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Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

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Hector
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#1 Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hector » 22. Juli 2011, 18:42

Haltungsbericht Myrmica rubra


Freitag, 22. Juli 2011



Habe mich entschlossen, nun auch endlich einen Haltungsbericht zu beginnen.
Meine Myrmica rubra habe ich nun schon seit ca. 16 Tagen. Ich hatte ein Starter Set bestellt, Arena (30x20x20) + Farm (30x20x1,8).


Es gab einige Startschwierigkeiten. Im RG waran zwar deutlich mehr als angenommen (sicher 60 oder 70 Arbeiterinnen, die Gyne und 20 – 25 Larven/Puppen), jedoch waren dort bereits einige Tote drinnen.

Sie zogen noch in der ersten Nacht in die Farm, bekam es leider nicht mit. Seit dem gab es täglich Tote. Teils 3 Tiere am Tag fand ich tot in der Arena. Auch gab es regelmässig tote Puppen zu finden.

Honig/Zucker – Lösung nahmen sie regelmässig auf, auch Wasser wurde immer mal besucht (nutzte zunächst eine Tränke).

Für Proteine nutzte ich zunächst schwarze Mückenlarven (tot, eingefroren gekauft), welche sie aber kaum annahmen. Als nächstes versuchte ich Fliegenlarven, frisch gekauft, überbrüht und angeboten. Die nahmen sie zwar, aber sie hatten enorme Probleme sie zu öffnen. Leider lag sie so auch bis Heute in der Farm, sie bekamen sie nicht mehr raus.

Tote Fliegen (frisch gefangen, überbrüht) waren indes schnell zerlegt. Es ist interessant, sie dabei zu beobachten. Als sie einmal sehr zahlreich an einer Schlauchöffnung versammelt waren, zerlegten sie die Fliege sehr rasch und es kam nichts mehr raus außer kleinen Einzelteilen.

Die Bewässerung der Farm war der Knackpunkt. Da sie nur zwei seitliche Anschlüsse hatte, musste ich mittels Spritze seitlich durch den Schlauch eine Kanüle ins Nest führen und so bewässern. Das löste jedes mal eine Panik aus, sie griffen wie wild die Kanüle an usw.

Sie bewahrten ihre Brut dann teils im Deckel und in den Verbindungsstücken der Schläuche auf, was natürlich beim Bewässern entsprechend heftige Reaktionen hervorrief.


Heute habe ich reagiert. Ich habe ein zweites Nest (30x20x1,8 Farm) in ein 40x30x30 Becken gestellt und sie umgesiedelt. Das Umsiedeln lief insofern ab, das ich zunächst die alte Farm in das Becken dazustellte, die rote Folie und den Deckel abnahm und den Deckel der zweiten Farm schräg als Verbindung zum neuen Nest legte. Nachdem fast alle das alte Nest verließen, schüttelte ich die restlichen Tiere dort hinaus. Es war ein mühseliger Akt, der zwei Stunden dauerte, aber sie sind nun so ziemlich alle im Becken mit dem neuen Nest – das alte Nest wurde entfernt.

Warum ein Neues? Weil ich zum Einen einen Drainageschlauch gelegt habe, der nun direkt ins Granulat geht. Wegen Schimmelgefahr habe ich ihn unten nicht verschlossen, aber ihn direkt an den Glasboden gedrückt. Oben ist er verschlossen. Das Bewässern wird nun also deutlich leichter sein. Die neue Farm hat rote Folie drum herum, jedoch keinen eigenen Deckel mehr – es wird besser belüftet.

Zum Anderen wurden so auch sämtliche (möglicherweise) schimmelnden Madenreste entfernt. Das Ding war bis zuletzt in der alten Farm unten drin.

Die Gyne ist bereits dort wo der Schlauch ist in einer Lücke in die Erde geschlüpft, und auch junge Arbeiterinnen und restliche Brut wurden bereits in die Anschlußöffnung (wo ein Schlauch drauf könnte/sollte) gebracht. Sie nehmen das neue Nest also an.

Es gab Hektik und Grüppchenbildung, aber so langsam scheinen sie sich mit der neuen Lage abzufinden. Ein harter Tag für die Tiere, aber jeder weitere Tag der ihnen nun deutlich mehr Ruhe und ein neues, sauberes Nest bringt, ist es wert.

Der Farmdeckel funktioniert sehr gut als Verbindung zum Arenaboden. Da das neue Nest noch sehr feucht ist, kann ich sie dort mehrere Tage nun in Ruhe lassen, ohne das ich durch den Schlauch bewässern müsste (und damit riskieren würde, ihn zu bewegen, was möglicherweise Tiere einklemmen würde).

Es gab teils bis zu 10 Arbeiterinnen, die zugleich am Zucker-Honig Gemisch waren, ein Umzug kostet eben auch Energie :)

Werde versuchen, ein paar Bilder zu ihrem neuen Zuhause hochzuladen.

Werde möglichst wöchentlich dann berichten, wie sich die Kleinen entwickeln, was es zu beobachten gibt usw. - auch wenn da natürlich nach einer Weile nicht viel neues passieren wird, möchte ich doch dazu beitragen, Haltungserfahrungen (auch wenn sie von einem Neuling sind) weiter zu geben.


LG

PS: Hier gehts zum Diskussionsbereich :)

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/44215-diskussionsthread-zu-myrmica-rubra.html#post296695
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Hector
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#2 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hector » 31. Juli 2011, 18:22

Sonntag, 31. Juli




[align=left]Es gab nicht viel Neues bisher. Die Tiere haben sich im neuen Nest gut eingelebt. Es gibt einige Kammern und an der Oberfläche ein paar Zugangslöcher.

Das kleine "Röhrchen" in der Farm, an das ein Schlauch kommen sollte, haben sie sich mit Erde zugebaut, so das dieser Zugang nun, wenn man so möchte, überdacht ist. Man sieht also von außen nicht mehr wie sie dort rein und raus gehen, lediglich wenn sie von der Arena kommen, verschwinden sie in dem kleinen Rohr.

Sie fallen weiterhin gierig über jede Fliege her (sie bekommen jeden zweiten Tag eine - ist das zu wenig bei ca. 50 Mädels?), gehen pausenlos an die Zucker-Honig Lösung und nehmen auch regelmässig Wasser auf. Hier habe ich die Tränke wieder eingesetzt, da in den Schälchen das Wasser zu schnell abdunstet. Sie frequentieren seit dem fast nur noch die Tränke.

Interessant war eine Beobachtung vor wenigen Minuten. In einer Ecke des Formicariums hielten sich 4 Arbeiterinnen auf.

Eine davon war tot. Eine zweite Arbeiterin stand quasi auf ihr drauf, so als wolle sie verhindern, das die Tote sich bewegt oder flüchtet. Blos das sie schon tot war... (?) Auch diese zweite Arbeiterin regte sich so gut wie gar nicht.

Zwei weitere Arbeiterinnen befühlten die Tote einige male und rieben sich anschließend mit ihren Fühlern über ihr Gesicht, bevor sie weiter gingen.

Als eine weitere Arbeiterin hinzu kam, befühlte auch diese zunächst die Tote und dann ihr eigenes Gesicht.

Die "Wächterin" verblieb weiterhin nahezu reglos über der Toten. Erst 15 - 20 Minuten nach dem Entdecken dieser Auffälligkeit war sie nicht mehr dort zu sehen und die Tote lag alleine in der Ecke.

Weiß jemand, was dies für ein Verhalten gewesen sein könnte? Es sah nicht danach aus als würde die Tote gebissen oder angegriffen, aber man versammelte ich um sie.

Falls jemand eine Idee hat, was genau die Tiere dort getrieben haben, würde ich mich über entsprechendes Feedback freuen. Es ist ohnehin bedauerlich, das nach wie vor einige Tiere sterben, obwohl sie alles haben (Nahrung, Wasser, frisches Nest...).

Wenn jemand eine Idee hat, was hier los ist, oder Vorschläge zur Fütterung etc. hat, schreibts ruhig ins Diskussionsthema.

Bewässern tu ich übrigens nun 2 mal die Woche 5 ml Wasser durch den Schlauch und ab und zu ein paar Tröpfchen von oben. Wenn das für eine M. rubra Farm zu wenig sein sollte, bitte auch hier Rückmeldungen.

Die letzte Farm zeigte beim Leeren deutlich, das Wasser sich in diesen Farmen sehr lange hält, daher ist wohl nicht so viel nötig wie z.B. bei Ytong, oder?

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#3 AW: Myrmica rubra - Haltungserfahrungen

Beitrag von Hector » 14. August 2011, 19:36

Was hat sich getan seit letztem mal?

Zum Einen sehr erfreulich: Es sterben kaum noch Tiere. In den letzten Tagen nicht eine tote Ameise gefunden, auch keine tote Brut, nichts. Entweder sind die Spätfolgen des Einzugs langsam vorbei oder es liegt tatsächlich an meinen Maßnahmen. Woran auch immer es nun liegen mag, es ist gut das diese Phase endlich vorbei ist.

Die Tiere sind nach wie vor recht aktiv. Es sind durchgehend 4 - 8 Tiere in der Arena, im Schnitt aber so 5. Honig/Zucker wird weiter ständig frequentiert, Fliegen verschwinden im Nu in der Erde (gebe sie nach wie vor ans Nest selber) und auch die Tränke wird regelmässig besucht.

Leichte Sorgen macht mir, das ich seit einer ganzen Weile die Gyne nicht mehr gesehen habe... bleibt nur zu hoffen, das mit ihr alles okay ist.

Der Bewässerungsschlauch war zu dünn, das Wasser kam nie durch ohne das man ihn anhob und danach wieder nach unten drückte - Verletzungsrisiko pur! Beim Entfernen gab es wie erwartet eine heftige Reaktion. Ca. 20 Arbeiterinnen suchten vergeblich den "Feind". Diesen bekamen sie dann etwas später in Form einer Fliege.. nicht zu erwähnen das Selbige unter einem roten Berg verschwand und nicht mehr auftauchte.

Heute dann von oben mit einer Spritze 6ml bewässert. Wieder heftige Reaktionen. Die Entschädigungsfliege wurde dankbar angenommen. Interessant hierbei: 10 Minuten später waren die Tiere bereits fleißg die verrückte Erde am Bearbeiten. Gleichzeitig saßen 6 - 7 Tiere am frischen Honig - Zucker. Die Organisation ist also erstaunlich gut: Es werden sofort Tiere zur Reperatur herangezogen, während andere Arbeiterinnen bereits dafür sorgen, das genügend Extranahrung für die Schwerstarbeiterinnen verfügbar ist.

Das Bewässern wird leider weiterhin ein schwieriges Thema bleiben (hierzu bitte gerne Meinungen und Vorschläge im Diskussionsbereich), das Sterben hingegen ist endlich vorrüber.

Sofern die Gyne noch gesund ist und für Nachwuchs sorgt, wird die Kolonie gut ins Überwintern kommen.



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