Camponotus-Gyne

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
Voy
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#1 Camponotus-Gyne

Beitrag von Voy » 11. Mai 2011, 14:08

Gestern abend habe ich mich zum Puzzlen auf den Boden im Wohnzimmer gesetzt, da rennt mir doch so ein Riesenvieh praktisch ĂŒber das Bild ...

Ich konnte sie einfangen und habe heute frĂŒh auch versucht ein paar Photos zu machen, aber meine Kamera ist leider nicht gut genug.

Die Gyne ist ca. 14 mm lang, gefunden wurde sie gestern am 10.05.11 in Mittelschwaben (ca. zwischen Memmingen und Augsburg). Ich habe da ein kleines Haus im Aussenbereich, Naturgarten, Waldrand. Mir sind im Garten vorher auch schon schwarze Camponotus-Arbeiterinnen aufgefallen (und massig andere Ameisenarten natĂŒrlich).

Die Gyne ist soweit ich es gesehen habe, ganz schwarz ohne rot oder braun. Lediglich die Abgrenzungen der Hinterleibssegmente sind etwas heller.

Laut Artbeschreibung kommt aber Camponotus vagus nicht in meiner Region vor. Camponotus herculaneus schon, aber ist die nicht irgendwie immer schwarz mit rot oder braun? Meine ist wirklich nur schwarz.

Ich hab ihr jetzt erstmal einen leeren Topf mit etwas Erde, Steinen und morschem Holz hergerichtet und eine Glasscheibe draufgelegt. Sollte ich sie erstmal dort grĂŒnden lassen oder doch ein RG prĂ€parieren? Mir kommt sie viel zu gross fĂŒr ein RG vor....



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Octicto
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#2 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von Octicto » 11. Mai 2011, 15:32

Ohne ein Bild wird die Bestimmung nicht leicht.
Du solltest sie aber in ein RG ziehen lassen. Einfach einen Wasertank einrichten und mit in den Topf legen. Sie wird dann vielleicht selbst einziehen, da sie sich zur GrĂŒndung eigentlich immer eine kleine Kammer grĂ€bt und diese wieder verschließt (Egal ob C. harculeanus oder C. ligniperdus, beide Artzen grĂŒnden claustral.).



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Imilius
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#3 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von Imilius » 11. Mai 2011, 20:57

Hi Voy!

Du kannst auch das RG mit ein wenig Watte verschließen und in einer Schublade unterbringen. Wie Octicto schon richtig sagt, grĂŒnden beide Arten claustral. Wichtig ist, dass ein Wassertank vorhanden ist und die Königin Ruhe hat. Die Königin benötigt keine Futterquelle. Nach kurzen Zeit wirst du die ersten Eier sehen.

Ich halte Camponotus vagus >>Hier<< diese Art hat am Hinterleib (Gaster) weißliche Haare, die man mit einer Lupe sehr gut erkennen kann und sie besitzen keinen Rotanteil. Sie sind komplett schwarz.

Sollte es sich um Camponotus vagus halten, so muss man wissen, dass diese Art in Deutschland sehr selten ist. Man könnte nachhelfen und dafĂŒr sorgen, dass sie eine stabile KoloniegrĂ¶ĂŸe erreicht und sie dann wieder frei lassen.

Gruß Imilius


Ich bin jetzt bei Eusozial.de und bei Ameisenportal.eu!

Voy
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#4 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von Voy » 12. Mai 2011, 12:03

Bild

Trotz schlechter Kamera ist eines der Bilder doch halbwegs was geworden.

Wenn die TupperschĂŒssel nicht reflektiert, hat sie also doch leicht rötliche Schenkel. War mit blossem Auge fĂŒr mich so nicht erkennbar.

Ich habe mal die Camponotus im Garten angesehen, die sehen auch schwarz aus, mit deutlichen grauen Segmentstreifen am Hinterleib. Sehen deinen C. vagus auf jeden Fall Àhnlich.

Könnte es evtl. wirklich C. vagus sein? Dann wĂŒrde ich in den nĂ€chsten Tagen versuchen, mal von den freilebenden Arbeiterinnen Fotos beizubringen. Ist natĂŒrlich nicht 100% sicher, dass die Königin dieselbe Art ist wie meine Gartenbewohnerinnen, aber auf jeden Fall ein Anhaltspunkt mehr.



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Corsair
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#5 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von Corsair » 12. Mai 2011, 12:10

C. vagus Gyne sehe ich da nicht auf dem Bild - die Beine sehen rötlich-braun aus. Auch keine C. ligniperdus - da fehlt der rot-brÀunliche 1. Gasterring.
C. vagus wÀre komplett durchgehend in einer Tiefschwarz bis mattschwarzen Farbe.

WĂŒrde eher von einer C. herculeanus Gyne ausgehen - aber Foto ist sehr, sehr dunkel. Vergleich mal ein paar Fotos im Netz.

LG Corsair

PS: der Blitz wurde schon erfunden :)


"Gesegnet sei der Ameisenverstand, der zu klein fĂŒr Zweifel ist."

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#6 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von christian » 12. Mai 2011, 14:02

Das Foto ist nicht ganz sicher zu deuten. Leider ist das Hinterbein ein bisschen im Weg, wenn man nach der Gaster schaut. Aber ich kann Corsair nur zustimmen- keine C. vagus. Und auch ich wĂŒrde ein bisschen in Richtung C. herculeanus tendieren, aber sicher sein, kann man sich anhand des Fotos leider nicht. Wenn ich mich nicht irre, wurde auch die Helligkeit auf dem Bild verĂ€ndert, daher kann man das Bild nicht sicher deuten. Man könnte evtl. von Camponotus cf. herculeanus sprechen, mir persöhnlich wĂ€re aber Camponotus sp. sicherer.

Viele GrĂŒĂŸe,
christian



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#7 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von Boro » 12. Mai 2011, 14:45

Schließe mich den Vorschreibern gerne an: Camponotus cf. herculeanus. Keine C. vagus und sehr wahrscheinlich nicht C. ligniperdus. Der "im Weg befindliche Schenkel" des rechten Hinterbeines zeigt die typische dunkelrote FĂ€rbung, die auch bei C. herculeanus gegeben ist. Das erste Tergit/Sternit lĂ€sst keinerlei rote Pigmente erkennen.
Die Abb. im Glasrohr ist immer schwierig und das rötliche "Ambiente" macht eine ganz sichere Zuerkennung nicht möglich.
L.G.Boro



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#8 AW: Camponotus-Gyne

Beitrag von Voy » 12. Mai 2011, 16:12

Danke!

Ich werde nochmal schauen, wieviele Camponotus-Kolonien ich im Garten finde und evtl. noch einmal versuchen, Fotos der freilebenden Arbeiterinnen zu machen.

Noch eine andere Frage: Da bestimmt noch mehr Königinnen im Garten bzw Umland gelandet sind, weiss vielleicht jemand, welche Voraussetzungen die Damen im Freiland zum GrĂŒnden benötigen? Also grĂŒnden die in Erdlöchern oder hĂ€tten sie gleich gerne ein StĂŒck Totholz? Ich rĂ€ume grad den Garten etwas auf und versuche eigentlich die von den Vorbesitzern hinterlassenen ollen Holzteile zusammenzurĂ€umen, aber vielleicht wĂ€re es eine gute Idee, das Totholz an geeigneten PlĂ€tzen im Umland zu verstreuen?



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