[font=Times New Roman]Hallo swagman,[/font]

[font=Times New Roman]Ich verstehe die Parallele mit dem Oktoberfest nicht! [/font]
[font=Times New Roman]Rauchen ist schädlich, und wie man sieht: Es geht tatsächlich auch ohne![/font]
[font=Times New Roman]Manche Exoten sind gefährlich, aber man will nicht sehen, dass es auch ohne diese gehen würde?[/font]

[font=Times New Roman]Zum Gifttier-Verbot in Hessen: Ich war 30 Jahre lang Mitglied der DGHT (Deutsche Ges. für Herpetologie und Terrarienkunde e.V., ein eingetragener Verein mit sehr vielen Mitgliedern und viel Einfluss). Dann kam der Aufruf, für einen Prozess gegen das hessische Verbot der Gifttier-Haltung zu spenden.[/font]
[font=Times New Roman]Meine Reaktion: AUSTRITT aus dem Verein! Begründung: Mit meinen Vereinsbeiträgen möchte ich nicht auch noch ein gerichtliches Vorgehen gegen ein im Prinzip richtiges Gesetz mitfinanzieren! [/font]
[font=Times New Roman]Ich hätte schon früher sehen können, dass in diesem Verein die Ausbeutung von bedrohten Vorkommen exotischer, bei Haltern beliebter, Arten gefördert wurde. Daneben wurde auch viel an wirklicher Forschungsarbeit geleistet (ich hatte selbst in der damaligen „Salamandra“ publiziert), das hatte mich lange Zeit über die Schattenseite dieses Vereins hinweg getäuscht. [/font]
[font=Times New Roman]Das Vorgehen gegen das hessische Gesetz hat mir die Augen geöffnet: Die Fraktion der Exoten-Verbraucher ist ganz offensichtlich zu stark geworden![/font]

[font=Times New Roman]„Welchen Nutzen die Privatzüchter einiger Arten für deren Arterhalt haben, ist auch nicht bedacht worden.“ – Wenn ich so sehe, wie in den Ameisenforen immer wieder der Gedanke aufgebracht wird, dass Privathalter Ameisen züchten könnten, um bedrohte Waldameisen u.a. zu erhalten, dann muss ich doch auch Zweifel an den Motiven so manchen Züchters exotischer Reptilien/Amphibien usw. anmelden.[/font]
[font=Times New Roman]Ich kenne durchaus ein paar positive Beispiele, u.a. aus den Zeitschriften der DGHT, aber da sind es Gruppen, die z.B. bedrohte Schildkröten-Arten tatsächlich züchten. Aber das geht nun mal leider nicht im Wohnzimmer einer Privatperson....[/font]

[font=Times New Roman]Sorry, aber ich versuche die Welt realistisch zu sehen![/font]

[font=Times New Roman]Ach so: Die „Unwissenheit“ der meisten Menschen ist nun mal eine Realität, mit der man rechnen muss. Es wird nie gelingen, die breite Masse von der Harmlosigkeit einer (kleinen) Kobra oder eines ausgebüchsten Skolopenders, oder, wie bei mir, einer Ringelnatter zu überzeugen. Es ist Sache der VERURSACHER, der Halter, sich angepasst zu verhalten und die „breite Masse“ nicht unnötig in Sorge oder gar Panik zu versetzen.[/font]
[font=Times New Roman]Und, last not least, die Verursacher sollen für die Schäden geradestehen, die sie anrichten, ob das tatsächliche oder nur vermeintliche Schäden sind. Alles andere ist feige Flucht aus der Verantwortung.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

Ach du Schande vor dem Viech hätte ich Schiss.
Und was das für ne Sauerei gibt wenn man drauftritt.

Und nachts krabbelt es dir in den geöffneten Mund weil es da so schön feucht und warm ist (Utopische aber grauenhafte Wahnvorstellung :P)

Cacherfangnetz und in der anderen Hand eine Gasknarre für alle Fälle wäre bei mir da angesagt.

Wobei... wieviel Schuss mit 4,5 mm geschossen hält so ein Ding aus?
Wäre vielleicht doch eher Tierquälerei.

Merkur hat geschrieben:Ich verstehe die Parallele mit dem Oktoberfest nicht!

Das sollte nur als Beispiel dienen, um aufzuzeigen wie manipulativ die Medien bisweilen sind.
Im übrigen habe ich meine Unterschrift beide Male geleistet für den Nichtraucherschutz.

Ich bin seit etwa 11 Jahren Mitglied bei der DGHT und sehe das (noch) etwas anders.
Die Spende ist freiwillig, niemand musste etwas spenden.
Zudem bietet die DGHT die Möglichkeit eine Sachkundeprüfung abzulegen. Noch zwar auf freiwilliger Basis, aber es wird sich bemüht diesen Sachkundenachweis in die Gesetze mit aufzunehmen.

Es ist Sache der VERURSACHER, der Halter, sich angepasst zu verhalten und die „breite Masse“ nicht unnötig in Sorge oder gar Panik zu versetzen.
Und, last not least, die Verursacher sollen für die Schäden geradestehen, die sie anrichten, ob das tatsächliche oder nur vermeintliche Schäden sind. Alles andere ist feige Flucht aus der Verantwortung.

Stimme ich zu!
Wenn man solche Arten hält, sollte man auch mit ihnen umgehen können ohne andere Menschen in Gefahr zu bringen.
Aber eine Haltung generell zu verbieten sehe ich nicht als die richtige Lösung. Da scheint mir der Nachweis einer geeigneten Sachkunde wieder eine sehr gute Idee zu sein.
Wie es allerdings zu so einen Rummel kommen kann entzieht sich meinem Verständnis. Warum muss die Presse, Feuerwehr und was weiß ich noch alles informiert werden?
Halt stimmt nicht, kann mir schon in etwa vorstellen wie so etwas abläuft. Fängt harmlos an und bauscht sich dann ziemlich auf.
Wobei am Anfang wohl meist der unfähige Halter steht.

Mich regt nur diese übertriebenen Meldungen der Presse so auf. Das müsste nicht sein, zumal die Gefahr meist völlig falsch und übertrieben dargestellt wird.
Gab es da nicht die Geschichte mit dem winzigen Kaiman in einem großen Baggersee?
Am Schluss war der Kaiman wohl gefühlte drei Meter lang und ein echter Menschenfresser der nur darauf wartete jeden aus Spaß und Freude umzubringen. Jeder wollte mitmachen und ihn fangen und das arme Tier musste sich ja völlig verängstig rar machen.
Schuld war nur das Sommerloch, oder so.
Wobei wir wieder beim Thema sind, die Welt realistisch zu sehen...

Hier mal aktualisieren; mittlerweile haben ja mehr Zeitungen die Story aufgeschnappt. Habe heute nachmittag einen Bericht auf 1LIVE gehört, woher ich folgende Informationen habe:

Heute 15:30 Uhr wurde von den Kammerjägern mit einem Heißluftgerät 100°C heiße Luft in das versiegelte Haus eingeleitet, um den Hunderfüßer nun endgültig zu töten. Bis auf ein paar Elektrogeräte ist das Haus noch komplett möbiliert: Der Kühlschrank dürfte hin sein und die Möbel dürften sich auch ordentlich verziehen. Die Kosten des Einsatzes dürften sich auf 7.500 Euro belaufen, abgesehen vom Sachschaden, Unterkunft etc.. Der ehemalige Halter versucht nun die "Story" an Sender wie RTL zu verkaufen, um zumindest etwas Geld wieder rein zu bekommen, jedoch wird dies nur ein Bruchteil der Gesamtkosten sein.

Ganz schönes Drama hat sich da in den letzten 2 Wochen entwickelt, wenn man bedenkt, dass der Hundertfüßer ursprünglich 12€ gekostet hat und in einer Art Tupperdose lebte!

Habe gerade noch den Bericht auf der ursprünglichen Quelle gegoogelt. Mittlerweile besitzt der General-Anzeiger auch ein Bild eines echten Hundertfüßers.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10001&detailid=798742

Das Tier hats sogar in die BILD geschafft; wer also auf einen etwas mehr reißerischen Bericht steht (Edit: nicht von dem Video verwirren lassen, dort gehts um eine Schlange!):
http://www.bild.de/BILD/news/2010/10/15/gift-wurm-hundertfuessler/ausgebrochen-soll-gekocht-werden.html

Gott sei Dank hab ich den Gedanken damals schnell wieder verworfen, mir so ein Ding anzuschaffen.

Gruß
Raimund

Danke für die Links Raimund, wirklich spannend zu lesen, was die "alltäglichen" Leute gegen solche Tiere machen

Ich hatte tatsächlich auch einmal überlegt, mir soetwas anzuschaffen, aber da sie am ende auch mal etwas größere Tiere (wie kleine Mäuse) fressen, habe ich mich dagegen entschieden.
Tupperdose ist zwar leicht übertrieben, aber ein schöner vergleich...
Ich weiß schon weshalb ich mich an die etwas harmloseren Tiere halte, oder sagen wir, an die nicht so giftigen.

Man sollte es sich auf jeden Fall gut überlegen ob man sich soetwas anschafft, denn neben den Kosten die entstehen wenn etwas passiert, trägt das Tier die größten Folgen: oft ist die Lösung der Tod des Tieres!

Können einem schon Leid tun...
Kobra in der Klebefalle krepiert, Hundertfüßer gekocht... ich wette es gibt noch mehr solcher Fälle o0

Scherze werden mit soetwas leider auch getrieben, ich fahre jeden Sommer zu einem Campingplatz an der Ostsee, im Waschhaus (den Luxus gibt es da) gibt es schwarze Bretter.
An einem dieser biete/suche Bretter hing einmal ei Zettel:

Achtung!!! Vogelspinne entwischt!
Achtung, mir ist meine Vogelspinne entwischt (etwa Faust groß), bitte das Tier nicht anfassen oder Füttern, sie ist sehr aggessiv! Bitte schnell in Reihe E Platz 289 melden!!!

Tja, den Platz 289 in Reihe E gab es aber nicht, kurz gesagt, es war ein joke. Ich wäre freudestrahlend auf die Suche gegangen, hätte meine Mutter mich nicht da drauf hingewiesen (naja, eine Vogelspinne auf einem Campingplatz mit über 10000 Plätzen und Wald zu suchen ist zugegeben ja auch ziemlich hoffnungslos).
Man überlege aber, dass Hochsaison und ein warmer Sommer war, nicht jeder steht auf gefährliche aggressive "Killer"-Spinnen die möglicherweise nachts ihr Unwesen treiben...

So viel zum Thema

lg, doc

Dr_Karrissen hat geschrieben:Man überlege aber, dass Hochsaison und ein warmer Sommer war, nicht jeder steht auf gefährliche aggressive "Killer"-Spinnen die möglicherweise nachts ihr Unwesen treiben...

Entgegen dem Volksglauben sind diese Tiere dabei primär nicht gefährlich für den Menschen. Ihr Gift reicht meistens nur für kleinere Wirbeltiere und ist somit, wie ein Wespenstich, nur bei anaphylaktischer Reaktion gefährlich. Unabhängig davon kann es jedoch zu einer viel schlimmeren Sekundärinfektion durch übertragene Krankheitsereger kommen. Dann wirds schon haariger..

Ist bei Ameisen übrigens auch nicht ausgeschlossen!

@darunter: War auch garnicht an dich gerichtet, mehr als nice-to-know!

Ich weiß^^
Aber aus der Sicht eines Menschen der sich mit solchen Tieren überhaupt nicht auskennt, hört sich das

"[...] (Faust groß) ... sie ist sehr aggressiv [...]"

wirklich nach ner Killer-Spinne an und es entsteht schnell mal Angst und Alpträume^^
Ich hätte mich vielleicht klarer ausdrücken sollen

@darüber
achso, okay, nice-to-know

Hi
Ich möchte mich einmal für diese Scolopender aussprechen.

Zuerst mal zu den meisten dieser Tiere: drauftreten ist bei denen gar nicht so einfach, die sind um ein vielfaches schneller als manch andere Tiere (wie z.B. Ameisen):spin2::respekt:. Und das war selbst bei meinem Exemplar (siehe unten) so.
Aggresiv....im Auge des Betrachters und des Tieres. Ausserdem würde ich nicht von "aggressiv" spechen, sondern von "nervös" oder "offensiv". Dies klingt viel besser und beschreibt das Verhalten auch genauer bzw. treffender. Denn aggressiv kann nur der Mensch sein.

Dazu noch: Art ist nicht gleich Art, es gibt da genauso Unterschiede wie bei Ameisen, oder naja, da ist es ja nicht wirklich extrem (von Juckreiz bis zu Schmerzen), sagen wir mal von hausspinne (Juckreiz) und Phoneutria (oder auch Wanderspinne genannt;Lebensgefahr ohne Antiserum).
Ich hatte mal ein kleines Exemplar dieser angeblich "großwerdeneden Monster", welche sich anscheinend kaufen wollten.
Bei denen die abgesagt haben, sollte es wahrscheinlich zuerst ein S. gigantea oder subspinipes sein, die ordentlich großen, dass es kleine Arten gibt, davon schein in diesem Thread überhaupt nich die Rede zu sein, denn Scolopender werden nicht alle so groß. Ich hatt S. cingulata. Eine Art aus Kroatien, welche relativ mindergiftig (wie die meisten Vs oder Biene) ist. Diese bleiben klein (ca. 15cm) und sind noch relativ passiv gegenüber dem Menschen. Mein Exemplar hat sich allerdings kruzerhand selbst aus der Faunabox befreit (Klappdeckel aufgdrückt). Das Tier habe ich nach mehere Tagen Suche tot aufgefunden. Dies zeigt nochmals die Kraft eine kleinen Tieres (meins war nur 8cm groß).
Dazu noch: Ich wohne bei meinen Eltern in keinem Mietshaus und das Dorf ist so klein, dass der Scolopender nicht weit gekommen wäre, er ist anscheinend schon an meiner Tür gescheitert...
"Meine" Art gilt allgemein als Anfängertier -> klein, mindergiftig, aktiv, nicht "zu" offensiv oder nervös, trotzdem immernoch ähnliches Verhalten wie die "Großen". Wenn jetzt jemand sagt, ich kaufe mir keine Scolpender, diese werden super groß sind aggressiv und sehr giftig, der jemand hätte sich besser informieren müssen und wäre sehr schnell eine anfängerfreundliche Art wie mein S. cingulata gestoßen und müsste sich jetzt nicht aufregen.
Das wäre genauso als würde ich sagen, ich kauf mir keine Skorpione weil es einige Gattungen gibt, bei denen es hochgiftige Vertreter gibt (bei Skorpionen vielleicht Androctonus oder Nebo):yellowhopp:

Zu dem Bericht
In dem Bericht der Zeitungen steht noch nicht einmal ein Deutscher Name für das Tier, es wird für 12€ höchstwahrscheinlich ein eher kleines Tier gewesen sein und kein gigantea, welche auch deutlich teurer sind, ausserdem würden die großen Tiere erst gar nicht in eine Tupperdose passen, das noch dazu.
@swagman kann dir echt nur Rechtgeben, die Medien übertreiben wiedereinmal maßlos...das nervt echt schon:mad::fluchen:

Ich persönlich finde Scolopender sehr interessant durch ihr aktives und trotzdem unterschiedlichen Verhaltesweisen, verschieden Verbreitungsgebiete und ihre Art, Beute zu erwerben...
Ich wünsche noch einen schönen Nachmittag,
Mit freundlichen Grüßen, Nils

PS.: das hier ist meine persönliche Meinung, wenn ihr anderer seid, dann "Bild" euch die (das "Bild" nicht zu ernst nehmen).Ausserdem ist Information "giftig" bei Hunderfüsslern völlig unangebracht, da jede Species Gift besitzt. Wie ein "lungenhabender" Hund, bei dem Bildbericht sieht man wieder die Unerfahrenheit, da abermals das Wort Tausenfüssler fällt, was dort nichts verloren hätte...