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Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Myrmica
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Carina
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#9 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 13. September 2010, 16:23

[font="Comic Sans MS"][SIZE="3"]Tag 137[/SIZE]


Geschlechtstier-nachwuchs!
Ich konnte es kaum glauben als ich vorgestern ins Formicarium blickte: Ich sah eine geflügelte Jungkönigin. Leider war die Prinzessin bereits tot, aber ich denke es ist trotzdem ein Zeichen dafür, dass es der Kolonie gut geht. Der Nahrungsverbrauch sowie die Unmengen an Brut lassen selbiges vermuten.

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Hier noch ein Bild der Prinzessin auf einem Blatt Papier neben einer toten, frisch geschlüpften, (oder totgeborenen?) Arbeiterin.

Bild


Gegraben wird viel, doch nicht mehr lange: Ich werde einen Ytong anschließen, denn das Bewässern der Farm ist schon fast ein Ding des Unmöglichen. Ständig schütten sie den Bewässerungs-strohhalm zu. Außerdem sind sie schon so viele, dass, sobald ich den Deckel der Farm öffne, gleich ein Haufen Arbeiterinnen heraussprinten. Ich hätte damals, als ich mir die Farm zugelegt habe, auf die erfahrenen Halter hören sollen, denn eine Farm ist zwar nett anzusehen, aber von der Handhabung her unpraktisch und kompliziert. Trotzdem möchte ich euch meine Farmbilder nicht vorenthalten:

Die Vorderseite:
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Und die Rückseite:
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Brut ist in allen Stadien reichlich vorhanden:
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Die letzten Wochen gabs als Futter neben dem Honig, auch öfters einmal eine Brom- oder Himbeere, letzteres hatten sie noch lieber. Beides wurde sehr gut angenommen wenn ich es vorher leicht anquetschte. Auch Pfirsiche, Apfel und Nektarine schmecken ihnen recht gut.
Als Proteinfutter gibt es meistens überbrühte Heimchen, da sie weniger Müll verursachen als Fliegen. Zur Abwechslung verfüttere ich manchmal gekochtes Hühnerei oder rohes Hühner/Schweine/Rindfleisch.

Leider gibt es in der letzten Zeit auch relativ viele Tote. Ich hole jeden Tag mindestens eine Tote Arbeiterin aus der Arena. Ist das bei dieser Koloniegröße bereits normal?
Außerdem ist mir aufgefallen dass ich irgendwelche Milben im Formi habe dürfte. Jedoch handelt es sich soweit ich das beurteilen kann, nur um Futtermilben, denn auf den Ameisen selbst habe ich noch keine gesehen. Es sind kleine gelbe Punkte die vereinzelt immer wieder mal in der Arena herumwuseln. Denkt ihr das könnte gefährlich werden? Wo diese kleinen Biester herkommen ist mir ein Rätsel, da ich immer alle Futtertiere überbrühe.

Jede Arbeiterin ein anderer Charakter:
Wenn ich Heimchen verfüttere, nehme ich die toten Tiere meist mit der Pinzette und wackle damit vor einer Arbeiterin etwas herum, um ihr den Eindruck zu vermitteln, das Tier würde noch leben. Hierbei konnte ich feststellen dass es bei den Arbeiterinnen drei verschiedene Charaktere gibt:

Character 1: Sie stürzt sich voller Ehrgeiz und ganz ohne Furcht auf das Futtertier um es zu "töten". Aufgeben kennt sie nicht, wenn das Heimchen wieder hochgehoben wird um es in den Futternapf zu legen, verbeißt sie sich mit vollem Mandibelen-einsatz in das Opfer und lässt sich auf diese Art und Weise mitschleppen. Ist sie vor der Sichtung des Futtertieres mit etwas anderem beschäftigt, beispielsweise dem Entsorgen einer Kameradin, lässt sie diese ohne zu zögern fallen. Im Moment des Kampfes ist ihr nichts wichtiger!

Charakter 2: Sobald sie das Futtertier bemerkt, gerät sie in Panik und läuft davon. Folgt es ihr, dreht sie komplett durch und läuft so schnell sie nur kann weg. Die Idee dass sie das Tier töten könnte, fällt ihr nicht einmal ein.

Charakter 3: Ihr ist alles komplett egal. Wenn ihr ein Futtertier über den Weg läuft, ignoriert sie es und tut so als ob es gar nicht da wäre. Von ihrem ursprünglichen Ziel lenkt sie nichts ab. In extremen Fällen kommt es sogar vor, dass sie einfach über einen Heimchenfuß läuft, ohne es auch nur ansatzweise zu merken.

Ist euch das auch schon mal aufgefallen? Über eure Erfahrungen im Diskussionsthreadwürde ich mich freuen.[/font]


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#10 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 9. November 2010, 21:52

[font="Comic Sans MS"]Tag 197

Leider habe ich die letzten Wochen nicht viel Zeit gehabt, desshalb schreibe ich erst jetzt:o

Diapause

Seit gut zwei Wochen befindet sich die Kolonie nun schon in Winterruhe. Diese verbringen sie bei 6° Celsius im Kühlschrank.
Das Einwintern erwies sich als eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, weil die Kolonie einfach nicht wahrhaben wollte, dass der Winter vor der Türe steht.
Mithilfe von Kühlakkus habe ich sie, noch im Zimmer, mehrere Tage, auf rund 15° C herunter gekühlt gehalten. Dazu habe ich mir aus Draht eine Halterung gebaut, die ich in die Arena hängen kann. In dieser Halterung habe ich dann einen Kühlakku platziert. Die kalte Luft sinkt nach unten, die warme entweicht nach oben.
Hier ein Bild der Konstruktion:

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Diese geringe Abkühlung machte ihnen aber nichts aus. Kein Wunder, im Sommer ist es am schattigen Waldboden wohl auch nicht recht viel wärmer. Also habe ich sie nach eineinhalb Wochen in den Dachboden gebracht. Dort hatte es untertags meist 10 Grad, in der Nacht sogar etwas weniger. Man merkte, dass sie zusehends langsamer wurden, doch daran ins Nest zu gehen, dachten sie wohl nicht. Trotz der Kälte spazierten sie noch munter durch die Arena und fraßen Honig. Proteine bot ich zu dieser Zeit bereits keine mehr an. Da mein Kater nur zu gerne im Dachboden ist, und neue Sachen auch gerne als die seinen markiert, wollte ich die Ameisen nicht länger als notwendig im Dachboden lassen. Ich entschied mich also für die ungeduldige Variante und sammelte die Arbeiterinnen, die sich noch in der Arena befanden, mit der Federstahlpinzette ein. Das war nicht allzu schwierig - sie konnten ja ohnehin nicht mehr schnell laufen. Ich setzte sie also vorsichtig in den Schlauch und stellte die gesamte Farm in das Gemüsefach. Dort dürfen sie jetzt in Ruhe ihre Winterruhe verbringen:sleep:

Jahresabschluss

Meine erste Saison ist nun vorbei und ich muss sagen, die Ameisenhaltung ist (zumindest bei einheimischen Arten) einfacher als ich es mir vorgestellt habe (vorausgesetzt man liest sich genau genug ein!!!). Kleine Fehler verzeiht einem die Kolonie eigentlich ganz gut - größere sind mir Gottseidank keine passiert.
Es ist immer wieder spannend zu sehen, "was die Kleinen denn heute schon wieder angestellt haben" (Zitat meiner Mutter). Oft sind es Vorgänge die man nicht versteht, oder die einen schmunzeln lassen. Konkret fällt mir da beispielsweise der Fall meiner maskierten Arbeiterin ein:
Als ich eines Tages so vor dem Formicarium saß und dem emsigen Treiben zu sah, fiel mir eine Arbeiterin auf, die sich von den anderen unterschied. Bei genauem Hinsehen merkte ich, dass an ihrem Kopf einige bunte Sandkörner klebten. Irgendwie sah dass so aus, als hätte sie eine italienische Karnevalsmaske auf. Die Sandkörner dürften aber relativ fest gehalten haben, denn die nächsten Wochen habe ich sie immer wieder mit ihrer "Verkleidung" gesehen. Bis zur Winterruhe spazierte sie mit Kopfschmuck fast täglich durch die Arena.

Leider gab es dieses Jahr aber auch einige Tote. In wie weit das normal ist weiß ich nicht, aber ich habe schon dem Öfteren gelesen, dass vor der Winterruhe nochmal einige Arbeiterinnen sterben. Außerdem ist die Kolonie ja auch schon recht groß.
Im Laufe des Jahres, habe ich die meisten Toten nicht einfach weggeschmissen, sondern aufgehoben, damit ich am Ende des Jahres eine ziemlich genaue Zahl der Verstorbenen habe. Aber wie gesagt, sie ist nicht ganz genau, da ich nicht alle Kadaver aufgehoben habe. Eine Zählung der behaltenen Ameisen ergab folgendes:

84 verstorbene Arbeiterinnen
13 tote Puppen
1 von uns gegangenes Männchen

Hier ein Bild der Leichen:
Bild


Und für das Jahr 2010 war das der Haltungsbericht meiner Myrmica rubra Kolonie auch schon wieder. Es war ein tolles erstes Jahr und ich hoffe, dass die Saison 2011 genauso spannend verläuft. Bis dahin werde ich die Arena umgestalten und ein neues Nest bauen.
Denjenigen denen bis zum Frühling langweilig ist, die können ja einstweilen hier diskutieren;)[/font]


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#11 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 4. Januar 2011, 15:16

Tag 253


Gestern habe ich angefangen ein neues Nest zu bauen:

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Der Ytong hat ein Gesamtmaß von 25*33*5 cm davon entfallen 19*9*2 cm für den Wassertank. Es ist ein externes, liegendes Nest, welches ich mit einem 10mm Schlauch mit der Arena verbinden werde. Dazu habe ich ein 10mm Loch in den Ytong gebohrt. In das Loch kommt ein Stahlrohr, damit ich den Schlauch gegeben falls abnehmen kann.

Bild

War mehr Arbeit als ich gedacht habe mit dem Dremel die Kammern zu gestalten. Und noch dazu so staubig:fluchen: Aber ich denke dass es sich gelohnt hat, immerhin bleibt mir (vorausgesetzt die Kolonie zieht um) das lästige befeuchten der Farm, wo sofort einige Arbeiterinnen nach draußen wollten, dann erspart.
In den nächsten Tagen werde ich mit Aquariensilikon eine Plexiglasscheibe anbringen. Zuvor werden allerdings noch ein paar Kammern mit Seramis gefüllt.


Hier noch einige Winterimpressionen aus meinem Kühlschrank, wo die Kolonie in der Gemüselade neben den Essiggurken ruht.:spin2:

Bild
Bild

:guckstdu:Ihr sucht den Diskussionsthread? Hier ist er: Klick


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#12 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 31. Januar 2011, 20:10

[font="Comic Sans MS"]Tag 280

Das Nest ist fertig. Ich habe die Umrandungen der Kammern noch mit einem schwarzen Stift nachgezogen, bevor ich mit Aquariensilikon eine Plexiglasscheibe daraufgeklebt habe. Auch das Rohr für den Schlauchanschluss ist mit Silikon eingeklebt. Beim Befeuchten konnte ich feststellen dass ein schönes Feuchtigkeitsgefälle entsteht. Sie können also zwischen trockenen und feuchten Bereichen wählen.

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[SIZE="1"]Das Euro-stück dient als Größenvergleich[/SIZE]

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[SIZE="1"]Das Verbindungsrohr[/SIZE]


Doch ich werde die kommende Saison nicht nur ein neues Nest anbieten, sondern auch eine zweite Arena anbieten um ihnen mehr Platz zu verschaffen. Die Arena baue ich selbst aus Plexi-Platten. Es ist allerdings kein normales Plexiglas, sondern 5mm starkes PET. Das Material ist optisch wie Glas. Die Platten habe ich schon zugeschnitten, allerdings noch nicht verklebt. Löcher sind auch noch keine gebohrt. Als Deckel werde ich aus einer Platte den Innenteil herausschneiden, so dass lediglich ein Kragen überbleibt den ich verklebe um später darauf Paraffin aufzutragen. Maße (lxbxh): 30x25x20

Bild

Die Arena werde ich mit einem Stückchen Treibholz, welches ich neulich gefunden habe, einrichten. Als Bodengrund werde ich im Wald die oberste Bodenschicht, die ja bekanntlich aus Blättern und Nadeln etc. besteht, entnehmen und ohne abbacken in die Arena legen. Es soll der Ausgleich zu der relativ "sterilen" Futterarena werden. Gefüttert wird dieses Jahr in der alten kleinen Arena. Ich habe sie schon eingerichtet:

Bild

Als Bodengrund dient ein weißer Kies mit einer Körnung von 2-3mm. Um etwas grün hineinzubringen, habe ich zwei Tilandsien "eingepflanzt". Als Brücke zur Bohrung dient ein Haselnuss-zweig. Optischer Hingucker ist ein Stein mit zwei, schlecht nachgemachten, Ameisen (nur vier Füße:baeh:)

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Fragen, Lob, Kritik, Anregungen... bitte in den Diskussionsthread[/font]


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#13 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 26. März 2011, 23:10

[font=Comic Sans MS]Tag 334

[/font] [font=Comic Sans MS]Saisonbeginn 2011[/font][font=Comic Sans MS]

Vor ca. zwei Wochen habe ich mit der Auswinterrung der Kolonie begonnen, die Ameisen in meinem Garten sind schließlich auch schon recht aktiv. Ich habe sie also vom Kühlschrank in den Dachboden gebracht, wo sie bei ~15 °C ein paar Tage verbracht haben. Mittlerweile sind sie im warmen, wo es untertags 20 °C hat. [/font] [font=Comic Sans MS]
Um den Umzug in den Ytong ein wenig zu beschleunigen, habe ich die Verdunkelung der Farm entfernt. Zwar sind immer wieder Arbeiterinnen im neuen Nest, aber mir scheint es, als ob die es nur als Friedhof verwenden. Apropos Friedhof: Leider hat der Winter viele Opfer gefordert. Es sind sicher schon um die 30 Arbeiterinnen entsorgt worden:(
Generell bereitet mir die Kolonie momentan Sorgen. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran dass sie ihren Stoffwechsel erst langsam wieder hochfahren müssen, aber irgendwie wird kaum Futter angenommen. Statt den Honig zu verzehren, legen sie Tote in die Tropfen. Proteine werden überhaupt nicht angenommen und dass obwohl Larven vorhanden sind. Einzig an der Tränke sind viele Arbeiterinnen. Ich glaube so viel haben die letztes Jahr nicht getrunken. Sie dursten richtig nach dem Wasser. Ist es ihnen zu trocken?

Dieses Jahr haben meine Myrmica rubra mehr Auslauf als im letzten, da ich eine zusätzliche Arena anbiete. Dieses sehr natürlich eingerichtete Becken wird aber so gut wie nie aufgesucht, obwohl es dort aufgrund von Moos sehr feucht wäre.[/font] [font=Comic Sans MS]

Momentan ist die Anlage noch nicht recht übersichtlich, das Schlauchgewirr werde ich aber entfernen sobald die Kolonie umgezogen ist. [/font] [font=Comic Sans MS]

Bild[/font] [font=Comic Sans MS]
[/font] [font=Comic Sans MS]Sehe gerade dass das secretpicdump nur Bilder im Querformat anzeigen kann :/
[/font] [size=84][font=Comic Sans MS]
Bild
[/font] [size=75][font=Comic Sans MS]Die neue Arena von Vorne

Bild
Im Ytong haben sie schon eine ordentliche Unordnung veranstaltet
[/font] [size=84][font=Comic Sans MS]
Ziel der neuen Arena war, sie so natürlich wie möglich zu gestalten. Einziges künstliches Objekt ist eine Schnecke aus Keramik, der ich einfach nicht widerstehen konnte. Ich habe nichts abgebacken, sondern so aus dem Wald entnommen wie es war. Ich konnte auch schon einen kleinen Käfer entdecken:)
Gebaut habe ich das Becken aus PETG Platten, verklebt mit dem Klebstoff "Tangit". Ich habe keinen Deckel, dafür aber einen Rahmen, auf dem ich eine Vaseline-Paraffinöl Mischung aufgetragen habe.


Ich würde mich freuen wenn ihr mir im Diskussionsthread sagen könntet was mit meiner Kolonie nicht stimmt. Auch Kritik, Lob und Anregungen sind erwünscht:)[/font]
[/SIZE] [/SIZE][/SIZE]
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Carina für den Beitrag:
Zitrone22


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#14 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 25. April 2011, 12:14

[font=Comic Sans MS]Tag 364[/font][font=Comic Sans MS]

Einiges hat sich seit dem letztem Update getan, von dem ich euch gerne berichten möchte. Zuallererst ist zu berichten dass sich die Kolonie scheinbar wieder gefangen hat. Die Anzahl der Arbeiter ist zwar sicher um 50 % gesunken, aber momentan sieht es so aus, als ob keine weiteren Sterbefälle mehr dazukommen. Dafür sehe ich aber auch keine Brut mehr. Futter wird nach wie vor kaum angenommen, außer einmal, da haben sie sich über ein Heimchen gestürzt. Zuckerwasser, Honigwasser, Honig, Früchte, Jelly... wird aber quasi nicht angenommen. Hoffen wir das Beste![/font] [font=Comic Sans MS]


Als Alternative zu Farm und Ytong habe ich ihnen im Waldformicarium ein Reagenzglas angeboten. Längere Zeit war es unbesucht. Nach einer Weile hielten sich aber immer wieder einige Arbeiterinnen darin auf. Generell ist zu sagen dass das Waldbecken momentan recht gerne aufgesucht wird. Es sind immer zwischen 5 und 10 Arbeiterinnen im Becken und zusätzlich noch welche im RG. Letzte Woche sah ich dann erstmals auch eine Königin im abgedunkelten Reagenzglas. Kurz darauf fingen sie dann auch damit an den Eingang mit Nadeln und kleinen Ästen zu zubauen. Es sieht also Momentan so aus als ob sie umziehen würden, in der Farm sehe ich auch keine Ameise mehr.[/font] [font=Comic Sans MS]

Bild[/font] [font=Comic Sans MS]
[/font] [font=Comic Sans MS]sorry für die schlechte Qualität[/font][font=Comic Sans MS]

[/font] [font=Comic Sans MS]Untermieter?[/font][font=Comic Sans MS]

Mir ist es nicht sofort aufgefallen, aber im Waldbecken dürfte eine zweite Kolonie wohnen, möglicherweise in dem morschen Holzstück. Aus dem Wald dürfte ich eine Kolonie Temnothorax spec. (?) mitgenommen haben. Die kleinen leben recht unauffällig, aber manchmal sieht man eine durch die Arena flitzen oder einen Wassertropfen auflecken:verliebt: Die Kleinen sind wirklich süß und den Myrmica rubra ist es scheinbar egal, obwohl man immer sagt dass sich diese Art nicht vergesellschaften lässt.

Bild
[/font] [font=Comic Sans MS][size=75]Größenvergleich
[/font][font=Comic Sans MS]

Bild
[/font] [font=Comic Sans MS] Temnothorax ?[/font][font=Comic Sans MS]


Über eine Bestimmung der Kleinen würde ich mich im Diskussionsthread freuen:)[/font]
[/SIZE]


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#15 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Carina » 16. Oktober 2011, 12:24

Ende des Haltungsberichts




Lange habe ich nichts mehr geschrieben und ich schulde euch eine Erklärung. Schließlich hasse ich selbst nichts mehr, als einen unferigen Haltungsbericht.


Ich mach's nicht länger spannend – Ich habe die Kolonie ausgesetzt:( Die Entscheidung war nicht leicht, aber ich habe mich dann doch dazu durchgerungen...


Wie ich bereits geschrieben habe, hat sich die Kolonie nach der Winterruhe nicht mehr wirklich gefangen. 2010 waren immer reichlich Arbeiterinnen in der Arena am wuseln, ständig naschten sie am Honig oder zerlegten Heimchen. 2011 war's dann ganz anders: Honig, ja sogar Zuckerwasser, wurde nicht mehr angerührt (außer von den Temnothorax spec.). Das einzige das mich hoffen ließ war, dass sie Proteine annahmen. Sprich, eigentlich hätte Brut vorhanden sein müssen. Doch ich sah keine.


Das Reagenzglas bauten sie komplett mit Nadeln zu und es scheint ihnen da drinnen auch recht gut gefallen zu haben. Ich hatte allerdings keinen Einblick, weil ich die Verdunkelung nie abnahm. Denn dazu hätte ich das RG hochheben müssen, was dazu geführt hätte, dass die Nadeln aus dem verbauten Eingang gefallen wären.



In der alten Arena war niemand mehr anzutreffen (außer Leichen). Im Wald schon, aber auch weit nicht in dem Ausmaß wie in der vorherigen Saison. Einzig wenn ich Heimchen anbot kamen ein paar Arbeiterinnen.



Als dann unter den Toten auch noch Königinnen auftauchten, verzweifelte ich komplett. Was um Himmels Willen ist mit der Kolonie nur los?`Was mache ich falsch?


Vor einigen Wochen rang ich mich dann also dazu durch die kleinen auszusetzen. Ob die Entscheidung nun gut ist oder nicht weiß ich nicht, vielleicht hätte ich sie lieber überbrühen sollen, denn wer weiß was sie haben. Aber das brachte ich irgendwie auch nicht übers Herz. Ich hoffe einfach dass sie sich in der Freiheit wieder gut erholen können.


Beim Aussetzen wagte ich dann einen Blick ins RG. Der Anblick war traurig. Gut ein Dutzend Ameisen saß da, ohne Brut, ohne Aufgabe.
Ich habe sie auf ein Fleckchen ausgesetzt, wo meines Wissens nach keine größere Kolonie wohnt. Es liegt halb im Schatten, halb in der Sonne und sie haben Wiese, Erde und Steine. Ich hoffe es gefällt ihnen.


Trotz dem schlechten Ende war es eine unglaublich tolle und faszinierende Zeit. Ich saß stundenlang vorm Formicarium und staunte über das emsige Treiben. Vieles habe ich gelernt und ich gehe jetzt mit offeneren Augen durch die Natur. Ich bereue es also kein bisschen, Ameisen gehalten zu haben! Und wer weiß, vielleicht packt mich das Fieber ja wieder einmal? Aber vorerst mache ich eine Pause.


Danke dass ihr meinen Bericht gelesen habt, danke für die Kommentare im Diskussionsthread, die Hilfe und Tipps und die vielen guten Bewertungen. Danke!


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