Hallo liebe Ameisenmenschen,
Ich hab da mal eine vielleicht etwas erläuterungsbedürftige Frage:
Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer meiner ersten Ameisenkolonie (Lasius niger). Die Kolonie lebt in einem selbstgebastelten Gipsnest, dass aus einigen mit Sand gefüllten Kammern besteht und eine angeschlossene Arena hat. Der Umzug meiner Kolonie ist allerdings etwas anders verlaufen als geplant, denn anstatt in eine der Kammern einzuziehen hat sich die ganze Bande an einer besonders dicken Stelle in den Gips gebohrt und ist "verschwunden". Es scheint ihnen da zwar recht gut zu gehen, allerdings hat das ganze zwei Nachteile. Zum einen gestaltet sich das beobachten aus naheliegenden Gründen recht schwierig, zum anderen aber hat das Nest einen Konstruktionsfehler in der Bewässerung, der wahrscheinlich recht bald dazu führen wird, dass es zu schimmeln beginnt. Eine Ersatzbehausung steht bereit, aber wie bringe ich die Tierchen jetzt dazu umzuziehen? Ich habe über verschiedene Möglichkeiten nachgedacht, ihnen das alte Nest zu vermiesen, etwa durch helles Licht und ausbleibende Bewässerung und sie so zum Umziehen zu bewegen.
Aber vielleicht gehe ich das Ganze ja auch vollkommen falsch an und jemand hat einen guten Tipp für mich, wie ich das am besten bewerkstelligen sollte
Vielen Dank im voraus
Jonny

Hallo Jonny,

um ein Volk zum Umzug zu bewegen, sind Trockenheit und Lichteinfall generell sicher gute Methoden. Der Nesteingang des neuen Nestes sollte zudem möglichst nahe beim alten sein.

Gerade Lasius Gründerkolonien können aber sehr nestreu sein, sodass sie unter Umständen überhaupt nicht umziehen, selbst bei einem ausgetrockneten Nest. Es gibt Fälle, in denen junge Kolonien lieber aufgrund von Trockenheit eingehen als umziehen. Du solltest daher gut aufpassen, wie weit du gehst um das Nest umgemütlich zu gestalten. Falls das Volk nicht von selbst umzieht, ein Umzug jedoch wirklich zwingend notwendig ist, bleibt eventuell nur noch eine Zwangsumsiedlung. Das kann je nach Situation sogar besser sein, als das Volk - falls es sehr nesttreu sein sollte - durch "Umzugsanreize" langsam vertrocknen zu lassen.

Wenn es der Kolonie in ihrem derzeitigen Nest gut geht und auch noch kein Schimmel zu sehen ist, scheint ein Umzug im Moment aber noch gar nicht notwendig zu sein, oder? In diesem Fall würde ich das ganze eher langsam angehen, es mit den Umzugsanreizen (Trockenheit, Licht, ...) also nicht übertreiben.

Weitere Informationen findest du u. a. hier.

Vielen Dank für die Antwort und den Link. Aufgrund der Gegebenheiten bin ich ganz optimistisch, dass sich die Kolonie über kurz oder lang so wie so zum Umzug entschließen wird. Ich habe daher begonnen, die Bereiche des Nestes, die noch nicht bebaut sind einfach abzusperren, so dass sie nicht ins Nest integriert werden können. Die Rechnung ist also Expansionsdrang + Platzmangel = Nestumzug. Mal sehen obs aufgeht.
mfg
Jonny