Brut und Einwinterung

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Abadon
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#1 Brut und Einwinterung

Beitrag von Abadon » 30. September 2010, 18:29

[font=Calibri]Liebe Ameisenfreunde,[/font]
[font=Calibri] [/font]
[font=Calibri]meine diesjährigen Gründungskolonien haben zum Teil erfreulicherweise bereits einige Arbeiterinnen hervorgebracht, jetzt stellt sich mir die Frage, wann muss ich sie einwintern.[/font]
[font=Calibri]Ich kenne zwar einige Einwinterungsdaten und man kann sich natürlich auch nach dem Wetter vor der Tür orientieren. Nur was ist mit Brut und Koloniewachstum.[/font]
[font=Calibri]Kolonie 1: Lasius niger: 1 Gyne; 2 Arteiterinnen; 1 Puppe; reichlich Brut in anderen Stadien[/font]
[font=Calibri]Kolonie 2: Temnothorax sp.: 1 Gyne; 1 Arbeiterin; reichlich Brut in anderen Stadien[/font]
[font=Calibri]Kolonie 3: Tetramorium sp.: Leider hat die Gyne Ihre Brut immer wieder gefressen, obwohl ich nur 14 tägige Kontrollblicke gemacht habe. Habe sie vor 3 Wochen in ein Reagenzglas mit zusätzlicher Erde als Substrat und will sie 6 Wochen nicht stören.[/font]
[font=Calibri]Wann sollte ich einwintern?[/font]
[font=Calibri]Vielen Dank im Vorraus.[/font]
[font=Calibri]Abadon[/font]


Ich halte: Messor cf. orientalis; Myrmica rubra;
Schwarmflug 2010 in Gründung: Tetramorium sp.; Temnothorax sp.; Lasius cf. niger

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chris1994
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#2 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von chris1994 » 30. September 2010, 20:21

Hallo Abadon


Nur Larven können überwintern. Ich würde daher warten bis die Puppen geschlüpft sind, sie dann noch einmal kräftig durchfüttern und dann langsam einwintern.


MFG



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Abadon
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#3 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von Abadon » 1. Oktober 2010, 22:11

Lieber Chris,

danke für die schnelle Nachricht.

Mich würde noch interessieren wie ich mit Gynen umgehen soll, bei denen die Erstgündung missglückt ist?

Sollen sie eingewintert werden, oder wird die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Gründung dadurch geschmälert?

Danke.

Abadon


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chris1994
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#4 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von chris1994 » 1. Oktober 2010, 23:23

Die Frage stelle ich mir auch. Ich habe eine Myrmica rubra die es nicht geschaft hat.

Ich werde sie wahrscheinlich auch mit den anderen Arten einwintern und hoffe,dass sie es im nächsten Jahr schafft.

MFG



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Abadon
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#5 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von Abadon » 1. Oktober 2010, 23:34

Es wäre schön wenn jemand mit Erfahrung in diesem Gebiet einen Tipp geben könnte.

Freiwillige vor ;-).


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Boro
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#6 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von Boro » 2. Oktober 2010, 09:08

Für eine naturnahe Haltung ist die Winterruhe bei einheimischen Arten sehr empfehlenswert. Die meisten Arten überwintern mit Larven, nur die Formica-Arten überwintern ohne Brut.
Bei spät schwärmenden Arten (August/Sept. -Myrmica spp., Solenopsis, Lasius flavus als Beispiele) ist es leicht möglich, dass im gleichen Jahr keine Arbeiterinnen mehr schlüpfen oder eine Gründung überhaupt erst im nächsten Jahr erfolgt.
Bei der v. Abadon genannten Tetramorium-Gyne, die ihre Brut aufgefressen hat, liegen zweifellos Haltungsfehler vor. Ob in diesem Fall eine zweite Gründung erfolgt ist ungewiss.
Trotzdem würde ich alle Völker/Gynen spätestens Ende Oktober (mit einer gewissen Vorbereitungszeit u. langsamen Abkühlung) in Winterruhe schicken. Für die Fertilität der Gynen ist die Winterruhe zweifellos ein Vorteil.
L.G.Boro



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#7 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von DermitderMeise » 2. Oktober 2010, 10:19

Hallo,
ein paar Lasius-Gynen haben bei mir ihre Brut verloren; nach der Überwinterung ging es aber munter weiter im Gründungsgalopp. Zur Sicherheit habe ich sie vor dem Einwintern gut gefüttert, aber das musst man bei einer Myrmica und andren semiclaustralen Arten ja eh machen.
Geschmälert wird der Gründungserfolg dadurch nicht, nur verlagert - und ist eben verbunden mit den üblichen "Risiken" (z. B. Wassertank leer). Da einige/viele (?) Gynen in Erwartung des Winters das Eierlegen einstellen und anscheinend nicht so ohne weiteres durchzupflegen sind, sehe ich keine Gründe die gegen eine Winterruhe sprechen.



Sahal
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#8 AW: Brut und Einwinterung

Beitrag von Sahal » 2. Oktober 2010, 10:42

Sawatdee krub,

Kolonie 3: Tetramorium sp.: Leider hat die Gyne Ihre Brut immer wieder gefressen...
Du solltest die kleine Gyne in einer Krippe zur Winterruhe betten... vor 2010 Jahren hat sowas ja schon mal geklappt!
Achte um den 25. Dezember auf kleine Kometenschweife über dem Kühlschrank!


Wie Boro so schön schreibt liegt hier ein Haltungsfehler vor, und ich gehe davon aus, dass der Fehler darin liegt, dass die kleine Schwindlerin sich als begattet ausgegeben hat!

WENN sie erst im nächsten Jahr gründen will/kann, würde sie nicht immer wieder die Brut fressen! Und wenn die Haltungsbedingungen Mist sind, würden wahrscheinlich bereits die Eier abkaspern!
Wenn die Gyne zu wenig Nahrungsreserven haben sollte, was wohl nie der Fall ist, würde zumindest eine Larve überleben, da diese mit ihren Geschwistern gefüttert werden würde (viele Eier = wenig Larven = 1 Puppe)... und überhaupt könnte die Gyne keine Eier mehr legen!

Ameisen können anhand der Eier zwar erkennen, ob es sich um königliche oder proletarische Eier handelt, jedoch können sie wohl nicht das Geschlecht oder die Befruchtung erkennen. Erst wenn die Larve geschlüpft ist, kann das Geschlecht/die Befruchtung determiniert werden und Männchen werden zur Unzeit eliminiert!
(Das betrifft nicht trophische Eier, also speziell zur Nahrungsweitergabe gelegte Eier!)

Zur Sicherheit habe ich sie vor dem Einwintern gut gefüttert...
und damit riskiert, dass unverdaute Nahrung gärt und gammelt?
Lasst doch diese Spielereien... ihr stört und gefährdet die Gyne unnötig, ohne dass es einen Vorteil bringen oder Sinn ergeben würde!
Beschäftigt Euch intensiv mit claustraler Gründung, zerbastelt eine Gyne nach 2. Gründung und staunt über die immernoch reichlichen Fettreserven, beachtet die Laborangaben von über einem Jahr "hungernden" Gynen und 8 Monate ungefütterten Völkchen mit Pygmäen und Brut.
Ihr werdet schnell erkennen, wie falsch die Meinung ist, claustrale Gynen würden "hungern" oder Nahrung benötigen!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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