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Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Arestokrat
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#1 Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Arestokrat » 22. Juni 2011, 19:55

Bei uns vor der Haustür schwirren zischtausend Lasius niger Königinnen herum. Alle auf der suche nach einem Nest. Und da nur ca. 5-6 von 100 erfolgreich eine Kolonie gründen, wollte ichfragen, was ihr dazu sagt, dass man die Jungköniginne. Zum Futter anbietet für andere Arten?

Ich möchte nur eure Meijung dazu hören, daher an die die gerne die Bewertungs funktion benutzen, seht davon bitte diesmal ab. Den Jungköniginnen von Lasius niger schwärmen in sehr sehr vielen gegenden und da der Grossteil ehh als Futter verendet, warum dann nich auch die eigenen Ameisen versirgen?


Ich sehne mich auf zu den Exoten und denke mir: "Alles zu seiner Zeit....."

http://www.ameisenschutzwarte.de

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Stiko
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#2 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter Moralisch korrekt?!

Beitrag von Stiko » 22. Juni 2011, 20:07

Die Natur ist grausam und Moral gibts da nicht.
Ob du nun einen Grashüpfer oder eine Ameisenkönigin verfütterst ist völlig egal.
Ich sehe hier nirgends Bedenken.

Wir essen ja auch unser täglich Fleisch und Wurst.
Da fragt niemand, ob es richtig war das Schwein oder die Kuh zu erledigen.



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Soulfire
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#3 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Soulfire » 22. Juni 2011, 20:20

Habe ich schon öfters gemacht und sehe da kein Problem :)
Ich würde keine seltenen Arten verfüttern, aber das würde ich von anderen Insekten auch nicht (sofern ich sie erkenne).
Der Lasius niger Population schadet es wohl eher nicht.


Kleingeister brauchen Ordnung, Ein Genie beherrscht das Chaos!

Ich halte Formica sanguinea, Temnothorax cf. nylanderi, Lasius cf. flavus, Lasius cf. niger, Formica rufibarbis, Formica cunicularia, Tetramorium sp., Camponotus vagus

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Sanguinius
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#4 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Sanguinius » 22. Juni 2011, 20:36

Mal abgesehn davon, dass eine relativ große Vegetarierbewegung sehr wohl die Moralfrage bezüglich von Fleischkonsum stellt, halte ich das Verfüttern doch für problematisch.

Allerdings nicht aus mortalischen Gründen als Ameisenhalter. Ich halte auch das "Abkeschern" auf Wiesen zum Zwecke des Verfütterns für fragwürdig.

Grade wenn es viele Grashüpfer erwischt. Kennt ihr die Arten hierzulande? Oder was man da so alles einsammelt? Ich will nicht wissen wieviele geschutzte Arten und Tierchen hierzulande verfüttert werden. Und das nicht nur von Ameisenhaltern, sondern von Reptilienhalter und co.

Warrum nicht wie der Mensch auf Zuchtwahre zurückgreifen? Da ist nichts gefährdet, und der eine Euro ist für jeden drinn.

EDIT: Danke für den Downvote mit der "lalala" Begründung ... :D



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Ossein
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#5 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Ossein » 22. Juni 2011, 22:41

Das bloße und durch Unbedarfte durchgeführte "Abkeschern" von Wiesen,

Sanguinus,

sehe ich auch als moralisch fragwürdig an.

Wer allerdings sich ein wenig auskennt kann dies durchaus als Möglichkeit nutzen seine Ameisen zu füttern.
Wie überall in dieser Frage geht es doch um die Verhältnismäßigkeit.

Und natürlich schafft es vielleicht nur 1% eines Schwarmflugs über das erste Jahr.
Aber weiß irgendwer, wie das aussieht, wenn statt 20.000 Gynen nur 10.000 es versuchen?

Andererseits werden die paar Halter, die sich vielleicht 5, 10, 50 Gynen mitnehmen um ihre Ameisen zuhause zu füttern, sicher nicht merklich den Bestand verändern.

Aber warum halten sie dann nicht gleich Völker, die sie anderen verfüttern?

Ach!, ihr seht ich würde es nicht tun.

Anderen aber moralische Grenzen zu ziehen finde ich hier schwer möglich.

LG, Ossein.



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chris1994
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#6 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von chris1994 » 22. Juni 2011, 22:51

Hallo

Wie viele vor mir sehe ich hier weniger das Problem der Bestandesgefärdung. sondern eher das Risiko von Ameisenspezifischen Parasiten.

Ameisen in der Haltung sind allgemein anfälliger für Parasiten und Krankheiten. Der verfütterten Königin hat es vielecith nicht geschadet, aber den Ameisen in haltung vieleciht schon.

Ausserdem steigt meiner Meinung anch das Risiko, Parasiten oder Krankheiten zu erwischen, die auf Ameisen spezialisiert sind.

Deshalb essen wir Menschen auch keine Raubtiere wegen der Gefahr von Parasiten (aus einer Bio-Lektion)

MFG Christian



CyprAnts
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#7 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von CyprAnts » 22. Juni 2011, 23:21

Hallo,

moralische Einwände sehe ich ebenfalls nicht.

Der einzige Einwand dem ich persönlich zustimme betrifft bedrohte Arten. Diese zu verfüttern sollte vermieden werden.

Wenn die Königinnen als Lasius niger bestimmt werden können, ist verfüttern also absolut in Ordnung. Moralische Gründe oder Gründe des Tierschutzes sehe ich wie gesagt sowieso nicht, Gründe des Umwelt- bzw. Artenschutzes treffen bei Lasius niger nicht zu.

Ein Problem ist aber oftmals die Bestimmung - schwarze Lasius-Königin bedeutet ja nicht zwangsläufig Lasius niger. Es ist m. M. n. nicht davon auszugehen, dass die Mehrheit der Ameisenhalter beim "unterwegs auf Königinnen treffen" in der Lage ist, diese eindeutig zu bestimmen. Beim Verfüttern unbestimmter Arten besteht immer die Gefahr, eine bedrohte Art zu erwischen.

Das Ganze ist natürlich nicht auf Ameisen beschränkt und gilt ebenso für alle anderen Futtertiere, v. a. da man als Ameisenhalter diese wohl noch schlechter bestimmen kann und im Zweifel gar nicht weiß, welche Arten überhaupt gefährdet sind.

Natürlich werden die wenigen Individuen die ein Halter fängt bei kaum einer Population eine sichtbare Veränderung hervorrufen. Auch das gilt nicht nur für Ameisen, sondern für alle Futtertiere. Dennoch gibt es extrem kleine Populationen bei welchen ein Einfluss möglich ist, ein Beispiel hierfür sind die seltenen Vorkommen von Messor structor in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit auf eine solche Population zu treffen ist allerdings gering, weshalb ich nicht darauf verzichten würde, Tiere aus der Natur zu verfüttern. Man sollte sich des Risikos jedoch bewusst sein und versuchen seine Futtertiere möglichst gut zu kennen. Der Fangort ist ja oft recht gleichbleibend (Garten, unmittelbare Nachbarschaft, ...) - es ist definitiv lohnenswert, sich die potentiellen Futtertiere anzuschauen und herauszufinden, ob es sich um bedrohte Arten handelt.



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Imilius
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#8 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Imilius » 22. Juni 2011, 23:28

Hallo!

Moral, Bestandsgefährdung, Parasiten?

Wie immer sind die Meinungen hier sehr unterschiedlich. Versteht mich bitte nicht falsch, aber die Meinung von Stiko und Soulfire kann ich nicht teilen und schon gar nicht unterstützen.

Alles was die Natur uns zur Verfügung stellt, ist in unseren Augen "umsonst". Unsere Gier nach mehr, ist wie ein Topf ohne Boden. Obwohl wir ein Teil der Natur sind, wird sie von uns tagtäglich umgestaltet, ausgebeutet, zerstört.

Meiner Meinung nach hat der Großteil der Menschheit den Respekt und den Bezug zur Natur völlig verloren.

Vollfunktionsfähige Lasius niger Gynen während bzw. nach der Schwärmzeit würde ich nie einsammeln, um sie später an meine Ameisen zu verfüttern. Man nimmt ihnen die Möglichkteit zu einer möglichen Gründung.

Gruß Imilius


Ich bin jetzt bei Eusozial.de und bei Ameisenportal.eu!

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