Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
XeNan
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#1 Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von XeNan » 17. Juni 2011, 15:27

Seid gegrüßt Ameisenfreunde,

zunächst einmal ich bin Anfänger in Sachen Ameisen und habe noch keine großen Erfahrungen.
Meine 1 Jahr alte Kolonie (Lasius niger) hat eine Größe von so etwa um die 60 Tiere mit ca. nochmal so vielen Larven/Puppen. Da das Wasser im Reagenzglas langsam zur Neige geht und sich leicht bräunlich verfärbt habe ich vor 3 Wochen ein Ytong-Nest angeschlossen. Inzwischen ist nun die Hälfe der Kolonie hier eingezogen und es liegt ein Haufen von ca. 30-40 Puppen in einer Ecke. Einige Larven wurden auch mit reingeschafft.
Jedoch ist die Königin und die andere Hälfte immer noch im Reagenzglas und der Weg bis zum Ytong ist, finde ich, doch recht weit. (s. Bild)

Nun meine Fragen:

- Bedeutet es für die Kolonie Stress, wenn sie geteilt in 2 Nestern lebt?

- Hat jemand Erfahrungen mit dieser Situation?

- Was meint ihr? Wird die Königin von allein umziehen?

Ich danke euch schonmal im Voraus für eure Hilfe


Liebe Grüße

Euer XeNan
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Simkin
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#2 AW: Lasius niger - Umzug von Reagenzglas in Ytong-Nest

Beitrag von Simkin » 17. Juni 2011, 15:54

Hallo XeNan!

Da würde ich mir keine Sorgen machen, die Arbeiterinnen, die im Reagenzglas verbleiben, bleiben nur dort, weil die Königing noch zu faul ist, ihren Hintern in das neue Nest zu tragen.

Wenn die Königin sich nicht bald auf die Socken macht, bin ich mir ziemlich sicher, dass die Arbeiterinnen eine Zwangsräumung vornehmen und die Königin notfalls mit Gewalt in das neue Nest zerren.

"Königin" ist bei Ameisen nicht zu verwechseln mit dem Adel menschlicher Historie und ist relativ irreführend. De facto ist die Ameisenkönigin eine ganz arme Sau in einem goldenen Käfig und sobald dem Volk die Hutschnur reisst, wird sie rübergeschleppt und fachmännisch im neuen Nest eingesperrt (Verbauen des Eingangs dient oftmals weniger der Abwehr von Eindringlingen von außen, als vielmehr als Ausbruchschutz der Königin von innen).


Bei meinen Campnotus ligniperda hatten die Arbeiterinnen nach ca. einem halben Tag keine Geduld mehr, und haben die Königin an den Fühlern aus dem RG in das neue Nest gezerrt.



XeNan
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#3 AW: Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von XeNan » 18. Juni 2011, 18:51

Ohh danke, interressant sowas mal zu hören.

Nunja allerdings zieht sich der Umzug jetzt schon über mehrere Wochen hin.

Kann mir jemand etwas über Erfahrungen mit Lasius niger berichten?



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Imilius
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#4 AW: Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von Imilius » 18. Juni 2011, 19:45

Hi XeNan!

Bedeutet es für die Kolonie Stress, wenn sie geteilt in 2 Nestern lebt?


Ich glaube nicht.

Hat jemand Erfahrungen mit dieser Situation?


Früher oder später macht man diese Erfahrung, da die Kolonie wächst und ständig ein größeres Nest angeboten werden muss. Manchmal zieht die Kolonie komplett um und machmal teilt sie sich auf. Sprich ein Teil zieht in das neue Nest und der andere Teil bleibt im alten Nest. Das kann schon ziemlich lange dauern, bis endgültig alle im neuen Nest sind. Das beste, was hier hilft, ist Geduld.

Was meint ihr? Wird die Königin von allein umziehen?


Die Königin wird bald von einer oder mehreren Arbeiterinnen bedrängt werden umzuziehen. Man könnte das Reagenzglas näher an das neue Nest stellen. Es gibt noch andere Tipps, aber Stress für die Ameisen ist dann vorprogrammiert.

Gruß Imilius


Ich bin jetzt bei Eusozial.de und bei Ameisenportal.eu!

DueSe
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#5 AW: Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von DueSe » 18. Juni 2011, 22:00

Hallo XeNan,

Mal was anderes:

Könntest du evtl. kurz erklären wie du das mit der Bewässerung des Ytongs gelöst hast?
Sieht so aus, als ob man sich nicht so oft drum kümmern müsste...
Wär genau das richtige für mich! ^^

Danke und Grüße
DueSe



XeNan
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#6 AW: Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von XeNan » 19. Juni 2011, 08:43

Ok,dann werde ich einfach warten. Ich danke euch für eure Ratschläge.

@ DueSe

Einfach ein Loch in den Ytong gebohrt ein Schlauch mit Silikon eingeklebt und einen dünnen Schlauch zur Flasche gelegt. Sodass in dem kurzen, dicken Stück Schlauch direkt auf dem Ytong immer der gleiche Wasserstand herrscht, wie in der Flasche.(siehe Bild im Anhang) Somit hat man immer ein gleichbleibende Befeuchtung. Das gleiche Prinzip wird auch angewendet, wenn man beim Auto den Kraftstoff aus dem Tank holen möchte. ;)

Mfg XeNan
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JulianH
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#7 AW: Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von JulianH » 20. Juni 2011, 12:15

Müsste man da dan noch irgendwie durch den Schlauch einmal pusten damit da das erste mal WAsser kommt oder einfach in beide Seiten reinstecken oder wie funktioniert das ? Bin total ahnungslos was so physikalische Sachen angeht.



XeNan
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#8 AW: Lasius niger - Umzug vom Reagenzglas ins Ytongnest

Beitrag von XeNan » 20. Juni 2011, 17:19

Hey,
heute Nacht sind die Königin und der Rest von ganz allein in den Ytong gezogen.:yellowhopp:
@JulianH

Du steckst das eine Ende des Schlauches in die Flasche mit Wasser, nimmst das andere Ende in den Mund und saugst wie an einem Strohhalm das Wasser in den kompletten Schlauch. Dann hälst du einfach die Flasche höher als das Ende des Schlauches, was in den Ytong gesteckt werden soll und das Wasser läuft von allein nach unten und zieht neues hinterher. Nun musst du nur noch schauen ob der Pegel stimmt und gegebenenfalls ausnivellieren.

Hoffe das ist soweit verständlich. ;)

Mfg XeNan



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