Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Bauanleitungen, Einrichtungen, Zubehör, Fototechnik, Geräte, Ideen und Hilfe.
Benutzeravatar
Nymphe
Halter
Offline
Beiträge: 323
Registriert: 1. Juli 2009, 18:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von Nymphe » 8. Juni 2011, 14:20

Immer wieder habe ich hier im Forum gelesen, dass ein Porenbeton-Nest durch die Materialeigenschaften ja so gut belüftet sei. Hier ein Paper des Frauhofer-Instituts für Bauphysik, das belegt, dass Porenbeton weniger luftdurchlässig ist als z.B. Sandstein - im Prinzip also so gut wie gar nicht.

Da Ytong-Nester in der Haltung aber trotzdem bewährt sind, dürfte das also heissen, dass Ameisen kaum frische Luft in ihren Nestern brauchen. Fragt sich trotzdem, ob es nicht sinnvoll wäre, wenigstens am Nesteingang für etwas Luftzufuhr zu sorgen, bevor man mehrere Meter ebenfalls luftdichten Schlauches anschließt? Z.B. durch einen Y- oder T-Schlauchverbinder, dessen dritter Ausgang durch lockere Watte gesichert ist. Oder zahlreiche kleine Löcher im Schlauch.

Macht das hier irgendjemand? Oder ist das wirklich völlig unnötig? Kann mir jemand sagen, ob Arten, die in der Natur z.B. in Lehmerde nisten, die ja auch recht dicht sein kann, irgendwelche Belüftungsgänge anlegen?


Bestand: Lasius cf. niger von 2009 (Haltungsbericht) - 2x Lasius cf. flavus von 2012
Ausserdem diverse andere Land-Wirbellose und eine Gruppe Blindschleichen (Anguis fragilis).

Gilthanaz
Halter
Offline
Beiträge: 1546
Registriert: 3. März 2010, 10:59
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

#2 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von Gilthanaz » 8. Juni 2011, 14:27

Hi!

Mein Grundstück ist ehemaliger Waldboden, sehr lehmig und dicht. Ich konnte bisher nichts bemerken, was in Richtung Belüftungsgänge der doch großen Lasius sp. Populationen bei uns gehen würde.

Da ich für meine Messor barbarus demnächst auch eine große Erweiterung inkl. mehrere Meter Laufschlauch plane, dachte ich auch schon an das von Dir erwähnte T-Stück mit Watteverschluss...

In einem anderen Thread wurde mal empfohlen, den Schlauch einfach mit einer heißen Nadel alle paar Meter zu durchstechen. So sollte das Loch wohl klein genug für die meisten Arten sein, um einen Ausbruch zu verhindern.

Es wäre sehr interessant, wenn sich jemand noch mit mehr/besseren Informationen und/oder Erfahrung mit größeren Anlangen und dem Sauerstoffbedarf von Ameisen meldet!

lg,
- G



Sahal
Halter
Offline
Beiträge: 1729
Registriert: 16. Februar 2006, 18:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von Sahal » 8. Juni 2011, 17:39

sawasdee krub

das Porenbeton-Nester luftdurchlässig sind, ist die halbe Wahrheit bzw nur halb Falsch :D
Es geht hier nicht um das Material selbst, sondern um die Stirnflächen zur Abdeckscheibe hin!

Porenbeton liefert aufgrund seiner porigen Oberfläche noch Sauerstoff bzw bietet Entlüftung zwischen Scheibe und Material... "der Porenbeton lässt also Luft durch".
Aus diesem Grund habe ich immer empfohlen, bei mit Gips versiegelten Stirnflächen einige Entlüftungslöcher zu belassen.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Benutzeravatar
Ameise2000
Halter
Offline
Beiträge: 778
Registriert: 29. November 2010, 16:28
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 28 Mal

#4 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von Ameise2000 » 8. Juni 2011, 19:34

Ich glaube bei Waldameisen schonmal sowas gesehen zu haben, denn die haben mehrere ,,Eingänge,, aber meist wird nur einer oder zwei genutzt. Eventuell sind die anderen ja die ,,Belüftungseingänge,, ähnlich wie bei Termiten, ist aber nur ne Vermutung.



Benutzeravatar
bettwurst
Halter
Offline
Beiträge: 515
Registriert: 26. März 2009, 23:59
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#5 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von bettwurst » 8. Juni 2011, 19:57

Man muss schon richtig lesen.

Da steht, dass "Porenbeton als nur geringfügig luftdurchlässiger bezeichnet werden kann" als Kalksandstein.
Den Ameisen wird der Luftaustausch anscheind schon genügen, der automatisch beim Bewässern stattfindet.

.


Die Natur gibt es leider im voraus. Bezahlt wird später!
.

Benutzeravatar
Nymphe
Halter
Offline
Beiträge: 323
Registriert: 1. Juli 2009, 18:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von Nymphe » 8. Juni 2011, 22:12

bettwurst hat geschrieben:Da steht, dass "Porenbeton als nur geringfügig luftdurchlässiger bezeichnet werden kann" als Kalksandstein.


"Er ist sogar luftdichter als manche Natursandsteine [...]" (es folgen konkrete Werte).

Man muss schon richtig lesen.


Stimmt. ;)


Bestand: Lasius cf. niger von 2009 (Haltungsbericht) - 2x Lasius cf. flavus von 2012
Ausserdem diverse andere Land-Wirbellose und eine Gruppe Blindschleichen (Anguis fragilis).

Benutzeravatar
Nymphe
Halter
Offline
Beiträge: 323
Registriert: 1. Juli 2009, 18:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von Nymphe » 8. Juni 2011, 22:23

Sahal hat geschrieben:sawasdee krub

das Porenbeton-Nester luftdurchlässig sind, ist die halbe Wahrheit bzw nur halb Falsch :D
Es geht hier nicht um das Material selbst, sondern um die Stirnflächen zur Abdeckscheibe hin!

Porenbeton liefert aufgrund seiner porigen Oberfläche noch Sauerstoff bzw bietet Entlüftung zwischen Scheibe und Material... "der Porenbeton lässt also Luft durch".
Aus diesem Grund habe ich immer empfohlen, bei mit Gips versiegelten Stirnflächen einige Entlüftungslöcher zu belassen.


Ah. Das ergibt natürlich Sinn, allerdings nur, wenn man die Scheibe nicht rundum ordentlich mit Silikon festklebt. Was ich bisher immer getan und auch schon öfter in anderen Bauberichten gesehen habe. Zukünftig lasse ich eine Seite offen. Blöd, dass ich gerade ein neues Nest fertig habe.

Ich denke, ich werde sicherheitshalber für Belüftung an den Ausgängen sorgen, sofern ich beide mit längeren Schläuchen anschließe. (Ich baue meine Nester immer mit zwei Anschlüssen, und wenn ich nur einen brauche, ist der andere mit loser Watte verschlossen, das scheint bisher bei meinen Lasius niger problemlos zu reichen.)


Bestand: Lasius cf. niger von 2009 (Haltungsbericht) - 2x Lasius cf. flavus von 2012
Ausserdem diverse andere Land-Wirbellose und eine Gruppe Blindschleichen (Anguis fragilis).

Benutzeravatar
syafon
Halter
Offline
Beiträge: 656
Registriert: 20. Dezember 2008, 15:20
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Luftdurchlässigkeit von Porenbeton

Beitrag von syafon » 8. Juni 2011, 22:43

Abend!

Nymphe hat geschrieben:Ich baue meine Nester immer mit zwei Anschlüssen, und wenn ich nur einen brauche, ist der andere mit loser Watte verschlossen, das scheint bisher bei meinen Lasius niger problemlos zu reichen.


Da tauchen noch 2 kleine Fragen meinerseits auf.

t.) Hast du innenliegende Nester?
f.) Wie groß sind die Kolonien? Denn mit locker liegender Watte haben sie normalerweise kein Problem und das könnte dann recht schnell in die Richtung "Wir schauen mal, wo Nymphe den Zucker in der Küche versteckt" gehen... :D (Wäre bei innenliegenden Nestern nicht das Problem... ;) )

lg
syafon


In der Ruhe liegt die Kraft!

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Technik & Basteln“