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Ameisen und Umgang mit Wasser

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Christian F.
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#9 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser

Beitrag von Christian F. » 3. März 2011, 22:35

Hallo, Danke für Eure Antworten. Der Link von Ossein ist interessant! Prinzipiell muss es keine starke Anpassung sein. Eine Ameise mit der Fähigkeit kleine Pfützen/Rinnsale zu unterwandern, wäre auch interessant. Eine solch aktive Anpassung scheint es aber in europäischen Graden nicht zu geben. Zu wenig Wasser ;). Grüße, Christian



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Scarvia Ny-Mand
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#10 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 3. März 2011, 22:52

Elay hat geschrieben:Vielleicht ist ja zufällig ein kleines Luftbläschen an ihrem Kopf hängen geblieben, oder sie konnte einfach nur sehr lange die Luft anhalten :spin2:

Allerdings atmen Ameisen durch Tracheen am ganzen Körper. So viel ich weiß befinden sich bei den meisten Insekten am Kopf keine Stigmen ("Tracheenöffnungen").
Da hätte das Bläschen also nichts geholfen. ^^



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christian
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#11 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser

Beitrag von christian » 3. März 2011, 23:23

Allerdings atmen Ameisen durch Tracheen am ganzen Körper. So viel ich weiß befinden sich bei den meisten Insekten am Kopf keine Stigmen ("Tracheenöffnungen").


Und selbige sind kleine Löcher, in denen sich die Luft staut und das Wasser wegen der Wasserhaut sie nicht rausdrücken kann (deshalb ist u.a. Öl so tödlich). Es bildet sich sozusagen eine kleine Taucherglocke, die die Tiere in ihrer effizienten Sauerstoffnutzung durchaus eine weile am leben halten können. Nur kann ich nicht so recht an die 15 Minuten glauben, meine haben max. 5 ausgehalten und danach musste ich sie auch wiederbeleben.



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Ossein
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#12 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser

Beitrag von Ossein » 3. März 2011, 23:39

@christian:
Überraschender Weise schaffen es einige Arten unter Wasser zu überleben. Königinnen und Arbeiterinnen der Formica Arten können bis zu 14 Tagen oder länger unter Wasser überleben. Während dieser Zeit sind sie in einer Art betäubten Zustand, und ihr Sauerstoffverbrauch sinkt auf 5 bis 20% des normalen Ruheverbrauchs.
(Hölldobler/Wilson, "The Ants", p.2, eigene Übersetzung.)

Das ist natürlich bestimmt nicht zu verallgemeinern, aber eben belegt.

LG, Ossein.



Sahal
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#13 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser

Beitrag von Sahal » 4. März 2011, 01:46

Sawasdee krub

um diese Diskussion zu führen solltet Ihr zwei grundlegende Dinge ganz klar trennen:
- das Individuum selbst kann sich unter Wasser aufhalten
- das Volk legt die Nester so an, dass die Einwohner bei Überflutung praktisch im Trockenen bleiben


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

DermitderMeise
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#14 AW: Ameisen und Umgang mit Wasser

Beitrag von DermitderMeise » 4. März 2011, 01:48

Die Überlebensfähigkeit unter Wasser ist stark temperaturabhängig.
Aus der Publikation in dem anderen Thema:
Untertauch-Experimente mit der in Schlamm nistenden Mangrovenameise Polyrhachis sokolova zeigten, dass 50 % der Arbeiterinnen nach 11 Stunden bei einer Wassertemperatur von 23 °C starben, bei einer Temperatur von 33 °C nach 3,5 Stunden.
Die Experimente zeigten auch, dass die Überlebensrate während des Untertauchens stark von der Temperatur abhängt. Das Verhältnis zwischen der Überlebenszeit für 50 % der Ameisen bei 33 bzw. 23 °C entsprach dem Faktor 3,1. Dies weist darauf hin, dass die Ameisen 3,1-mal länger pro 10 °C Temperaturabsenkung untergetaucht überleben können. [...]
(übersetzt nach S. 115 u.-116; da ist sie wieder, die RGT-Regel :))
Für "temperate ants" (Ameisen aus der gemäßigten Zone) gibt Nielsen in der Publikation eine Überlebenszeit von ~ 100 Stunden bei 3 °C an, habe aber gerade keine Lust mehr nachzugucken welche.

Zu dieser Gelegenheit weise ich auch gleich noch auf eine nette, selbst erlebte Anekdote hin. So matschig wie das aussah, lagen die nicht nur ein paar Stunden im Wasser.



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