Hallo Boro,
Vielen Dank fĂĽr die tollen Fotos!
Durch die Kommentierung macht es richtig Spass, die Abenteuer mitzuverfolgen. Ich kann leider noch keine Bewertungen abgeben, aber von mir eindeuting einen Daumen hoch :-)
Kundschafter, Spurenleger, Fährtensucher, Räuber - Fotobericht
- Boro
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#10 AW: Kundschafter, Spurenleger, Fährtensucher, Räuber - Fotobericht
Kampf auf Leben und Tod!
Erst vor kurzem musste ich die Auslöschung eines mir unbekannten, ganz jungen Polyergus-Nestes durch einen Raubzug der gleichen Art erleben und jetzt schon wieder......Mit dieser faszinierenden Art beschäftige ich mich ja schon viele Jahre [http://www.ameisenforum.de/neues-aus-medien-wissenschaft/43714-publikation-von-boro-ber-polyergus.html
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/40553-martyrium-einer-k-nigin-fotobericht.html
http://www.ameisenforum.de/beobachtungen-im-freiland/21747-raubz-ge-der-amazonen.html
http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/polyergus-rufescens-t30898.html
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-arten/polyergus-rufescens-aufzucht-haltungserfahrungen-t29852.html
Jedes Jahr mache ich das inzwischen mehrmals mit, wie erbarmungslos Nester von Polyergus durch andere Völker der gleichen Art angegriffen und vernichtet werden. Die Konkurrenz unter den Amazonenvölkern ist enorm, jedes Volk beansprucht ein riesiges Areal. Das hängt nicht nur mit der Tatsache der parasitären Gründung bei Hilfsameisen zusammen, sondern mit der totalen Abhängigkeit dieser obligatorischen Sklavenjäger: Polyergus ist hochgradig "dekadent", dieKönigin kann nicht selbständig ein Nest gründen, die Arbeiterinnen (Amazonen) sind zu keiner Arbeit fähig und können sich nicht selbst ernähren. Das ist bei den temporär parasitischen Waldameisen ganz anders, die verrichten später alle notwendigen Arbeiten im Nest, suchen die Nahrung und können sich immer selbständig ernähren.
Die Bilder sind nicht ganz zufriedenstellend, sie wurden zwar mit einer CANON 60 D aufgenommen, aber ohne Ringblitz und da klappt es mit der Belichtungszeit nicht immer....
1. KampfgetĂĽmmel vor dem Nest. Die anwesenden Verteidiger versuchen die Angreifer abzuwehren. Guter Schnappschuss: 2 ĂĽblicherweise nicht kompatible Hilfsameisensp . (F. fusca u. F. cunicularia) leisten ihren Amazonen Hilfe:
2. Interessante Details aus der Kampftechnik v. Polyergus: Eine Amazone wird nie in das Bein einer Gegnerin beißen, sie versucht gleich den Chitinpanzer des Körpers zu durchbohren bzw. empfindliche Stellen zu treffen (Nackenbiss, Biss in die Petiolusgegend).
3. Hier noch einmal der "Nackenbiss":
4. Sehr effektiv ist der auch in der Literatur immer wieder beschriebene Biss in die Kopfkapsel. Das Zentralnervensystem wird zerstört und die Gegnerin ist rasch paralysiert. Die säbelartigenMandibeln sind mit feinsten Zähnchen besetzt, sodass eine sägeartige Wirkung erzielt werden kann. Bei den besser gepanzerten Köpfen der Amazone scheint diese Wirkung auszubleiben:
5. Hier sieht man wieder 2 F. fusca u. eine F. cunicularia bei der Beteiligung am Kampfgeschehen. Diese beißen mit Vorliebe in Beine od. Fühler und versuchen das Opfer zu strecken um es dann in Teamarbeit zu töten. Teamarbeit im eigentlichen Sinne ist bei Polyergus unbekannt, sie kommt höchstens zufällig zustande.
6. Sowohl dieKönigin , als auch junge Gynen flüchteten aus dem Nest, und das war wohl ihre Rettung. Hier eine unausgefärbte "Baby"-Gyne :
7. Eine andere "Baby"-Gyne von der Seite gesehen:
8. Und was ist das? ...... Richtig, eine unausgefärbte Intermorphe [od. Ergatogyne], eine morphologische Zwischenform zw.Gyne u. Arbeiterin. Näheres hier:http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/33281-k-niginnen-der-amazonen-fotobericht.html
9. Und was ist da los? Sehr wahrscheinlich zieht eine Hilfsameise eine eigene, alate (geflügelte)Gyne wieder ins Nest. Selten begleiten alate Gynen aber auch die Raubzüge u. werden da mitunter noch am Boden durch herbeifliegende Männchen begattet .
10. Eine Hilfsameise (?) im Kampf mit einer jungenGyne . Hier ist der Status unklar: Entweder handelt es sich um eine Gyne , die mit den Angreifern mitgelaufen ist oder um eine (jedenfalls begattete) Gyne aus dem eigenen Nest. Diese Gynen versuchen das totale Durcheinander im Nestbereich auszunützen u. vielleicht in das Nest einzudringen. In jedem Fall werden sie von den Hilfsameisen getötet.
Erst vor kurzem musste ich die Auslöschung eines mir unbekannten, ganz jungen Polyergus-Nestes durch einen Raubzug der gleichen Art erleben und jetzt schon wieder......Mit dieser faszinierenden Art beschäftige ich mich ja schon viele Jahre [http://www.ameisenforum.de/neues-aus-medien-wissenschaft/43714-publikation-von-boro-ber-polyergus.html
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/40553-martyrium-einer-k-nigin-fotobericht.html
http://www.ameisenforum.de/beobachtungen-im-freiland/21747-raubz-ge-der-amazonen.html
http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/polyergus-rufescens-t30898.html
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-arten/polyergus-rufescens-aufzucht-haltungserfahrungen-t29852.html
Jedes Jahr mache ich das inzwischen mehrmals mit, wie erbarmungslos Nester von Polyergus durch andere Völker der gleichen Art angegriffen und vernichtet werden. Die Konkurrenz unter den Amazonenvölkern ist enorm, jedes Volk beansprucht ein riesiges Areal. Das hängt nicht nur mit der Tatsache der parasitären Gründung bei Hilfsameisen zusammen, sondern mit der totalen Abhängigkeit dieser obligatorischen Sklavenjäger: Polyergus ist hochgradig "dekadent", die
Die Bilder sind nicht ganz zufriedenstellend, sie wurden zwar mit einer CANON 60 D aufgenommen, aber ohne Ringblitz und da klappt es mit der Belichtungszeit nicht immer....
1. KampfgetĂĽmmel vor dem Nest. Die anwesenden Verteidiger versuchen die Angreifer abzuwehren. Guter Schnappschuss: 2 ĂĽblicherweise nicht kompatible Hilfsameisen
2. Interessante Details aus der Kampftechnik v. Polyergus: Eine Amazone wird nie in das Bein einer Gegnerin beißen, sie versucht gleich den Chitinpanzer des Körpers zu durchbohren bzw. empfindliche Stellen zu treffen (Nackenbiss, Biss in die Petiolusgegend).
3. Hier noch einmal der "Nackenbiss":
4. Sehr effektiv ist der auch in der Literatur immer wieder beschriebene Biss in die Kopfkapsel. Das Zentralnervensystem wird zerstört und die Gegnerin ist rasch paralysiert. Die säbelartigen
5. Hier sieht man wieder 2 F. fusca u. eine F. cunicularia bei der Beteiligung am Kampfgeschehen. Diese beißen mit Vorliebe in Beine od. Fühler und versuchen das Opfer zu strecken um es dann in Teamarbeit zu töten. Teamarbeit im eigentlichen Sinne ist bei Polyergus unbekannt, sie kommt höchstens zufällig zustande.
6. Sowohl die
7. Eine andere "Baby"-
8. Und was ist das? ...... Richtig, eine unausgefärbte Intermorphe [od. Ergatogyne], eine morphologische Zwischenform zw.
9. Und was ist da los? Sehr wahrscheinlich zieht eine Hilfsameise eine eigene, alate (geflĂĽgelte)
10. Eine Hilfsameise (?) im Kampf mit einer jungen