Hallo alle,
danke schon wieder für die interessanten Antworten! Ich bin erst letztes Jahr auf die Imkerei aufmerksam geworden, hatte also noch nicht so wirklich langfristige Beobachtungsmöglichkeiten. Es ist echt interessant, dass unsere
europäische Honigbiene dieses Verhalten bei der Hornissenabwehr auch zeigen; dabei wird ihr doch gerade nachgesagt, dass sie wegen der fehlenden "Kugelung" nicht nach Japan importierbar war, da die eingeführten Stämme von den asiatischen Hornissen schleunigst verfrühstückt wurden.
erix: Konnten deine Imkerkollegen (oder andere hier?) ähnliche Beobachtungen machen? Finde ich auf jeden Fall dokumentierens- und evtl. auch publizierungswürdig! (wobei ich mich mit Bienen und deren Verhaltensrepertoire nicht wirklich tiefgehend auskenne, s.o.)
antsnature hat geschrieben:2. Die Bienen sterben nicht direkt am Verlust des Stachels, sondern an den damit einhergehenden Infektionen. Wird eine Biene mit heraus gerissenem Stachel keimfrei gehalten kann sie problemlos ihre volle Lebenszeit überdauern. Durch das Herausreißen kommt es nämlich zu keinem Verlust lebenswichtiger Organe.
Hm, dafür sterben sie aber tw. sehr schnell, innerhalb von Minuten bis Stunden. Außerdem dürfte der dann auftretende Wasserverlust dem Tier ziemlich zu schaffen machen.
Achso, um nochmal auf das andere Stachelthema hinzuweisen:
klick, der allgemeine Teil über Stachel & Stechen fängt etwa bei der zweiten Hälfte an. Bzgl. der Ausgangsthematik halte ich diesen Abschnitt für besonders wichtig:
Merkur hat geschrieben:[font=Times New Roman]Jetzt kommt allmählich Klarheit auf (so hoffe ich wenigstens):[/font]
[font=Times New Roman]Die paarigen Stechborsten, die abwechselnd in den Stichkanal vorgeschoben werden, sind wohl immer mit Widerhaken versehen.[/font]
[font=Times New Roman]Die unpaare Stachelscheide wird offenbar mit in die Stichwunde eingeführt. Sie kann glatt sein (Wespe) oder mit Widerhaken besetzt (Honigbiene). Werden die Stechborsten in die unbewehrte Stachelscheide zurück gezogen, lässt sich der ganze Apparat leicht aus der Wunde ziehen.[/font]
Wie man auf den dort verlinkten Bildern erkennen kann, haben die Wespen auch deutliche Widerhaken am Stachel selbst; demnach wäre die
Stachelscheide der Biene dafür verantwortlich, dass sie sich meistens nicht einfach wieder vom Ort des Geschehens entfernen kann.
Zur Frage
warum die Stechapparate gezackt sind würde ich vermuten, dass sich dann ein Brotmesser-Effekt ergibt: eine gewellte/gezackte/gesägte Klinge schneidet leichter, im Fall der Verteidigung heißt das für stechende Insekten, dass sie die "gegnerische Verteidigung" besser und schneller durchdringen können - das wäre dann ein echter Vorteil im Kampf Frau gegen Frau. Wenn Bienen Säuger stechen, sorgt der verankerte Stachel inkl. Giftblase dafür, dass sie "alles geben", da Säuger (Mäuse, Ratten, Bären) potenziell ein ganzes Bienennest vernichten können und es sich deswegen aus der Sicht des Volks eher lohnt, einige Arbeiterinnen zu verlieren als ein zerstörtes Nest in Kauf zu nehmen.
Das ist definitiv eine Sache, die ich mir im nächsten Sommer unter dem Binokular angucken muss.
PS: Für den Tod der Asiatischen Hornisse im Bienenball wird
in der englischen Wikipedia auch angeführt, dass nach neueren Erkenntnissen nicht allein die Temperatur, sondern mindestens auch eine hohe CO2-Konzentration mitverantwortlich ist.