
Anhand des Schemas soll also das eigene Volk besser beurteilt werden können, inwieweit Einflüsse sein können/müssen, oder eben nicht.



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NIPIAN
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#2 AW: Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von NIPIAN » 7. September 2010, 18:20

Zum Thema:
[wird, im Falle einer Diskussion, genutzt, um Ausführungen und Erläuterungen einzufügen]



Gast
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#3 AW: Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von Gast » 7. September 2010, 19:56

Hallo Nipian,

Ich darf mal wieder auf das AWiki verweisen, wo einige wichtige Informationen zum Thema eingetragen wurden:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Stress

mfG,
Merkur



Sahal
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#4 AW: Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von Sahal » 8. September 2010, 16:51

Hola,

@NIPIAN:
dieser Thread sollte eigentlich, so wie er ist, gleich wieder eingestampft und gelöscht werden, bevor wieder blöde Gerüchte um den ach so gefährlichen Stress aufkommen!

Weder passt die hier zugrunde liegende Definition von Stress, noch sind die genannten "Stressoren" tatsächlich für Ameisen relevant.

Interessant wäre dieses Thema, wenn es tatsächlich auf Insekten zugeschnitten würde, und Begriffe wie "Stressor" zugunsten "Aktion und Reaktion" entfallen.


[EDIT]
@Imilius:
sollte ich mich ausnahmsweise mal zu krass ausgedrückt haben? :D
Ja, dafür sollte ich mich entschuldigen... aber:
seit Jahren wird in den Foren versucht, eine strenge Trennung zwischen Mensch und Ameise zu etablieren, sei es in Futter, Haltung, Wahrnehmung, Auslauf oder eben auch Stress... und dann gibt es einen Diskussions-Vorschlag, in dem genau dieses wieder vollkommen über den Haufen geschmissen wird.

Wie ich schrieb wäre eine Diskussion sicher interessant.
Aber wenn, wie hier geschehen, eine Stress-Definition für Menschen (hilfsweise für Säugetiere) zugrunde gelegt wird, die bei Insekten gar nicht greifen kann, angeführt mit entsprechenden körperlichen Reaktionen, die es bei Insekten gar nicht gibt, garniert mit Stressoren, die keine sind... worüber willst Du dann diskutieren?
Eine Brille ohne Gläser, bei der das Gestell fehlt, bietet wenig handfestes :D

Stress sollte man nicht unterschätzen.
Whops, und schon brodeln die Gerüchte wieder hoch...


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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Imilius
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#5 AW: Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von Imilius » 8. September 2010, 17:07

Sahal hat geschrieben:Hola,

@NIPIAN:
dieser Thread sollte eigentlich, so wie er ist, gleich wieder eingestampft und gelöscht werden, bevor wieder blöde Gerüchte um den ach so gefährlichen Stress aufkommen!

Weder passt die hier zugrunde liegende Definition von Stress, noch sind die genannten "Stressoren" tatsächlich für Ameisen relevant.

Interessant wäre dieses Thema, wenn es tatsächlich auf Insekten zugeschnitten würde, und Begriffe wie "Stressor" zugunsten "Aktion und Reaktion" entfallen.


Ich finde diesen Thread interessant. Stress sollte man nicht unterschätzen. Außerdem, wenn Gerüchte entstehen, dann entstehen sie. Hier soll ja diskutiert werden. Bitte nicht falsch verstehen, Sahal, aber "Einstampfen und Löschen" sollte man vielleicht deine Aussage.

Gruß Imilius


Ich bin jetzt bei Eusozial.de und bei Ameisenportal.eu!

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#6 AW: Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von NIPIAN » 9. September 2010, 01:09

Hoi,


Imilius hat geschrieben:Stress sollte man nicht unterschätzen.

Stress sollte man allerdings auch nicht überschätzen. Das ist jedoch nicht der Grund, weshalb ich das Thema hier beschreibe.

Weder passt die hier zugrunde liegende Definition von Stress, noch sind die genannten "Stressoren" tatsächlich für Ameisen relevant.

Hm... eigentlich ist es mir lediglich um das Grundprinzip der Abfolge gegangen. So gesehen bin ich wohl über das Ziel hinausgeschossen.

Eine echte Alternative zum Wörtchen "Stress" ist mir nicht eingefallen. Der Text soll die Gedanken lediglich in Kurzform dahin lenken, wie ein Einflußfaktor, der neu hinzukommt, auf das Tier wirkt. Dass er "an den Ressourcen zehrt" und, wenn es doof kommt, nach unbestimmter Zeit negative Folgen mit sich bringen kann.
Das sonst übliche "Aktions und Reaktionsschema" wird sozusagen um den ein oder anderen ungünstigen Faktor vergrößert.

Die Aussage "an Stress gestorben" ist damit allerdings nicht gerechtfertigt und ist nicht meine Absicht. Eigentlich geht es um die Zusammenhänge und die entsprechenden, einflußnehmenden Faktoren. Diese sollen klarer in das Blickfeld gerückt werden - und irgendwie die Erkenntnis mitliefern, dass sie nicht sofort klar ersichtliche Konsequenzen mit sich bringen.


Ich lasse mir das noch einmal durch den Kopf gehen.



Sahal
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#7 AW: Stresseinwirkungen auf Ameisen

Beitrag von Sahal » 9. September 2010, 02:07

ReHi,

der Begriff "Stress" hat ja bei niederen Lebewesen durchaus seine Berechtigung, nur auf einer niederen Stufe!
Im Gegensatz dazu beschreibt das Syle-Syndrom oder Adaptionssyndrom Schäden, die durch die positiven (hormonellen) Reaktionen auf den Stress selbst (1) auf Dauer entstehen (2) und töten (3) können.
Das lässt sich wohl auf kein niederes Lebewesen anwenden. Hier sollte, wie schon im AWiki geschrieben, nach Reaktionen, Nothandlungen und Reizen gesprochen werden, die sich gegenseitig überlagern und nach Wertigkeit abgearbeitet werden.

Stress ist also lediglich eine Nothandlung zur Abwehr bedrohlicher Situationen, die normale Aktionen überlagern. Im Gegensatz zu höheren Lebewesen dauert der Stress aber auch nur so lange, wie die bedrohliche Situation anhält.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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