Gut, etwas aufreißerisch der Titel, zugegeben, aber wie sonst kann man die Aufmerksamkeit vieler erwarten?

Mich interessiert inwiefern Euch die Ameisenhaltung beeinflusst, vielleicht sogar verändert hat.
Unsere Interessen, so meine Hypothese, haben immer etwas mit uns selbst zu tun. Sie können ergänzen, was wir meinen nicht zu besitzen, sie können bestätigen, was immer schon in uns liegt. Manchmal wissen wir es nicht recht und beschäftigen uns mit etwas und merken erst mit der Zeit, dass wir uns in irgendeiner Hinsicht verändern (z.B. zufriedener werden, uns besser konzentrieren können, endlich etwas gefunden haben, was wir gut können).

Von Hundehaltern sagt man, dass sie im Aussehen oder Charakter oft ihren Haustieren ähneln, und aus der Psychologie ist bekannt, dass auch das was wir tun uns prägt (und nicht nur unsere Prägung uns in einer bestimmten Art verhalten läßt bsplw.):
Also, was gibt Euch persönlich die Auseinandersetzung mit den Ameisen?

Über persönliche Geschichtchen und Berichte würde ich mich sehr freuen.

Die Ameisenhaltung hat meinen Tagesablauf ziemlich verändert. Ich stehe auf und füttere meine Ameisen. Ich komme von der Schule hätte fern geschaut jetzt beobachte ich meine Ameisen.
LG

Also viele Hundehalter ähneln ihren Tieren äußerlich aber charakterlich ? Das halte ich für eine gewagte These, wenn ist es wohl eher so das sich das Tier dem Besitzer über die Jahre angleicht.

Da hätte es ja Einer mit mehreren Ameisenvölkern schwer sich zu entscheiden wem er sich angleicht!

Von Hundehaltern sagt man, dass sie im Charakter oft ihren Haustieren ähneln

Also viele Hundehalter ähneln ihren Tieren äußerlich aber charakterlich ? Das halte ich für eine gewagte These

@antsnature: Es ist ja nicht seine Hypothese. Zudem: In diesem Thema geht es ja über etwas ganz anderes, was zerpflückst du da eine Randbemerkung, ein Beispiel was vielleicht etwas unglücklich formuliert ist? Es geht ja hier nicht um Falschdarstellung wissenschaftlicher Fakten oder so... .

Also zum Thema:
Eine interessante Frage, die du da aufgeworfen hast. Was sucht ein Mensch in der Welt der Ameisen? Bei mir auf jeden Fall Wissensanreicherung über ein Thema, was mich eh schon lange interessiert. Diese Tiere ergänzen bei mir ein "Netz" aus interessen, sind quasi eine Schnittstelle. Das mal als ein rein logischer Haltungsgrund.

Zu der Veränderung:
Merkwürdiger Weise entstand mit der Zeit, die ich mit diesen Tieren verbrachte, eine Art von Zuneigung. Es klingt verrückt, aber mittlerweile kann ich Ameisen sogar als "süß" empfinden...in den ersten 1-2 Jahren der Haltung kam das nicht vor! Das hat wohl mit den Emotionen zu tun, die man auch unweigerlich auf Dauer mit dem Hobby verbindet. Meine Messor-Kolonie würde ich so z.B. nie weggeben, da sie einfach durch ihre Zeit bei mir (Mit vielen Hochs und Tiefs) eine Art Charakter darstellt.

Somit veränderte es bei mir auf jeden Fall die Wahrnehmung von vielen "Krabbeltieren", wovon viele auch vorher mit Ekel behaftet waren. Eine Horizonterweiterung verändert Menschen immer...wie genau kann man mit Worten aber wohl kaum aufzeichnen. Allein schon die Erfahrung dieser Horizonterweiterung verändert Menschen in Bezug auf Unbekanntes/Neues in der Zukunft.

MfG

Krabbel

Mit meinem Ameisen hab ich wenig gemeinsam..
Sie ständig fleißig, strukturiert, ordentlich und voller Tatendrang..
Ich dagegen eher gemütlich, völlig unstrukturiert und oft ziemlich verplant. ^^
Mit den Tieren beschäftige ich mich schon seid frühester Kindheit. Als Kleinkind bin ich einfach gern draufrumgetrampelt.. Später begann ich dann sie beim Löcherbuddeln und bei der Beutejagt zu beobachten. Mit etwa 8-9 dann der erste Haltungsversuch. Nest ausgebuddelt in ein Glas gepackt und natürlich völlig uninformiert das beste gehofft.
Da A nie eine Königin mit reingerutscht ist und ich sie B immer hab austrocknen lassen und falsch gefüttert hab war die Freude immer nur von kurzer Dauer.
Meine Eltern haben sich nicht darum gekümmert und so blieb es bei Ratlosigkeit. Bevor ich mit 17 wieder neues Interesse entwickelt habe war erstmal längere Ameisenpause. Als ich dann nach und nach im Internet auf Informationen und letzlich dieses Forum gestoßen bin hab ich wieder mit der Haltung begonnen. Ich investiere täglich etwa 20 Minuten für meine Kleinen.
Wenn mal etwas mehr Zeit und Lust vorhanden ist beobachte ich sie genauer.. Bis auf, dass ich mich wieder mehr mit Biologie und Insekten beschäftige gab es aber kaum andere Veränderungen..
Ich sehs als interessante Beschäftigung wie z.B. lesen, Pc spielen oder Filme gucken.

Seit ich Ameisen halte, schärft sich mein Blick für Gesamtsituationen und manche persönlichen Interessen haben gegenüber dem Gemeinwohl etwas an Bedeutung verloren.


Weiterhin liebe ich es, Systeme mit vielen unbekannten Faktoren und wechselseiteigen Abhängigkeiten zur Perfektion zu treiben. Ein Formicarium ist so ein System. Lange Zeit wusste ich nichts von dieser Leidenschaft. Nun stelle ich im Laufe des Jahres hunderte Überlegungen für die nächste Saison an. Stundenlanges rumdenken und philosophieren. Insofern ist Ameisenhaltung ein Hobby geworden dem ich jederzeit in allen Situationen des Alltags nachgehen kann, und das nur in meinem Kopf. Und das ist allemal besser als sich Sorgen um Arbeit oder Geld zu machen. Dafür habe ich keine Zeit mehr…

Meine Schreibkunst und mein Können für ausgefeilte Formulierungen wurden dank der von mir zu schreibenden Berichte oder Beiträge auf dem Forum hier optimiert

Anbei: Seit ich 7 bin, beschäftige ich mich eine kurze Zeit von meistens wenigen Jahren öfters sehr intensiv mit einem Thema- als ich 7-10 Jahre alt war, waren es die Dinosaurier, der Urknall und andere Themen aus der Zeit vor der Neuzeit, als ich 8 war, habe ich bis heute noch begonnen, mich zeitweise recht intensiv mit Geschichte zu befassen, und seit meinem 13. Lebensjahr halte ich Ameisen, was zeitweise für mich ein Grund war, Publikationen, Bücher oder Berichte von Wissenschaftlern zu lesen. Die Ameisenhaltung hat also für eine Ergänzung meines Allgemeinwissens gesorgt, dessen Spektrum nun neben (erd)geschichtlichen Themen auch grobes myrmekologisches Fachwissen umfasst (so bescheiden es auch ist- es ist weit mehr als das, was andere in meinem Alter darüber wissen).