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Antzilla
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#4073 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Antzilla » 12. März 2011, 14:53

Hallo Leute,
Meine Ameisen Lasius Niger (habe ich seit 3 tagen 10 arbeiterinen, eier und königin In einem abgedunkelten RG das wiederum in einer arena liegt ) nehmen mein protein futter nicht an, es sind getrochnete insekten (Wasserflöhe) die ich im antstore gekauft habe . Sie sind 1cm lang, Sollte ich warten bis sie es irgendwann Essen oder den Chitin panzer abmachen? oder zb. as insekt nehmen und vorsichtig INS RG legen das sie es angreifen meken das es essbar ist und sie es dann essen?

sie haben auch fast kein honigwasser "getrunken" (ungefär einen tropfen aus einer Pipette) soll ich einfach warten ?



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#4074 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Icon » 12. März 2011, 15:49

Hallo Antzilla

Deine Ameisen werden sich nicht selbst mästen, wenn sie einfach keinen bedarf haben.
Du sagst die Kolonie hat Eier. Eier brauchen keine Eiweißhaltige Nahrung, sie brauchen garkeine. Arbeiterinnen brauchen ebenfalls keine, Larven benötigen Proteine, und Königin braucht auch gelegentlich solche.

Also warte erst einmal ab, bevor du in Unruhe fällst, Geduld ist eines der wichtigsten Güter in der Ameisenhaltung!
Sollten die "Eier" schlüpfen, werden die Arbeiterinnen automatisch auf "Pirsch" gehen, und deine angebotene Nahrung auch entdecken.

Gruss
Ant



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Imilius
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#4075 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Imilius » 12. März 2011, 15:57

Hallo Antzilla!

Getrocknete Insekten kommen bei Lasius niger nicht so gut an. Lieber Lebendfutter anbieten. Zum Beispiel Fliegen, Maden, Mehlwürmer.
Vorher das Futter kurz ins heiße Wasser setzen, da manchmal Futterinsekten mit Parasiten befallen sind.
Ist das Futtertier zu groß bzw. hat einen zu dicken Chitinpanzer, so kann man es in kleine Stücke teilen.

Schau dir mal die Brut näher an. Je mehr Larven vorhanden sind desto größer wird der Proteinbedarf. Proteine in Form von Insekten brauchen die Larven zum wachsen. Die Arbeiterinnen selbst benötigen nur Kohlenhydrate in Form von Zucker- bzw. Honigwasser.

Zu dicke Tropfen Honigwasser können für die kleinen Tiere eine Todesfalle werden. Auch wenn das Honigwasser zu dickflüssig ist. Wasser muss ständig angeboten werden.

Gruß Imilius

Edit: TheAnt war schneller ;)



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christian
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#4076 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von christian » 12. März 2011, 23:01

Lieber Lebendfutter anbieten. Zum Beispiel Fliegen, Maden, Mehlwürmer.


Um mit denen fertig zu werden brauchst du schon 'ne T-800-Arbeiterin. Die einzige Fliegenart, die sie halbwechs sicher fangen können (und zwar halbwechs!) ist Drosophila sp.. Maden und Mehlwürmer können nicht erbeutet werden, nicht mal mit tausender- Kolonien.
Bei Mehlwürmern muss man selbst bei toten Tieren noch den Chitinpanzer aufknacken.

Frischtote Drosophila sind für so kleine Kolonien am besten geeignet. Danach kommen Fliegen, Spinnen, größere Spinnen, kleine Maden, Maden, und bei gigantischen Kolonien werden auch mal gerne Mehlwürmer angenommen.
Der Geschmack ist aber häufig ganz individuell, das Nahrungsspektrum wird aber bei größeren Kolonien immer breiter.

Vorher das Futter kurz ins heiße Wasser setzen, da manchmal Futterinsekten mit Parasiten befallen sind.
Ist das Futtertier zu groß bzw. hat einen zu dicken Chitinpanzer, so kann man es in kleine Stücke teilen.



Hier wird zwar klar, das du tote Tier meintest, aber es kommen nun mal leicht Missverständnisse auf ;).

Wasser muss ständig angeboten werden.



Normalerweise sollte das Nest feucht genug sein, dass das nicht nötig ist ;).

nehmen mein protein futter nicht an, es sind getrochnete insekten (Wasserflöhe) die ich im antstore gekauft habe . Sie sind 1cm lang,


Wasserflöhe, die 1cm lange Insekten sind? Kannst du mal ein Bild posten? So recht glauben kann ich das nämlich nicht...
Sonst: Es werden generell nicht gerne Tiere, die im Wasser leben, angenommen. Genauso wenig Fisch oder Libellenlarven oder Froschlaich. Es gibt zwar Ausnahmen, aber getrocknete Wasserflöhe gehören nicht dazu (auffallend gerne wurde bei meiner Kolonie Mückenlarven angenommen).

Getrocknetes Futter wird selbst eingeweicht (besonders wenig von L. niger) nicht gerne angenommen, anders als z.B. gefrorenes Futter.

Die Arbeiterinnen selbst benötigen nur Kohlenhydrate in Form von Zucker- bzw. Honigwasser.


Na ja, so strikt würde ich das nicht sagen. Man kann keine Kolonie ohne Brut nur mit Zucker ernähren; einen kleinen Anteil brauchen die Tiere auch andere Sachen, u.v.a. Vitamine.
Deshalb ist Honig ja auch so viel besser als Zucker rein. Bienen, die zu lange in einer Monokultur besteuben sollen, müssen ja auch zugefüttert werden. Und da haben sie sogar noch ein vergleichsweise breites Nahrungsspektrum, also die Inhaltsstoffe der Pollen etc..

sie haben auch fast kein honigwasser "getrunken" (ungefär einen tropfen aus einer Pipette) soll ich einfach warten ?


Bei einer kleinen Kolonie, die nicht besonders viel hunger hat, ist der Verbrauch nur knapp über null.



Sahal
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#4077 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Sahal » 13. März 2011, 04:37

Sawasdee krub

Der Geschmack ist aber häufig ganz individuell, das Nahrungsspektrum wird aber bei größeren Kolonien immer breiter.
Den individuellen Geschmack streite ich seit Jahr und Tag ab, denn alle Völker fressen und fraßen, was man ihnen an geeigneten Insekten vorsetzt! Und immer fressen sie genau so viel, wie das Volk benötigt und an zusätzlichen Reserven anlegen will.

Oft wird wohl verwechselt, dass Völker bestimmte Beutetiere angreifen, auch wenn kein Bedarf herrscht und das Beutetier auf den Müll wandert!


Normalerweise sollte das Nest feucht genug sein, dass das nicht nötig ist
Normalerweise?
Es gibt weder den Normal-Halter mit Normal-Nahrung noch das Normal-Nest, ergo: Wasser separat anbieten!

Bienen, die zu lange in einer Monokultur besteuben sollen, müssen ja auch zugefüttert werden.
Es muss zugefüttert werden, weil die Nahrung zu einseitig ist?? Oder weil "Monokultur" saisonal und nicht trächtig genug ist.


Antzilla krub
TheAnt und Imilius haben ja schon prima Antworten gegeben.
Fasse Dich in Geduld, noch kein Volk ist freiwillig verhungert :)


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Cayal
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#4078 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Cayal » 13. März 2011, 12:02

Sahal hat geschrieben:Sawasdee krub

Den individuellen Geschmack streite ich seit Jahr und Tag ab, denn alle Völker fressen und fraßen, was man ihnen an geeigneten Insekten vorsetzt! Und immer fressen sie genau so viel, wie das Volk benötigt und an zusätzlichen Reserven anlegen will.

Oft wird wohl verwechselt, dass Völker bestimmte Beutetiere angreifen, auch wenn kein Bedarf herrscht und das Beutetier auf den Müll wandert!



Du darfst alles abstreiten, doch gibt es sehr viele Halter, die beobachten, dass sie z. B. Fliegen eintragen, während andere Futtertiere bereits ignoriert werden.

z. B. werden Heimchen gerade bei kleinen Kolonien oft ignoriert (ja sogar die micros sind nicht so der Bringer, obwohl die ja eine ähnliche Größe haben), während eine Stubenfliege sofort ins Nest gezerrt wird.

Gerade heute habe ich genau das bei einer kleinen Tetramorium caespitum Kolonie beobachtet. Die gestern angebotenen Drosophila waren alle nicht mehr in der Arena, aber die Microheimchen lagen alle noch dort. (Ich weiß ich weiß, alles Lügen und Betrug)

Dass sie das Insekt dann auch auf den Müll schmeißen ist auch logisch, doch zuerst verwerten sie es im Nest. Oder willst du sagen, dass sie Insekten einfach ins Nest zerren, nur um dort nichts zu machen und diese dann wieder auf den Müll herausschaffen, wäre doch wenig energieeffizient (ob die Evolution so etwas fördert?), meinst du nicht?

Auch nehmen sie natürlich jedes Insekt an, wenn der Nahrungsbedarf entsprechend hoch ist.

Ob sie jetzt die Auswahl der Insekten nach dem Geschmack, oder nach anderen Kriterien treffen (Größe, Härte des Panzers usw.) kann wohl keiner sagen.



Sahal
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#4079 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Sahal » 13. März 2011, 14:45

sach ma, watt zickst Du denn hier wieder rum.
(Ich weiß ich weiß, alles Lügen und Betrug)

Hast Du das Thema Lug&Betrug noch nicht genug künstlich aufgebauscht? Dazu gibt es immernoch einen offenen Thread... extra für Dich!

Hast Du nicht erfasst, dass ich von INDIVIDUELLEM Geschmack schrieb, nicht von evtln. arteigenen Vorlieben?
Desweiteren schrieb ich auch, dass ein Volk auch weniger beliebte Nahrung soweit aufnimmt, dass Brut und Gyne ausreichend versorgt sind! Eine Mehraufnahme an Nahrung wird aber kein stärkeres Wachstum zur Folge haben, und weniger beliebtes Futter kein verzögertes Wachstum.
Also warum noch mehr Futter anbieten? Doch nur, damit der Halter unterhalten wird!

Das heißt:
Völker können auch in Monokultur ausschließlich mit Mehlwurmpuppen problemlos hochgezogen werden, nur ist das eben langweiliger für die Halter.


Oder willst du sagen, dass sie Insekten einfach ins Nest zerren, nur um dort nichts zu machen und diese dann wieder auf den Müll herausschaffen, wäre doch wenig energieeffizient (ob die Evolution so etwas fördert?), meinst du nicht?
Genau das kannst Du beobachten, wenn ein Volk überfüttert und durch neue Reize zu weiterer Jagd animiert wird. Tiere werden erbeutet und landen kurz darauf oder direkt im Müll.
Der Evolution ist es schnurz egal, weil diese Situation in der Natur nicht vorkommt!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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christian
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#4080 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von christian » 13. März 2011, 17:00

Den individuellen Geschmack streite ich seit Jahr und Tag ab, denn alle Völker fressen und fraßen, was man ihnen an geeigneten Insekten vorsetzt! Und immer fressen sie genau so viel, wie das Volk benötigt und an zusätzlichen Reserven anlegen will.



Wie Cayal schon schrieb- es wurde bisher zumindest oft beobachtet (u.a. von mir). Du hältst Polyrhachis dives? Bei denen habe ich das ganz besonders ausgeprägt beobachten können, und zwar mit Flockenfutter. Ich hatte sie damals zusammen mit ein paar Mehlwürmern, Kellerasseln, Heimchen u.a. in einem Naturformicarium gehalten. Die nicht- Ameisen haben Flockenfutter bekommen und die Ameisen eben ihr Standartprogramm, also gelöste Zucker und Eiweiße. Da sah ich aus heiterem Himmel, wie eine P. dives Arbeiterin die Flocken ins Nest gebracht hat; trotz konstantem Heimchenverzehr. Ich habe sie dann mal probeweise nur mit Flocken gefüttert und die wurden auch gut 2 Wochen gerne angenommen; danach sind sie plötzlich von einem Tag auf den anderen zurükgewichen und haben beinahe so ellergisch auf die Flocken reagiert, wie auf Gelée Royal. Gut, man hätte daraus jetzt natürlich interprätieren können, dass die Floken irgendwie verdorben u.ä. sind. Nach ein paar Wochen Heimchenkur waren sie aber wieder ganz wild auf Heimchen. Und siehe da, nach ein paar Wochen waren wieder die Flocken dran.
Als Nestmaterial konnten sie sie nicht verwendet haben, davon hatten sie wirklich mehr als genug anderes. In alten Nestern konnte ich auch nicht die geringsten verwebte Flocke finden und beim füttern von zu großen Flocken haben die Tiere die Flocken auch angetupft.

Genau das kannst Du beobachten, wenn ein Volk überfüttert und durch neue Reize zu weiterer Jagd animiert wird. Tiere werden erbeutet und landen kurz darauf oder direkt im Müll.


Das ist richtig.

Völker können auch in Monokultur ausschließlich mit Mehlwurmpuppen problemlos hochgezogen werden, nur ist das eben langweiliger für die Halter.


Auch das ist richtig. Trotzdem kann man das nicht so allgemein sagen; speziell Mehlwurmpuppen müssten eigendlich alle wichtigen Stoffe beinhalten.

Meine Äußerung bezog sich aber nicht auf das Puppenwachstum sondern darauf, das Zuckerwasser auf Dauer nicht die Nahrungsgrundlage von den Arbeiterinnen sein kann. Ein vergleichendes Beispiel sollten die Honigbienen sein, die in Monokulturen gehalten werden und wegen der zwar reichhaltigen aber trotzdem nicht ausreichenden Nahrungsdrundlage sterben würden.

Um mal den Mensch heran zu ziehen: Du kannst ja auch nicht nur von Nudeln leben, du bekämst Mangelerscheinungen; und Zucker pur soll ja im Gegensatz zu Nudeln so ziemlich frei von jeglichem Mineral oder Vitamin oder sonstwas sein. Es ist eben nur Glucose!

Bei ausgeglichenen Kolonien kann man zwar nur Zucker und Proteinnahrung anbieten, die Tiere fressen dann aber auch bei den Proteinen mit. Aber rein von Zucker kann kein Lebewesen leben!

Normalerweise?
Es gibt weder den Normal-Halter mit Normal-Nahrung noch das Normal-Nest, ergo: Wasser separat anbieten!



Wasser sparat anzubieten ist zwar gut und ich praktiziere das auch- aber unbedingt nötig ist es nicht. In der Natur haben Ameisen auch oft keine Wasserquelle als solche und nutzen das Wasser aus der Erde. Bis auf einige wenige Wüstenameisen benötigen die Larven sowieso Feuchtigkeit um überleben zu können und warum sollten sie selbige nicht trinken?
Daher auch das "normal". Die meisten, also normalen, Ameisenarten benötigen Feuchtigkeit für ihre Larven und brauchen daher in dem Sinn KEINE zusätzliche Feuchtigkeit.
Als Austrocknungsschutz ist das aber durchaus gut und richtig, besonders bei großen Kolonien kann man den Tieren das Nestbefeuchten schon überlassen!



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