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Monomorium pharaonis - Haltungsbericht

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Artur
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#1 Monomorium pharaonis - Haltungsbericht

Beitrag von Artur » 8. Juli 2011, 17:48

Rein aus Informationsgründen habe ich mir gedacht ich könnte mal über meine Hausameise schreiben. Wie sich ja leider herausgestellt hat handelt es sich um Monomorium pharaonis die Pharaoameise ( http://www.ameisenforum.de/bestimmung-von-ameisen/43659-welche-ameisenart-ist-das-ich-hoffe-dass-es-nicht-die-pharaoameise-ist-doch.html )

Ich weise von Anfang an darauf hin, dass eine vorsätzliche Haltung dieser Art Auskunft über die geistige Gesundheit des Halters gibt. Für Forschungszwecke in Laboren vielleicht, aber wer sich diese Ameisen freiwillig nach Hause holt, muss geistig umnachtet sein.

Informationen zu dieser Art bekommt ihr hier:
http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/monomorium-pharaonis-t33186.html?ltr=M

Mit diesem Haltungsbericht will ich zeigen wie schwierig/unmöglich es ist eine Hausameise wieder loszuwerden und was sie alles anrichten kann. Vielleicht hilft es ja ein paar Anfänger zu überzeugen nicht auf die glorreiche Idee zu kommen sich invasive Arten nach Hause zu holen.

Erstmal zu ihren Haltungsbedingungen:
Sie leben in diesem Wohnblock

(Quelle: http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=d3de6bf6-d2e9-4096-8e38-ea1ff066900f )

in mindestens 3 der 4 Gebäude. Zur Zeit lebe ich im 8. Stock und der Befall scheint sich weiter auszubreiten.
Meines Erachtens kommen sie über die Heizungsrohre oder Kabelschächte in die Zimmer, da in diesem Wohnblock alles recht Zentral gehalten ist (z.B. die Heizungsanlage) und die unterschiedlichen Häuser über mehrere Punkte verbunden sind. Perfekte Bedingungen also um sich überall auszubreiten.

Jetzt erst einmal zur Entwicklung meiner ungewollten Kolonie.
Als wir im Februar hier eingezogen sind war der Anteil der sichtbaren Ameisen deutlich geringer als in der letzten Wohnung, vielleicht haben sie sich aber auch eher in den wärmeren Teilen des Wohnung (z.B hinter dem Kühlschrank) aufgehalten so das ich sie nicht sehen konnte. Kurz nachdem das kalte Wetter in wärmeres umgeschlagen hatte kam die Bevölkerungsexplosion. Wo vorher 1-3 Ameisen herum liefen, hatte ich jetzt Ameisenstrassen und Ballungspunkte von mehreren Dutzend. Wie ich in dem anderen Thread geschrieben habe, versuchte ich alle sichtbaren Ameisen zu töten.

Sinnlos!

Egal wie viele ich auch tötete es kamen immer mehr nach. Wie ich erfahren habe weiß die Wohnheimleitung auch schon Bescheid aber sorgen macht sich niemand wegen der paar Ameisen. Köderdosen und Gift habe ich schon versucht aber ohne jeglichen Erfolg (warum haben diese Ameisn auch Vorkoster :andiewand:) .



Im Moment habe ich nicht mehr Zeit zu schrieben, aber nachher lege ich nochmal mit ein paar Geschichten nach.




Hier geht es erstmal zum Disskusionsthread:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/43994-invasion-monomorium-pharaonis-diskussionsthread.html#post294907
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Artur
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#2

Beitrag von Artur » 8. Juli 2011, 23:13

Heute ist dann doch eine Menge passiert. Ich beginne mal mit dem übelsten.

Meine Pheidole pallidula sind tot (natürlich dank der Pharaoameisen :( ). Da Abends eigentlich eher die Zeit ist, in der ich mich um meine Ameisen kümmere, konnte ich erst gerade eben entdecken was sie angerichtet haben.

Die kleinen Biester sind scheinbar durch irgendetwas im Becken angelockt worden. Also sind sie von oben über meinen selbst gebauten Deckel und an der Talkumschicht abgerutscht und ins Becken gefallen. Danach haben sie Panik im Becken verbreitet.

Im Moment als ich nachgesehen habe konnte ich den Kopf meiner Königin neben 15 toten Arbeitern entdecken, die andere Königin (ich hatte merkwürdigerweise 2 ) wurde von 4 Arbeitern am Nestausgang hin und hergetragen. Natürlich habe ich mich gewundert wie in einer Nacht so etwas passieren kann. Nachdem ich einige Zeit überlegt habe ist mein Blick auf Ameisen gewandert die eher Abstand zur Kolonie gehalten haben (bei einem 25x50x25 Formicarium kein wirkliches Kunststück). Bei genauem betrachten stellten sie sich als besagte Pharaoameisen heraus.

Einmal schnell durchgezählt und ich kam noch auf 11 Arbeiter und 2 Soldaten. Monomorium pharaonis war dagegen mit 14+ Arbeiterinnen unterwegs. Da sie hektisch durcheinander liefen war das zählen etwas schwer.

Als Konsequenz habe ich das Becken mit kochendem Wasser überbrüht. Das hat mich heute am meisten fertig gemacht, dass ich sie verloren habe. Obwohl ich sie erst seit wenigen Tagen hatte sind sie mir doch sehr ans Herz gewachsen:furchtbartraurig:. Ich hatte schon den Anfang eines Haltungsberichtes auf dem Rechner.

Wenigstens hier noch ein kleines Bild als andecken:
Bild

Was habe ich daraus gelernt:
Wenn man diese Tiere als Hausbesetzter hat muss man nicht nur seine eigenen Ameisen vor dem ausbrechen sondern sie auch noch vor dem einbrechen schützen. Sie könnten bei anderen Arten auch für ein übertragen von Krankheiten dienen (sie sind ja z.b. ein großes Problem in verseuchten Krankenhäusern), unter anderem auch Milbeneier oder andere Parasiten.



Aber damit nicht genug sie haben in der gleichen Zeit noch viel mehr unheil angerichtet. Da überall gesagt wird das Pheidole pallidulla schnell an Koloniegröße zulegt, habe ich mir ein paar Futtertiere zugelegt. Unter anderem Drosophila melanogaster und Bohenkäfer.

Die Bohnenkäfer haben sie komplett überrannt. In dieser kleinen Box waren mindestens 40+ Ameisen. Da sie von meinen Myrmica rubra nicht angenommen werden und meine Lasius niger gerade erst Eier legen, wurden sie gleich mit überbrüht (was soll ich auch mit Futtertieren die nicht gefressen werden).

Bei den Drosophila ist beim Transport die Dose ein wenig ausgelaufen. Also waren ca. ein Teelöffel an toten Maden am Deckel. Gestern hatte ich keine Zeit noch den Zuchtansatz zu bauen. Sie wurden dann einfach auf den Tisch gestellt. Heute waren die ganzen Maden, bis auf eine Ansammlung von vielleicht 3mm Durchmesser, verschwunden. Dafür hatte ich eine Ameisenstrasse von 5m quer durch die Wohnung. Wenigstens konnte ich ihr Nest lokalisieren. Die Fußleiste unter der Spüle an der auch der Kühlschrank steht.

Hier einmal mit und ohne Blitz:
BildBild


Und hier nocheinmal ein kleines Schlachtfeld:

Bild

Dazu muss ich nochmal anmerken wie zäh die Biester doch sind.
Wenn ich mit ordentlich Kraft auf sie drücke (also mit dem Finger) krabbeln sie danach munter weiter. Bis jetzt hat sich als effektivsten ein Feuerzeug (eine minimale Berührung mit der Flamme und sie sind tot) und ein Stück Papier (liegt gerade auf, aber wirkt auch nur wenn man es danach ein bisschen bewegt und die Ameisen so zerrieben werden) bewährt.

Das war es erst mal für Heute, Morgen oder heute Nacht (mal sehen wie sehr mich das Schreibfieber packt) schreibe ich weiter.

Dann versuche ich mich mal ein bisschen mit dem Verhalten und der Nahrung auseinander zu setzten.


Für heute kann ich abschließend sagen:


Es ist eine Plage!!!

Ich kann verstehen warum alle von invasiven Arten abraten (und ich gehöre jetzt auf alle fälle dazu) und Anfänger sie haben wollen.
Sie sind nämlich verdammt interessant, aber will sie nicht bei mir zu Hause und wünsche keinem das er mein Schicksal teilt.

Hier geht es zum Disskusionsthread:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/43994-invasion-monomorium-pharaonis-diskussionsthread.html#post294907



Artur
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#3 AW: Invasion Monomorium pharaonis, Haltungsbericht

Beitrag von Artur » 9. Juli 2011, 13:13

Es sind wirklich schnelle und effiziente Tiere muss ich sagen. Wären sie nicht bei mir zu Hause, würde das wirklich genießen so schlaue und interessante Tiere zu beobachten. Aber was sich auf der einen Seite interessant anhört mach die Bekämpfung unglaublich schwer.

Ich weiß nicht was in den letzten beiden Tagen mit ihnen los ist aber die Population und die Außenaktivität steigt Rapide an. Aber eher explosionsartig, so dass man sich selbst fragen muss wo kommen die alle her?

Vielleicht liegt es daran das Anfang Juni die Temperatur den Sprung über die 20°C geschafft hat und die Ameisen sich so beliebig verbreiteten können.

Was mich auch interessieren würde ist, wie weit die einzelnen Zweignester miteinander agieren. Also ob bei einem Futter Überangebot auch Arbeiterinnen aus anderen Nestern mit einbezogen werden.
Die Informationen sagen ja das Nester nicht größer als 1500 Ameisen werden, da sie sich sonst aufspalten. Aber bei den Mengen die ich heute morgen beobachten konnte hört sich das so an das entweder die angabe mit den 1500 Ameisen oder dem max. 10% furagieren falsch. Wenn da jemand infos zu hat immer her damit.


Jetzt mal zum Verhalten. Ein paar interessant Sachen konnte ich schon beobachten.

Das erste waren ihre Straßen. Da ich ja gestern die ganze Zeit nicht in dem Raum mit den Futtertieren war, haben sie einfach den kürzesten weg genommen. Mitten durch den Raum, den Tisch hoch und fertig. Nach besagter kleiner Schlacht haben sie umgeplant.
Heute mussten nämlich meine Ofenfischchen dran glauben. Ich hatte sie zwar extra an einen anderen Ort gebracht, aber das hat auch nichts geholfen. Die Ameisenstrasse haben sie Nachts angelegt aber diesmal so das ich richtig suchen musste. Sie sind hinter dem Tisch an der Wand entlang und dann möglichst versteckt durch Ritzen und hinter Schränken gelaufen.
Also habe ich ein Stück Papier genommen, alle sichtbaren Ameisen zerdrückt und weg war der Rest. Die Botenstoffe scheinen sich so weit auszubreiten das in weniger als einer Minute die Ameisenstraße fast komplett verschwunden war. Also eine sehr schnelle Reaktionsgeschwindigkeit.

Was mir beim zerdrücken aufgefallen ist, diese Ameisen stellen sich tot. Wenn Artgenossen in näherer Umgebung sterben und nur noch vereinzelte Individuen zurückbleiben, bewegen sie sich kein Stück mehr. Da ich noch nicht so viel Ahnung mit anderen Ameisen habe, könnt ihr mir sagen ob andere Arten das auch machen? Meine Pheidole und meine Myrmica sind entweder weggelaufen oder haben angegriffen.

Ich habe überall, wirklich überall in der Wohnung vereinzelte Ameisen. Das müssen so etwas wie Späher sein. (Gerade nebenbei mal in den Diskussionsthread geschaut und Merkur bestätigt diese Aussage gleich. Wie praktisch). Jegliches Futter wird also in kürzester Zeit entdeckt und unglaublich schnell Rekrutiert. Wie ich beobachten konnte viel schneller als meine Pheidole. Schon unglaublich was diese Tiere alles können.



Zum Futter kann ich sagen sie fressen alles, aber Proteine am Liebsten. Dafür vernachlässigen sie alles. Mal eine kleine Liste mit ihrer Nahrung:
-Drosophila
-Bohnenkäfer
-Ofenfischchen
-Fischfutter
-Honig
-Zuckerwasser
-Gebratenes Ei
-Brot

Und da Ofenfischchen mit auf der Liste stehen. hier gleich mal die Bilder:
Bild
Box angehoben

Bild
Die Box von oben. Unten in der Box war die Ameisenkonzentration noch höher aber auf den Fotos kann man leider durch das bunte Fischfutter nichts erkennen.

Bild
Und hier nochmal nach meiner Papierattacke.


Ich muss dazu aber sagen das es in den letzten Monaten nicht so schlimm war. Da konnte man wirklich nur vereinzelt Tiere sehen und dabei blieb es auch.


Abschließen würde mich interessieren welche Nestbedingungen diese Art bevorzugt. Vielleicht schaffe ich es ja dann ihnen ein Nest anzubieten und sie ziehen um. Dann kann ich noch etwas über ihre Entwicklung schreiben.

Nicht das ich sie wirklich halten will aber schlimmer als jetzt kann es ja nicht werden und darüber das ein paar ausbrechen brauche ich mir dann ja auch keine Sorgen machen.

Achja die einzig effektive Sache um diese Art zurückzuhalten sind Tote Artgenossen. In die nähe des Schlachfeldes trauen sie sich erst wieder nach einiger Zeit.

Hier geht es zum Disskusionsthread:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/43994-invasion-monomorium-pharaonis-diskussionsthread.html#post294907



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#4 AW: Monomorium pharaonis - Haltungsbericht

Beitrag von Artur » 18. Juli 2011, 18:11

Es tut mir Leid aber im Moment habe ich gearde nicht viel Zeit weiterzuschreiben.
Kurze Uebersicht der letzten Tage:

-Myrmica rubra tot -> Monomorium hat wieder zugeschlagen

-Gespraech mit der Wohnheimleitung ist noch noch nicht vorbei, mal schauen was sich morgen ergibt.

-Deutlich weniger Ameisen in meiner Wohnung, warscheinlich dadurch das ich versuche keine Futterreste liegen zu lassen, alle sichtbaren Ameisen toete und ihre Knotenpunkte Regelmaessig ueberpruefe um zu sehenob sie wieder einfallen.


Morgen Abend sollte ich endlich mal wieder viel freie Zeit haben. Dann werde ich ausfuehrlich weiterschreiben.

In der Zwischenzeit koennt ihr mir weiterhelfen:

Habe ich eine Koenigin von ihnen erwischt?

http://www.ameisenforum.de/bestimmung-von-ameisen/44147-monomorium-pharaonis-koenigin.html#post296174



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#5 AW: Monomorium pharaonis - Haltungsbericht

Beitrag von Artur » 5. Mai 2012, 17:10

Nach langer Zeit wollte ich mal wieder ein Update schreiben.


Nach den letzten Beitrag gab es etwas privaten Stress und da habe ich das Forum hier einfach aus den Augen verloren. Als ich dann aber meine Lasius niger Kolonie aus ihrer Winterruhe geholt habe, ist mir auch das Forum hier wieder eingefallen.


Seit mir nicht böse das es so lange gedauert hat, ich gelobe Besserung.
Den Text hier habe ich noch als Dokument auf dem Pc gefunden, etwas aktuelles schreibe ich nachher.


Was ist also passiert:


Ich habe mich noch etwas mit der Hausverwaltung unterhalten. Nachdem ich doch etwas deutlicher über das Problem gesprochen und die Tragweite angeschnitten habe, wurde mir zugesichert das sich schnell darum gekümmert wird.


So vergingen die Tage und nichts passierte....
Nach ca. 2 Wochen bin ich wieder hin und frage was jetzt der Plan wäre. Ich wurde gefragt, woher ich eigentlich die Berechtigung haben würde, einen Kammerjäger in das Zimmer zu bestellen (der Hausmeister hörte sich schon etwas böse an). Nachdem ich erwiderte das ich dort wohne, kam heraus, dass er sich die falsche Zimmernummer aufgeschrieben hatte. Der Kammerjäger ist also in die unbewohnte Nachbarwohnung gegangen.
Mir wurde dann noch gesagt das er in den nächsten Tagen eintreffen würde und sich dann das Problem erledigt hätte.


Nach den besagten paar Tagen wurde ich dann glücklicherweise an der Tür von besagtem Kammerjäger begrüßt.


Es war der gleiche, der auch in der Nachbarwohnung im Einsatz war. So erfuhr ich das sich die kleinen Bastarde dort richtig schön eingerichtet haben. Nach seiner Aussage war die KOMPLETTE Wohnung überlaufen. (Jetzt weiß ich wenigstens woher sie so schnell diese Massen rekrutieren konnten)


Der Rest war unspektakulär. Er hat ein paar Fallen aufgestellt. Wir haben uns etwas über Ameisen unterhalten (Er war sichtlich dankbar, dass ich angeben konnte um was für Ameisen es sich handelt und woher sie in der Wohnung kommen. Zitat:"Die meisten Leute rufen mich an und wenn ich dort ankomme höre ich so was wie: Hier in der Wohnung sind ÜBERALL diese kleinen schwarzen Ameisen") und dann noch etwas über das weitere vorgehen.


Mal schauen wie schnell die Fallen eine Wirkung zeigen.


Hier geht es zum Diskussionsthread:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/43994-invasion-monomorium-pharaonis-diskussionsthread.html#post294907



Artur
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#6 AW: Monomorium pharaonis - Haltungsbericht

Beitrag von Artur » 5. Mai 2012, 18:31

Was ist in der langen Zeit passiert:

In der Nachbarwohnung ist wieder jemand eingezogen und die Fallen zeigen ihre Wirkung. Bis jetzt mussten sie einmal erneuert werden.

Sind Bilder der Fallen:
Bild

Bild

Meistens kommen sie Nachts um sich ihr Futter zu holen. Tagsüber sehe ich immer vereinzelte "Späher" herumlaufen. Sie sind flächendeckend auf die ganze Wohnung verteilt.

Über die Zeit habe ich mich schon einigermaßen an sie gewöhnt. Es wird kein Essen mehr liegen gelassen (Sie futtern wirklich ALLES wo auch nur ein paar Proteine enthalten sind), der Müll regelmäßig überprüft und sofort herausgebracht wenn ich mehr als nur die Späher sehe.
Essen lagere ich jetzt alles im Kühlschrank und meine kleine Lasius niger Kolonie hat einen geschlossenen Deckel. Am Anfang haben sie immer auf dem Gitter gesessen, nachdem ich meine Kleinen gefüttert habe. Aber mit der Zeit sind es immer weniger geworden. Vielleicht geben sie ja auf weil ich sie immer zerdrücke? :p

Insgesamt sind es weniger in der Wohnung geworden aber ach einem kleinen Test gestern habe ich gemerkt, dass es nur etwas temporäres ist.

Versuchsaufbau war:
Kronkorken mit ein paar überbrühten und zerteilten Maden (mein normales Futter für die Lasius niger)einfach auf den Tisch gestellt.

Nach 2min: Futter wurde von einem Späher entdeckt
Nach 5min: Späher nimmt eine Kostprobe mit
Nach 15min: 5 Ameisen nehmen alles genauer unter die Lupe
Nach 45min: ca. 10 Ameisen auf dem Futter und es bildet sich langsam eine Ameisenstraße
Nach 50min: es werden immer mehr und ich breche das Experiment ab, da ich sie ja nicht unnötig füttern möchte.

Dies bringt mich zu Experiment Nr. 2:
Ein paar Pharaoameisen werden zu den Lasius Niger gesetzt.

Tote Tiere werden von ihnen kurz umstellt und dann entsorgt
Gehandicapte Tiere werden ca. 10min festgehalten und herumgezogen
Lebende Tiere werden gejagt, von bis zu 5 Lasius niger umstellt, dann in das Nest gezogen und getötet

Als Abschluss habe ich zu der letzten Fütterung 5 Pharaoameisen mit in das Formicarium gegeben.
Normalerweise sind max. 20-30 Ameisen zum furagieren unterwegs. Als nun aber die 5 Pharaoameisen in berührung mit den Lasius niger kamen, waren sofort 50+ Ameisen draußen. Ein dichtes Netz an Arbeiterinnen direkt vor dem Nesteingang und ein paar vereinzelte die Jagt machten. Sie trieben die Pharaoameisen in Richtung des Einganges und fixierten sie dort. Danach wurden sie wieder ins Nest gezogen und getötet.

Gerade eben habe ich dieses Bild vorgefunden:
Bild

Der Rest wurde zerteilt und in den Honig geschmissen, aber diese Trophäe konnten sie sich wohl nicht verkneifen :spin2:

Wenn ihr noch was wissen wollt, immer her damit.

Hier geht es zum Diskussionsthread:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/43994-invasion-monomorium-pharaonis-diskussionsthread.html#post294907



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