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Lasius niger und L. flavus - Gründung in Pleometrose

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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#1 Lasius niger und L. flavus - Gründung in Pleometrose

Beitrag von Imago » 20. Juli 2011, 21:27

Hallo!

Hier möchte ich einen Bilderbericht von der Gründung in Pleometrose von Lasius niger und Lasius flavus bereitstellen.

Ich habe beide Arten bereits gehalten. Es sind zwei schöne und auch interessante Arten ab einer gewissen Koloniegröße, die an den Halter verhältnismäßig wenig Ansprüche stellen und darum auch nicht sehr zeitintensiv in der Pflege sind.

Lasius niger beginnt mit ca. 25 Gynen:

Bild Bild Bild

Lasius flavus beginnt mit 12 Gynen:

Bild Bild Bild

Die Lasius niger Gynen werde ich ab den ersten Arbeiterinnen trennen.
Bei den Lasius niger Gynen ist ein Weibchen dabei, welches die Flügel noch nicht abgebrochen hat. Ich denke dieses Weibchen ist nicht begattet. Dennoch fügt es sich genauso mit ein, wie die anderen auch.

Ich habe die Gynen gestern gefangen und heute sind bei den Lasius niger Gynen bereits erste Eier da. Sollte der Platz im Reagenzglas nicht reichen, werde ich jeweils größere Nester anbieten. Auffällig war gleich zu Beginn nachdem ich die Gynen gefangen hatte, dass sich die Lasius niger Gynen zügig zusammenfanden und ein Pulk von Gynen bildeten, wie sie es auch jetzt im Reagenzglas tun. Die Lasius flavus Gynen hingegen sind arttypissch etwas träger. Beiden Arten gönne ich ein kleines Heimchen und einen Tropfen Honig, welches sich bereits im Reagenzglas befindet.

Beide Arten sind beim Wegschieben der roten Folie ruhig und zeigen darauf keine Reaktion.

Ich bin sehr auf den weiteren Verlauf gespannt und freue mich auch wieder diese Arten bei mir zu Hause begrüßen zu dürfen, Daumen hoch!

LG Imago



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#2 AW: Lasius niger und flavus pleometrose Gründung

Beitrag von Imago » 22. Juli 2011, 12:50

Hallo!

Am ersten Tag, als ich die Gynen gefangen hatte, passierte weiter nicht viel. Die Lasius flavus Gynen drängen sich bis jetzt dicht an die Watte und umsorgen am dritten Tag der Gefangenschaft ein Eierpaket. Dieses liegt leider so dicht an der Watte, dass man es nicht bildlich dokumentieren kann.
Ein Unterschied der beiden verschiedenen Arten gleicher Gattung zeigt sich jedoch jetzt schon.

Die Lasius flavus Gynen umsorgen ein Eierpaket gemeinschaftlich.

Die Lasius niger Gynen haben jeweils kleine Eierpakete oder einzelne Eier, die nicht zu einem gemeinschaftlichen Eierpaket zusammengetragen werden.

Dies hängt wohlmöglich mit der Oligogynie von Lasius flavus zusammen und der Monogynie von Lasius niger. Von einer wirklich gemeinschaftlichen Gründung kann man bei Lasius niger meiner Meinung nach nicht sprechen. Vielmehr wird wohl die Anwesenheit der Gynen gleicher Art nur akzeptiert. Ob dies die Gründung bei Lasius niger nun beeinflusst, in welcher Form auch immer bleibt offen. Hier gründet wohl jede Gyne für sich. Die Lasius flavus Gynen hingegen bemuttern ein Eierpaket. Somit werden evtle. Defizite einer Gyne ausgeglichen.

Die Lasius niger Gynen hatten bereits am zweiten Tag gut 40 Eier gelegt.

Heute am dritten Tag sind es ca. 150 Eier:

Bild

Eine beachtliche Leistung. Ich denke gegen Abend werden es wohl über 200 sein. Wer einmal Lasius niger gehalten hat, weiß um deren zügige Vermehrung. Trotzdem war ich heute überrascht als ich die Eier sah. Beachtlich das in so kurzer Zeit, so viele Eier gelegt wurden.

LG Imago



Imago
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#3 AW: Lasius niger und L. flavus - Gründung in Pleometrose

Beitrag von Imago » 23. Juli 2011, 17:38

Hallo!

Am Tag vier lassen sich nun bei Lasius flavus endlich sichtbar Eier erkennen, aber auch diesesmal reicht es nicht für eine bildliche Dokumentation. Es handelt sich dabei um ein verhältnismäßig kleines Eierpaket von vielleicht 10-15 Eiern, welches alle Gynen gemeinschaftlich bemuttern. Lasius niger hingegen ist kaum noch zu bremsen, die Damen hauen die Eier raus wie nichts Gutes und es scheint gerade erst los zu gehen, denn von gestern auf heute wurden wesentlich mehr Eier gelegt als vorn vorgestern auf gestern.

Es sind jetzt knapp 300 Eier, somit hat sich die Zahl der Eier fast verdoppelt:

Bild Bild

Der Platz im Reagenzglas wird hoffentlich für die Brutaufzucht reichen, damit ich das alles auch vernünftig dokumentieren kann. Die einzelnen Gelege werden wohl die Tage ineinander übergehen und man wird nicht mehr erkennen können, welche Eier zu welcher Gyne gehören. Lasius Gynen lassen sich immer verhältnismäßig gut knipsen und die Brut rennt im Normalfall auch nicht davon oder durchs Bild. Von daher bin ich guter Dinge.

LG Imago



Imago
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#4 AW: Lasius niger und L. flavus - Gründung in Pleometrose

Beitrag von Imago » 24. Juli 2011, 14:01

Hallo!

Endlich kann ich auch mal Bilder der Lasius flavus Gynen posten und alles bildlich untermalen. Wie man erkennen kann ist ein kleines Eierpaket vorhanden von ca. 20 Eiern. Ich denke aber es gibt zwei Eierpakete. Eines vermute ich noch an der Watte, da sie dieser viel Aufmerksamkeit schenken. Die Lasius flavus Gynen lassen sich etwas mehr Zeit. Das ist mir aber bereits bekannt. Die Gründung geht gar nicht so Brutstark voran. Aber ab einer bestimmten Koloniegröße steigern sie sich enorm. Schöne Tiere sind das allemal, freue mich schon auf die ersten gelben Damen die ich begrüßen darf.

Bild Bild Bild Bild

Wie bereits angenommen haben sich die Gelege der einzelnen Gynen nun endlich vermischt. Eine Gyne ist bereits verstorben. Diese lag gestern Abend tot vor dem Ausgang, Todesursache unbekannt. Es sind immer noch ca. 300 Eier, die in 5 Tagen gelegt wurden. Evtl. werden die Larven so gefüttert das sich ein Großteil, sprich über 50% des Brutgeleges, relativ zeitgleich verpuppen. Das würde ich sehr begrüßen. Sollte ich nämlich die Gynen trennen, könnte ich dann schon einmal anfangen zu separieren. Fakt ist aber, es wird eine Gyne geben der ich am meißten Brut gönne.

Bild Bild

LG Imago



Gast
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#5 AW: Lasius niger und L. flavus - Gründung in Pleometrose

Beitrag von Gast » 8. August 2011, 09:40

Wie viele der Gynen leben noch?
Seit 2 Wochen kein update; das macht neugierig.

Im ACafe gibt's ja Konkurrenz durch Corsair den Karthager, der 40 Gynen in ein Rohr gestopft hat. :verrueckt:

Leutz, übernehmt Euch nicht mit Euren "Forschungen"!

Meine Signatur kann abgewandelt werden: "Auf sinnlose Experimente steht die TODESSTRAFE - für die Ameisen".

MfG,
Merkur

Edit: Im Ameisencafe gibt es keinen "Haltungsbericht", auf den sich meine Bemerkung oben stützen würde. Habe nur zufällig in der Shoutbox dort ein paar einschlägige Einträge gesehen. Der Inhalt dieser Shoutbox wird wohl nicht gespeichert :-(



Imago
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#6 AW: Lasius niger und L. flavus - Gründung in Pleometrose

Beitrag von Imago » 2. Oktober 2011, 10:47

Hallo!

Fazit Lasius flavus:


Leider ist mir eine Gyne verstorben. Die Gründe hierfür kenne ich nicht. Ich denke es war einfach die schwächste Gyne. Evtl. ist sie schlicht weg verhungert. Es ist nicht so, das sich jede Gyne nur um die eigens gelegten Eier kümmert, jede Gyne bemuttert jedes Ei. Aktuell haben sie evtl. 30 Arbeiterinnen groß gezogen, sitzen alle dicht beisammen und zeigen kein ungewöhnliches Verhalten. Die Winterruhe werden sie alle zusammen in einem Regaznglas verbringen. Im nächsten Jahr bekommen sie dann die Möglichkeit sich in einem größeren Nest aus dem Weg zu gehen, um oligogyn zu expandieren.

Fazit: Lasius niger:


Vorab sei gleich gesagt: Nach und nach setzte sich die Struktur der strengen Monogynie dieser Art durch. Anfangs schien alles in ordnung zu sein. Man sieht zwar auf den Bildern schon, das die Art kaum einen Sinn dafür entwickelt hat den Nutzen der gemeinschaftlichen Gründung als Vorteil zu erachten, wie z.B. Lasius flavus. Gut zu erkennen ist das im Vergleich auf den Bildern dieser Arten. Die Lasius flavus Gynen bemuttern gemeinschaftlich ein Eierpaket was von "allen" Gynen stammt. Die Lasius niger Gynen bemuttern anfangs jede ihr eigens gelegtes Eierpaket. Erst nach einer gewissen Anzahl von Eiern werden diese vermischt. Das war dann auch der Startschuss für die ersten Gynenkämpfe. Nach und nach lag immer wieder eine tote Gyne am Ende vorm Reagenzglas.

Dieses hatte zufolge:

Das die in sehr hoher Zahl gelegte Brut nicht mehr von dem Rest (2/3) der Gynen versorgt werden konnte. Es kam also zum Brutfrass im großen Stil. Umso mehr Gynen verendeten, um so mehr Brut verschwand auch. Ich habe nicht zugefüttert. Ob nun exakt die Brut gefressen wurde, welche zu der getöteten Gyne gehörte kann ich nicht sagen, jedoch weitesgehend ausschließen. Die Brut lag immerhin auf einem Haufen. Jedoch nicht als Eierpaket zu definieren wie auf dem Bild von Lasius flavus, sondern eher verteilt. Die Eier und Larven liegen bei Lasius niger eher nebeneinander, es entseht also kein Eierpakt.

Die Kolonie hat jetzt 2 Pygmäen und hinken stark einer monogyn gründenden Gyne hinterher. Die Brut entspricht aktuell nicht mal mehr dem Gynenverhältnis. Kämpfe und Dominanzverhalten scheinen die Tiere schon in der Gründungphase stark zu beeinflussen. Dadurch das Larven und Puppen vernichtet sprich gefressen wurden, dauerte die Enwticklung von Ei bis Imago auch wesentlich länger, als bei einer normal gründenden Gyne.

@Merkur!

Ich gebe Dir da vollkommen Recht.

Darum habe ich ja auch diesen Thread hier ins Leben gerufen. Gerne hätte ich hier die Sinnfreiheit mehrere Lasius niger Gynen gemeinsam gründen zu lassen bildlich dokumentiert. Darum habe ich ich auch gleichzeitg Lasius flavus in Pleometrose gründen lassen um zu zeigen was Sinn macht und was nicht.

Gerne hätte ich den Verlauf bildlich dokumentiert.

Ich denke das hätte jeden Anfänger abgeschreckt ähnliche Experimente durchzuführen.

Auch wenn ich die Dokumentation nach Deinem Kommentar abgebrochen habe, möchte ich dennoch ein kleines Fazit abgeben, auch wenn dieses mit Sicherheit nicht die gleiche Wirkung erzielt wie ein ausführlichen bildlich dokumentierten Verlauf der Gründung in Pleometrose zwei verschiedener Arten gleicher Gattung.

Also auch hier bei dieser Gründung gab es Aspekte die mir so noch nicht bekannt waren und auch wieder einige interessante Verhaltensweisen aufgedeckt hat.

Auch wenn Du dies als sinnlose Experimente betitelst, habe ich Informationen gewonnen die ich vorher noch nirgends gelesen habe. Auch bin ich der Meinung das eine ausführliche bildliche Dokumentation ihre Berechtigung in diesem Forum gehabt hätte.

Eine PN an mich hätte auch gereicht mit der Fragestellung, was ich denn damit bezwecken möchte.

Ich muss Informationen nicht öffentlich machen!

Die Sinnhaftigkeit von Informationen ist abhängig von dem Wissenstand des zu informierenden!

Ein guter Bericht wäre an dieser Stelle vielleicht ein Exempel gewesen. Wenn mir jedoch der Wind aus den Segeln genommen wird, habe ich wenig Lust so etwas zu dokumentieren da ich dafür auch meine Freizeit opfere.

LG Imago



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