User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung
Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 21. Februar 2011, 14:39

Hallo Leute,

also ich beginne heute meinen ersten HB. Ich habe mich dazu verleiten lassen, weil ich nun eine neue Kolonie habe und weil ich das Wissen und die Erfahrungen über diese Art mit euch teilen will.

Ich freue mich schon auf diesen HB und falls ich einmal länger als 3-4 Wochen keine Updates machen sollte, würde ich euch bitten, mich zu kontaktieren und mich daran zu erinnern.

Ich will hier noch ganz herzlich Hawksfire danken, der mir bei meinen Fragen zu Messor mit guten Infos und Ratschlägen geholfen hat.

Nun erzähle ich etwas über die Ameisen selber und über das Formicaium.

Taxonomie: Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini
Farbe: dunkelbraun
Größe: Arbeiterinnen: 4-11 mm, Königin: 12-13 mm
Herkunft: Griechenland (bei mir Süd-Griechenland)
Eigenschaften: polymorph
Nestbau: Erdnester, häufig unter Steinen
Nahrung: Hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser
Winterruhe: Nein (ich schon für 1 Monat Januar bei 17-18°C)
Temperatur: 20 - 25°C
Luftfeuchtigkeit: trocken

Falls etwas falsch ist, korrigiert mich.

Das Becken

Ich habe ein 60x30x30 cm Becken mit einer Glasstärke von 5 mm mit einer etwa 2-3 cm dicken Gipsschicht ausgegossen. Ich habe Gips ausgewählt, da Messor ja bekanntlich viel Müll machen und dadurch kann ich das Formicarium auch gut sauber machen.

Das Nest

Meine Messor leben im Moment in dem Rg, in dem sie geliefert wurden. Als spätere Alternative habe ich eine 40x30 cm große Farm mit einem Innenmaß von 2,3 cm.
Als zweites Nest (sie brauchen 2 Abschnitte im Nest. Der eine feucht für die Brut, der Andere trocken für die Körner) habe ich eine weitere Farm mit den Maßen 30x20x2,3 cm.
Die beiden Nester wurden mit einem 50 cm langem Schlauch verbunden (etwas zu lang. Ich werde ihn noch anpassen, falls die Ameisen Probleme damit haben sollten). Er hat einen Innendurchmesser von 12 mm.
Die Nester wurden mit einem ca. 30 cm langem Schlauch zur Arena verbunden. Er ist genauso dick wie der andere Schlauch.

Sonstiges

Als Tränke nutze ich ein Rg, welches mit einem Stopfen verschlossen ist.
Ein Thermo-/Hygrometer wird auch von oben hineingehängt. Die Werte liegen so bei 22-24°C und bei ca. 45% Luftfeuchte.
Das Futter wird ebenfalls in einem liegendem Rg angeboten. Sozusagen als Napf.
Und ich verdunkle das Nest natürlich mit roter PVC-Folie und mit Alufolie. Doppelt hält besser, denn falls mal die Alufolie wegfliegen sollte, werden sich die Ameisen nicht so extrem erschrecken, sondern sie haben dann immer noch ein bisschen Lichtschutz.
Als Licht- bzw. Wärmequelle wird eine 13 W Lampe benutzt, die allerdings wenig Wärme abgibt. Falls es zu kalt werden sollte, kann ich dann immernoch eine Rotlicht-Wärmelampe mit 150 W anschließen.
Die Lampe wird mit einer Zeitschaltuhr geregelt und sie wird so ab 11 Uhr ansteigend 20-30 min lang angeschaltet, dann ist sie so 30-40 min aus usw. Das geht dann so bis 17 Uhr.


Die Ameisen

Donnerstag, der 17. Februar 2011

Heute sind meine Messor cf. meridionale angekommen. In meiner Mittagspause legte ich das Rg in das Becken und öffnete es. Das einzige was ich in meiner Mittagspause sehen konnte, war, dass erst 4 Arbeiterinnen rausgestürmt sind und wild fühlerschlagend die Gegend erkundet haben. Später waren es sogar 8!:spin2:.
Als ich dann am Abend nach Hause kam, bin ich sofort zu meinen Messor gegangen und ich habe sie weiter beobachtet. Anstatt die 20 vorgesehenen Ameisen, waren es so ca. 25:).
Ich konnte sogar 2 "frisch geschlüpfte" Ameisen entdecken. Oder wie nennt man das, wenn sich Nacktpuppen zu voll entwickelten Arbeiterinnen "verwandeln".
Auch in den nächsten Tagen sind noch ein paar Ameisen "geschlüpft".


Samstag, der 19. Februar 2011

An diesem Morgen sind meine Messor in ihr neues Heim - ein zweites Rg - umgezogen. Ich habe das neue Rg bereitgestellt, weil
1. das alte Rg kein Wasser mehr hatte
2. sich in der Brutkammer Kondenswasser gebildet hat und ich habe befürchtet, dass Arbeiterinnen/Königin/Brut darin ertrinken könnten

Für mich war es das erste Mal, dass ich eine meiner Kolonien beim Umzug komplett beobachten konnte. Das ganze hat so 3 1/2 Stunden gedauert.
Am Abend haben sie noch das neue Rg mit Gipskrümmeln zugebaut.

Die Temperatur und das Licht haben nun - dank der Zeitschaltuhr - einen geregelten Ablauf.

Tagsüber kann ich so 0-6 Ameisen gleichzeitig draussen agieren sehen. Nachts sind es manchmal auch etwas mehr.

Ich kann im Moment so um die 4 Medias erkennen (kann ich nicht so genau sagen, da ich die rote PVC-Folie nicht abnehmen kann). Deswegen kann ich die Arbeiterinnenzahl auch nur ungefähr schätzen.

Bisher gab es eine Tote. Ich vermute, dass das die Folge des Transports sein kann.


So das wars dann erstmal. Bilder kann ich erst später machen. So in 3 Wochen spätestens.

Falls Fehler im Bericht oder Fragen auftreten sollten oder wenn ihr auch Kritik ausüben wollt: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/42379-diskussion-zum-haltungsbericht-von-messor-cf-meridionale-von-valeroni.html#post279780

MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 22. Februar 2011, 15:27

Dienstag, der 22. Februar 2011

Gestern als ich meine Wellensittiche gefüttert habe, kam ich auf den Gedanken, den Ameisen Kolbenhirse anzubieten. Da ich gehört habe, dass andere Halter körnerfressender Ameisen Kolbenhirse erfolgreich verfüttern, habe ich mir gedacht, dass ich das auch ausprobieren könnte.

Nun gut, nachdem ich gelesen habe, dass keine schädlichen Stoffe in/an den Kolbenhirse sind, habe ich einen ganzen Kolben reingelegt.

Das Ergebnis: Eine Ameise hat den Kolben innerhalb einer Minute registriert und schon hat sie die Körner eingetragen. Später kamen noch 2 weitere Messor dazu und am nächsten Morgen habe ich festgestellt, dass die Ameisen immernoch Körner eintragen. Scheinbar wohl habe ich ihr Lieblingsfutter herausgefunden, denn das andere Futter, welches vorher bevorzugt wurde, wird nun links liegen gelassen.

Sie haben jetzt schon einen ziemlich hohen Haufen im Rg und sie sammeln immer noch weiter.

Sonst gab es bisher keine weitere Tote. Zumindest konnte ich keine weitere entdecken.

Der Stand:

Königin: 1
Arbeiterinnen: 25-27
Nacktpuppen: ca. 7
Larven: ca. 15

Eier zähle ich gar nicht an, da ich dann viel zu grob schätzen müsste.

Ich konnte auch schon ein Verhalten erkennen: Eine Arbeiterin packte eine andere am (ich glaub es war) Hinterleibstielchen (?Petiolus?). Allerdings hat sie die Arbeiterin nicht sonderlich weit getragen. So etwa 10 cm zur Kolbenhirse.
Ich habe so das Gefühl, als ob ich hier im Forum schon mal etwas über das Rekrutierungsverhalten bei Messor gelesen habe.

Ansonsten ist nichts besonderes geschehen.

Falls Fehler im Bericht oder Fragen auftreten sollten oder wenn ihr auch Kritik ausüben wollt: http://www.ameisenforum.de/meinungen...tml#post279780


MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 26. Februar 2011, 14:35

Samstag, der 26. Februar 2011

Heute habe ich den Messor Futter gegeben. Darunter war eine Biene, die wahrscheinlich so wie die anderen Futtertiere erst nach einem Tag angerührt wird.
Dazu habe ich ihnen Honigwasser gegeben.
Jetzt weiß ich auch, warum bei den anderen Haltern manchmal Messor im Honig bzw. im Wasser ertrinken. Ich konnte beobachten, wie eine Arbeiterin erst den Honig "geschlürft" hat, dann aber einfach über den Honigtropfen spaziert ist. Sie ist zwar zum Glück nicht hängen geblieben. Jedoch hatte sie innerhalb kürzester Zeit Haare, Fussel, Müll und Körnereste an den klebrigen Füßen hängen. Deswegen ist sie auch zum Nest "zurrückgestolpert". Sie ist andauernd über ihre eigenen Füße und den daranhängenden Müll gefallen, bis sie endlich im Nest angekommen ist und sich wieder gesäubert hat.
Ich werde ab jetzt nur noch Honig gesichert anbieten. Ich kann ja schließlich nicht immer dabei sein um die Tiere notfalls zu retten.
Ich bot ihnen auch noch ein paar angeknackte Hirsekörner an. Da ich aber nicht immer Lust habe, die Körner anzuknacksen, habe ich jetzt auch noch weichere Nachtkerzensamen, Negersaat, Blütenpollen und ich glaube Zichoriensamen bestellt.

Mir ist aufgefallen, dass Messor cf. meridionale (man kann schon fast sagen) gerne klettern. Sie haben auch keine Probleme dabei. Das hat mich gewundert, da andere Halter z.B. bei Messor barbarus bemerkt haben, dass sie so ihre Schwierigkeiten mit dem Klettern hatten und dass sie das auch nicht gerne taten.
Meine Messor cf. meridionale scheinen es zu lieben, auf die Reagenzglas-"Dächer" zu klettern und an den Glaswänden herumzuklettern. Im Rg hängen manche Tiere sogar an der Decke.

Ich glaube heute auch eine etwas größere und dickere Larve erkannt zu haben. Ich hoffe, dass das keine "normale" Endstadien-Larve war, sondern eine große Media-Larve oder vielleicht auch eine Major-Larve (Bitte lass es Letzteres sein) :).

Der (geschätzte) Stand:

Arbeiterinnen: ca. 26-27
Nacktpuppen: ca. 6
Larven: ca. 12

Warum sich der Larvenstand ohne Zunahme der Nacktpuppenzahl gesenkt hat, ist mir unklar. Ich hoffe aber, dass ich mich einfach nur verzählt habe. Ich kann den Bestand auch nicht so gut sehen, da ich die rote Folie fest an das Rg befestigt habe.

Der Kornberg wächst und wächst. Er hat schon bestimmt die Hälfte der Rg-Höhe erreicht. :)

Jo, das war´s dann erstmal. Hier noch der Dikussionsthread. Danke Ossein, jetzt kann ich das mit dem Verlinken wieder.

MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 4. März 2011, 16:43

Freitag, der 4. März 2011

Da ich mich ja schon seit einer Woche nicht mehr gemeldet habe, kommt jetzt ein ziemlich ausführlicher Wochenbericht.

Am Wochenanfang ist so nicht viel passiert. Erst am Ende war dann richtig viel los und die Ereignisse haben sich überschlagen.

Am Mittwoch habe ich bemerkt, dass ein Teil der gelagerten Körner keimten. Ich habe mir keine großen Sorgen gemacht und ich dachte mir, dass das Keimen vielleicht dadurch zustande gekommen ist, dass die Ameisen den Körnerberg so hoch gestapelt haben, sodass der Berg wie ein Verschluss wirkt und dadurch sammelt sich die Feuchtigkeit an den Körnern (Der Berg hat die Größe von mehr als einem halben Rg).

Heute habe ich festgestellt, dass die Körner, die gekeimt hatten, entweder ausgetrocknet sind (sie sehen so verschrumpelt aus) oder rausgeschmissen wurden (brave Ameisen:)) . Also hat sich das Problem schon von selber gelöst.

Am Donnerstag ist dann mein IPod angekommen. Mit diesem werde ich versuchen, möglichst gute Bilder und Videos von der Anlage und den Ameisen zu machen. Das wird wahrscheinlich bis Ende der Woche warten müssen, da ich zu wenig Zeit habe und weil ich mich erst mal im Bilder schießen und im Videos drehen üben muss.

Kurz nach der Ankunft des IPods ist dann auch das lang ersehnte Futter angekommen. Es wurden bestellt: Nachtkerzensamen, Blütenpollen, Negersaat und Zichoriensamen.

Ich bot am Abend erst mal die Nachtkerzensamen an. Ihnen wurde erst recht wenig Beachtung geschenkt. Als ich dann heute Morgen einen freien Tag ausgenutzt habe, habe ich gesehen, dass sich eine Ameisenstraße oder eher ein Ameisenfeldweg wegen der geringen "Befahrung" zu den Nachtkerzen gebildet hat.
Ich habe gezählt, wie viele Ameisen den Eingang zum Futter-Rg (Ich biete Körner meist in Rgs an) durchquert hatten. Mein Ergebnis waren 2 Ameisen. Später bis zum Nachmittag wurden es mehr. Bis zu 4 Ameisen in der Minute kreuzten den Weg.

Die Zeit, die eine Meise für den Hinweg brauchte, waren ca. 25 Sekunden. Der Rückweg dauerte 30-35 Sekunden.

Leider konnte ich erkennen, dass eine Media-Arbeiterin, die sich beim Eintragen des Futters nützlich gemacht hat und geholfen hat, humpelte. Ich sah mir die Beine genauer an und bei einem fehlte der untere Teil. Ein Stummel war noch da, mit dem sich die Arbeiterin noch leicht abstützen konnte.
Deswegen denke ich, dass sie nicht mehr lange leben wird.

Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie es schaffen wird oder eher gesagt wie lang noch?

Bitte antwortet mir im Diskussionsthread.

Ich habe schon öfter gehört, dass sich Messor gegenseitig die Beine abgebissen haben. Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe da mal gehört, dass das evtl. an Haltungsbedingungsfehler liegen könnte. Bitte Aufklärung!

Aber scheinbar wohl sind die Zahlen der Ameisen und der Brut gestiegen. :)

Der Stand:

Arbeiterinnen: ca. 30
Nacktpuppen: 2 (wahrscheinlich gesunken wegen der Zunahme der Arbeiterinnen)
Larven: 13
Eier: ziemlich viele (3 Haufen)

Bisher habe ich einen heiden Spaß an den Ameisen, da sie so viel Aktivität zeigen und ich glaube, den Spaß noch sehr viel länger zu haben. Das ist ja auch schließlich der Sinn an der Sache. Eine Kolonie sollte ja nicht nach ein paar Wochen langweilig werden und dadurch vernachlässigt werden.

Es wurde auch schon eine Ameise im Schlauch zur Ameisenfarm gesehen. Sie ist jedoch nicht bis zum anderen Ende des Schlauches gekommen.

Die Aktivität nimmt echt stark zu. Heute war das Maximum der gleichzeitig gesehen Ameisen, die ausserhalb des Nestes agierten, 9 Ameisen. Also ein Drittel der Gesamtzahl!

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 19. März 2011, 20:59

Wie schon angekündigt, kommt jetzt das große Update nach 2 Wochen.

Am Samstag, den 5. März 2011 habe ich am Mittag einen Döner gegessen. (Wie interessant:)) Da bemerkte ich, wie eine Ameise in der Farm herumgelaufen ist. Sie hat das Nest (oder eher das Loch, welches ich zur Starthilfe gemacht habe) bemerkt und dann wurde bei mir die Interesse geweckt. Sie lief zurrück ins Nest. Doch sie ging wieder alleine in die Farm und in das Loch. Sie ging zurrück und brachte wieder keine zusätzliche Ameise mit. Das ging dann den ganzen Tag so, dass immer nur die eine Ameise unterwegs war. Ich dachte: "Ja super, das ist ja echt interessant." und ich ging. Als ich dann am Abend nach dem Fernsehen in mein Zimmer ging, zog ich mich um, hab meine Zähne geputzt und habe mich auf das Bett gesetzt. Da habe ich mich erinnert: "Ah, mal sehen was meine Ameisen so machen."

Da staunte ich nicht schlecht, als ich das sah: Fast alle Ameisen (Es waren so 25) waren unterwegs zwischen dem alten Nest und der Farm. Die einen haben gegraben, die anderen sind rumgelaufen und die Königin saß mit 5 Arbeiterinnen, der Brut und mit dem gesammten Körnervorrat im Rg. Sie haben an dem Abend zwar nur bei einem Loch (von 2) gegraben und das so 2 cm, aber als ich dann am Sonntag, den 6. März 2011 um halb acht aufstand, fiel mir auf, dass sie noch 1 cm Gang in Loch 1 gegraben haben und eine Kammer am Ende dieses Ganges entstanden ist. Der Gang war schräg nach unten angelegt.

In Loch 2 haben sie waagrecht weitergegraben. So weit, sodass ich den Rest des Ganges nicht mehr sehen konnte, weil der Rahmen im Weg ist. Ich nehme an, dass sich dort auch eine Kammer befindet, weil dort schon manche Ameisen Körner hingetragen haben. Der Gang ist so 3 cm lang.

Die Königin saß zu diesem Zeitpunkt noch immer im Rg mit der Brut, den 5 Arbeiterinnen und mit ein bisschen weniger Körner als zuvor.

Das ging so noch ziemlich lang und sehr viele Ameisen haben Erdmaterial nach oben gebracht. Die Anzahl der Ameisen, die gebaut haben stieg und hat am Dienstag, den 8. März 2011 den Höhepunkt erreicht. 20 Ameisen waren an 3 "Baustellen" verteilt und haben recht gleichmäßig gearbeitet. 1 cm in der Stunde an jeder der Baustellen. Die Ameisen haben so gebaut, dass eine Kammer hinter Erde verschwunden ist. Es sind 3 Kammern und ca. 20-30 cm Gang entstanden. Wie ich finde eine recht ordentliche Leistung. :clap:

In der Nacht ist dann die Königin umgezogen. Leider konnte ich das diesmal nicht mitverfolgen, weil ich am nächsten Tag eine Arbeit geschrieben habe:fluchen:

Die Brut ist am Mittwoch umgezogen. Und die Körner wurden noch die restliche Woche über abtransportiert.

Da stellt sich mir eine Frage: Gibt es einen einheitlichen Ablauf beim Umzug? Also erst Arbeiterinnen, dann Brut, dann Königin und schließlich auch Futter? Oder wie bei mir Arbeiterinnen, Königin, Brut und die ganze Zeit über Futter.

Bitte antwortet mir. Wäre sehr nett. Ich konnte keinen einheitlichen Umzugverlauf im Vergleich zum anderen Umzug (Alt-Rg -> Neu-Rg) feststellen.

Die Arbeiterin mit dem fehlendem Bein war zum Glück ein Einzelfall. Sie ist mittlerweile leider verstorben. Nun sind es also 2 Tote.

In dieser Woche haben die Ameisen noch sehr viel gegraben. Anfangs der nächsten Woche hat sich das dann gelegt. Während die Ameisen gegraben haben, ist mir eine Ameise aufgefallen. Ich habe in der Nacht mit Rotlicht an der wahrscheinlichen Brutpflegerin (Sie trägt dauerhaft Brut umher und sitzt meistens auch bei ihr und tut auch nichts anderes) etwas entdeckt, dass unter dem Rotlicht nicht zur Färbung der Arbeiterin gehört hat. Es sah so aus, als ob etwas am oberen "Halsbereich" sitzen würde. Es schien leicht bräunlich zu sein. Ich dachte sofort Milben! Doch am nächsten Tag stellte sich heraus, dass alle etwas größeren Arbeiterinnen genau an diesem Bereich etwas bräunlich gefärbt waren. Also Fehlalarm.

Nach dieser Woche haben die Ameisen so weit nach unten gegraben, dass sie die Seramisschicht erreicht haben.

Bis heute haben sie viel Seramis nach oben "geschaufelt". Da ich gehört habe, dass dabei Einsturzgefahr bestehen kann, mache ich mir nun Sorgen. Ist das berechtigt? :confused: Bitte antwortet mir im Diskussionsthread. Ich denke allerdings, dass diese Einsturzgefahr nicht so stark bei mir besteht, da die Ameisen die obere Seramisschicht nur "ankratzen" und gerade so zwischen Erde und Seramis bauen.

Den Stand kann ich nur noch schätzen, da die Ameisen weit verstreut sind und da ich auch nicht überall einsehen kann.

Arbeiterinnen: ca. 30-40
Nacktpuppen: ca. 5
Larven: ca. 15 :clap:
Eier: 5 Eierpakete à 5-15

Die Brut wächst immer rasanter und es wird immer mehr. Da freue ich mich sehr. Wer schon nicht? :)

Da ich entdeckt habe, dass sich im Nest ganz unten leicht Kondenswasser gebildet hat, dachte ich sofort an Schimmel. Und 2 Tage später habe ich beschlossen, dass eine neue Variante her muss. Der Deckel muss weg! Ich finde die Gefahr ist einfach zu hoch, dass sich aus zu hoher Feuchtigkeit Schimmel entwickelt. Ich wollte einfach für eine bessere Luftzirkulation sorgen. Und das tat ich dann auch.

Ich habe den Deckel schnell abgenommen und Talkum an den Rand geschmiert. Kurze Zeit später war er schön bröselig. Und siehe da. Das Kondenswasser war weg. Die Feuchtigkeit verdunstet schneller. Und die Schimmelgefahr wurde verringert. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich halte das Nest für Messor zu feucht. Das Kondenswasser hat sich wirklich nur ganz leicht und ganz unten gebildet.

Und zum Schluss noch ein paar Bilder von meinem Becken und der Farm. Die Bilder sind auf dem Stand der vorletzten Woche. Bilder von den Ameisen in Nahaufnahme kann ich nicht machen, da das Bild dann unscharf wird und da das dann zu einer abstrakten Kunstausstellung passen könnte.:spin2: Tut mir leid.

Bild Das Becken

Bild Das Becken

Bild Die Farm

Bild Die Farm. Oben rechts sieht man einen Körnerhaufen.

Bild Hier noch das alte Rg mit den letzten 2 Arbeiterinnen.

Joa, das wars auch schon. Tschüss, der Diskussionsthread, machts gut und beantwortet meine Fragen :)


MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 23. April 2011, 21:29

Samstag, der 23. April 2011

Ich glaube, ich sollte mich mal mit dem HB ranhalten. Die zeitlichen Abstände zwischen den Berichten werden immer größer.

Als Grund dafür, dass ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe, gebe ich den Stress an, der in den letzten Wochen durch die Schule entstanden ist. Zudem konnte ich die Ameisen kaum beobachten: Sie haben alles an benötigten Platz geschaffen. Sie haben riesige Futtervorräte beschaffen und sie konzentrieren sich nun hauptsächlich auf die Brutaufzucht.

Aber auch diese kann ich kaum beobachten, denn die Brutkammern liegen in dem Teil des Nestes, den ich nicht sehen kann. Ich sehe nur ab und zu eine Arbeiterin, die eine Larve umherträgt.

Deswegen kann ich den Stand kaum schätzen. Sagen wir mal so
Arbeiterinnen: 30+
Brut: nicht schätzbar

Ich würde gerne genauere Angaben machen, aber ich habe nun mal nicht die Möglichkeit.

Es gab in den letzten vier Wochen 3 Tote (recht akzeptabel, wie ich finde), keine Probleme mit dem Nest (Seramisschicht -> Einsturzgefahr). Nur Probleme mit dem Einblick.

Mehr kann ich jetzt nicht sagen. Ich finde diesen Bericht zwar etwas dürftig, aber ich kann nichts machen.

Doch, ich kann den Hb mit etwas ausschmücken. Ich kann die Vor- und Nachteile einer Farm angeben. Zumindest die aus meiner Erfahrung.

Vorteile

- Ameisen können Nest selbst gestalten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen ;)
- Bewässerung regelt sich fast von allein (oben ganz trocken, unten schön feucht)

Nachteile

- teils schlechte Einsicht
- Messor cf. meridionale sind scheinbar wohl zu blöd und können die unterschiedliche Feuchtigkeit im Nest nicht nutzen (Körner werden am feuchtesten Punkt gelagert)


Wie man sieht, habe ich bisher eher wenige Erfahrungen mit einer Farm gemacht. In einem späteren Bericht kann ich die Vor- und Nachteile ja noch ausarbeiten.

Ja, hier noch der Diskussionsthread.

MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 23. Juni 2011, 19:02

So nun bin ich wieder da (wie ich merke werde ich immer unpünktlicher).

Donnerstag, der 23. Juni 2011

Nun, viel passiert ist nicht bei meinen Messor cf. meridionale. Sie leben immer noch sehr versteckt in der Farm.

Erfreulicherweise aber gab es in den letzten 2 Monaten keine toten Arbeiterinnen. Wahrscheinlich waren es die Pygmäen, die am Anfang gestorben sind, da diese ja nur eine kurze Lebensdauer haben. Und deswegen sollte die Kolonie ja eigentlich recht gut gewachsen sein.
Einerseits habe ich das Gefühl, dass sie auch schön gewachsen ist, andererseits besteht das Gefühl, dass sich eher weniger getan hat.

Und so langsam will ich auch mal Gewissheit haben und das Nestgeheimnis lüften. Es kann ja schließlich nicht so weiter gehen, dass man die Koloniegröße nur ungefähr schätzen kann.

Ich beschloss so ca. vor 2 Wochen, dass ein neues Nest her muss. Und damit meine ich keine Farm oder sogar ein Erdnest. Nein, ich meine ein Ytong-Nest, bei dem man fast alles sehen kann.

Nach wenigen Tagen war auch schon ein Plan da:

- 2 Ytong-Nester (ein Großes und ein Kleines)
- diese sind mit einenm ca. 9 cm langem Schlauchstück verbunden
- der große Nestteil hat einen Wassertank (er stellt den feuchten Nestteil dar) und 6 Kammern (davon sind zwei etwas größer)
- der kleine Nestteil mit 3 Kammern (alle mittelgroß) stellt ohne Wassertank den trockenen Nestteil für die Körner dar (Ich hoffe, die Tiere werden diesen Teil auch als Kornkammern nutzen)
- es gibt also 9 Kammern

Mittlerweile, wenn ich das Nest so sehe, denke ich das es etwas groß geraten ist.

Vor einer 3/4 Woche habe ich das Nest angeschlossen. Bisher zeigen die Tiere keinen Zugzwang und ich nehme die rote Folie der Farm nur sehr ungern ab. Ich will die Tiere nicht zu sehr stören.

Naja, da muss man wohl abwarten. Ich habe heute schon eine Wärmematte auf das Ytong-Nest gelegt. Und die Folie habe ich die letzten zwei Tage auch schon abgemacht. Mal sehen, was passieren wird.

Wenn es so weit sein wird und die Kolonie umziehen wird, werde ich mich melden. Ich denke, dass das etwas länger dauern kann, da die Tiere versteckt leben können, ihre Ruhe haben und da es ja fast nichts natürlicheres geben kann als ein "Fast-Erdnest".

Und nochmal zurrück zur Koloniegröße: Die Kolonie verschlingt mittlerweile mehr als das dreifache wie früher. Ich "serviere" meine Messor das Futter immer auf ein Pappschälchen, welches 2 cm lang ist und 1 cm breit ist. Ich muss mittlerweile schon dreimal die Woche dieses Schälchen auffüllen. Sie transportieren es nicht nur ins Nest, sondern vertilgen es auch komplett.

Ich habe auch vor Kurzem eine echt dicke Larve entdeckt. Sie war etwa 5 mm dick und 6 mm lang. Sie musste von 2 mittelgroßen Arbeiterinnen getragen werden. Dazu kommt, dass ich letztens auch eine große Arbeiterin entdeckt habe. Von der Länge übertrifft sie die anderen Medias um 2-3 mm. Ihr Kopf ist auch ganz leicht größer als der Hinterleib. Erkenne ich da schon die ersten Übergänge von Medias zu Majoren?

Diese 2 Punkte sollten ja zeigen, dass die Kolonie größe gewachsen ist, oder?

Ich schätze, es sind so etwa 60 Arbeiterinnen.

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni



Valeroni
Halter
Offline
Beiträge: 109
Registriert: 17. Mai 2009, 11:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen

Beitrag von Valeroni » 9. August 2011, 14:15

So, da bin ich wieder. Heute ist Dienstag, der 9. August 2011.

Mein Projekt mit dem Ytong-Nest werde ich jetzt wahrscheinlich vorerst auf sich beruhen lassen, denn die Tiere zeigen keinerlei Interesse dem Nest gegenüber. Ich werde es trotzdem noch schön beheizen, damit es dort drin gemütlicher wird, jedoch denke ich, dass ich nichts mehr machen kann. Ich habe auch schon ausprobiert, die Farm zu beleuchten und die Folie abzunehmen, während ich das vielleicht zukünftige Nest mit roter PVC-Folie und Papier und mit Karton abgedunkelt habe.

Leider zeigen sich die Ameisen völlig unbeeindruckt und führen ihre normalen Aktivitäten fort.

Als Grund, dass sie das Nest trotz der Wärme und der Dunkelheit nicht annehmen, sehe ich die Geräumigkeit des Nestes. Vielleicht ändert sich noch etwas mit der Koloniegröße.

Ab jetzt scheint auch die Sterbephase wieder einzusetzen, denn ich konnte in den letzten 2 Wochen 2 Tote entdecken. Nichts Schlimmes, denn die Bilanz scheint weiterhin noch nach oben zu zeigen. Zumindest wenn man den Bruthaufen betrachtet. Er ist schon recht beträchtlich. Ich schätze ihn so auf 1 bis 1 1/2 gestrichene Teelöffel voll.

Sie haben auch einen weiter wachsenden Proteinbedarf, sodass ich schon 2 Mal in der Woche frische, abgekochte Fliegen und Bienen servieren muss. Als Rest kommen meist nur Flügel und Beine und ein komplett ausgehöhlter Körper an die Farmoberfäche oder in die Arena.

Ich habe vor Kurzem auch die Arena neu gestaltet, weil mich das ewige Weiß des Gips gelangweilt hat.

Und zwar habe ich den gesamten Gipsboden mit einer flüssigen Lehmschicht bedeckt und trocknen lassen, den Paraffinölstreifen erneuert und als Deko eine abgekochte Schifferplatte hineingelegt.

Zudem habe ich mir eine neue Futterschale einfallen lassen, da ich demnächst in den Urlaub fahre. Ich habe das Körnerfutter bisher in eine Pappschale gegeben. Doch das würde für den Urlaub zu klein sein. Also habe ich etwas extra großes herbeigeschafft, eine Plastikdose von Rocher.
Um einen Eingang für die Ameisen zu schaffen habe ich mit einer heißen Nadel ein Loch in die Wand gebrannt. Danach habe ich die Schale über Nacht stehen gelassen, damit die evtl. entstandenen Gase abziehen können.

Nun präsentiere ich das Körnerfutter immer in der offenen Rocher-Schale. Ich bedecke den gesamten Boden mit einer hauchdünnen Schicht Körnermischung aus Nachtkerzensamen, Negersaat, Hirse, usw. Das reicht ewig und ich kann unbesorgt in den Urlaub gehen. Wasser habe ich auch im Rg bereitgestellt und auf frischen Honig und auf frische Insekten müssen sie wohl verzichten. Ich glaube nicht, dass es ihnen sehr schaden wird, weil ich sie vorher mit vielen Insekten und auch mit Honig füttern werde, damit sie sich einen Vorrat beschaffen.

Parasiten konnte ich auch keine entdecken, also Milben und Futtermilben und auch sonstiges Getier.

Ich werde demnächst noch bevor ich in den Urlaub fahre, einige Bilder von der Anlage schiessen und sie hier veröffentlichen.

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni



Neues Thema Gesperrt

Zurück zu „Messor-Haltungsberichte (europäische Ameisenarten)“