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Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Ossein
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#9 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Ossein » 3. Dezember 2010, 18:29

@erix: Den textimmanenten Humor Deiner Formulierung wirst Du wohl auch sehen können, selbst wenn ich Dir recht geben muss, also dass ich die Formulierung durchaus nachvollziehen kann - so ist das manchmal mit der Sprache!

@kribbelkrabbel:

Aus meiner Sicht - ich bin Vater zweier Kinder (3 und 6 Jahre alt) und habe über 17 Jahre mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet - kann man die Frage nur mit Vorbehalt beantworten.
Die alleinige Verantwortung kann ein Kind von 9 Jahren, und auch ein Jugendlicher von 16 Jahren, meiner Meinung nach nicht für Tiere übernehmen.
Viele jüngere Forumsmitglieder werden sich jetzt darüber aufregen, aber ich denke ernsthaft, dass es immer der Rückendeckung und bewussten Entscheidung Erwachsener, in der Regel der Eltern, bedarf.
Es will mir nicht darum gehen, dass Kinder und Jugendliche nicht ein bemerkenswert verantwortungsvolles Tun an den Tag legen, und dies oft auch über einen langen Zeitraum auch aufrecht erhalten können.
Und es sei deutlich gesagt, dass es in diesem Forum, wie in manchen die sich auf andere Tiere beziehen, 14jährige gibt von denen ich fachlich und halterisch viel lernen kann. Dies ist außer Frage.
Aber das Leben lebt sich nicht in den Pferdeboxen, oder den Formis und Terrarien dieser Welt, sondern da "draußen". Dort hat man auch mal schlechte Schulnoten und muss deswegen Abstriche machen, dort hat man Verliebtheiten und Schwärmereien die kommen und gehen und in jedem Falle Raum einnehmen oder andere Dinge des Lebens mehr. Ein Kind oder Jugendlicher kann das noch nicht alles vorhersehen, die Eltern aber können das voraussetzen - sie müßten das in der Regel noch von sich selbst kennen.
Insofern, denke ich, ist es selbstverständlich, dass ein junger Mensch ein Tier in die Obhut bekommen kann, wenn die Eltern dies mit allen Folgen und letztendlicher Verantwortlichkeit mittragen.

Jetzt also konkret: Ein beliebtes Haustier ist der Hamster nicht zuletzt deshalb, weil er selten älter als 2 Jahre wird und insofern längerfristige Überlegungen nicht wirklich anstehen. Eine Ameisenkolonie kann über Jahrzehnte bestehen. Einen Hamster kann man guten Gewissens dem Nachbarn zur Aufsicht für eine Woche übergeben, eine Ameisenkolonie werden so viele nicht gerne "bewachen".
Einen Hamster kann (und sollte) man, wird er krank, durchaus zum Tierarzt bringen. Um eine Ameisenkolonie zu heilen, oder eine einzelne Ameise (*grins*), bedarf es zusätzlichen Aufwand durch den Halter und im Ernstfall auch deren "gewissenhafte Abtötung" (A. Buschinger). Desgleichen gilt für ein übermäßiges Wachstum: den Hamster setze ich auf Diät, die Ameisen werden auszubrechen versuchen, wenn sie zuviele werden - irgendwann haben die meisten Ameisenspezies/Mensch-Partnerschaften von daher ihre Grenzen - und auch da bleibt dann nur noch die Abgabe an Interessenten (auf die man sich aber auch nicht verlassen kann, je nach Art) oder das erwähnte "gewissenhafte Abtöten" (s.o.).

Nun gut, wendet man sich mit diesem Wissen der Ameisenhaltung zu, so kann man sich sicher sein eine Aufgabe zu haben, für die ein Leben nicht unbedingt reicht (Diacamma Kolonien z.B. können theoretisch unendlich alt werden, wer die Haltungsberichte liest sieht, dass es praktisch in Haltung noch nicht dazu gekommen ist ;-))...

Was spricht dagegen im Schwarmflugkalender nachzuschauen, wann man welche einheimische Art antriftt und sich dann über in Frage kommende Arten zu belesen. Stellt man dann nach einigen Monaten der Vorbildung fest, dass das für einen selbst als Eltern und für das Kind spannend ist und bleibt - dann kann man das, imho, verantwortungsvoll und besonnen machen.

Aber bitte: Ameisen sind kein Weihnachtsgeschenk!!!



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chris1994
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#10 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von chris1994 » 3. Dezember 2010, 18:36

Das Ameisenhaltung keine einfaches und kurzweiliges Hobby ist möchte ich auf keinen Fall bestreiten aber man muss den geneigten Anfänger ja nicht mit Horrorgeschichten vergraulen.

Zitat:" Mehlwürmer zu kaufen und die in der Küche aufzubewahren"

Mehlwürmer müssen nicht umbeding in der Küche gehalten werden, sie fühlen sich auch an anderen Standorten im Haus wohl :-)


Ich finde es gut wenn ein Kind schon früh den sorgsamen Umgang mit Tieren lernt. Hätte mein Vater mich nicht so früh in die Insektenhaltung eingeführt, hätte ich warscheinlich die gleiche "Drauftret- Mentalität" wie viele unserer Nachbarskinder.

MFG Christian



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#11 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Ameise2000 » 3. Dezember 2010, 18:45

Chris ich bin vollkommen deiner Meinung, ich finde es manchmal übertrieben, klar hat es Schattenseiten das Hobby, aber hat doch jedes ob ich jetzt irgendwelche Mehlwürmer haben muss oder ob ich mir als Gamer den Kopf durch irgendwelche Kpiele die Rübe wegzogge also echt, ich hoffe ihr wisst was ich meine ich Persönlich habe eine Mehlwürmerzucht und das nicht in der Küche sondern in meinem zimmer meine Eltern sagen da nix, und ich habe einen Kaiserskorpion der liegt zwar nur rum aber ich habe trotzdem volles interesse für das Tier genauso wie für meine Agame also ja bitte und ich bin erst 16 und meine Agame habe ich jetz schon fast 2 Jahre achja und meine Heimchenzucht habe ich auch noch die steht aber im Bad da stört sie keinen wenn sie den Drang verspüren zu reden. ^^



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Ossein
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#12 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Ossein » 3. Dezember 2010, 19:11

@chris1994: Du sagst es und hast vollkommen recht - schön, das Dein Vater das Talent hatte Dir das nahezubringen!

@Ameise2000: Ich glaube Dich schon verstanden zu haben, aber es sollte schon auch ein Unterschied nach wie vor bestehen:
Die Schattenseiten des "Hobbys" Tierpflege und -Haltung bekommen meist die Tiere, die es sich nicht aussuchen können, zu spüren!
Sich die Birne "wegzocken" schadet einem dann doch eher selbst, der man es sich ja so "ausgesucht" hat.
Ein Computerspiel ist ein Ding, Tiere nicht!!!
Auf diesen feinen Unterschied möchte ich doch bestehen ;-))

Trotzdem, ihr zwei sucht nach verantwortungsvollem Pflegen und Beobachten und setzt Euch hier mit den Mitgliedern des Forums auseinander: das finde ich schon aller Ehren wert. :respekt: (Wir erinnern uns aber auch, dass Ihr 16jährigen nicht unbedingt vergleichbar seid mit dem 9jährigen, um den es hier primär geht).



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Ameise2000
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#13 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Ameise2000 » 3. Dezember 2010, 19:25

Stimmt auch wieder.



dr.Ant
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#14 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von dr.Ant » 3. Dezember 2010, 21:56

Hallo.
Ich finde auch ,dass ein Kind hilfe braucht Z.B.:beim Nestbau ,oder wenn ungeplante Komplikationen auftreten und so...

Anderseits muss man auch den nötigen Platz haben:eine Lasius niger Kolonie ist nicht gerade klein,im Gegensatz zu Z.B.:einer Themnothorax Kolonie.
Die Familie muss auch einverstanden sein ,sonst gibts später ärger...:fluchen:
Grüsse Thomas


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dr.Ant
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#15 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von dr.Ant » 3. Dezember 2010, 21:58

Hallo.
Ich finde auch ,dass ein Kind hilfe braucht Z.B.:beim Nestbau ,oder wenn ungeplante Komplikationen auftreten und so...

Anderseits muss man auch den nötigen Platz haben:eine Lasius niger Kolonie ist nicht gerade klein,im Gegensatz zu Z.B.:einer Themnothorax Kolonie.
Die Familie muss auch einverstanden sein ,sonst gibts später ärger...:fluchen:
Grüsse Thomas


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christian
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#16 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von christian » 12. Dezember 2010, 04:54

Es kommt immer auf die Persöhnlichkeit an. Es timmt, viele Kinder haben nur ein kurzsichtiges Interesse an den Tieren. Ich selbst weiß aber aus Erfahrung, dass man mit zunehmendem Alter (auch wenn bei mir noch nicht so weit ;)) durchaus Verantwortung übernehmen kann. Ich selbst halte 9 Ameisenkolonien und pflege noch die 16 Aquarien von meinem Bruder dazu, mit insgesamt über 300 Fischen und diversen Wirbellosen. Meine Ameisenkolonien sind auch nicht gerade klein, und sie haben ein statistisch gutes Wachstum.
Es gibt immer viele Jugendliche, die faul und dumm sind (ich hab' selbst haufenweise in der Klasse) aber eben auch einige, die wissen, was das größte und bisher einzige Perpetuum mobile im ganzen Universum ist, und wie es funktioniert (ich wage mal zu behaupten, dass man diese User an einer Hand abzählen könnte, ohne Google [mit wahrscheinlich leider auch, bei den Fragen, die oft gestellt werden :(). Es kommt eben immer auf Hintergrund und Charakter an.
Aus diesem Grund würde ich mich auf jeden Fall mal darauf einrichten, mich selbst darum zu kümmern, ich selbst hatte meine erste Kolonie mit 4 Jahren, und es hat sich eigendlich bis auf's Sammeln nur mein Bruder darum gekümmert ;).

Und jetzt ab in die Falle, nacht :)



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