Ameisen und Umgang mit Wasser
-
- Beiträge: 8
- Registriert: 1. März 2011, 20:38
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#1 Ameisen und Umgang mit Wasser
Hallo,
Ich möchte gerne in Erfahrung bringen, ob es in Mitteleuropa/Deutschland Ameisen gibt, die mit Wasser gut klarkommen; in der Hinsicht dass sie Luftbläschen am Hinterleib "anlegen" um mit Sauerstoff während des Tauchvorgangs versorgt zu werden. Gibt es welche, die so am Boden einer Pfütze laufen können, schwimmen, oder einfach problemlos auf der Oberfläche flitzen?
Bei meiner Suche bin ich bisher nur auf Tiere aus "Mangroven" gestoßen.
Grüße,
Christian
Ich möchte gerne in Erfahrung bringen, ob es in Mitteleuropa/Deutschland Ameisen gibt, die mit Wasser gut klarkommen; in der Hinsicht dass sie Luftbläschen am Hinterleib "anlegen" um mit Sauerstoff während des Tauchvorgangs versorgt zu werden. Gibt es welche, die so am Boden einer Pfütze laufen können, schwimmen, oder einfach problemlos auf der Oberfläche flitzen?
Bei meiner Suche bin ich bisher nur auf Tiere aus "Mangroven" gestoßen.
Grüße,
Christian
- Ossein
- Halter
- Beiträge: 1605
- Registriert: 11. September 2010, 23:32
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 2 Mal
#2 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
Hallo Christian F.,
ich musste schon arg schmunzeln:
http://www.ameisenforum.de/neues-aus-me ... 41923.html
s.v.p.
Aber meines Wissens: Nein.
LG, Ossein.
ich musste schon arg schmunzeln:
http://www.ameisenforum.de/neues-aus-me ... 41923.html
s.v.p.
Aber meines Wissens: Nein.
LG, Ossein.
- christian
- Halter
- Beiträge: 1737
- Registriert: 5. April 2009, 12:54
- Hat sich bedankt: 8 Mal
- Danksagung erhalten: 27 Mal
#3 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
Ich kann dir versichern, dass es keine Ameisen in Europa gibt, die tauchen oder nur halbwechs sicher schwimmen können. Die Ameise, die noch ehesten an Überflutungen angepasst ist, ist wohl Myrmica gallieni, die sich bei Überflutungen des Nests (z.B. durch einen übertretenden Fluss) auf einen Grashalm flüchten und wie die Wanderameisen einen Biwak aufmachen, bis sich die Flut wieder verzogen hat.
- Boro
- Halter
- Beiträge: 6149
- Registriert: 28. März 2004, 19:00
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 9 Mal
#4 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
...............und Formica (Serviformica) selysi, die können Überschwemmungen im Nest überdauern und sogar schwimmende Flöße bilden. Näheres bei SEIFERT (S. 304).
L.G.Boro
L.G.Boro
- christian
- Halter
- Beiträge: 1737
- Registriert: 5. April 2009, 12:54
- Hat sich bedankt: 8 Mal
- Danksagung erhalten: 27 Mal
#5 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
Danke Boro, für die Korrektur. Dennoch sei darauf hinzuweisen, dass F. selysi zawr an Wasser angepasst ist, und sich auch per Flößen retten kann. Allerdings ist das bei denen offensichtlich auch eher eine Art hoffen und warten als eine wirkliche Option. Immerhin sterben laut SEIFERT 2007 mehr als ein viertel der Nester bei jeder Überschwemmungssaison. Klingt für mich noch nicht wirklich angepasst...
Trotzdem, danke an Boro.
Trotzdem, danke an Boro.
#6 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
Als Kind habe ich mal - Asche über mein Haupt - mit Ameisen gespielt (dh. ich habe sie zerquetscht etc). Eine habe ich an einem Stöckchen in einer Regentonne unter Wasser getaucht und die wollte nicht aufhören unter Wasser an dem Stöckchen zu krabbeln! Das hat mich damals sehr fasziniert, weshalb ich das wahrscheinlich überhaupt noch weiß. Vielleicht ist ja zufällig ein kleines Luftbläschen an ihrem Kopf hängen geblieben, oder sie konnte einfach nur sehr lange die Luft anhalten Jedenfalls hat sie, soweit mich mein kindliches Zeitgefühl nicht täuscht, bestimmt 15 Minuten unter Wasser überlebt!
Leider kann ich dir über ihreGattung keine Auskunft geben.
Leider kann ich dir über ihre
- Ossein
- Halter
- Beiträge: 1605
- Registriert: 11. September 2010, 23:32
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 2 Mal
#7 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
@Elay: Es bestreitet keiner, dass Ameisen z.T. sehr lange unter Wasser verbleiben können, ohne Schaden zu nehmen. Es gibt da auch dementsprechende Experimente.
Was hier aber die Frage war, glaube ich, war, ob es einheimische Ameisenarten gibt, die sich in irgendeiner Form "aktiv" an das Wasser angepasst haben. Es also nicht nur ertragen können, längere Zeit submers zu überstehen, oder zur Not Flöße bilden, wenn Überschwemmungen stattfinden. Es ging eher darum, ob es eine Art gibt, die gezielt taucht, schwimmt, über Wasser geht, um z.B. Beute zu machen, Räubern zu entgehen, oder was auch immer.
LG, Ossein.
Was hier aber die Frage war, glaube ich, war, ob es einheimische Ameisenarten gibt, die sich in irgendeiner Form "aktiv" an das Wasser angepasst haben. Es also nicht nur ertragen können, längere Zeit submers zu überstehen, oder zur Not Flöße bilden, wenn Überschwemmungen stattfinden. Es ging eher darum, ob es eine Art gibt, die gezielt taucht, schwimmt, über Wasser geht, um z.B. Beute zu machen, Räubern zu entgehen, oder was auch immer.
LG, Ossein.
-
- Halter
- Beiträge: 3031
- Registriert: 1. April 2007, 09:24
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#8 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser
Nagut, nun wo es nicht bei den wirklichen Taucherameisen geblieben ist, darf man auch Myrmica scabrinodis, M. rubra und Lasius flavus als unfreiwillige Tauchameisen nicht verschweigen; in der Publikation im von Ossein verlinkten Thema steht vieles dazu drin. Weiteres hatte ich kürlich gelesen, ich finde es aber gerade nicht wieder. Anscheinend findet man in überfluteten Bereichen eher die konkurrenzschwächeren Arten wieder.
@ Christian: Je nach Überschwemmungsdauer und Temperatur dürften auch die Verluste unter den "angepassten" Arten horrend sein. Dass ein Viertel der Population mal eben hops geht, dürfte überhaupt keine Seltenheit bei so kleinräumig siedelnden Arten in einem Risikogebiet (Extremlebensraum) sein. Eine gute Anpassung ist immer nur relativ zu anderen vergleichbaren Arten zu sehen - bei Formica fusca wären unter den gleichen Bedingungen beispielsweise 94 % aller Nester ausgelöscht worden. Diese Zahl ist natürlich nichts weiter als wilde Spekulation, die der Veranschaulichung dienen soll.
@ Christian: Je nach Überschwemmungsdauer und Temperatur dürften auch die Verluste unter den "angepassten" Arten horrend sein. Dass ein Viertel der Population mal eben hops geht, dürfte überhaupt keine Seltenheit bei so kleinräumig siedelnden Arten in einem Risikogebiet (Extremlebensraum) sein. Eine gute Anpassung ist immer nur relativ zu anderen vergleichbaren Arten zu sehen - bei Formica fusca wären unter den gleichen Bedingungen beispielsweise 94 % aller Nester ausgelöscht worden. Diese Zahl ist natürlich nichts weiter als wilde Spekulation, die der Veranschaulichung dienen soll.