Ich bin mir sicher, ich bin hier nicht die einzige Person die oft mit eigenen Augen, so etwas Grauenhaftes und Furchtbares mit ansehen musste! Menschen, solche die keine Gefühle für das kleine Leben, keine Augen für den Boden, und total unachtsam wie unüberwindbare dicke Riesen über die unschuldige Insektenwelt dahinwalzt und alles tötet was nicht schnell genug ausweicht...

Wie soll ein Liebhaber der Hymenopterawelt das verkraften, wenn Menschen unachtsam, wie blind, einfach einen Polyergus rufescens Raubzug nieder trampelt und tötet? Die Plünderstraße der Polyergus war rund 30cm (schön gesplittet) breit und erstreckte sich von einem Wiesenfleck (Neststandort) über eine Pflasterfläche (ein Zugang zu einer Bahnhofstelle) bis ins andere Wiesenfleck (Neststandort einer Serviformica sp.) auf der gegenüber liegenden Seite (rund 8m lang).
Jetzt stell dir vor: Du stehst bei der Plünderstraße, bewunderst dieso vom Aussterben bedrohte Ameisen, es fährt ein Zug ein, und viele Menschen kommen über die Unterführung hoch, um genau über DIESEN Zugang zum Parkplatz zu gelangen. Wie kopflose Hühner ohne Rücksicht auf die Natur trampelten sie die Polyergus nieder! Es war furchtbar ... ich packte mein Leben nicht mehr. Alles jammern war um sonst, die Leute waren wie fern gesteuert, merkten nicht mein schimpfen. Was soll man da bitte machen? Noch dazu musste ich so einen Fall das zweite Mal beobachten, wo die Polyergus erfolgreich aus einem Raubzug die Puppen nach Hause schleppten. Gott sei Dank war das ein Regentag und zu einer richtigen Tageszeit, wo weniger Menschen unterwegs waren ... aber ... Leute!!!

Wieso ist die Menschheit so grausam dumm und trampelt alles nieder? Am liebsten würde ich diesen kleinen Bahnhof schließen, auflösen, nur für die eine Polyergus Kolonie!

Ich meine, ich habe solche Szenarien schon oft beobachten oder die Spuren lesen müssen (Waldarbeiter oder Bauern fahren mit den Traktoren über die Formica sp. Nester oder über stark belaufene Ameisenstraßen, oder wie z.B. in Kroatien, wo Leute ungehindert über eine Messor sp. Erntestraße walzten, die aber von den Ameisen so dicht belaufen war, dass ich schon glaubte die Chitinpanzer knacksen zu hören ...) aber insgeheim bei so seltenen Ameisen blutet nicht nur das Herz, nein, es möchte sich selbst in die Luft sprengen!!!!

Diese armen Viecher! Einfach nur arm!

Mit traurigen Grüßen,
euer bedenklicher Sajiki

Es ist nichts neues, dass einige Menschen zu dumm sind!!
Wenn man deinen Beitrag so liest, dann kann man sich das sehr gut vorstellen, und man wird selber schon wütend.
Es ist schon sehr schlimm sowas mit Ameisen oder anderen Tieren zu machen. Aber dann noch eine Art die vom Aussterben bedroht ist! Es ist echt traurig, wie manche Menschen sich verhalten!!
Und da du denen auch noch gewarnt hast, ist es noch schlimmer.

Ich möchte nichts schön reden, aber es kann immer passieren, dass Menschen die sich nicht für Insekten interessieren, diese auch gar nicht wahrnehmen. Und dann halt drüber laufen. (trifft hier aber nicht zu!!)
Oder halt so dämlich sind, und meinen '' Sind doch nur Ameisen ''.

So ein Verhalten ist leider keineswegs selten zu beobachten! Viele Leute mögen zwar größere Tiere (Katzen, Hunde, Pferde etc.), aber mit Insekten haben sie nichts am Hut. Diese sind "nutzlos" und "gehören alle weg"! Von einem funtkionierenden Ökosystem oder nützlichen Insekten haben die nichts gehört, es interessiert sie einfach nicht! Ich hab schon Menschen gesehen, die erschlagen auch Bienen, weil sie so dumm sind, dass sie diese nicht einmal von Wespen unterscheiden können. Was soll man da sagen? Das Artensterben geht rasant weiter und die Politiker sagen bla, bla....
Zur einer ähnlichen Fraktion gehören die Betonierer, Asphaltierer, "Zersiedler" und alle jene, die einen insektenfreien, "gepflegten" Garten haben wollen mit Golfplatzrasen, einem Griller und einem Zierstrauch....
Wie wird es bei uns in 500 Jahren aussehen?
L.G.Boro

Das Schlimme an alldem ist nicht nur die zunehmende Verblödung ganzer Bevölkerungsschichten sondern die sprunghaft ansteigende Ignoranz und Arroganz.

Einem dummen Menschen könnte man immernoch sagen "Tu dies nicht, mach das nicht", er würde zwar nicht kapieren, warum, auch wenn man es ihm erklären würde, aber er würde es vermutlich trotzdem sein lassen.

Der moderne Homo stupidiensis hingegen hält sich für total gebildet und schlau, weil er in der Lage ist ein Smartphone zu bedienen. Daraus resultiert eine große Arroganz und Ignoranz, welche ihn überheblich und völlig resistent gegenüber echter Wissensvermittlung macht. Aus reinem Überlegenheitsgefühl heraus verweigert er jegliche Aufnahme von Erkenntnissen, welche ihm nicht übers Fernsehen vermittelt wurden.

Es geht aber auch anders!
In den Sommermonaten, wenn die Raubsaison bei den Polyergus voll im Gange ist und ich beinahe jeden Tag nach der Arbeit bei ihnen vorbeischaue und sie beobachte, bleiben oft Fußgänger (meistens ältere Menschen) stehen und fragen mich was ich denn da mache. Dann erkläre ich es ihnen und in den meisten Fällen ist das Interesse sofort geweckt. Und es kommt noch besser, als ich im vorigen Jahr das bedrohte Polyergus Nest umgesiedelt habe, (siehe Link) hat mir eine ältere Dame sogar dabei geholfen, nach einem schweren Gewitter die Schäden an den "Freilassungsboxen" zu beheben. Weiters ist mir schon einige male passiert, dass ich einige der Leute, denen ich erklärt habe, was ich hier immer mache, "erwischt" habe, wie sie alleine bei den beiden Nestern stehengeblieben sind und sie die Raubzüge mitverfolgt haben.

Was ich damit sagen will, die Hoffnung stirbt zuletzt und es gibt auch gute Menschen...

LG Hoffer.

@ Hoffer

Leider gibt es doch zu wenige, denen man etwas erklären möchte.
Man sieht ja alleine in Youtube zig Videos indem man Tiere quält.
Viele lassen Insekten miteinander kämpfen, nur aus reinem Vergnügen!

Aber wie Boro schon sagte, wie wird es in 500 Jahren aussehen??

Es werden sich dann viele Menschen umgucken! Die werden dann merken, wie wichtig so einige Insekten für das Ökosystem waren/sind.

Im Zweifel für den Angeklagten

Vielen Menschen fehlt einfach das Bewusstsein, welches für solche Dinge benötigt wird. Wir können froh sein, dass wir es haben.

Schon oft hab ich Leute daran gehindert, eine Hummelkönigin oder eine Hornisse zu erschlagen, diese Menschen waren sich dessen gar nicht bewusst. Es war einfach ein laut brummendes schwarz-gelbes Ding, was potenziell Schmerzen verursachen kann. Das reicht ja schon als Jagdtmotiv. Vor allem wenn es sich um Eltern handelt, dessen Kind in der Nähe rumkrabbelt.

Diesen Gedankengang darf man nicht verurteilen. Was man nicht kennt, macht halt Angst.

Das sich nicht jeder Mensch für solch Kleintier interessiert, ist auch verständlich und keinem Menschen vorzuwerfen.
Ich habe schon mit vielen Erwachsenen, und durch mein FSJ mit noch mehr Kindern, einfach mal einen Blick in die Ameisenwelt geworfen. Das bringt oft erstaunlich viel Spaß und die Fragen kommen irgendwann von ganz allein.

Wenn die Menschen wissen, dann verstehen sie die Tiere auch und entdecken besagte Ameisenstraße vielleicht in Zukunft rechtzeitig. Ein größerer Schritt ist schließlich nicht so schwer.

Grüße
Krabbel

Ja, dass ist ein Thema welches mich auch schon seid langem beschäftigt..

In meiner Schulzeit habe ich mal den Fehler gemacht ein Großes Heupferd (Wunderschöne riesige Schreckenart) mit in die Klasse zu bringen um sie meinen Mitschülern zu zeigen. Ich hatte es auf dem Pausenhof gefunden und dachte es wäre das Beste sie aus diesem Gefahrenfeld zu retten und später auf einer Wiese wieder frei zu lassen. Tja ich hab damals nicht an die sozialen Konsequenzen gedacht. Ich war innerhalb von Sekunden in denen dass Tier bemerkt wurde nur noch der "Insektenfreak".. Das klang zwar nach einigen Monaten wieder ab aber ein gewisses Image hatte ich bis in die Oberstufe. Vor allem bei den Mädels hatte ich in der Situation größtenteils gut verschissen. Es ist ja auch so, dass sich Jugendliche dann sehr effektiv gegenseitig aufschaukeln und jegliche Rationalität gründlich verloren geht. Auch als ich mich mal in der Klasse zu Wort gemeldet habe als einige Klassenkameraden mit voller Freude eine Biene und danach eine Wespe am anzünden und langsam am zerstückeln waren musste ich einiges an Spott und Unverständniss über mich ergehen lassen.
Es ist doch oft so.. Menschen sind dumme Herdentiere. Was von Respektpersonen aller Art vorgelebt wird wird nachgeäfft. (Heute sind das ja oft nur noch beispielsweise Popstars, Rapper, Fußballhelden oder die sozial abgestumpften Haudraufburschen zu denen stolz aufgeblickt wird.) Es reflektiert doch heutzutage kaum mal wer. Man hört als Argument so oft nur noch.. " der ... hat aber auch gesagt und ... sieht das genauso. In der Bravo steht ...". Die Leute achten oft nur darauf was gesellschaftlich akzeptiert ist und nicht was rational Vernünftig wäre.
Ich fange oft mit vielen Menschen Diskusionen an und meistens sind die Meinungen ganz klar und fest aber wenn man mal danach fragt wie es genau zu dieser Meinung kam sind viele oft erstmal sprachlos. Es wird über alles mögliche gewertet aber die Wissensgrundlage die Notwendig ist um sich über bestimmte Dinge ein wirklich gutes Urteil erlauben zu können ist selten gegeben.
Ich könnte stundenlang darüber philosophieren und ich sehe den schon angesprochenen Prozess der Ignoranz und Verblödung nur weiter vortschreiten mit teils exponentiellem Wachstumspotential. Die Gründe hierfür sind bekannt und logisch gut nachvollziehbar umso trauriger ist es dass keine Änderung in Sicht ist.

Lg